Der Forex-Handel (Foreign Exchange Market) bezeichnet die Spielwiese der großen internationalen Devisenhändler. Hier wird virtuell mit Tagesumsätzen von über fünf Billionen Dollar viel Geld hin- und hergeschoben. Der (pekuniär) größte Marktplatz der Welt!
Wer hier mitspielen möchte, sollte behutsam anfangen. Diese 7-Schritte können Sie gehen, um nach bewährter Methode zu beginnen um das Risiko am Anfang nicht zu groß werden zu lassen.
1. Sich des Risikos bewusst sein
Forex & CFDs sind Geldanlagen mit Hebelwirkung und beinhalten neben den daraus resultierenden Chancen ein erhebliches Verlustrisiko. Die Verluste können sogar die ursprüngliche Einlage übersteigen. Wenn Sie die Trades zu lange halten, können Sie nachschusspflichtig werden. Mehr dazu weiter unten.
2. Fachbegriffe und den Marktplatz kennen lernen
Der Devisenhandel ist geprägt von kryptischen Begriffen, deren Bedeutung Sie für den Forex-Handel kennen müssen.
Fachbegriffe
- Major
Mit Major-Währungspaare werden die am stärksten gehandelten Währungspaare der Welt bezeichnet. Dies wäre zum Beispiel Euro/US-Dollar - Minor
Bezeichnet im Gegensatz zu Major gering gehandelte Währungspaare. Die Steigerung wäre "Exotische Währungspaare". - Lots
Währungspaare werden in sogenannten Lots gehandelt. Ein Lot entspricht 100.000 Einheiten der jeweiligen Währung. Allerdings werden bei vielen Brokern auch Bruchteile dieser Standardgröße zum Handel angeboten. - Margin
Das sogenannte Margin bezeichnet jene Sicherheitsleistung, welche ein Anleger zu Beginn des Trades einbringen muss, um ein Lot (oder kleinere Stückelung) zu handeln. Eine gängige Größe ist 1 Prozent des zum Trade eingesetzten Kapitals. - Broker haben hier einen Spielraum und können per Margin-Call diese Rate ( z.B. bei unruhigen Märkten) verändern. Auch dies kann zu einem Zwangsverkauf führen.
- Pips
Diese witzige Bezeichnung bezeichnet die Veränderung des Wechselkurses eines Währungspaares. Ausgeschrieben heißt es "Percentage in Point" und bezieht sich auf die letzte Stelle, in welcher der Währungskurs angegeben wird. Dies ist meist die vierte Stelle nach dem Komma. - Spread
Der Spread gibt die Differenz aus Kaufkurs und Verkaufskurs an.
Handelszeiten
Kein wirklicher Fachbegriff, aber die Zeiten des Handels muss jeder Forex-Trader vor Augen haben. Zu Uhrzeiten, wenn beide Landesmärkte eines Währungspaares zeitgleich geöffnet sind, kommt es zu erhöhter Volatilität. Dies kann sich positiv oder negativ auswirken.
In Europa sind die Märkte zwischen 8 Uhr und 18 Uhr MEZ geöffnet, in den USA von 14 Uhr bis 21 Uhr MEZ und in Tokio, Singapur und Hongkong von 1 Uhr nachts bis 9 Uhr morgens MEZ.
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{tab Dokumentation zum Forex}
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3. Demokonto eröffnen
So gerüstet geht man auf Broker-Suche und eröffnet im ersten Schritt ein Trading Demokonto. Folgende Kriterien helfen, einen seriösen und fairen Broker zu finden:
- Die Firma ist namhaft, schon länger am Markt tätig ist
- Die Nutzererfahrungen über den Broker im Web sind positiv
- Der Broker verlangt nur eine kleine Margin (Mindesteinzahlung)
- Die Handelssoftware ist übersichtlich und stabil
Siehe dazu auch den Artikel Börsensoftware für Privatanleger und Anfänger.
4. Sich mit dem Handelswerkzeug vertraut machen
Jeder Broker hat seine eigene Oberfläche für den Forex-Handel. Wenn Sie das kostenlose Demokonto eröffnet haben, beginnt die Testphase. Probieren Sie alle Funktionen aus, stellen Sie Ihre eigene Strategie auf die Probe.
5. Den Handel ausprobieren
Am leichtesten startet es sich, wenn man zunächst bewährte Handelsstrategien und -einsteigertipps ausprobiert und die Effekte studiert.
Bekannte Einsteigertipps sind zum Beispiel:
Mit kleinen Summen und "großen" ’Währungen beginnen
Dollar, Euro und Pfund sind die beliebte "Einstiegswährungen". Die Schwankungen fallen viel geringer aus als jene von Exotenwährungen. Viele Marktteilnehmer garantieren kontinuierlichen Handel, was wichtig ist, wenn man schnell aussteigen muss. Ihr Einstiegskapital sollte gering sein.
Streuen: Das Risiko verteilen
Wie bei allen Geldanlagen sollten auch Devisentrades gestreut werden. Beim Demokonto können Sie noch alles auf eine Karte setzen. Später sollten nicht mehr als 15 bis 20 Prozent auf eine Position gesetzt werden.
Achten Sie auf ausreichend Margin
Um nicht bei jedem Kurszucken ausgestoppt zu werden, sollte das Margin einen gewissen Spielraum ermöglichen. Hier hilft das Demokonto bei der Ermittlung des richtigen Maßes für die eigenen Handelswährungen.
Und als letzten Tipp
Wie bei jeder Wertpapieranlage gilt:
Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen, Stop-Loss nachziehen.
6. Eine eigene Handelsstrategie entwickeln und testen
Beim Start des Live-Handels sollten Sie eine eigene Handelsstrategie entwickelt haben, die Sie im Demokonto auf Tauglichkeit geprüft haben.
Bekannte Handelsstrategien finden sich unter entsprechender Google-Suche.
Wie komme ich zu einer eigenen Strategie
Ein Vorgehen besteht darin, in Szenarien zu denken: Wenn in der Welt dies passiert, wird mit dem Währungspaar XY wahrscheinlich jenes passieren. Jeweils aufschreiben und testen. Dies nennt sich Fundamentalanalyse.
Wenn Sie technische Signale für Ihre Strategie nutzen wollen, finden Sie im Netz (z.B. auf www.forexhandel.org/strategien) eine Vielzahl von technischen Anlagestrategien.
Diese technischen Signale lassen sich gut mittels Backtesting im Demokonto auf Wirksamkeit überprüfen. Viel Arbeit, aber der Lohn ist ein Gefühl für die Kursentwicklung. Dieses kann am Ende den guten Trader vom Verlust-Privatanleger unterscheiden.
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7. Ins reale (Handels-) Leben
Wenn Sie
- mit Ihrem Broker zufrieden sind,
- die dortige Handelssoftware bedienen können und
- ihre Überlegungen zu Kursverläufen in der Vergangenheit funktioniert haben,
ist das wohl der perfekte Forex-Einstieg und Sie können (möglichst unter Einhaltung obiger Einstiegstipps) mit dem Forex-Handel anfangen.
Ergänzungen und Fragen von Lesern
- Ausschau halten!
Als Schritt Nummer 8 rate ich Ihnen, nach Informationen über gute Börsenmakler Ausschau zu halten. Und wähle, mit wem du arbeiten wirst, denn vieles hängt davon ab. Von: Oleg
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Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.