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Festgeld – was alles beim Abschluss zu beachten ist

Festgeld ist eine simple und eindeutige Geldanlage, darum ist sie bei uns Anlegern so beliebt. Wunschzeitraum auswählen (meist zwischen 12 und 60 Monaten), zugehörigen Zinssatz erfragen und abschliessen. Fertig.

Die Festgeldanlage kann so einfach vonstattengehen wie eben beschrieben. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, der sollte folgende Punkte abklären, bevor er sein Geld festlegt.

Wir klären auf, was alles beim Abschluss von Festgeld zu beachten ist.

Inhalt: Festgeld – was ist zu beachten?

Punkt 1

Für wen eignet sich Festgeld?

Stiftung Warentest schreibt schreibt:

"Ein Festgeldkonto ist geeignet für Sparer, die ihr Geld für einen festgelegten Zeitraum sicher anlegen wollen."

Diese grundlegende Definition nehmen wir als Ausgangsbasis und gehen nun in die Tiefe.

Punkt 2

Festgeld – Wie funktioniert das?

Auf die Frage "Festgeld: Was ist das?" lautet die simple Antwort:

Festgeld ist das Angebot eines Kreditinstitutes, Ihr Geld für einen gewissen festgelegten Zeitraum zu verwahren und darauf einen festgelegten Zinssatz zu zahlen.

Dieser Zinssatz ist abhängig vom Anbieter und Laufzeit der Festlegung des Geldes. Meist gilt: Je länger ich mich fix von meinem Geld verabschiede, umso höher fällt die Entschädigung in Form der jährlichen Zinsen aus.

Punkt 3

Wie lege ich Festgeld an?

Suchen Sie sich einen Anbieter nach den unten folgenden Kriterien und eröffnen Sie dort ein sogenanntes Festgeldkonto mit der von Ihnen gewünschten Laufzeit. Es gibt mehr Festgeld-Auswahlkriterien als den Zinssatz. Da Weltsparen besonders viele europäische Festgeldangebote miteinander vergleicht, sind die dortigen Informationen zur Einlagensicherung und zur Bank selbst von Bedeutung. Zuletzt sollte man auch einen Blick auf die Einschätzung von Weltsparen zum Land, in dem die Bank ihren Sitz hat, werfen. Finanztip und andere Verbraucherseiten halten es für ein unnötiges Risiko, Festgeld in einem Land anzulegen, das wirtschaftlich unsicher ist.

Die besten Festgelder bieten heutzutage Direktbanken ohne Filiale. Dabei wird zur Kontoeröffnung eine Identifizierung des Kunden benötigt. Dies können Sie heutzutage recht unkompliziert online per Web-Identifizierung durchführen. Sie müssen nicht mehr in eine Bankfiliale gehen oder sich per Post-Ident in einer Postfiliale identifizieren.

Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist erhalten Sie von der Bank alle notwendigen Angaben und Sie können Ihr Erspartes von Ihrem Bankkonto auf das Festgeldkonto überweisen. Ihr Girokonto fungiert als sogenanntes Referenzkonto, auf das am Ende der Feslegungsperiode der Anlagebetrag (plus Zinsen und eventuelle jährliche Zinszahlungen) wieder zurück überwiesen wird.

Festgeld nachhaltig

Möchten Sie Festgeld nachhaltig anlegen, finden Sie aktuelle Angebote dazu bei der Stiftung Warentest unter test.de/nachhaltige-zinsen.

Unser Festgeld-Anbieter-Vergleich:

Festgeld Rechner

Punkt 4

Wie lange sollte ich Festgeld anlegen

Die gängigsten Festgeld-Anlagefristen erstrecken sich von einem Monat bis zu 10 Jahren. Bei niedrigen Zinsen lohnen sich nur kurze Festlegungszeiträume, maximal 5 Jahre. Darüber hinaus sollte man sein Geld nicht in Festgeld festlegen, da zu viel in diesem Zeitraum geschehen kann, was eine Umschichtung des Geldes nötig machen könnte.

