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Als Druck werden alle Verfahren bezeichnet, die der Vervielfältigung verschiedener Druckvorlagen dienen. Je nach Verfahren werden die Druckvorlagen seitenrichtig oder seitenverkehrt genutzt. Zuerst werden diese mit Farbstoff überzogen und anschließend auf einen Bedruckstoff gepresst. Dabei nimmt der Stoff die Farbe von der Druckvorlage auf. Unabdingbare Elemente der meisten Drucktechniken sind: Druckmaschine (auch Druckkörper), Druckfarbe, Druckform und schließlich der Stoff, der bedruckt werden soll.

Kurze Geschichte des Drucks

Bereits vor 25.000 Jahren färbten die Menschen ihre Hände ein und drückten sie gegen die Wände der Höhlen. Die ersten gedruckten Bilder entstanden so. Die Herstellung von Papier war ein wichtiger Meilenstein. Dennoch wurde noch im Mittelalter jedes Buch mühselig mit der Hand geschrieben. Erst im 15. Jahrhundert erfand von Gutenberg die "beweglichen Buchstaben". Seine Drucktechniken ermöglichten die massenhafte und maschinelle Vervielfältigung einer Druckvorlage. Im 19. Jahrhundert folgte die grafische Druckindustrie, die sich seitdem immer weiterentwickelt und verfeinert hat. Heute stehen uns diverse Drucktechniken zur Verfügung und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.

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Die Funktionsweise der aktuellen Druckprinzipien

Bei den heutigen Drucktechniken wird zwischen drei Druckprinzipien unterschieden:

-Fläche gegen Fläche

Der zu bedruckende Stoff wird bei diesem Prinzip von einer Platte auf eine andere Platte gedrückt. Sein Haupteinsatzgebiet ist der Buchdruck.

-Zylinder gegen Fläche

Ein fest gelagerter Druckzylinder wird gedreht, währenddessen der flach geformte Bedruckstoff darunter hindurchbewegt wird. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die hohe Druckgeschwindigkeit. Diese revolutionierte seinerzeit den Zeitungsdruck.

-Zylinder gegen Zylinder

Bei diesem Druckprinzip kommen zwei Zylinder gleichzeitig zum Einsatz. Auf dem einen Zylinder befindet sich der Stoff, als Rolle oder Bogen gespannt. Auf dem Gegenzylinder befindet sich die runde Druckform. Beim direkten Druck wird das Druckbild von einem Zylinder direkt auf dem anderen Zylinder übertragen, daher muss das Druckbild seitenverkehrt angebracht sein. Der indirekte Druck nutzt einen Zwischenträger, von dem aus das Druckbild auf den Bedruckstoff übertragen wird. Hier muss die Druckvorlage seitenrichtig sein. 

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Die gängigsten Drucktechniken im Überblick

- Hochdruck, die Technik von Johannes von Gutenberg

Der Hochdruck ist das älteste Druckverfahren der Welt, erfunden von Johannes von Gutenberg.
Der bekannte Kartoffeldruck aus der Kindheit ist so ein Hochdruckverfahren. Die Druckform ist derart gestaltet, dass nur das was hochsteht, gedruckt wird. Diese erhobenen Teile werden mit Farbe bestrichen und direkt auf den zu bedruckenden Stoff gepresst. Aus diesem Grund muss das Druckmotiv auf der Druckform spiegelverkehrt sein. Für die Druckform eigenen sich harte Stoffe wie Holz oder Metall aber auch weiches Gummi, Linoleum etc.

Der Hochdruck wird heute gern für handwerklich anspruchsvolle Grafiken oder aufwendig gestaltete Buchdrucke genutzt. Der Pressdruck ermöglicht zudem die Entstehung kleinerer Druckerhebungen, die bei Berührung gefühlt und als angenehm empfunden werden. Diese Erhebungen werden gezielt als qualitatives Gestaltungselement eingesetzt, z. B. bei Visitenkarten.

