Geldanlage in ETF (Indexfonds): Grundlegende Strategie, Tipps und Empfehlungen
In der facettenreichen Welt der Geldanlagen bieten Exchange-Traded Funds (ETFs) eine attraktive Mischung aus Einfachheit, Kosteneffizienz und Diversifikation. Dieser umfassende Artikel beleuchtet die Schlüsselaspekte von ETFs, darunter ihre Funktionsweise, die Vorteile und Risiken sowie die neuesten Trends und technologischen Entwicklungen, die den ETF-Markt prägen. Egal, ob Sie ein erfahrener Investor sind oder gerade erst Ihre Reise in die Welt der Finanzen beginnen, unser Leitfaden wird Ihnen tiefe Einblicke und wertvolle Informationen bieten, um Ihre Investitionsentscheidungen zu informieren und zu optimieren.
In diesem Artikel finden Sie ETF bzw. Indexfonds grundsätzlich erläutert, sicherheitsrelevante Auswahlkriterien, Aufteilungsstrategien, Fondsempfehlungen und kostengünstige Anlagemöglichkeiten.
In aller Kürze: Anlagestrategie ETF-Portfolio
- Eine Geldanlage in ETF empfiehlt sich vor allem für langfristige Geldanlagen ab 7-8 Jahre Laufzeit. Bei kürzerer Laufzeit ist das Risiko von Verlust durch den ETF-Anteil zu groß.
- Renditebaustein ist ein breit streuender ETF auf den MSCI-World, idealerweise in einer nachhaltigen Variante wie ein ETF auf den MSCI World SRI.
- Sicherheitsbaustein ist eine Zinsanlage: Wahlweise ein breit streuender Euro-Rentenfonds, Tagesgeld oder nicht länger als 5 Jahre laufendes Festgeld
Warum ein Sicherheitsbaustein? Kurz gefasst: damit werden die Kursschwankungen des ETF gedämpft, das Portfolio damit "sicherer".
- Ein guter Kompromiss ist die fifty/fifty-Aufteilung von Renditebaustein und Sicherheitsbaustein. Sicherheitsaffine Anleger sollten den ETF-Anteil auf 25 % beschränken, wer gut mit Kursschwankungen umgehen kann, darf auch einen 75-Prozent-ETF-Anteil wählen.
- Bei sehr langen Laufzeiten über 15 Jahre kann auch voll auf ETF gesetzt werden. Je näher man dem Termin kommt, an dem das Geld gebraucht wird, desto mehr schichtet man auf den Sicherheitsbaustein um.
Wie in ETF sparen?
Am besten monatlich zu festen Summen in einem Sparplan.
Größere Summe – wann investieren?
Unser Rat lautet: Am besten auf einen Schlag. Und zwar genau jetzt, wenn die Börsen nicht gerade völlig überbewertet sind. Begründung: Tendenziell steigt der Aktienmarkt eher, als dass er fällt. Man tut sich oftmals schwer, den geeigneten Einstiegszeitpunkt zu finden. Niemand kennt ihn, er wäre erst im Nachhinein bekannt. Modellrechnungen haben gezeigt, dass die Investition auf einen Schlag in der Regel zu höheren Renditen gegenüber einem stückweisen Investment führt.
Weitere wichtige Punkte
- Einmal im Jahr prüfe man, ob die Aufteilung des Portfolios noch der gewünschten Variante entspricht. Bei mehr als 10 % Abweichung schichte man entsprechend um. Zu häufiges Umschichten kostet unnötig Gebühren.
- Bei diesem Check prüfe man auch, ob der gewählte ETF noch empfohlen wird, das Depot weiterhin günstig ist und der kostenlose Sparplan nicht in einen kostenpflichtigen verändert wurde. Bei Bedarf wechsele man ETF und/oder Depotanbieter. Wir bei Geld-Welten.de erinnern einmal im Jahr in unserem Newsletter an den Depotcheck.
- Debotbeimischungen wie Nebenwerte-ETF oder auch ETF auf den Dax etc. sollten gering gehalten werden, da langfristig im Schnitt keine größere Rendite zu erwarten ist.
