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Autoversicherung – Teilkasko oder Vollkasko? Die Qual der Wahl

Alle Autofahrer stehen spätestens bei der Anschaffung und Anmeldung eines PKW vor der großen Frage: Soll ich Teilkasko versichern? Oder doch lieber Vollkasko? Die Antwort lautet: Es kommt drauf an. Um sich ein genaues Bild über die Vor- und Nachteile zu machen, ist ein Versicherungsvergleich unabdingbar. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, worauf Sie beim Abschluss einer KFZ-Versicherung achten sollten.

Inhalt: Autoversicherung – Teilkasko oder Vollkasko?

Punkt 1

Ist Vollkasko grundsätzlich teurer?

Viele Menschen denken, dass eine Vollkasko Versicherung immer teurer ist, als eine Teilkasko Versicherung. Dies muss jedoch nicht immer so sein. In einigen Konstellationen können die Kosten nur minimal höher oder gleich hoch sein. Wer eine Teilkasko Versicherung abschließt, zahlt zu 100 Prozent den errechneten Grundbetrag. Auf den ersten Blick ist der Teilkaskoschutz zwar günstiger, dafür gibt es in diesem Bereich keine Schadenfreiheitsklassen.

Einen umfassenden Vergleich verschiedener KFZ-Versicherungen können Sie mit nur wenigen Klicks auf Autoversicherung-Vergleich.info durchführen. Hier lässt sich die Autoversicherung online berechnen und schon nach kurzer Zeit werden Ihnen viele verschiedene Anbieter, sowie deren Konditionen angezeigt. Damit sind Einsparungen von bis zu 85% pro Jahr möglich.

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In der Vollkaskoversicherung sieht das schon anders aus. Hier bekommen die Versicherungsnehmer Rabatte, wenn sie über mehrere Jahre schadenfrei gefahren sind. Ab einer bestimmten Vertragsdauer gehen die Rabatte soweit nach unten, dass der Versicherungsnehmer teilweise nur 30 Prozent des Grundbetrags. Doch nicht nur die Vertragsdauer und Schadenfreiheit beeinflussen den Jahresbeitrag einer KFZ Versicherung.

Auch die Typenklasse hat einen großen Einfluss auf die zu bezahlenden Beiträge. Jedes Fahrzeug wird in Vollkasko, Teilkasko oder Haftpflicht einer bestimmten Klasse zugeordnet. Gerade große und stark motorisierte Fahrzeuge werden oft in einer sehr teuren weil ungünstigen Teilkasko Typenklasse eingeordnet, obwohl die Vollkasko Versicherung deutlich günstiger wäre.

Teure Fahrzeuge werden sehr häufig gestohlen. Dies betrifft aber nur die Teilkaskoversicherung und hebt dadurch die Beiträge an.

Auf der anderen Seite sind diese Fahrzeuge statistisch gesehen aber deutlich weniger in Unfälle verwickelt. Die wenigsten Fahranfänger können sich ein Auto in dieser Klasse leisten und somit fahren auch weniger auf den Straßen.

Gerade für Neulinge im Bereich KFZ Versicherung ist es wichtig, sich vor dem Abschluss umfassend zu informieren.

Punkt 2

Sollten alte Fahrzeuge gar nicht versichert werden?

Bei älteren Fahrzeugen lohnt sich der Abschluss einer Vollkaskoversicherung oftmals nicht. Fahrzeuge, die älter als 4 Jahre sind, sollten darum meist besser in einer Teilkaskoversicherung abgesichert werden. Experten raten hierzu, da die Teilkaskoversicherung Diebstahl und Glasbruch abdeckt und dies sind nun einmal die häufigsten Gründe, warum eine Versicherung in Anspruch genommen wird. Achten Sie beim Abschluss einer Versicherung auf jeden Fall darauf, dass der monatliche Beitrag und der Wert des Fahrzeugs in einem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis stehen.

Wie immer gibt es allerdings auch Ausnahmen. Vergleichen Sie daher in aller Ruhe die unterschiedlichen Versicherungsangebote und entscheiden Sie sich dann für den bestmöglichen Tarif. Das gesparte Geld findet sicher einen besseren Zweck, als ihn der Versicherungsgesellschaft zu "schenken".

Weiterlesen:

KFZ-Versicherung FAQ

Warum gibt es den Termin 30. November?

Oftmals enden die Versicherungsjahre in den Verträgen am 31.12. und haben eine Kündigungsfrist von einem Monat. Darum werden besonders viele Verträge im November gekündigt und neu abgeschlossen. Versicherer bieten in dieser Zeit übrigens besonders günstige Wechselkonditionen an.

Wann habe ich ein Sonderkündigungsrecht?

Immer wenn Ihr Versicherer einen Schaden reguliert oder die Preise erhöht.

