Dollar Cost Averaging: die clevere Anlagestrategie

Dollar Cost Averaging, kurz DCA, ist, vor allem für Einsteiger, eine simple, renditefördernde und verhältnismäßig risikoarme Methode, um ihr Kapital über einen gewissen Zeitraum hinweg zu investieren. Doch wie funktioniert es? Ist es wirklich die beste Variante für einen Sparplan? Wo liegen die Vor- und Nachteile und mit welchen Risiken ist diese Art von Investment verbunden? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Dollar Cost Averaging, werden im folgenden Artikel beantwortet.

Dollar Puzzle

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1. Was ist Dollar Cost Averaging (DCA)?

Dollar Cost Averaging bezeichnet eine Methode, mit der Anlagepositionen aufgebaut oder erweitert werden können. Im Deutschen wird diese Strategie auch als Durchschnittskosteneffekt bezeichnet. Sie findet über alle Märkte und Assetklassen hinweg Anwendung und bezeichnet im Prinzip das regelmäßige Erweitern einer Anlageposition, um immer gleiche Beträge.

Die Investitionsintervalle sind komplett variabel. Es kann also täglich, wöchentlich, monatlich oder auch jährlich investiert werden. Je nachdem, was am besten den persönlichen Präferenzen entspricht.

Das Wichtigste bei der DCA-Strategie ist die absolute Regelmäßigkeit der Anlagekäufe. Weder das Intervall noch die Beträge sollten variiert werden. So können emotionale Fehlentscheidungen, die durch FOMO (fear of missing out) oder andere Faktoren ausgelöst werden, auf ein Minimum reduziert werden. Durch den DCA-Effekt werden kurzfristige Schwankungen des Kurses eines Assets ausgeglichen und langfristige Investitionen können zum Durchschnittspreis eines längeren Investitionszeitraums aufgebaut werden. 

Vor allem bei hochvolatilen Märkten, wie dem Kryptomarkt, kann dieser Ausgleich auf einen Durchschnittspreis sehr sinnvoll sein, um einem zu frühen oder zu späten einmaligen Investment entgegenzuwirken. Für die Ausführung eines DCA-Investments kann entweder ein Anbieter ausgewählt, oder es kann selbstständig durchgeführt werden. Erstere Variante ist jedoch um einiges zeitsparender und schützt vor unüberlegten Zusatzinvestitionen.

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2. Dollar Cost Averaging versus Einmalanlage

Nun lässt sich natürlich leicht argumentieren, dass eine einmalige Investition in ein Asset zum richtigen Zeitpunkt viel besser sein muss, als eine längere Investition, bei der auch zu hohen Kursen eingekauft wird. Dies ist allerdings nur in dem Fall richtig, in dem es dem Anleger gelingt, den Markt richtig oder annähernd richtig abzupassen. Dieser Fall tritt so gut wie nie ein und selbst Experten der Marktanalyse setzen zu großen Teilen auf DCA-Modelle, um mit geringerem Risiko einzusteigen.

Sollte es natürlich gelingen, den Markt richtig einzuschätzen und direkt zum Bottom eines Kursverlaufes einzukaufen, schlägt eine einmalige Investition, jede andere Variante zum Aufbau einer Position. Doch dieser Fall ist wie gesagt sehr unwahrscheinlich. Außerdem müssen einmalige Investments lange geplant werden und eine dauerhafte Verfolgung des aktuellen Marktgeschehens ist unerlässlich, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Dollar Cost Averaging ist im Gegensatz dazu eine passive Investitionsstrategie, bei der lediglich ein Anfangs- und ein Endzeitpunkt gefunden werden muss.

Dies soll nicht heißen, dass sich mit DCA immer oder überhaupt überdurchschnittliche Renditen erzielen lassen. Beginnt man mit der Investition zu schlechten Marktzeitpunkt, wie dem Gipfel eines Bullenmarktes, kann es auch hier sein, dass man mit seiner Anlage lange in den roten Zahlen bleibt.