Was sind ETFs? Definition und grundlegende Konzepte
Exchange-Traded Funds (ETFs) sind Fonds und damit Anlageinstrumente, die wie Aktien an Börsen gehandelt werden und darauf abzielen, die Rendite eines bestimmten Indexes, einer Ware oder eines anderen Vermögenswertes nachzubilden. Ein ETF kauft und hält die Wertpapiere in seinem Portfolio, die den Index oder das Anlageziel repräsentieren, und ermöglicht es Anlegern, Anteile dieses Portfolios zu erwerben oder zu verkaufen. Dies bietet Anlegern die Möglichkeit, in ein breites Spektrum von Vermögenswerten zu investieren, ohne einzelne Aktien oder Anleihen kaufen zu müssen.
Die Attraktivität von ETFs liegt in ihrer Effizienz und Flexibilität. Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit, in verschiedene Marktsegmente zu investieren, da sie in der Regel deutlich geringere Verwaltungsgebühren als traditionelle (gemanagte) Investmentfonds haben. Zudem sind sie während der Handelszeiten kontinuierlich handelbar, bieten Transparenz in Bezug auf die gehaltenen Aktiva und ermöglichen es Anlegern, schnell auf Marktbewegungen zu reagieren.
Die Grundlagen der ETF-Investition
Wie funktionieren ETFs?
Exchange-Traded Funds (ETFs) sind innovative Finanzinstrumente, die die Vorteile von Aktien und herkömmlichen Investmentfonds kombinieren. Sie werden an Börsen gehandelt, ähnlich wie Aktien, und bieten Anlegern die Möglichkeit, in eine Vielzahl von Vermögenswerten zu investieren, ohne direkt in einzelne Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen investieren zu müssen und ohne die hohen jährlichen Kosten von gemanagten Fonds zu haben. Ein ETF besitzt die zugrunde liegenden Vermögenswerte (oder bildet diese anders nach) und teilt diese in Anteile auf, die dann von Anlegern gekauft und verkauft werden können.
Ein Hauptmerkmal von ETFs ist ihre Transparenz. Die Zusammensetzung des Fonds ist jederzeit einsehbar, was Anlegern ermöglicht, genau zu wissen, in welche Vermögenswerte sie investieren. Außerdem bieten ETFs den Vorteil der Liquidität, da sie während der Börsenöffnungszeiten gehandelt werden können, was schnelle Kauf- und Verkaufsentscheidungen ermöglicht.
Die verschiedenen Arten von ETFs: Aktien, Anleihen, Rohstoffe
ETFs bieten eine breite Palette an Anlagemöglichkeiten, die verschiedene Sektoren und Klassen abdecken:
- Aktien-ETFs sind die häufigsten und investieren in Aktienmärkte oder spezifische Sektoren wie Technologie, Gesundheitswesen oder Finanzdienstleistungen. Ein Beispiel hierfür sind ETF auf den MSCI - mit weit über 1.000 Aktien, deren Kursentwicklung nachgebildet wird.
- Anleihen-ETFs bieten Investoren die Möglichkeit, in verschiedene Arten von Schuldverschreibungen zu investieren, wie Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder kommunale Anleihen. Ein Beispiel ist der iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF, der ein breites Spektrum an US-Anleihen abdeckt.
- Rohstoff-ETFs ermöglichen Anlegern den Zugang zu physischen Rohstoffen wie Gold, Öl oder landwirtschaftlichen Produkten, ohne dass sie die Rohstoffe physisch besitzen müssen. Der SPDR Gold Shares ETF beispielsweise bietet Investoren die Möglichkeit, indirekt in Gold zu investieren.
Zudem unterscheiden sich ETF in der Art, wie sie mit eingenommenen Dividenden umgehen und wie sie sich zusammensetzen:
Unterschiede von ETF in der Wiederanlage
Die Unternehmen, an denen sich der ETF in Form von Aktien gemäß der zugrundeliegenden Indexzusammensetzung beteiligt, schütten hin und wieder Dividenden aus. Diese kommen natürlich den Anlegern des ETF zugute. ETF unterscheiden sich darin, wie mit diesen Dividenden umgegangen wird. Es gibt zwei Vorgehensweisen:
- Wiederanlegende (thesaurierende) ETF
Wenn die Dividenden direkt wieder in ETF-Anteile des Fonds investiert werden, spricht man von wiederanlegenden oder thesaurierenden ETF.
