Gebührenfreie Kreditkarte – was ist zu beachten?
Kreditkarten sind ein beliebtes Zahlungsmittel. Sie lassen sich aufgrund ihrer Akzeptanz und Sicherheit weltweit zum Bezahlen, zum Abheben von Bargeld und beim Online-Shopping nutzen. Die kleinen Plastikkarten werden von vielen Anbietern vergeben, sodass sich ein gesunder Konkurrenzkampf entwickelt hat.
Aus diesem Grunde werben zahlreiche Finanzdienstleister mit gebührenfreien beziehungsweise kostenlosen Kreditkarten. Verbraucher und Verbraucherinnen sollten sich darüber im Klaren sein, dass damit in der Regel nur die Jahresgebühr gemeint ist, die nicht berechnet wird. In vielen Fällen steckt der Teufel im Detail.
Kreditkarten ohne Gebühren kommen oft mit versteckten Kosten für eine Abhebung im In- und Ausland oder mit hohen Überziehungszinsen daher. Vor der Beantragung einer gebührenfreien Kreditkarte ist es daher wichtig, zu prüfen, auf welche Funktionen und Anwendungen sich die Kostenfreiheit bezieht.
1. Welche Arten von Kreditkarten gibt es?
Kreditkarten können mit umfassenden finanziellen Freiheiten verbunden sein. Bei einem Einkauf im Ladengeschäft oder im Online-Handel wird das Girokonto beziehungsweise das Referenzkonto nicht direkt belastet. Der verantwortliche Dienstleister leiht seinen Kundinnen und Kunden die entsprechenden Einzelbeträge zinsfrei und bucht sie gebündelt einmal im Monat an einem fest vereinbarten Stichtag ab. Derzeit gibt es drei verschiedene Typen des beliebten Plastikgelds.
1.1. Charge-Karte
Die Charge-Karte ist der Kartentyp, der hierzulande am weitesten verbreitet ist. Die Inhaber und Inhaberinnen einer solchen Karte bezahlen damit Dienstleistungen und Waren und erhalten einmal im Monat eine Kreditkartenabrechnung, die eine Aufstellung ihrer Ausgaben beinhaltet.
Zwischen den Nutzerinnen und Nutzern einerseits und dem Finanzinstitut andererseits wird ein monatlicher Kreditrahmen vereinbart, der nicht überschritten werden sollte, um eine Überschuldung zu vermeiden. Manche Karten lassen sich zusätzlich mit Geld aufladen, um den Kreditrahmen zu erhöhen.
1.2. Revolving-Card
Dieser Typ von Kreditkarte erlaubt Ratenzahlungen. In welcher Höhe diese möglich sind, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab, die vereinbart wurden. Da die Ausgaben erst später komplett beglichen werden, können vom Kreditinstitut hohe Zinssätze berechnet werden.
1.3. Prepaid-Card
Eine Prepaid-Karte muss regelmäßig aufgeladen werden. Es handelt sich dabei nicht im eigentlichen Sinne um eine Kreditkarte, da sie nur mit den eingezahlten Beträgen belastet werden kann und kein zinsloses Darlehen wie die Charge-Card beinhaltet.
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Eine Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte und somit stellen sich viele, die prinzipiell an einer Kreditkarte interessiert sind, die Frage: "Welche Kreditkarte ist die Richtige für mich?"
Diese Frage lässt sich selbstverständlich nicht pauschal beantworten, vielmehr ist es so, dass sich in unterschiedlichen Lebenssituationen verschiedene Kreditkarten mehr oder weniger eignen. Welche Möglichkeiten stehen hier also generell zur Auswahl?
Unser Überblick verschafft Klarheit und führt schnell zur Wahl der für Sie passenden Kreditkarte.
2. Darum sind manche Kreditkarten kostenlos
Kreditkarten gelten in der Regel als kostenlos, wenn die Bank, welche die Karte ausstellt, auf die Jahresgebühr verzichtet. Diese Gebühr wird vor allem dann berechnet, wenn die Karte mit Zusatzfunktionen ausgestattet ist. Dazu zählen unter anderem Bonusmeilen für Vielflieger, Versicherungsschutz oder Bonusprogramme.
Die Grundgebühr wird zusätzlich zu den Nutzungsgebühren erhoben. Gute kostenlose Lösungen verzichten neben der Jahresgebühr auch auf Gebühren für Bargeldabhebungen und/oder Entgelte für eine Nutzung im außereuropäischen Ausland.
3. Welche Kosten und Gebühren können gespart werden?
Viele Kreditkarten bieten zusätzliche Leistungen, die in der Regel mit einer Gebühr belegt werden. Je höher das Leistungsangebot, desto heftiger fallen üblicherweise die Gebühren aus.
Wer darauf bedacht ist, so wenig wie möglich Gebühren und Zinsen zu bezahlen, sollte daher das Leistungsangebot begrenzen. Folgende Gebühren und Kosten können neben der schon angeführten Jahresgebühr vermieden werden, sofern ein entsprechender Anbieter gefunden wird:
3.1. Bargeldabhebungen
Viele Kreditinstitute behandeln die Auszahlung am Geldautomaten als kostenpflichtige Zusatzleistung. Nicht selten werden bis zu fünf Euro pro Abhebung berechnet. Meist kommt noch ein prozentualer Anteil hinzu, der bis zu vier Prozent des Abhebungsbetrags betragen kann. Personen, die häufig Bargeld abheben, sollten daher darauf achten, ihre Kreditkarte bei einem Anbieter zu bestellen, der auf diese Gebühren verzichtet.
