Neuer Job als Arzt/Ärztin - Tipps für die Gehaltsverhandlungen
Welchen Wert besitzt die eigene Arbeit? Diese Frage sollten sich Ärzte vor der Gehaltsverhandlung stellen. Denn obwohl eine Vielzahl der Mediziner nach Tarifvertrag bezahlt werden, können die Gehälter im ambulanten Bereich verhandelt werden.
Bereits beim ersten Bewerbungsgespräch als ausgebildeter Arzt müssen sich die Berufseinsteiger mit dem Thema auseinandersetzen. Denn das Thema Geld kommt sofort zur Sprache. Doch auch im weiteren Berufsleben bleibt die Gehaltsverhandlung relevant. Denn mit ansteigender Berufserfahrung muss auch das Gehalt angepasst werden. Im folgenden Artikel haben wir wichtige Tipps und Tricks zusammengefasst, die bei der Gehaltsverhandlung zu beachten sind.
1. Auch tariflich bezahlte Ärzte/-innen haben Verhandlungsspielraum
Als Tarifvertrag werden schriftliche Vereinbarungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern bezeichnet, die in Tarifverhandlungen ausdiskutiert und definiert werden. Die Tarifvertragsparteien kümmern sich um arbeitsrechtliche Regelungen, welche die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen betreffen. So werden beispielsweise Mindeststandards festgelegt, die nicht umgangen werden dürfen.
Das Gehalt der Ärzte basiert in der Regel auf Tarifverträgen und ist dementsprechend vorgegeben. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich die einzelnen Verträge maßgeblich und können ebenfalls variiert werden. So lassen sich beispielsweise Oberarzt Gehälter nach Tarifvertrag durch Benefits beeinflussen.
2. Nützliche Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung
Gehaltsverhandlungen sind eine prekäre Angelegenheit, die bei Arbeitnehmern großes Unbehagen auslösen. Mit der richtigen Vorbereitung und der Beachtung einiger Feinheiten lässt sich das Gespräch allerdings mit Bravour meistern.
Die Gehaltsverhandlung von Ärzten ist jedoch ein Spezialfall, der bestimmten Vorschriften und Richtlinien unterworfen ist:
2.1. Gute Vorbereitung
Möchte man den Arbeitgeber von den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen überzeugen, ist eine ausgezeichnete Vorbereitung nötig. So empfiehlt es sich, umfassende Nachforschungen anzustellen. Es kann sich zum Beispiel als hilfreich erweisen, in Erfahrung zu bringen, was Kollegen in ähnlichen Positionen verdienen. Es ist darauf zu achten, dass man sich ebenfalls in Qualifikationen und Berufserfahrung gleicht.
Um die Nervosität vor dem Gespräch abzuschütteln, ist es ratsam, das Gehaltsgespräch zu üben. Die eigenen Formulierungen, Körperhaltung und Mimik können vor dem Spiegel erprobt werden. Fühlt man sich gut gewappnet, kann man ein Gespräch mit Freunden oder Verwandten simulieren.
2.2. Argumente und Gegenargumente überlegen
Die Gehaltsverhandlung baut auf der eigenen Leistung und dem Wert des Angestellten für das Unternehmen oder die Institution auf. Dementsprechend ist es angeraten, sich schlagkräftige Argumente zurechtzulegen. Eine Leistungsmappe mit bewerkstelligten Erfolgen kann sich als hilfreiches Werkzeug entpuppen. Berufsanfänger sollten sich auf die gesammelten Qualifikationen konzentrieren und Highlights aus der Studiums- und Assistenzarztzeit hervorheben.
2.3. Unternehmensbezogene Faktoren beachten
In Deutschland herrscht allerdings noch immer kein übergreifender Standard. Die Gehälter unterscheiden sich nach Region und Position und können vor allem auch von Unternehmen zu Unternehmen stark variieren. Es bietet sich an, ein realistisches Gehalt für das eigene Fachgebiet beim aktuellen Arbeitgeber zu ermitteln und sich daran zu orientieren.
2.4. Ersten Verhandlungszug machen
Ein großer Vorteil lässt sich durch ein Eröffnungsangebot erzielen. Es stellt die Basis der Verhandlung dar und beeinflusst den Arbeitgeber auf unterschwellige Art und Weise. Sind nämlich keine Vergleichswerte vorhanden, greift der Personaler auf das Eröffnungsangebot als Anker zurück.
