Ratgeber Festgeld | Aktuelle Zinsen
Unter Festgeld bzw. Termingeld (manchmal auch Festgeldkonto oder Termingeldkonto genannt) versteht man ein Sparguthaben bei einem Kreditinstitut, für das eine feste Laufzeit und eine feste Verzinsung vereinbart werden. In der Regel ist die Verzinsung umso höher, je länger Sie Ihr Geld festlegen und je höher der Anlagebetrag ist.
Übliche Anlagezeiträume sind 1, 2, 3, 6 oder 12 Monate. Die Zinsen orientieren sich an den Interbankenzinsen und werden meist mit einem gewissen Abschlag an die Kunden weitergegeben. Des Öfteren wird eine Mindesteinlagesumme im Bereich von 2.500 bis 10.000 Euro verlangt.
Wir geben Tipps zur Auswahl des Anbieters, zur Staffelung der Anlagesumme und nennen aktuelle Zinsangebote.
Festgeld-Zinsen Dezember 2024
Auch das Festgeld ist eher eine Zwischenlösung für Geld, von dem sie noch nicht wissen, wann sie es benötigen. Wenn Sie sicher sind, dass Sie dieses Geld längere Zeit nicht benötigen, wählen Sie lieber eine längerfristige Anlage mit höheren Zinsen, bevorzugt ETF/Indexfonds.
Festgeld in aller Kürze
Laufzeiten vergleichen
Vergleichen Sie die Zinsen für mehrere Festgeld-Laufzeiten mit einem Festzins-Vergleichstool. Oft bringt eine Verlängerung der Laufzeit über zwei bis drei Jahre hinaus keine nennenswerten Zinszuwächse.
Nicht zu lange festlegen
Wir würden Festgeld bis maximal 60 Monate abzuschließen, um sich ein Mindestmaß an Flexibilität zu erhalten.
Tagesgeld ergänzen
Es macht Sinn, zwei Monatseinnahmen für kurzfristige Engpässe liquide parat zu halten. Ein gutes Tagesgeld-Konto bietet sich hierfür an.
Mehrere Laufzeiten
Wenn Sie kein direktes Sparziel mit Ihrer Festgeldanlage verfolgen, ergibt es Sinn, wenn Sie Ihr Geld auf mehrere Laufzeiten verteilt anlegen. So bleiben Sie flexibel und können auf Zinsänderungen reagieren. Achten Sie hierfür darauf, dass Ihr Wunschanbieter bei verschiedenen Laufzeiten gute Zinsen anbietet.
- Tipp 1: Die Bank sollte dem Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes angeschlossen sein (nähere Infos zu diesem Thema hier).
- Tipp 2: Befinden wir uns gerade in einer Hochzinsphase und wird das Geld innerhalb der Laufzeit sicher nicht benötigt, ist eine längerfristige Bindung sinnvoll (aktuelle Zinsen finden Sie in unserem Festgeld Vergleich). Haben wir momentan eher niedrigere Zinsen auf das Festgeld, ist das Tagesgeld die sinnvollere Wahl.
- Tipp 3: Wenn Sie Festgeld mehrjährig abschließen, achten Sie darauf, dass der Zins jährlich ausgezahlt oder dem Festgeldkonto gutgeschrieben und ab dann mit verzinst wird. Das hebt die Rendite.
- Tipp 4: Werden alle Zinszahlungen von einem mehrjährigen Festgeld am Ende steuerpflichtig? Dann könnte der Freibetrag bei der Steuer nicht ausreichen und Steuerzahlungen auf den Zinsgewinn fällig werden.
Das Festgeld ist in Deutschland eine der sichersten Anlageformen, es gelten die gleichen Bedingungen wie beim Tagesgeld erläutert. Aber der wichtige Unterschied zum Tagesgeld besteht darin, dass Sie in der vorgegebenen Laufzeit nicht über Ihr Geld verfügen können. Die Banken sind nicht verpflichtet, das Geld vorzeitig auszuzahlen. Lediglich eine Beleihung des Festgeldes ist eventuell möglich.
Festgeldanlagen mit jährlich steigenden Zinsen
Ganz wichtig: man sollte die Zinsen aller Jahre im Blick haben, nicht nur den hohen Zins im letzten Jahr. Oft möchte man vorab aussteigen, darum sollte der Einstiegszins im ersten Jahr nicht unter 1,75 Prozent liegen. Wir raten weiterhin dazu, dass am spätestens nach zwei Jahren ohne einen Zinsverlust kündigen können sollte.