Achtung: Manche Versicherer verstecken Preiserhöhungen, wenn sich die Typen- oder Regionalklasse verändert. Hier muss dann auf den sogenannten Vergleichsbeitrag in der Abrechnung geachtet werden. Ist dieser niedriger, liegt eine versteckte Preiserhöhung vor und Sie haben ein Sonderkündigungsrecht.

Wie sollte ich kündigen?

 Immer schriftlich, Fax oder E-Mail sind zu unzuverlässig. Und immer erst, wenn der Vertrag mit der neuen Versicherung in trockenen Tüchern ist.

Lohnt sich immer ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter?

Ja, wenn das neue Angebot auch wirklich günstiger ist als das der alten Versicherung und gleiche oder bessere Leistungen bietet. Und zwar unabhängig von Wechselboni oder anderen Anreizen, die nur einmalig oder befristet gelten.

Welche Versicherer sind günstig?

In den letzten Jahren taten sich vor allem

  • Cosmos
  • HUK/HUK24
  • VHV
  • R+V24 und
  • WGV

mit guten und günstigen Tarifen hervor.

Aber: Kein Versicherer bietet für alle Lebensumstände das beste Angebot. Sie müssen also stets die individuellen Umstände (Kilometerleistung, wie viele Fahrer ...) vergleichen. Manche Tarife sind nur deswegen billiger, weil sie weniger Leistungen enthalten.

Zudem bieten einige Versicherer Kombirabatte: Wer dort auch Rechtsschutz und Privathaftpflicht versichert, bekommt Prozente auf die Gesamtkosten gutgeschrieben. Dann sieht die Rentabilitätsrechnung wieder ganz anders aus ...

Welche Merkmale kennzeichnen einen guten Vertrag?

  1. Mindestens 12 Monate Neupreis-Erstattung bei Totalschaden.
  2. Verzicht der Versicherung auf Einspruch bei grober Fahrlässigkeit.
  3. Absicherung bei Marderbiss samt Folgeschäden daraus.
  4. Nicht nur Haarwild, alle Schäden durch Tiere sollten abgedeckt sein.
  5. Mallorca-Police sollte enthalten sein: Die heimische KFZ-Versicherung gleicht eventuell zu geringe Deckungssummen bei einer Mietwagen-Versicherung aus.
  6. Sehr gute Versicherungen haben auch einen Rabattschutz, der eine Zurückstufung nach einem Unfall verhindert.

Bringt es etwas, lange bei einem Versicherer zu bleiben?

Eventuell ja. Wer viele Jahre beim selben Versicherer bleibt, kann im strittigen Schadensfall eher auf Kulanz hoffen.

Und: Je geringer ihre momentane Einstufung ist, umso weniger lohnt sich ein günstigerer Tarif bei einer anderen Versicherung.

Welche Alternativen habe ich zum Wechsel des Versicherers?

Prüfen Sie, ob sich Ihre Versicherungsumstände geändert haben. Fährt vielleicht das mitversicherte Kind gar nicht mit Ihrem PKW? Haben Sie mittlerweile eine Garage? Oder fahren Sie viel weniger Kilometer als früher? All dies und noch einige mehr kann sich vergünstigend auswirken.

Alternativ oder ergänzend können Sie „probehalber“ ein Vergleichsangebot bei einer günstigeren Versicherung einholen und dieses Ihrem Versicherungsvertreter verbunden mit der Frage: „Können wir hier etwas machen?“ vorlegen. Nicht selten eröffnet sich dann plötzlich die Möglichkeit zu einer Senkung Ihres Tarifes bzw. zur Anpassung der Leistung auf ein höheres Niveau.

Welcher Tarifmerkmale bringen welchen Rabatt?

Typische Reduktionen auf den Versicherungsbeitrag sind:

  • Wenige Kilometer: bis zu 20 % Ersparnis
  • Zahlweise jährlich: bis zu 10 % Ersparnis
  • Einzelfahrer: bis zu 50 % Ersparnis
  • Werkstattbindung: bis zu 10 % Ersparnis
  • Garage oder abgeschlossenes Carport: bis zu 3 % Ersparnis
  • Eigene Immobilie: bis zu 3 % Ersparnis
  • Beruflich tätig: bis zu 10 % Ersparnis
  • Telematik-Tarif: bis zu 30 % Ersparnis

Wer bewusst falsche Angaben macht, muss mit einem Strafgeld (bis zu einem Jahresbeitrag) rechnen.

Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko?

  • Die Haftpflicht zahlt (nur) die Schäden des Unfallgegners.
  • Die Teilkasko zahlt einige Schäden am eigenen Wagen, die z. B. durch Glasbruch, Diebstahl oder Sturm entstehen.
  • Die Vollkasko enthält die Teilkasko und zahlt alle Schäden am eigenen Fahrzeug, auch bei selbst verschuldetem Unfall und Vandalismus (abhängig vom Zeitwert).
    Wie lange lohnt sich eine Vollkasko? Das ist individuell unterschiedlich, abhängig von Einstufung, Versicherungstarif und Restwert des Fahrzeuges.

