"Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass das Geldmarktkonto XYZ ab 1. Januar 1,90 Euro pro Monat kostet. Wenn Sie den Änderungen unserer AGB nicht wiedersprechen, gelten diese zum 31.12. als genehmigt."
Ähnliche Bescheide erhalten momentan Millionen von Bundesbürgern von ihren Banken. Es dreht sich um Kontoführungsgebühren für die monatliche Bereitsstellung, EC-Karten, Überweisungen oder Unterkonten. Doch es gibt sie noch, die wirklich kostenlosen Girokonten. Und der Wechsel ist einfacher denn je.
Gründe für die Preiserhöhungen
Jahrelang überboten sich die Banken durch kostenlose Zusatzservices für ihre Girokonten. Von Kreditkarte bis Bareinzahlung war alles kostenfrei. Die anhaltende Niedrigzinsphase bedeutet für viele Geschäftsbanken, dass diese für das Parken ihrer überschüssigen Gelder Strafzinsen bei der EZB zahlen müssen. Diese wollen sie über neue Gebühren auf den Kunden abwälzen. Die folgende Infographik schildert den Prozess:
Quelle: Smava.de
Von welchen Gebühren sprechen wir?
Strafzinsen sind deutschen Bankkunden nicht zu vermitteln. Von daher müssen Geldhäuser an der Gebührenschraube drehen. Gebühren kennen die Kunden und wehren sich deshalb weniger. Die Banken zeigen Kreativität bei der Erfindung neuer Erlösquellen. Auch für kostenlose Girokonten gilt:
Kostenlos ist nicht gleich kostenlos
Die gesamte Palette der Kontoführungsgebühren kann betroffen sein und sollte in die Überlegungen mit einbezogen werden:
- Monatliche Grundgebühr für das Konto
- Überweisungsgebühren
- Gebühr für Fremdabhebungen an institutsfremden Automaten
- Gebühren für Bareinzahlungen
- Preise für EC-(Giro-) und Kreditkarte
- Höhe der Dispozinsen
- Kosten beim Bezahlen in Fremdwährung
Prinzipiell gilt:
Wenn die eigene Bank die Kontoführungsgebühren erhöht, sollte man sich nach Alternativen umsehen.
Wichtig: Geld abheben
Vor allem Direktbanken bieten weiterhin kostenlose Girokonten mit vielen Services, wie unsere untenstehende Auflistung zeigt. Aber achten Sie auch darauf, dass bei Ihrer künftigen Bank eine kostenlose Bargeldabhebung in ihrer Nähe möglich ist.
Die Sparkassen und Volksbanken besitzen die meisten Automaten, ihre Kunden können selbst in vielen Dörfern kostenlos Bargeld abheben. Ein großer Vorteil!
Andere Banken behelfen sich mit Automatennetzwerke (Cash Group und Cashpool). Eine dritte Möglichkeit besteht darin, kostenlos mit der Kreditkarte Bargeld abzuheben.
Automaten-Zahlen
- Sparkassen - ca. 25.000
- Volksbanken - knapp 20.000
- Cash-Group - ca. 9.000 plus ca. 1.300 Tankstellen, siehe cashgroup.de
- Cashpool - ca. 3.000, siehe cash-pool.de
Bankenwechsel einfacher denn je
So gerüstet kann zwischen einigen günstigen Direktbanken gewählt werden. Bisher scheuten viele Bankkunden den Kontowechsel, weil sie den damit verbunden Aufwand fürchteten. Damit ist nun Schluss! Seit September 2016 übernimmt die neue Bank das Informieren der Firmen und Behörden über den Bankwechsel.
Ethische Kontoführung
Wer sein Geld bei einer Bank mit ethischer Anlagepolitik verwalten lassen möchte, kommt um Kontogebühren nicht umhin. Eine aktuelle Auflistung solcher Banken und ihrer Angebote findet sich auf utopia.de.
Großer Kontenvergleich
Folgender Kontenvergleich berücksichtigt eine Vielzahl von Banken. Sie können mit den Eingaben recht genau ihre persönliche Situation abfragen. Viele Gebühren (Kontoführung, EC und Kreditkarte, Sollzinsen) werden berücksichtigt, andere wie die Fremdwährungsabhebegebühr (z.B. bei DKB 1,75 Prozent - Stand Herbst 2016) finden sich erst auf den Anbieterseiten.
Datum: Sonntag, den 24. September 2023