Hohe Zinsen kassieren und dennoch ruhig schlafen – 4 Anhaltspunkte
Internetzinsportale bieten seit 2013 im Vergleich zum übrigen Markt hohe Zinsen für Festgeld und Tagesgeld. Doch Sie sollten als Anleger nicht wahllos zugreifen, sondern sich die Perlen aus den Angeboten auswählen. Lesen Sie hier über die 4 Anhaltspunkte, bei welchen Geldanlage-Angeboten Sie zugreifen sollten.
Momentan gibt es vier Zinsportale in Deutschland. Weltsparen war der erste Internetzinsportalanbieter, dann kamen Savedo und Zinspilot. Jüngster Anbieter ist Zinsgold. Die Breite des jeweiligen Angebotes ist unterschiedlich, bei Savedo können Sie sogar Gold und Silber kaufen.
Kommen wir zum ersten Anhaltspunkt: Ist das Sicherungsland von fragwürdiger Wirtschaftskraft?
Welcher Einlagensicherung sollte ich trauen?
Achten Sie auf die Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes, das im Notfall für die Einlagensicherung gerade stehen muss. Finanztest und Stiftung Warentest raten dazu, nur dort anzulegen, wo die Einlagensicherung in einem Land sitzt, das von großen Ratingagenturen eine Top-Bewertung in Sachen Wirtschaftskraft besitzt.
Auf einer relativ sicheren Seite stehen Sie mit der deutschen Einlagensicherung. Hier sind Einlagen bis 100.000 € pro Person und Bank gesichert. Bei (Privat-)Banken, die darüber hinaus dem Sicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) angehören, sind sogar Einlagen bis 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals (maximal 5 Mio. € pro Person und Bank) abgesichert. Öffentliche Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbankern bieten oftmals Anlegern über eigene Einrichtungen ungedeckelte Schutzzusagen.
Auch die Länder:
Frankreich, Niederlande, Österreich, Luxemburg,
Belgien, Schweden, Frankreich und Großbritannien
bieten eine Wirtschaftsleistung, die vermutlich im Falle einer größeren Insolvenz problemlos eine Staatshilfe möglich macht. Banken, die im EU-Ausland ihren Sitz haben, sichern ebenfalls gemäß EU-Gesetzen bis zu 100.000 € pro Person und Bank über das jeweilige landespezifische Sicherungssystem ab, in Schweden sind es 1,05 Mio. Schwedische Kronen, in Großbritanien 85.000 Pfund.
Sicherheitsbewusste Anleger sollten Zinsangebote mit Einlagensicherungsländern aus
Malta, Zypern, Bulgarien, Griechenland,
Tschechien, Slowakei, Italien, Portugal,
Estland, Lettland, Polen oder Kroatien
meiden, da diese Länder im Falle einer größeren Krise schnell überfordert sein könnten.
Dies zeigt sich auch in Ratingbewertungen des Landes, die im Falle von Fitsch u.E. zumindest AA+ betragen sollte. Weitere Informationen zur Einlagensicherung.
Hinweis zur Versteuerung von Zinserträgen
Ein Teil der Anbieter mit Sitz im EU-Ausland haben weder Anschrift noch Niederlassung in Deutschland. Dadurch unterliegen sie oftmals nicht den Auflagen zum Steuerabzug, wie es deutsche Banken tun. Auf der anderen Seite können Sie als Anleger diesen Banken keine Freistellungsaufträge erteilen, diese Banken zahlen Fest- oder Tagesgeldzinsen ohne Abzug aus. Sie als Anleger müssen diese Erträge dann selbst in der Steuererklärung mit dem Finanzamt versteuern.
Währungsrisiko vorhanden?
Unser Rat: Finger weg, wenn die Anlage nicht in Euro erfolgt! Aber nur wenige Festgeldangebote sind hiervon betroffen.
Keine Wiederanlage der Zinsen?
Einige Banken tricksen mit der Maßgabe, angelaufene Zinserträge nicht wiederanzulegen, sondern die Zinserträge unverzinst am Ende der Laufzeit auszuzahlen. Das mindert natürlich den Effektivzins über die Gesamtlaufzeit.
Zudem kommt es bei diesen Geldanlagen am Ende der Laufzeit zu einer hohen Zinsauszahlung, die dann eventuell Ihren Sparerfreibetrag überschreitet und somit Steuerzahlungen auf die Zinseinnahmen nach sich zieht, welche bei jährlicher Anrechnung nicht angefallen wären.
Wird ausländische Quellensteuer abgezogen?
Wenn bei dem Zinsangebot automatisch ausländische Quellensteuer abgezogen wird, die sich dann mühsam zurückgeholt werden muss (manchmal ist das gar nicht möglich), würden wir von einer Anlage abraten. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Kein Freistellungsauftrag
Ausländische Zinserträge können nicht wie bei deutschen Banken per Freistellungsauftrag abgehandelt werden, sondern müssen in der persönlichen Steuererklärung abgerechnet werden.
Fazit: Was bleibt denn dann noch übrig?
Keine Angst, die Zinsportale verfügen noch über genügend Angebote, die nicht unter obige Ausschlusskriterien fallen. Achten Sie beim Vergleich auf:
- Zinssatz
- Land der Einlagensicherung
- Währungsrisiko
- Zinseszins-Anlage
- Steuerabrechnung
Sie sind nun für die wichtigen Angebotspunkte sensibilisiert und können Ihre persönliche Wahl treffen.
Die Anbieter:
ZINSGOLD
- Gegründet: 2016
- Verrechnungskonto: biw Bank
Aktuelle Tages- und Festgeldkonditionen
In den folgenden Vergleichen finden Sie viele Angebote der Zinsportale integriert. Mit einem Klick auf den jeweiligen Anbieter erfahren Sie näheres:
Die Top Tagesgeld-Angebote in unserem Vergleich: