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Laut einer Untersuchung von smava in Zusammenarbeit mit der Forsa kennen 42 Prozent der Befragten den Dispozins ihres Kontos nicht. Dabei besitzt dieser eine durchaus relevante Größe: Rund 34 Milliarden Euro beträgt der Gesamtdispo der Deutschen momentan, macht gut 400 Euro Disposchuld pro Kopf der Bevölkerung. Der durchschnittliche Dispozins liegt bei knapp 10 Prozent. Die Banken freuen sich über satte Einnahmen, der gemeine Kontobesitzer sollte - bei aller Fürsorge für das Wohl seiner Bank - sich dieser unnötigen Kosten entledigen.

Junge Kontoinhaber besonders unbedarft

Bei der Untersuchung der Forsa Umfrage an über 1.000 Kreditnehmern in Zusammenarbeit mit smava kam weiterhin heraus, dass:

  • Im Alter zwischen 18 und 39 Jahren über die Hälfte (53 Prozent) ihren Dispozins nicht kannten.
  • Kontoinhaber mit niedrigem Einkommen (unter 1.500 Euro pro Monat) ebenfalls zu 50 Prozent ihren Überziehungszins nicht zu beziffern wussten.

 

Spitzenzinsen über 13 Prozent

Finanztest hat in Ausgabe September 2016 über 1.000 Banken auf ihre Dispozinsen untersucht. Einige Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern taten sich mit Dispozinsen über 13 Prozent hervor. Am gnädigsten zeigte sich die Direktbank "Deutsche Skatbank" mit ihrem Trumpfkonto. Darin verlangen sie nur 4,24 Prozent Überziehungszins.

In aller Kürze

  • Wenn Sie Ihren Disporahmen überziehen, ziehen die Überziehungszinsen noch einmal deutlich an.
  • Vorsicht bei Premiumkonten
    Diese locken mit vermeintlich niedrigen Dispozinsen. Dagegen stehen teure Monatsgebühren. Meist lohnen die Angebote nicht.
  • Einige Banken bemessen den Dispozinssatz - relativ undurchschaubar - nach Bonität des Kunden. Die Spannen sind erheblich.
  • Ab dem 18. September 2016 tritt ein neuer Gesetzesrahmen zum Kontowechsel in Kraft. Damit soll dieser für den Kontoinhaber deutlich leichter ausfallen. Wir werden berichten. Mehr dazu auf test.de/kontowechsel.

 

Abhilfe gegen hohe Dispozinsen

Lösung 1, den Kontowechsel zu einem Anbieter mit niedrigem Dispozins, haben wir erwähnt. Diese Lösung ist aber aufwendig und garantiert nicht, dass der jetzt günstige Anbieter im nächsten Jahr den Dispozins deutlich erhöht.

Lösung 2: Geld-Welten Gelassenheits-Tipp

Zum gelassenen Geldumgang gehört das Vermeiden von Schulden. Darum ist es als erstes nötig, planvoll Schulden abzubauen. Dieser Schritt ist sicherlich der Nachhaltigste zum Schutz vor hohen Dispozinsen.

Lösung 3: Umschuldung auf einen Kleinkredit

Finanztest rät in der aktuellen Ausgabe: Statt den Dispo dauerhaft zu nutzen, solle man besser einen Ratenkredit über den Schuldbetrag abzahlen. Das ist deutlich günstiger und diszipliniert den Schuldenabbau. Solche Kleinkredite sind schon für 1 Prozent Zinsen zu haben.

Rechenbeispiel

Der Bankkunde befindet sich mit 1.500 Euro zu 10 Prozent Dispozins ein Jahr lang bei seiner Bank im Minus. Die Zinskosten belaufen sich innerhalb eines Jahres auf 150 Euro.

Ein Kleinkredit von 2 Prozent Effektivzins über die 1.500 Euro mit 36 Monaten Laufzeit kostet während der gesamten Laufzeit lediglich 46,20 Euro Zinsen.

Eigene Berechnungen können mit unserem Ratenkreditrechner durchgeführt werden:

Ratenkreditrechner
Auszahlungsbetrag*
Jährlicher Effektivzins* %
Laufzeit* Monate
 
* = notwendig zur Berechnung

Weiterlesen

  • Der komplette Dispozinsen-Bankentest auf test.de

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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