Gold kaufen – ja oder nein? Eine zwiespältige Entscheidung
Finanzkrise 2008, Trump, Corona, Krieg ... Die Menschen sind zunehmend unsicher, was die wirtschaftliche Lage und die Stabilität der Börsenkurse angeht. Dies schlägt sich in der Entwicklung des Goldpreises nieder. Viele denken: "Wenn alles zusammenbricht, Gold behält seinen Wert". Doch dieser Gedanke sollte nicht alle anderen Argumente hinwegwischen ...
Inhalt: Gold kaufen – ja oder nein?
Unsicherheiten im Marktgeschehen
Corona hält die Welt in Atem. Trump hält sich weiter an der Macht. An Europas Grenzen könnte ein neues Atomwaffen-Wettrüsten beginnen – nicht für ängstliche Gemüter Grund genug, der wirtschaftlichen Stabilität zu misstrauen.
Monetäre Stabilität geht meist mit wirtschaftlicher Stabilität einher. Wenn es an den Märkten kracht, verlieren viele Anlagen und eventuell auch die Währung an wert. Gold kaufen – ja oder nein? Da kann es doch nur eine Antwort geben. Oder?
"Je weniger Vertrauen man in die Politiker hat, desto mehr Vertrauen hat man zum Gold."
Wir einem gewissen Gino Galuzzi nachgesagt
Wie sehen Sie Gold?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ich halte Gold im Rahmen eines kleinen Anteils am Gesamtvermögen für eine sinnvolle Beimischung im Anlageportfolio. | 289 Stimmen |
Für mich ist Gold eine unschlagbare Geldanlage, so sicher wie nichts anderes. | 126 Stimmen |
Ich lasse die Finger vom Gold: keine Rendite, von schwankendem Wert und leicht zu klauen. | 33 Stimmen |
Glauben Sie wirklich an den großen Zusammenbruch?
Bevor Gold seine Rolle als Rettungsanker in Zeiten der Not erfüllen kann, muss es schon ganz schön schlimm kommen. Am 6. September 2011 stieg der Goldpreis an der New Yorker Börse auf sein Allzeithoch von 1920,65 US-Dollar je Feinunze, in Euro stand der Rekordwert einige Tage später bei 1388,62 Euro pro Feinunze. Die Anleger waren bangten damals um die Staatsfinanzen zahlreicher Länder, vor allem im Euroraum (Griechenlandkrise etc.).
Beurteilung der aktuellen Lage an den Börsen
Das erste Quartal 2023 sah für die meisten DAX-Werte erfreulich aus. Trotz vieler Krisen zeigte sich der Markt positiv. Die auftretenden Krisen (Inflation, Krieg, Bankenpleiten ...) führten stets nur zu kurzen Rückschlägen, die schnell wieder aufgeholt wurden. Und auch zur Mitte des Jahres hin sehen wir den Dax auf Rekordhoch – Rezession hin oder her.
Wie werden sich die Aktienkurse in den nächsten Monaten entwickeln? Das kann man nicht wissen, aber wir können schauen, wie der aktuelle Stand im langjährigen Vergleich zu bewerten ist.
Ich orientiere mich bei der Einschätzung gerne am KGV, dem Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktien eines Indexes. Beispiel S&P500. Der 25-jährige Durchschnitt des KGV liegt bei um die 16. Kurz nach der Finanzkrise 2008 fiel der Kurs des S&P500 so tief, dass wir kurzfristig ein KGV von unter 10 beobachten konnten. In 2021 hingegen war der Wert auf deutlich über 30 geklettert.
Im Zuge der jetzigen Kursrückgänge war das KGV beim S&P500 im Juni/Juli 2022 schon auf unter 18 gefallen. Momentan beobachten wir ein S&P 500-KGV von gut 22 bei einem S&P 500-Stand von rund 4.100 (Höchststand 4.818). Also über dem langjährigen Durchschnitt, der Markt kann als bullish bezeichnet werden.
Das Dax-KGV (seit vielen Jahren deutlich unter dem des S&P500) beträgt zur Zeit rund 14 (bei einem Dax-Stand von rund 16.000), das historische Mittel vom DAX-KGV liegt bei 15. Hier ist die Bewertung also verhaltener.
Fazit: Es kann wieder nach unten gehen (vor allem, wenn die Festgeld- und Anleihezinsen weiter steigen und eine echte Alternative zur Aktienanlage werden; und dann ist da ja noch der Krieg), die jetzigen Kurse sind aber auch nicht völlig überhöht.