Festgeld-Rechner

Berechnen Sie mit unserem Festgeld-Rechner, welcher Zins bei welcher Laufzeit welches Endkapital ergibt. Tipp: Sie können den monatlichen Sparbetrag bei Null belassen und nur eine Einmalanlage berechnen.

Ansparrechner
Einmalanlage am Anfang
Sie können wahlweise eine Einmalanlage und / oder eine monatliche Sparrate angeben.
Monatlicher Sparbetrag
Angenommene Verzinsung pro Jahr* %
Laufzeit in Jahren* Jahre
 
* = notwendig zur Berechnung

Punkt 5

Wie sicher ist Festgeld?

Die Sicherheit Ihrer Festgeldeinlage ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Sie können sich bei einer deutschen Bank mit deutscher Einlagensicherung Ihres Geldes sehr sicher sein.
Punkt 6

Wie sicher ist Festgeld im Ausland?

Welcher Einlagensicherung sollte ich trauen?

Achten Sie auf die Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes, das im Notfall für die Einlagensicherung gerade stehen muss. Finanztest und Stiftung Warentest raten dazu, nur dort anzulegen, wo die Einlagensicherung in einem Land sitzt, das von großen Ratingagenturen eine Top-Bewertung in Sachen Wirtschaftskraft besitzt.

Auf einer relativ sicheren Seite stehen Sie mit der deutschen Einlagensicherung. Hier sind Einlagen bis 100.000 € pro Person und Bank gesichert. Bei (Privat-)Banken, die darüber hinaus dem Sicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) angehören, sind sogar Einlagen bis 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals (maximal 5 Mio. € pro Person und Bank) abgesichert. Öffentliche Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbankern bieten oftmals Anlegern über eigene Einrichtungen ungedeckelte Schutzzusagen.

Auch die Länder:

  • Belgien
  • Dänemark
  • Finnland
  • Frankreich
  • Großbritannien
  • Irland
  • Lichtenstein
  • Luxemburg
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Österreich
  • Schweden
  • Schweiz
  • Tschechien

bieten eine Wirtschaftsleistung, die vermutlich im Falle einer größeren Insolvenz problemlos eine Staatshilfe möglich macht. Banken, die im EU-Ausland ihren Sitz haben, sichern ebenfalls gemäß EU-Gesetzen bis zu 100.000 € pro Person und Bank über das jeweilige landespezifische Sicherungssystem ab, in Schweden sind es 1,05 Mio. Schwedische Kronen, in Großbritanien 85.000 Pfund.

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Sicherheitsbewusste Anleger sollten Zinsangebote mit Einlagensicherungsländern aus

Malta, Zypern, Bulgarien, Griechenland,
Slowakei, Spanien, Kroatien, Italien, Portugal,
Estland, Lettland, Polen, Rumänien

meiden, da diese Länder im Falle einer größeren Krise schnell überfordert sein könnten.

Dies zeigt sich auch in Ratingbewertungen des Landes, die im Falle von Fitsch u.E. zumindest AA+ betragen sollte. Weitere Informationen zur Einlagensicherung.

Hinweis zur Versteuerung von Zinserträgen

Ein Teil der Anbieter mit Sitz im EU-Ausland haben weder Anschrift noch Niederlassung in Deutschland. Dadurch unterliegen sie oftmals nicht den Auflagen zum Steuerabzug, wie es deutsche Banken tun. Auf der anderen Seite können Sie als Anleger diesen Banken keine Freistellungsaufträge erteilen, diese Banken zahlen Fest- oder Tagesgeldzinsen ohne Abzug aus. Sie als Anleger müssen diese Erträge dann selbst in der Steuererklärung mit dem Finanzamt versteuern.

Punkt 7

Festgeld anlegen: Geld-Welten Rechner

Mit unserem Rechner können Sie die Zinsen für Ihren Festgeld Anlagebetrag berechnen:

Ansparrechner
Einmalanlage am Anfang
Sie können wahlweise eine Einmalanlage und / oder eine monatliche Sparrate angeben.
Monatlicher Sparbetrag
Angenommene Verzinsung pro Jahr* %
Laufzeit in Jahren* Jahre
 
* = notwendig zur Berechnung

Punkt 8

Was ist flexibles Festgeld?

