EZB-Käufe sind umstrittenDie EZB hat einen Freibrief für den Aufkauf von Staatsanleihen erhalten. Dies hat für die einen Vorteile, für die anderen hingegen deren Gegenteil. Schauen wir einmal, was sich mit einiger Sicherheit voraussagen lässt.

60 Milliarden Euro Monat für Monat bis mindestens 2016 - da kommt eine stolze Summe zusammen, welche die EZB für Staatsanleihenkäufe ausgeben will. Aber ist ja kein Problem, die Notenbank kann ja bei Bedarf rasch die benötigten Geldbeträge nachdrucken. Warum regen sich alle bloß so auf? 

Na gut, Italien, Spanien und andere Staaten müssen nun nicht mehr mit der Pistole auf der Brust Reformen im Sinne des Großkapitals durchsetzen. Wer will schon sparen, wenn dort draußen die "Dolce Vita" lockt? Manch einer sagt sich lieber: "Der ewig miesepetrige Deutsche will seine sklavenhafte Arbeitsmoral dem Rest Europas aufdrücken und merkt dabei gar nicht, wie sich der heimische Unternehmer gierig die Hände reibt." Ein typischer Unternehmer klingt in Ihren Ohren ungefähr so: "Wo wären wir heute, wenn sich die Entwicklung der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts fortgesetzt hätten (35 Stunden/Woche, Sie erinnern sich)? Nein, nein, Müßiggang ist aller Laster Anfang. Wie gut, dass jeder heute ein bissel mehr Druck verspüren, seinen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Burn-Out? Wird hochgepuscht. Ob ich zuviel verdiene? Ich bin jeden Cent wert!"  

Entschuldigen Sie den kurzen Abstecher ins Reich der Phantasie. Schauen wir konkret, was uns Deutsche nach der Entscheidung der EZB wohl erwartet:

Die Geldmenge
Wird steigen. 

Inflation und Preise
Werden ebenfalls steigen. Der niedrige Ölpreis wird diese Entwicklung abbremsen. Güter aus der Schweiz und dem Nicht-EU-Ausland werden überproportional teurer (Chinawaren, Banannen, Smartphones etc.).

Kredite
Werden wohl noch günstiger und leichter zu erhalten sein. Häuslebauer und Unternehmen mit Finanzierungsbedarf profitieren.

Monetäre Kapitalanlagen
Sparbuch, Tagesgeld, sichere Anleihen, Festzinsanlagen und Co. werden sich immer mehr der Rendite-Null nähern. Auch Lebens- und Rentenversicherungen kommen dadurch immer mehr in Renditeprobleme. Nutzer dieser Kapitalanlagen - der typische Sparer also - wird durch die EZB-Käufe benachteiligt.

Geldanlageobjekte
Häuser, Land, Aktien, Gold ... alle mehr oder weniger physischen Güter werden tendenziell an Wert gewinnen. In den jeweiligen Anlageklassen wird es aber zu unterschiedlichen Entwicklungen kommen. Während Häuserpreise in guten Lagen wohl kontinuierlich ansteigen werden, kann es am Aktienmarkt heftig hoch und runter gehen. Der Goldpreis ist ohnehin unberechenbar, sollte aber tendenziell steigen.

 

 

 

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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