Was hat es mit Regional- und Typklasse auf sich?

  • Einstufung Regionalklasse
    Je nach Region in Deutschland kommt es zu mehr oder weniger (Wild-)Unfällen, werden Fahrzeuge häufiger gestohlen oder fallen Sturm- und Hagelschäden an. Aus all diesen Werten wird ein Index errechnet, aus dem sich dann die sogenannte Regionalklasse ergibt. In Regionen mit weniger Schäden fallen die Versicherungsbeiträge günstiger aus.
  • Einstufung Typenklasse
    Für jedes Automodell wird die Schadens- und Unfallbilanz berechnet und die jeweiligen Reparaturkosten ermittelt. Aus diesen Kosten berechnet sich die Typenklasse.

Typ- und Regionalklasse werden jedes Jahr neu berechnet.

Lohnt sich ein Pay-as-you-drive-Tarif?

Versicherungstarife, die abhängig von den gefahrenen Kilometern abgerechnet werden, lohnen sich laut Verivox vornehmlich für Wenigfahrer bis 5.000 Kilometer pro Jahr.

Corona bedingt bin ich viel weniger gefahren ...

Melden Sie Ihrer Versicherung die geringere Kilometerleistung. Manche Versicherer zahlen sogar rückwirkend Prämie zurück.

Wie vermeide ich eine schadensbedingte Rückstufung?

Bei manchen Versicherern gibt es einen Schutz gegen Rückstufung. Ansonsten sollten kleinere Schäden selbst bezahlt werden. Sie können auch einen Schaden innerhalb von sechs Monaten „zurückkaufen“, um Ihre Einstufung zu behalten.

Ein Wechsel der Versicherung schützt übrigens nicht vor einer Rückstufung, die Versicherer tauschen sich nämlich untereinander aus.

Kann ich meinen SF-Rabatt übertragen?

Ja, denn dieser gehört Ihnen. Sie können ihn z. B. an Ihr Kind, Ihren Enkel oder auch Ihr Patenkind abtreten. Davon bleibt der Versicherungsvertrag für ein weiteres Fahrzeug, das Ihnen gehört, unberührt.

Wenn Sie den Rabatt von Ihrem Dienstwagen übernehmen wollen, müssen Sie das am Anfang mit der Dienstwagenversicherung so abstimmen, damit diese Ihre Daten entsprechend pflegt.

Soll ich einen Telematik-Tarif nutzen?

Bei einem Telematik-Tarif wird mit einer App die Fahrweise gemessen und an den Versicherer gemeldet. Ziel ist es, zurückhaltendes, vorausschauendes und vorsichtiges Fahren mit günstigeren Tarifen zu belohnen.

Dafür werden u.a.

  • Beschleunigung
  • Bremsverhalten
  • Kurvenquerbeschleunigung
  • Geschwindigkeit

gemessen.

Auch Bestrafungen sind möglich. Manche Versicherer gehen für die normale Prämie ohne Telematik von einem bestimmten Score-Wert aus. Fährt man „schlechter“, muss man draufzahlen.

Momentan wird diese Möglichkeit selten genutzt, doch manche Experten gehen davon aus, dass Telematik-Tarifen die Zukunft gehört. Bei Toyota gibt es sogar schon eine Hybrid-Versicherung, die häufiges Fahren im E-Modus mit einer Ersparnis von bis zu 20 % belohnt.

Datenschutz
Bei einem Telematik-Tarif werden persönliche Daten über das Internet an den Versicherer versendet (z. B. auch Fahrstrecke, Aufenthaltsdauer ...). All diese Daten werden über das Internet über viele Knotenpunkte übertragen. Theoretisch können Hacker an jedem Knotenpunkt die Daten abfangen und ggf. entschlüsseln.

Unsere Einschätzung zum Telematik-Tarif: Bedingt sinnvoll. Vor allem Fahranfänger können bis zu 30 Prozent sparen.

 

Kfz-Versicherung: 17 wichtige Punkte & 15 Tipps zum Sparen

Diebstahl oder Unfall: Ein Schaden mit oder durch das Auto kann teuer werden. Dafür gibt es die Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie ist eine Pflichtversicherung für den Autobesitzer. Sie deckt die Schäden am fremden Fahrzeug sowie dadurch entstehende Personenschäden ab, wenn Sie schuldhaft einen Unfall verursacht haben. Die eigenen Schäden am Fahrzeug müssen selbst getragen werden.

Wir zeigen: Günstig aber doch gut versichern. Mit kaum bekannten Spartipps, einem Versicherungsvergleich und Wechselinformationen. Einzeln aufgegliedert in Kfz-Haftpflichtversicherung, Teilkasko und Vollkasko.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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