Nehmen wir einmal an, Sie sind Bank. Zugleich sind Sie Aktienbesitzer. Großer Aktienbesitzer. Mit der Zeit stellen Sie fest, dass einige Aktien in Ihrem Portfolio nicht mehr die besten Zukunftsaussichten besitzen. Was tun? An die Börse geben? Das würde den Preis dieser Aktien (es handelt sich um große Positionen) in Mitleidenschaft ziehen und das läuft Ihren persönlichen Renditewünschen zuwider. Wie können Sie die faulen Früchte lukrativer loswerden? Richtig, bei den eigenen Kunden ...

In der Sueddeutschen wird von drei Wissenschaftlern berichtet, die sich in einer Studie auf Basis des Datenmaterials der deutschen Bundesbank mit der Wechselwirkung von Eigenhandel und Kundengeschäft bei 102 Banken befasst haben, welche sich eines aktiven Vermögensmanagmentes rühmen. Die also selbst (Aktien-) Eigenhandel betreiben.

Herausgekommen ist, dass die Portfolios der Kunden bei diesen Banken signifikant schlechter rentieren als die bei anderen Banken. "Es schein ein gravierender Interessenkonflikt zum Nachteil der Investoren zu bestehen", meint Falko Fecht, Professor für Finanzwirtschaft an der Frankfurt School of Finance & Management, der die Studie geleitet hat. Denn eines haben die Zahlen gezeigt: Wenn eine der untersuchten Banken den Eigenbestand einer Aktie abgebaut hat, ist es wahrscheinlich, dass der Bestand dieser Aktien in den Portfolios der Kunden ansteigt.

Lediglich das genaue Vorgehen dieser unrühmlichen Zusammenhänge ist unklar geblieben. Doch für Sie als Anleger reicht es zu wissen, dass Sie die nächste Aktienempfehlung Ihrer Bank mit der notwendigen Skepsis betrachten.

 

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

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