Flexibles Festgeld oder Flexgeld ist (je nach Anbieter) meist so gestaltet, dass Sie einen vereinbarten Teil des Festgeldes bei Bedarf vorzeitig abrufen können. Es handelt sich um eine Kombination von Festgeld und Tagesgeld, die Gesamtrendite sollte aber höher ausfallen als bei getrennter Einzelanlage in Fest- und Tagesgeld.

Punkt 9

Nachhaltig Festgeld anlegen

Was könnte man noch beim Festgeld beachten? Zum Beispiel die Moral.

Wenn Sie Ihr Festgeld nach bestimmten moralischen, ethischen und/oder ökologischen Kriterien anlegen wollen, können Sie dies bei einer Bank tun, die Ihre Anlagegrundsätze erfüllt. Dies sind unter Namen wie Grüne Bank, Ökobank oder Ethikbank bekannt. Auf dieser Seite haben wir Ihnen eine Liste mit entsprechend agierenden Banken zusammengestellt.

Punkt 10

Was ist besser: Festgeld oder Tagesgeld?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Tagesgeld ist flexibler als Festgeld, dafür lockt Letzteres mit höheren Zinsen. Zudem hat das Tagesgeld ein höheres Zinsänderungsrisiko. Die Sicherheit ist bei beiden Anlageformen gleich zu bewerten und abhängig vom jeweiligen Anbieter.

Punkt 11

Wann steigt Festgeld?

Das lässt sich nicht exakt vorhersagen. Prinzipiell gilt: Steigt das weltweite Zinsniveau, erhöhen sich auch in Deutschland die Festgeldzinsen. Dies kann zum Beispiel von oben herab durch eine Leitzinserhöhung erfolgen. Parallel/zeitversetzt wird eine Erhöhung der Inflationsrate auch die Festgeldzinsen steigen lassen.

Punkt 12

Nachteile vom Festgeld

Der einzige Nachteil vom Festgeld (gegenüber Bargeld) liegt darin, dass Sie eine gewisse Zeit keinen Zugriff auf Ihr Ersparten haben bzw. diesen nur mit einer Strafzahlung erhalten. Darum sollten Sie nur den Teil des Ersparten in Festgeld anlegen, den Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit im Anlagezeitraum nicht benötigen werden.

Punkt 13

Das Festgeld kündigen

Sie müssen das Festgeld bei den meisten Anbietern spätestens einige Tage vor Ablauf des Festlegungszeitraumes kündigen. Ansonsten wird es eventuell erneut über die gesamte Laufzeit festgelegt ("Prolongation" genannt). Gute Finanzinstitute kommen vor Ende der Laufzeit von sich aus auf den Anleger zu. Sie als Anleger sollten rechtzeitig klären, wie die Bedingungen bei Ihrer Bank lauten.

Punkt 14

Festgeld vorzeitig auflösen, z. B. bei Tod

Im BGB ist laut Paragraf 314 eine Kündigung von Dauerschuldverhältnissen (wie es das Festgeldkonto darstellt) „aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist“ vorgesehen. Zu diesen wichtigen Gründen zählen zum Beispiel:

  • der Bezug von Hartz IV,
  • der Tod des Festgeldkontoinhabers oder
  • die drohende Insolvenz der Bank, bei der ich mein Festgeld angelegt habe.

In solchen Fällen muss die Bank die Kündigung akzeptieren.

In weniger schweren Fällen muss die Bank eine vorzeitige Kündigung nicht akzeptieren und/oder kann "Strafzahlungen" in Form von einbehaltenen Zinsen (Guthabenverzinsung komplett streichen oder verringern) oder Kostenberechnungen (Stornogebühren) verhängen.

Punkt 15

Was muss ich sonst noch beim Festgeld beachten?