- Tiefdruck für satte Farben 

Der Tiefdruck wird von einer langen Tradition begleitet. Kupferstiche alter Meister sind eindrucksvolle Beispiele dieses Verfahrens und noch heute ist der Tiefdruck ein fester Bestandteil der Kunstszene. Es handelt sich um ein direktes Verfahren, bei dem die tiefer liegenden Partien gedruckt werden, ganz im Gegensatz zu Hochdruck.

Durch Ätzen, Gravur oder Lasern entstehen kleine Vertiefungen, sogenannte Näpfchen. Diese werden mit Farbe befüllt, und im Anschluss die restliche, nicht vertiefte Fläche von überschüssiger Farbe befreit. Die im vertieften Druckmotiv verbleibende Farbe wird mit hohem Pressdruck auf das gewünschte Objekt übertragen.

Das Ergebnis besticht durch satte Farben und hohe Qualität. Da die Herstellung der Druckplatten aufwendig ist, wird diese Technik heute überwiegend für hohe Auflagen genutzt. Sie ist daher eine der besten Drucktechniken für Kataloge, Zeitschriften, Tragetaschen etc. Auch unsere Banknoten werden mit dieser Technik gedruckt.

- Siebdruck sorgt für Farbbrillanz

Wenn es beim Druckergebnis um Farbintensität und Strahlkraft geht, kommt der Siebdruck zum Einsatz. Dabei wird, wie der Name schon verrät, Farbe durch ein Sieb auf das ausgewählte Objekt gestrichen. Das Motiv ergibt sich dadurch, dass bestimmte Flächen auf dieser Schablone abgedeckt werden und Farbe nicht mehr durchlassen.

Soll das Motiv verschiedenfarbig gestalten werden, müssen entsprechend unterschiedliche Schablonen vorbereitet werden. Mit dieser Technik können Formen bedruckt werden, bei denen andere Drucktechniken nicht angewendet werden können. Zum Beispiel bei Kaffeetassen, Flaschen und anderen dreidimensionalen Formen. Besonders gern wird sie jedoch zum Bedrucken von Textilien verwendet, sowie für künstlerische Zwecke.

- Flachdruck für hohe Stückzahlen

Das bekannteste Druckverfahren der Industrie, bei dem Papierrollen mit enormer Geschwindigkeit rotieren, hat wohl jeder schon Mal in einem Film gesehen. Bei diesem indirekten Verfahren wird die Farbe zunächst auf eine Walze aufgetragen und von dort auf den Stoff übertragen. Der zu bedruckende Stoff wird zuvor speziell präpariert, sodass nur ausgewählte Teile des Stoffes die Farbe annehmen und die übrigen Teile sie abstoßen.

Für jede der vier Grundfarben wird eine separate Druckplatte verwendet. Flyer und Broschüren großer Unternehmen werden so gefertigt, weil auch eine Millionenauflage immer noch kostengünstig ist.

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- Digitaldruck, modern und allen zugänglich

Die ersten Drucker in den 90er Jahren brachten eine neue, moderne Drucktechnik: die Digitaldrucktechnik. Sie macht einen festen Druckkörper überflüssig, da die Druckvorlage digital auf einem Speichermedium vorgehalten wird. Das Druckverfahren bleibt jedoch weiterhin mechanisch.

Bei der bekanntesten Methode, dem Tintenstrahldruck, werden farbige Tintentropfen auf das Papier gesprüht. Der Laserdruck hingegen erzeugt eine Kopie aus elektrischen Ladungen und verteilt losen Farbtoner auf ausgesuchte Flächen. Jeder der einen Laser- oder Tintenstrahldrucker besitzt, kann den Digitaldruck für sich nutzen. Er wird gerne privat und gewerblich genutzt und lohnt sich schon bei Auflagen in geringer Stückzahl.

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

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