- ETF- und Aktienanleger
Breit streuende ETF im Depot? Dann besteht kein Handlungsbedarf. Sitzen Sie die Turbulenzen einfach aus. Sparpläne würde ich weiterlaufen lassen. Bei speziellen Fonds, die auf nicht mehr funktionierende Geschäftsideen setzen, könnte ein konsequenter Verkauf sinnvoll sein. - Größere Neuinvestitionen wollen immer wohl überlegt sein. Zu gerne würde man diese bei einem Tiefpunkt platzieren. Allerdings verweigert sich der Markt trotz hin und wieder auftretender schlechter Nachrichten (hohe Inflation, Virusmutanten, politische Probleme ...), nachhaltig abzusinken. Es ist viel freies Geld im Markt, das auf Anlage drängt ... Von daher kann es sinnvoll sein, auch jetzt schon größere Einmalanlagen in breit streuende Fonds vorzunehmen.
- ETF-Investoren raten wir stets, fünf Jahre vor dem Zeitpunkt, wenn das Geld benötigt wird, die Börsenlage anzuschauen. Ist die Börse hoch, sollte man verkaufen und das freigewordene Geld für die Restzeit in festverzinsliche Anlagen umschichten. Momentan ist die Börse tief. Ich würde darum vor dem Verkauf auf eine Erholung der Kurse warten, wenn man das Geld noch einige Jahre nicht benötigt.
- Wer einen Anlagehorizont von 15 Jahren im Blick hat, ist stets mit Gewinn aus der Börse ausgestiegen. Das galt jedenfalls bisher. Ob die Corona-Krise etwas daran ändert, kann momentan keiner beantworten. Anhaltspunkte gibt es dafür keine.
- ETF-Sparplananleger
Müssen – wie gesagt – jetzt nichts ändern. Sie können an Ihrem Sparplan festhalten, wenn dieser noch einige Jahre weiterlaufen soll. - Gold
Die Ukraine-Krise schob den Goldkurs nach oben. In Euro wurden sogar neue Allzeit-Hochs notiert. Bisher stammten die Dollar-Höchstkurse von Mitte 2020 (6.8.2020: 2.063,01 $ bzw. 1.737,28 €). Der Höchststand in Euro war im Frühjahr 2022 mit 1.880,75 EUR zu sehen. Dann ging es runter bis auf ca. 1.650 € im November 2022. Momentan beobachten wir eine Tendenz nach oben, wir nähern uns dem All-Time-Euro-High. Es gibt viele den Goldpreis fördernde Krisen, aber es droht gleichzeitig Gefahr von der Zinsfront.
Wenn die Festgeldzinsen weiter steigen und gleichzeitig die Inflation zurückgeht, könnte der Goldpreis darunter leiden, da dann umgeschichtet wird. Tendenziell gilt dies auch, wenn sich die weltpolitische Lage entspannen sollte. - Wer jetzt in Gold anlegen möchte, beachte diesen Ratgeber.
10 Jahres-Entwicklung des Goldpreises je Feinunze in Euro
2. Juni 2023, Peter Bödeker, Dipl. Volkswirt
Der Goldpreis zeigte in den letzten eine recht hohe Stabilität, wie man im 10-Jahres-Chart erkennt:
10 Jahres-Entwicklung des Goldpreises je Feinunze in Dollar
Gold-Höchststände in Dollar |
|
US-Dollar / Feinunze | erstmals erreicht |
---|---|
100 | 14. Mai 1973 |
300 | 6. Juli 1979 |
500 | 19. Dezember 1979 |
1.000 | 13. März 2008 |
1.500 | 19. April 2011 |
2.000 | 4. August 2020 |
Gold-Allzeithoch | |
2048 | 5. August 2020 |
1 Feinunze = 31,1034768 Gramm
Quelle: Wikipedia
Eine Unze Gold - 1 Monat in USD
Ein Blick in die Gold-Geschichte kann uns helfen, ein Gefühl für die zukünftige Entwicklung zu bekommen:
Gold Entwicklung
Die Gold Entwicklung | Bedeutende Ereignisse und deren Preiswirkungen
In diesem Artikel untersuchen wir die Entwicklung des Goldes. Wir verweisen auf wichtige Ereignisse aus den letzten Jahrzehnten und überprüfen deren Auswirkung auf den Goldpreis. Am Ende wagen wir einen Ausblick.