Achten Sie beim Vergleich von Festgeld darauf, ob die jeweiligen Banken Zinseszinsen auf die Festgeldzinsen zahlen. Die Bank also die Zinsgewinne gleich wieder zum vereinbarten Festgeldzins anlegt. Alternativ sollte der Zinsgewinn zumindest jährlich auf das Referenzkonto ausgezahlt werden. Manche Anbieter zahlen die Zinsen aber erst – unverzinst – am Ende der Festgeldlaufzeit aus.

Finanztest und andere Verbraucherschützer halten Banken, die dies nicht tun, für unseriös.

Punkt 16

Fazit

Da ein Festgeldkonto keinerlei Kursschwankungen unterliegt, ist es eine besonders sichere Form der Geldanlage. Als Anleger sollte man eine Bank wählen, deren Einlagensicherung man vertrauen kann. Sicherheit ist höher einzuschätzen als ein Zinsgewinn in der Nachkommastelle.

Festgeld in  aller Kürze

Laufzeiten vergleichen
Vergleichen Sie die Zinsen für mehrere Festgeld-Laufzeiten mit einem Festzins-Vergleichstool. Oft bringt eine Verlängerung der Laufzeit über zwei bis drei Jahre hinaus keine nennenswerten Zinszuwächse.

Nicht zu lange festlegen
Wir würden Festgeld bis maximal 60 Monate abzuschließen, um sich ein Mindestmaß an Flexibilität zu erhalten.

Tagesgeld ergänzen
Es macht Sinn, zwei Monatseinnahmen für kurzfristige Engpässe liquide parat zu halten. Ein gutes Tagesgeld-Konto bietet sich hierfür an.

Mehrere Laufzeiten
Wenn Sie kein direktes Sparziel mit Ihrer Festgeldanlage verfolgen, ergibt es Sinn, wenn Sie Ihr Geld auf mehrere Laufzeiten verteilt anlegen. So bleiben Sie flexibel und können auf Zinsänderungen reagieren. Achten Sie hierfür darauf, dass Ihr Wunschanbieter bei verschiedenen Laufzeiten gute Zinsen anbietet.

  • Tipp 1: Die Bank sollte dem Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes angeschlossen sein (nähere Infos zu diesem Thema hier).
  • Tipp 2: Befinden wir uns gerade in einer Hochzinsphase und wird das Geld innerhalb der Laufzeit sicher nicht benötigt, ist eine längerfristige Bindung sinnvoll (aktuelle Zinsen finden Sie in unserem Festgeld Vergleich). Haben wir momentan eher niedrigere Zinsen auf das Festgeld, ist das Tagesgeld die sinnvollere Wahl.
  • Tipp 3: Wenn Sie Festgeld mehrjährig abschließen, achten Sie darauf, dass der Zins jährlich ausgezahlt oder dem Festgeldkonto gutgeschrieben und ab dann mit verzinst wird. Das hebt die Rendite.
  • Tipp 4: Werden alle Zinszahlungen von einem mehrjährigen Festgeld am Ende steuerpflichtig? Dann könnte der Freibetrag bei der Steuer nicht ausreichen und Steuerzahlungen auf den Zinsgewinn fällig werden.

Das Festgeld ist in Deutschland eine der sichersten Anlageformen, es gelten die gleichen Bedingungen wie beim Tagesgeld erläutert. Aber der wichtige Unterschied zum Tagesgeld besteht darin, dass Sie in der vorgegebenen Laufzeit nicht über Ihr Geld verfügen können. Die Banken sind nicht verpflichtet, das Geld vorzeitig auszuzahlen. Lediglich eine Beleihung des Festgeldes ist eventuell möglich.

Festgeldanlagen mit jährlich steigenden Zinsen
Ganz wichtig: man sollte die Zinsen aller Jahre im Blick haben, nicht nur den hohen Zins im letzten Jahr. Oft möchte man vorab aussteigen, darum sollte der Einstiegszins im ersten Jahr nicht unter 1,75 Prozent liegen. Wir raten weiterhin dazu, dass am spätestens nach zwei Jahren ohne einen Zinsverlust kündigen können sollte. 

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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