Top 5 Fehler bei Aktien – So umgehen Sie die größten Renditekiller
Wer sich über die Geldanlage an der Börse satter Renditen erfreuen will, findet dazu seit Jahren ein hervorragendes Umfeld. Dennoch hat Finanztest im Jahre 2017 bei der Untersuchung von annähernd 40.000 Privatdepots einige – völlig unnötige – grundlegende Fehler erkannt, durch welche Privatanleger im Schnitt über fünf Prozent Rendite pro Jahr verloren.
Lesen Sie unseren Artikel und legen Sie in Zukunft so an, dass Sie an der Entwicklung des Marktes in Zukunft ohne unnötige Renditekiller partizipieren.
Die Fehler bei der Aktienanlage sowie klügere Handlungsalternativen
Gelassener (seltener) handeln, langfristiger traden
Wer viel handelt, zahlt viele Gebühren. Jeder Trade, egal ob Einzelaktie oder ETF, kostet. Sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf. Wer sich einmal ein breit gestreutes (z.B. über Index-ETF) Depot mit guten Fonds (aktuelle Empfehlungen verschiedener Finanzseiten finden Sie unten) zusammengestellt hat, sollte daran nicht allzu oft rühren.
Analoges gilt, wenn ein entsprechender Sparplan eingerichtet wurde. Dies ergibt sich aufgrund der Gebührenstruktur von Wertpapierdepots und weil Sie auf manche der Gewinne beim Verkauf Steuern bezahlen müssen. Tester kommen regelmäßig zu folgendem Fazit:
"Passivität wäre die ideale Strategie gewesen."
Man kann es auch so ausdrücken:
"Hin und her macht Taschen leer."
Das ernüchternde Ergebnis einer Finanztest-Studie: Je öfter Depotbesitzer handelten, umso schlechter war ihre Rendite.
Mehr streuen
Finanzexperten und Wirtschaftswissenschaftler sind sich einige: Wer seine Geldanlage auf wenige Einzelposten verteilt, trägt ein unnötig hohes Risiko und wird im Schnitt weniger Rendite erzielen. Rund vier Prozent, heißt es, verliert ein durchschnittlicher Anleger Jahr für Jahr durch mangelnde Streuung seines Portfolios.
Sie sollten also Ihr Geld in mehrere Investitionsobjekte und Geldanlagen streuen. Verteilen Sie Ihr Erspartes auf ETF (kostengünstige Indexfonds) und Festgeld und/oder traden Sie Rentenpapiere (siehe Tipp 4: Weltweit aufstellen). Ein wenig Gold und ein großer Anteil Immobilienvermögen (in guter Lage!) sind weitere oftmals empfehlenswerte Zutaten.
Detaillierte Empfehlungen zur Streuung finden Sie im Beitrag: Die Geldanlage streuen
Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen
Die menschliche Psychologie fördert manchmal das Auftreten unnötig hoher Verluste. Konkret: Wir wollen diese nicht wahrhaben. So halten wir Wertpapiere, obwohl sie in die Verlustzone gerutscht sind (und keine Anzeichen bestehen, dass sich dies in absehbarer Zeit ändert). Immer in der Hoffnung, dass die Anlage zumindest wieder ihren Ausgangswert erreicht.
Auf der anderen Seite werden wir bei kleinsten Gewinnen nervös und wollen diese nur allzu gerne "nach Hause holen". Die Folge: Wir verkaufen zu früh und ärgern uns über weitere Kurssteigerungen des Investments.
Als Faustregel gilt:
"Gewinne laufen lassen, strenge Stopp-Loss bereits beim Kauf setzen, diese bei Gewinnen der Geldanlage "nachziehen" und konsequent einhalten."
Die Empfehlung 1 – langfristig investieren – unterstützt dieses Vorgehen.
Tipp
Wenn Sie Ihr Portfolio aufgrund neuer Erkenntnisse umstellen, trennen Sie sich in erster Linie von verlustbehafteten Positionen. Auch wenn es schwerfällt. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass sich Verlustpositionen auch in Zukunft eher schlechter entwickeln werden.
Weltweit aufstellen
Ein Spezialfall zu Punkt 2 "Mehr streuen" ist die Tendenz deutscher Anleger, ihr Geld nur in heimische Anlagen zu stecken.
Mehr Rendite verspricht eine weltweite Orientierung. Experten empfehlen, sich mindestens 30 Wertpapiere unterschiedlicher Branchen und Länder ins Depot zu legen. Einfacher (und wahrscheinlich erfolgreicher) ist es, wenn Sie gleich in einen börsengehandelten ETF (Indexfonds) auf den MSCI anlegen, statt selbst Aktien zu picken. Auch ein Rentenfonds sollte länderübergreifend investieren, allerdings darf dieser ruhig auf Euro-Anlagen beschränkt bleiben, um das Währungsrisiko auszuschalten.
Unten finden Sie laufend aktualisierte Empfehlungen für ETF und Rentenfonds.
Provisionsfrei vertrauen
Wer seine Geldanlage aufgrund der Empfehlungen provisionsmotivierter Berater ausrichtet, wird selten eine anständige Rendite erzielen. Wer eine menschliche Beratung sucht, sollte eher in bezahlte Finanzberater investieren als die Hausbank um Rat zu fragen. Wer seine Investments auf ETF beschränkt, findet im Folgenden unsere Rechercheergebnisse bei renommierten Finanzquellen.