Sinnvolle Depotbeimischung
Dennoch können Sie guten Gewissens einen gewissen Teil Ihres Vermögens in Gold anlegen. Wenn die Börse sinkt, steigt oftmals das Gold. Experten empfehlen lediglich, nicht mehr als fünf bis zehn Prozent seiner Geldanlage in Gold zu investieren.
Aktien oder Gold?
Seit Mitte der 70er Jahre gibt es einen eindeutigen Gewinner. Die Börse brachte im Schnitt doppelt so viel Rendite wie Gold. Trotz harter See auf den Märkten – am Ende haben sich Aktien stets wieder erholt. Natürlich war das für einzelne Aktien anders. Wir betrachten immer das durchschnittliche Börsengeschehen. Darum empfehlen wir auch die Geldanlage in breit streuende ETF.
Wie in Gold investieren?
Bei der Wahl Barren oder Münzen gibt es im Hinblick auf die Relation "Gold für Geld" nur eine Empfehlung: Barren. Diese sind im Verhältnis zum Goldanteil günstiger.
Münzen sind allerdings fungibler und können leichter versteckt werden. Dies gilt auch, wenn Sie Goldschmuck kaufen möchten. Goldschmuck war zuletzt zahlreichen Flüchtlingen der einzig mögliche Notgroschen, den sie auf ihrer gefährlichen Reise mitnehmen konnten.
Auch ein Goldsparplan kommt als Alternative in Frage. Wir gehen im folgenden Artikel detaillierter auf diese Fragen ein:
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Geld in Gold anlegen - Ratgeber
Gold - das magische Metall zieht seit Tausenden von Jahren den Menschen in seinen Bann. Die Preisung seiner Eigenschaften als Wertanlage schwankt wie die Trends in der Mode. Dabei gibt es durchaus handfeste, beständige Gründe, die dafür sprechen, angespartes Geld in Gold anzulegen. Aber auch einige dagegen. Erfahren Sie in diesem Gold-Anlegen-Ratgeber, ob für Sie eine Anlage in das gelbe Metall sinnvoll ist oder nicht. Und: Wenn ich in Gold investiere, in welcher Form soll ich das tun.
Wie ein Goldsparplan funktioniert
Fast wöchentlich geschieht irgendwo auf der Welt ein Terroranschlag, nationalistische Politiker kommen in immer mehr Ländern an die Macht. Die EZB lässt durch Minizinsen weiterhin viel Geld in die Finanzmärkte strömen. Dies ist für viele Menschen Grund genug, einen Teil Ihrer Ersparnisse lieber abseits der bekannten monetären Geldanlagen anzusammeln. Gold kann dabei die größte Beliebtheit auf sich ziehen. Seit Jahrtausenden steht das gelbe Edelmetall für (zeitweise trügerische) Wertbeständigkeit.
Ein Goldsparplan bietet die Möglichkeit, in festgelegten Intervallen kleinere Beträge in Gold zu investieren. Doch wie funktioniert so ein Goldsparplan eigentlich?
Wie man Gold verkaufen sollte – Händlertricks, aktuelle Preise & Schätzhilfe
Deutschland ist Erbenland. Oft finden sich im Nachlass auch Goldschmuck, seltener Goldmünzen und Goldbarren. Wer das Edelmetall dann zu Geld machen will, sollte einige Punkte berücksichtigen.
Mit unserem kurzen Ratgeber werden Sie Ihr Gold verkaufen, ohne sich hinterher über einen zu geringen Erlös ärgern zu müssen.
Geldanlage in Gold: Goldmünzen oder Barren?
Viele Anleger investieren dieser Tage einen erklecklichen Anteil ihres Ersparten in Gold. Neben der Anlage in Gold-ETFs, Gold-Zertifikaten und anderen, eher „virtuellen“ Goldanlagemöglichkeiten, kann der Spargroschen auch in greifbares Gold umgewandelt werden. Doch in welcher Form? Soll ich mehrere kleine Goldmünzen wählen oder lieber gleich einen ganzen Barren kaufen? Beide Varianten besitzen Vor- und Nachteile.
Wie Sie klug Gold kaufen – 6 Ratschläge
Wie wohl kein anderes Material steht Gold für Wertigkeit und Wohlstand, und das schon seit mehreren tausend Jahren. Und tatsächlich weist das gelbe Edelmetall eine Wertbeständigkeit auf, mit der sich keine Währung der Welt messen kann. So konnte man sich im alten Rom für eine Unze Gold (=1oz oder 31,1034768 Gramm) eine Toga kaufen, und auch heute noch bekommt man dafür mit einem Anzug einen vergleichbaren Gegenwert.