2.1. Beispielrechnung

 Monat Börsenkurs des Fonds  monatlich 2 Anteile kaufen monatlich 100 Euro investieren
1 50 100 2 Anteile
2 100 200 1 Anteil
Gesamtinvestition

 

300 200
Anteile am Fonds   4 3
Durschnittspreis pro Anteil    75 66,67
Im Sparplan hätte der Käufer also deutlich weniger pro Anteil bezahlt. Auf lange Sicht wird sich dieser Vorteil aber wieder egalisieren.

3. Welche Vor- und Nachteile bietet DCA?

Wie jede andere Variante von ETF-, Gold- oder Krypto Sparplänen, hat auch das Dollar Cost Averaging seine Vor- und Nachteile, zwischen denen vor der Anwendung dieser Methode abgewogen werden sollte.

3.1. Vorteile von DCA

Wie bereits erwähnt, ist Dollar Cost Averaging eine vergleichsweise simple und anfängerfreundliche Investitionsmethode. Sind die Parameter erst einmal festgelegt und ein Anbieter für die Ausführung ausgewählt, muss eigentlich nichts weiter getan werden, als zu warten, bis die Position die gewünschte Größe erreicht hat.

Ein weiterer wichtiger Vorteil der DCA-Methode ist die damit verbundene Sicherheit vor kurzfristiger Volatilität, welche zu einem ungünstigen einmaligen Einstiegszeitpunkt führen kann. Außerdem schützt der DCA-Effekt vor durch emotionale Faktoren verursachten Fehlinvestitionen.

Vor allem für Kleinanleger, die über wenig Liquidität verfügen, ist ein solcher Krypto-Sparplan empfehlenswert, da hier lediglich viele kleine Beträge über einen längeren Zeitraum nötig sind, um eine größere Position aufzubauen.

3.2. Nachteile von DCA

Einer der größten Nachteile des Dollar Cost Averagings, sind die niedrigeren Renditen in einem dauerhaft positiven Marktumfeld. Steigt ein Markt kontinuierlich, ist es natürlich sinnvoll, so früh wie möglich so viel wie möglich zu investieren. Wer den Markt abgesehen davon richtig timed, ist mit einer riskanteren einmaligen Investition auch in einem schwierigen Marktumfeld rentabler.

Ein weiterer Nachteil von DCA können außerdem hohe Kosten in Form von Gebühren sein. Je nach Anbieter können diese für kleinere Investitionssummen höher liegen als für größere Beträge.

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4. Risiken von DCA und dem Kryptomarkt und anderen Risikoanlagen

Dollar Cost Averaging birgt, wie alle anderen Krypto-Sparpläne auch, gewisse Risiken, die mit der Investition in Cryptoassets oder anderen hoch volatilen Anlagen einhergehen. Auch die beste Investestitionsstrategie schützt nicht vor Verlusten beim Investieren in schwache Projekte. Im Falle des Kryptomarktes gibt es unzählige Beispiele für Coins und Unternehmen, die gescheitert sind und deren Anleger einen Totalverlust erlitten.

Zudem gilt auch hier das Motto “not your keys, not your coins”. Wer seinen DCA-Sparplan über eine Kyptobörse ausführt oder seine Assets dort lagert, ist ständig dem Risiko eines Verlustes durch ein Versagen der Plattform ausgesetzt.

In Kryptowährungen und andere spekulative Assets sollte wirklich nur Geld einfließen, dass man bei einem Totalverlust problemlos verschmerzen kann. DCA hin oder her. Dieses Risiko ist allerdings auch stark von der Kryptowährung abhängig, in die man investieren möchte. Anleger, die ihr Kapital in kleine Altcoin-Projekte investieren, sind einem nicht zu unterschätzenden Totalverlustrisiko ausgesetzt.

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5. Fazit: DCA – eine sinnvolle Investitionsmethode?

Der Aufwand, den man für einen DCA-Sparplan aufbringen muss, hält sich in Grenzen und vor allem für Anfänger mit kleinem Kapital ist dies eine sinnvolle, weil risikomindernde und renditefördernde Option, um mit dem Aufbau von ETF-, Gold- oder Kryptopositionen zu beginnen. Man sollte sich gut überlegen, wie viel Kapital man in welchem Intervall investiert und sich diesbezüglich stets nach den eigenen Voraussetzungen richten.

 

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6. Ergänzungen und Fragen von Leser:innen

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Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.

 

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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