Syrien-Krise, Bundestagswahl, Zinssteigerung, Crash-Monate - da brauen sich einige Probleme am Horizont des Börsenhimmels zusammen. Viele Großanleger warten momentan ab oder schichten ihre Anlagen bereits um. Lesen Sie hier, welche Entwicklungen Sie aktuell im Auge behalten sollten.
Zu Syrien
Die Preise für Rohöl steigen bereits. Öl-sensitive Aktien wie VW leiden. Zur Zeit liegt er noch bei 115 Dollar pro Barrel, im Falle länger anhaltender Produktionsausfälle kann er auf 150 Dollar je Barrel steigen, dies würde die Inflationsrate und damit wahrscheinlich auch die Zinsen nach oben treiben.
Zinsen
Die FED in Amerika hatte bereits im Mai angekündigt, die Geldflut in Amerika etwas eindämmen zu wollen. Zinserhöhungen wären ein probates Mittel. In Folge kletterten die Renditen der amerikanischen Staatsanleihen bereits um 1,2 Prozent. Mitte September gibt die FED bekannt, ob sie diesen Kurs verschärfen wird.
Steigen die amerikanischen Zinsen ist das ein Minus-Signal für die Aktienmärkte. Die US-Bürger ziehen ihr Geld dann tendenziell aus dem Ausland ab, Zinspapiere werden gegenüber Aktien attraktiver.
Die ansteigenden Zinsen haben schon zu einem Rückgang des Immobilienmarktes in den USA geführt, ein Effekt, der Wellen auslösen könnte.
Schwellenländer
Brasilien, Südafrika, Indien, Türkei und Indonesien - die Währungen dieser 5 Länder stürzen momentan gegenüber dem Dollar ab. Das erinnert an das Jahr 1997, in dem nach den Devisenabstürzen auch die Wirtschaft einbrach. Wird es diesmal eine Parallelentwicklung geben?
»Die Krise hat Island gutgetan... Dank ihr haben die isländischen Autoren auf Jahre hinaus Stoff für ihre Romane.«
Kristoff Magnusson (*1976), isländischer Romanautor & Übersetzer
Bundestagswahl
Im Falle der Wiederwahl der jetzigen Koalition dürfte keine nennenswerter Einfluss der Wahl für den Aktienmarkt ausgehen. Kommt es aber zu keiner klaren Mehrheit und ziehen sich die Koalitionsverhandlungen in die Länge, wird der Markt verunsichert und die Anleger könnten sich mit Investionen in den Aktienmarkt zurückhalten. Was natürlich Druck auf die Kurse ausüben würde.
Sell in May and go away?
Gut, Mai haben wir nicht mehr, aber der Analyst Walter Zimmerman vom amerikanischen Research-Haus United-ICAP hat den alten Börsenspruch auf Wahrheit überprüft und tatsächlich festgestellt, dass die Gewinne im Schnitt deutlich höher lagen, wenn Investoren immer am 30. April ihre Dow-Aktien verkauften und am 1. November wieder einstiegen.
Eventuell ist es auch jetzt noch eine kluge Entscheidung, erst einmal Aktien zu verkaufen und bis Anfang November abzuwarten.
Dazu ein Interview aus dem April, das aber immer noch aktuell ist:
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