Kontoführung
Die Einrichtung eines Festgeldkontos gehört zu den einfacheren Geld-Aktivitäten und ist schnell erledigt. Kosten für die Anlage des Kontos entstehen in aller Regel nicht. Achten Sie darauf, dass eine Kündigung des Festgeldkontos kostenlos möglich ist. Und prüfen Sie, was am Ende der vereinbarten Laufzeit geschieht: Wird Ihr Geld dann automatisch aufs Girokonto überwiesen? Dann müssen Sie sich um nichts weiter kümmern. Sollte aber eine Wiederanlage zu den gleichen Konditionen vorgesehen sein, müssen Sie am Ende der Laufzeit Ihrer Bank eine alternative Verwendung kundtun, so Sie dies nicht wünschen.
Festgeld – was alles beim Abschluss zu beachten ist
Festgeld ist eine simple und eindeutige Geldanlage, darum ist sie bei uns Anlegern so beliebt. Wunschzeitraum auswählen (meist zwischen 12 und 60 Monaten), zugehörigen Zinssatz erfragen und abschliessen. Fertig.
Die Festgeldanlage kann so einfach vonstattengehen wie eben beschrieben. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, der sollte folgende Punkte abklären, bevor er sein Geld festlegt.
Wir klären auf, was alles beim Abschluss von Festgeld zu beachten ist.
Welcher Einlagensicherung sollte ich trauen?
Achten Sie auf die Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes, das im Notfall für die Einlagensicherung gerade stehen muss. Finanztest und Stiftung Warentest raten dazu, nur dort anzulegen, wo die Einlagensicherung in einem Land sitzt, das von großen Ratingagenturen eine Top-Bewertung in Sachen Wirtschaftskraft besitzt.
Auf einer relativ sicheren Seite stehen Sie mit der deutschen Einlagensicherung. Hier sind Einlagen bis 100.000 € pro Person und Bank gesichert. Bei (Privat-)Banken, die darüber hinaus dem Sicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) angehören, sind sogar Einlagen bis 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals (maximal 5 Mio. € pro Person und Bank) abgesichert. Öffentliche Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbankern bieten oftmals Anlegern über eigene Einrichtungen ungedeckelte Schutzzusagen.
Auch die Länder:
- Belgien
- Dänemark
- Finnland
- Frankreich
- Großbritannien
- Irland
- Lichtenstein
- Luxemburg
- Niederlande
- Norwegen
- Österreich
- Schweden
- Schweiz
- Tschechien
bieten eine Wirtschaftsleistung, die vermutlich im Falle einer größeren Insolvenz problemlos eine Staatshilfe möglich macht. Banken, die im EU-Ausland ihren Sitz haben, sichern ebenfalls gemäß EU-Gesetzen bis zu 100.000 € pro Person und Bank über das jeweilige landespezifische Sicherungssystem ab, in Schweden sind es 1,05 Mio. Schwedische Kronen, in Großbritanien 85.000 Pfund.
Sicherheitsbewusste Anleger sollten Zinsangebote mit Einlagensicherungsländern aus
Malta, Zypern, Bulgarien, Griechenland,
Slowakei, Spanien, Kroatien, Italien, Portugal,
Estland, Lettland, Polen, Rumänien
meiden, da diese Länder im Falle einer größeren Krise schnell überfordert sein könnten.
Dies zeigt sich auch in Ratingbewertungen des Landes, die im Falle von Fitsch u.E. zumindest AA+ betragen sollte. Weitere Informationen zur Einlagensicherung.
Hinweis zur Versteuerung von Zinserträgen
Ein Teil der Anbieter mit Sitz im EU-Ausland haben weder Anschrift noch Niederlassung in Deutschland. Dadurch unterliegen sie oftmals nicht den Auflagen zum Steuerabzug, wie es deutsche Banken tun. Auf der anderen Seite können Sie als Anleger diesen Banken keine Freistellungsaufträge erteilen, diese Banken zahlen Fest- oder Tagesgeldzinsen ohne Abzug aus. Sie als Anleger müssen diese Erträge dann selbst in der Steuererklärung mit dem Finanzamt versteuern.
Im Tagesgeldzinsen-Vergleich oder dem Festgeld-Vergleich hier auf geld-welten.de finden Sie stets den Hinweis, wie Ihr dort angelegtes Geld abgesichert ist. Doch was bedeuten die Hinweise, die sich beim Überfahren der kleinen Fähnchen zeigen, genau? Lesen Sie hier, wie sich die Unterschiede der ausländischen Einlagensicherung gegenüber dem deutschen Pendant darstellen und welche Mischformen existieren.