3.2. Bezahlung in Fremdwährung
Wenn im außereuropäischen Ausland bezahlt oder Geld abgehoben wird, berechnen Banken oft Gebühren für den Währungswechsel. Bis zu zwei Prozent des entsprechenden Betrages werden dabei automatisch einbehalten.
Zusätzlich wird eine Fremdwährungsgebühr berechnet, die bis zu drei Prozent des Umsatzes betragen kann. Oft werden diese Gebühren auch beim Online-Shopping fällig, falls die gekauften Produkte in US-Dollar oder einer anderen Fremdwährung bezahlt werden.
3.3. Zinsen
Zinsen werden im Regelfall bei der Revolving-Card fällig. Da die Kreditkartenrechnung nicht auf einen Schlag beglichen wird, stehen die Kreditnehmenden bei der Bank länger als den üblichen zinsfreien Monat in der Schuld.
Auch wenn die Kreditkartenabrechnung bei der Charge-Card nicht oder nur teilweise beglichen wird, fallen Kosten an. Unbezahlte Kreditkartenabrechnungen werden mit besonders hohen Zinssätzen versehen, sodass die Nutzerinnen und Nutzer vermeiden sollten, Zahlungstermine zu verpassen.
3.4. Für wen eignen sich gebührenfreie Kreditkarten?
Kreditkarten ohne Kosten und Gebühren sind für alle Personen geeignet. Bei der Zahlungsfunktion sind sie gebührenpflichtigen Kreditkarten ebenbürtig. Sie besitzen weltweit eine hohe Akzeptanz und können sowohl für Zahlungen als auch für Abhebungen verwendet werden.
Der Unterschied liegt in den damit verbundenen Zusatzleistungen. Bei einer gebührenpflichtigen Karte müssen diese in vollem Umfang genutzt werden, damit die Rentabilität gewahrt bleibt.
4. Vorzüge und Nachteile kostenloser Kreditkarten
Resümierend fassen wir an dieser Stelle die Vorteile und Nachteile von gebührenfreien Kreditkarten zusammen.
4.1. Vorteile einer gebührenfreien Kreditkarte
- Wegfall der Jahresgebühr: Dabei gilt zu beachten, dass für die Verwendung durchaus Gebühren für die Nutzung fällig werden können.
- Karte ohne Girokonto: Manche Anbieter bestehen auf die Eröffnung eines Girokontos. Dieser Umstand ist mit Kosten verbunden, weshalb darauf geachtet werden sollte, eine gebührenfreie Kreditkarte ohne Girokonto zu beantragen. Die Abbuchungen werden dann mit dem schon vorhandenen Referenzkonto verrechnet.
- Ohne Schufa: Vor allem die Prepaid-Karte erlaubt es Nutzerinnen und Nutzer, von den Vorzügen einer kostenlosen Kreditkarte zu profitieren, auch wenn sie über keinen positiven Schufa-Score verfügen.
- Zahlungen auf Auslandsreisen: Genau wie gebührenpflichtige Kreditkarten bietet die gebührenfreie Alternative alle Sicherheiten und denselben Komfort, die bei Auslandsreisen notwendig sind.
4.2. Nachteile einer gebührenfreien Kreditkarte
Der Hauptnachteil besteht bei vielen gebührenfreien Kreditkarten darin, dass die bezahlten Beträge nicht monatlich zinsfrei automatisch per Lastschrifteinzug ausgeglichen werden, sondern über einen teuren Kredit über viele Monate abgestottert werden. Die "gebührenfreie" Kreditkarte wird so leicht zur Kostenfalle.
Weitere Nachteile einer kostenlosen Kreditkarte machen sich hauptsächlich in den Zusatzleistungen bemerkbar:
- Wenige Karten warten mit Versicherungen auf.
- Es können keine Meilen gesammelt werden.
- Am Flughafen gibt es keinen Lounge-Zugang.
- Keine Extras wie Cashback, Zugang zu Events und sonstige Vergünstigungen.
- Kein persönlicher Kundenservice.
- Geringeres Limit als bei kostenpflichtigen Premium-Karten.
- Geringere Flexibilität auf Businessreisen.
5. Wie wird eine gebührenfreie Kreditkarte beantragt?
Heutzutage wird eine kostenlose Kreditkarte in den meisten Fällen online beantragt. Natürlich kann der Prozess auch am Schalter der Hausbank durchlaufen werden. Dann werden die Formalitäten vor Ort nach den Regeln der entsprechenden Bank abgewickelt.
Bei einer Beantragung online muss in einem ersten Schritt das Antragsformular des gewählten Dienstleisters heruntergeladen und wahrheitsgemäß ausgefüllt werden. Anschließend kommt es zu einem Video-Ident, bei dem die Identität des Kunden beziehungsweise der Kundin eindeutig festgestellt wird. Die Bank prüft die Angelegenheit. Wenn es zu keinen Beanstandungen kommt, wird die Karte ausgestellt und der beantragenden Person per Post zugesendet.
6. Fazit
Eine kostenlose Kreditkarte eignet sich für Personen, deren Anspruch sich auf die reinen Bezahlfunktionen beschränkt. Zudem sollte man darauf achten, dass zinsfreier monatlicher Ausgleich der aufgelaufenen Beträge zumindest möglich ist. Wer Zusatzleistungen beanspruchen möchte, greift daher eher zu einer kostenpflichtigen Premium-Card.
Es ist darum zu beachten, dass bei gebührenfreien Kreditkarten erhebliche Kosten anfallen können. Dies geschieht vor allem dann, wenn die Kreditkartenabrechnung nicht termingerecht beglichen wird. In diesem Fall ist, wie auch bei herkömmlichen Kreditkarten (wo dies aber in der Regel automatisch geschieht), mit hohen Zinszahlungen zu rechnen.
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