Es lohnt sich dementsprechend ein realistisches Gehalt zu nennen, das an der oberen Grenze der Verdienstspanne liegt. Somit steigen die Chancen, ein höheres Jahresgehalt zu ergattern. Des Weiteren empfehlen Sozialpsychologen, einen krummen Betrag zu nennen. Das erschwert es dem HR-Manager, das Gehalt um glatte Tausender oder Hunderter zu drücken.
2.5. Bei der Wahrheit bleiben
In der Medizinbranche steht eine enge Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern, Arztpraxen und medizinischen Einrichtungen an der Tagesordnung. Die Mediziner kennen sich zudem von Fort- und Weiterbildungen, Messen und Gewerkschaftssitzungen. Wird man nach dem aktuellen Gehalt gefragt, wird dementsprechend dringend davon abgeraten, ein höheres Gehalt zu nennen. Der Schwindel kann sehr leicht auffliegen und sich negativ auf die eigene Reputation auswirken.
2.6. Das erste Angebot ablehnen
Die Verlockung ist groß, das erste Angebot des Chefs zu akzeptieren. Wer starke Nerven zeigt, wird jedoch eine höhere Summe erhalten. Die Kontrolle in Geldangelegenheiten liegt nämlich nicht nur in den Händen des Arbeitgebers, sondern auch beim Arbeitnehmer.
2.7. Selbstbewusst sein
Selbstbewusstsein ist der Schlüssel zum Erfolg. Wer zaghaft, defensiv und schüchtern auftritt, strahlt keine Autorität aus und wird in der Gehaltsverhandlung schnell in die Ecke gedrängt. Wer sich des eigenen Werts bewusst ist, tritt selbstsicher auf und wird sich nicht so schnell von einem schlechten Angebot überzeugen lassen.
2.8. Sich gut verkaufen
Es gibt einige rhetorische Tricks, die den Verlauf eines Gehaltsgesprächs positiv beeinflussen können. Zum Beispiel wird dazu geraten, vom Konjunktiv Abstand zu nehmen. Er vermittelt Unsicherheit und schmälert den Wert der eigenen Leistungen. Es kann sich weiterhin als sinnvoll erweisen, die Gehaltserhöhung als Anpassung zu bezeichnen. Schließlich wird so der Eindruck vermittelt, dass ein Fehler vorliegt, der korrigiert werden muss. Eine Verbesserung der Rhetorik rhetorische Mittel kann sich im wahrsten Sinne lohnen.
3. Videotipps zur Gehaltsverhandlung
3.1. 12 allgemeine Tipps
Video:
Länge: 15 Minuten
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3.2. Arztgehalt entschlüsselt
Video:
Länge: 7 Minuten
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Was Sie bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung beachten sollten
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Das Risiko eines Angestellten, vor Eintritt des Rentenalters berufsunfähig zu werden, liegt bei ungefähr 20 Prozent. Bei Arbeitern können sogar rund ein Drittel nicht bis zum Ende arbeiten.
Da der Verlust der Arbeitsfähigkeit wohl als ein wirklicher GAU zu bezeichnen ist, sehen wir die Berufsunfähigkeitsversicherung als eine sinnvolle Versicherung an. Allerdings kostet diese Absicherung verhältnismäßig viel.
Hier erfahren Sie, was Sie bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung wissen und beachten sollten.
Wechsel der privaten Krankenversicherung sinnvoll?
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Wer sich privat krankenversichert hat, wird sich regelmäßig mit Beitragserhöhungen beschäftigen dürfen. Diese liegen quasi in der Natur einer PKV (= Private Krankenversicherung). Immer wieder stellt sich dann die Frage: Ist jetzt ein Wechsel meiner privaten Krankenversicherung sinnvoll?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Zudem gibt zwei Modelle des Wechsels: Einmal der in Form des Wechsels zu einer anderen Gesellschaft und den Wechsel in einen anderen PKV-Tarif innerhalb der gleichen Gesellschaft. Wir nennen die wichtigen Faktoren und erläutern beide Wechselmodelle.