Deren Vorteile sind:
- Der Anleger muss sich um nichts kümmern, alles läuft automatisch,
- die Dividenden erzielen ihrerseits Rendite (Zinseszinseffekt),
- ideal für langfristig orientierte Anleger. - Ausschüttende ETF
Die Dividenden werden dem Konto der Anlegerin bzw. des Anlegers gutgeschrieben. Diese(r) kann mit dem Guthaben machen, was sie/er will.
Deren Vorteile sind:
- regelmäßige Ausschüttungen zur freien Verfügung, ohne das Fondsvermögen antasten zu müssen,
- eigene Kontrolle über die Verwendung der Dividenden,
- ideal für alle, die von den Gewinnen ihrer Geldanlage (auch) leben wollen.
Welche Art der Wiederanlage von Dividenden bevorzugen Sie bei ETF?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ich bevorzuge wiederanlegende (thesaurierende) ETF | 10 Stimmen |
Ist mir egal | 3 Stimmen |
Ich investiere lieber in ausschüttende ETF | 2 Stimmen |
Unterschiede in der Art der Zusammensetzung des ETF – Bauweisen
Es gibt unterschiedliche Herangehensweise daran, wie ein ETF seinen Index nachbildet. Alle sollen aber zum selben Ziel führen und die Anlagesumme der Anleger im ETF (ungefähr) mit der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Indexes steigen oder fallen lassen. Es gibt prinzipiell zwei Arten der Indexnachbildung:
- ETF mit Physischer „Replikation“
Dieser ETF kauft vom Geld der Anleger die Wertpapiere (meist Aktien) des Index, den er nachbilden will, direkt. Sie replizieren (nachbilden) den Index auf physische (in Form der Aktien) Weise. Diese ETF-Art ist sehr beliebt, weil Anleger unmissverständlich wissen, worein sie ihr Geld investieren. - ETF mit Synthetischer Replikation
Hierbei lässt sich der Betreiber des ETF die gewünschte Wertentwicklung von einer Bank zusichern. Dafür erhält die Bank einen Korb bekannter Aktien vom ETF-Betreiber. Ein relativ komplexer Deal, der aber in der Regel zum selben Resultat (Indexnachbildung) führt und am Ende sogar kostengünstiger sein kann.
Wir erläutern dieses Thema im Detail im Artikel "Wie unterscheiden sich ETF?"
Welche ETF-Art bevorzugen Sie?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Physische Replikation. | 23 Stimmen |
Ist mir beides gleich recht. | 23 Stimmen |
Synthetische Replikation. | 0 Stimmen |
Vorteile der Anlage in ETFs
Die Investition in ETFs bringt zahlreiche Vorteile mit sich, darunter:
- Diversifikation: Durch den Kauf eines einzelnen ETF können Anleger in eine Vielzahl von Vermögenswerten investieren, was das Risiko im Vergleich zum Kauf einzelner Aktien reduziert.
- Kosteneffizienz: ETFs haben in der Regel deutlich niedrigere Verwaltungsgebühren als herkömmliche Investmentfonds, was sie zu einer kostengünstigeren Option macht. Mittlerweile sind Kosten unter 0,2 Prozent des Anlagevermögens pro Jahr der Stand der Dinge.
- Flexibilität: ETFs können jederzeit während der Handelszeiten gekauft und verkauft werden, was eine hohe Flexibilität in der Anlagestrategie bietet.
- Steuerliche Vorteile: Viele ETFs bieten steuerliche Vorteile durch eine effiziente Struktur, die die realisierten Kapitalerträge minimiert.
Risiken und Nachteile von ETFs
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Risiken und Nachteile, die berücksichtigt werden müssen:
- Marktrisiko: Wie alle Anlageprodukte sind ETFs den Schwankungen des Marktes ausgesetzt. Die Wertentwicklung eines ETF kann negativ beeinflusst werden, wenn der Markt oder die spezifischen Vermögenswerte, in die der ETF investiert, fallen.
- Liquiditätsrisiko: Einige spezialisierte oder kleinere ETFs können geringere Handelsvolumina aufweisen, was zu Liquiditätsproblemen führen kann.
- Tracking-Fehler: Einige ETFs können von der Performance des Index, den sie nachbilden sollen, abweichen, was zu unerwarteten Ergebnissen führen kann.
- Komplexität: Einige ETF-Strukturen, insbesondere bei gehebelten oder inversen ETFs, können komplex und für durchschnittliche Anleger schwer zu verstehen sein. Das muss aber nur diejenigen interessieren, die mit diesen ETF-Sorten liebäugeln.
Die Entscheidung für eine Anlage in ETFs sollte auf einer gründlichen Analyse der individuellen Finanzziele und der Risikobereitschaft basieren. Trotz der offensichtlichen Vorteile ist es wichtig, die potenziellen Risiken zu verstehen und eine Anlagestrategie zu wählen, die den persönlichen Anlagezielen entspricht. ETFs bieten eine flexible und effiziente Möglichkeit, an den globalen Märkten teilzunehmen, erfordern jedoch eine informierte und durchdachte Herangehensweise.
Weitere, kleinere potentielle Tücken von ETF werden weiter unten thematisiert.
Tipps zur Auswahl der Indexfonds (Test, Vergleich, Empfehlungen)
- 1) Die Basis: Breit streuender Aktien-ETF
Wir halten die Beschränkung eines Aktien-Indexfonds (ETF) auf Spezialmärkte für ungünstig, wenn dieser einen Großteil der eigenen Geldanlage ausmachen soll. Wir empfehlen darum genau wie viele andere Finanzexperten breit streuende Fonds, möglichst weltweit, z.B. auf den MSCI als Basisanlage. Der MSCI bildet die Entwicklung von über 1.600 Aktiengesellschaften nach - eine schöne Streuung, viele Chancen. Wir empfehlen gerne den ethisch-ökologerischen Pendant MSCI-SRI mit immer noch einigen hundert enthaltenen Aktien.
Gelassenheits-Tipp
Bei "marktbreit" aufgestellten ETF ersparen Sie sich gegenüber aktiv gemanagten Fonds und Spezialfonds viel Kontrollarbeit. Sie müssen nicht ständig in Vergleichstabellen schauen, ob ihr Fonds noch "gut" ist.
- 2) Ausgleich mit Rentenfonds, Tages- oder Festgeld
Dennoch bleiben Aktien-ETF immer volatil und gelten als chancenreiche, aber auch risikobehaftete Anlageform. Einen Ausgleich können Sie mit Renten-Indexfonds oder Festgeld schaffen. Hier tendieren wir zu einer Empfehlung ohne Währungsrisiko, also als Ergänzung zum MSCI-ETF legen Sie in Festgeld an oder kaufen Sie einen ETF für Staatsanleihen im Euroraum. Gerne darf dieser unserer Meinung nach einen Unternehmensanleiheanteil im Fondsportfolio aufweisen, siehe Fondsempfehlungen unten.
Wie halten Sie es momentan: Festgeld/Tagesgeld oder Rentenfonds?
Investieren Sie trotz Niedrigzinsen in Rentenfonds?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ich setze voll auf Festgeld/Tagesgeld | 21 Stimmen |
Ich mische beide Anlageformen | 11 Stimmen |
Ich investiere weiterhin in Rentenfonds | 6 Stimmen |
In Zeiten steigender Zinsen machen Rentenfonds Kursverluste. Auf der sichereren Seite ist man daher mit Festgeld als Ausgleich gegen Depotschwankungen. Viele setzen daher eher auf Tages- oder Festgeld als Sicherheitsbaustein als ausgleichendem Bestandteil im Depot. Wenn man doch Rentenfonds in Zeiten steigender Zinsen kauft, muss man diese lange halten, um eventuelle Kursverluste bei einem Zinsanstieg am Markt aussitzen zu können.
Mischung nach eigenem Risikoempfinden
Mischen Sie die Aktien-ETF und den Sicherheitsbaustein (Festgeld/Anleihen) nach eigenem Risikotyp.
- Risikoaverse Menschen teilen in 25% Aktien-ETF und 75% Festgeld/Renten-ETF auf,
- chancenorientierte Typen wählen vielleicht das umgekehrte Verhältnis.
- Den meisten Menschen wird eine fifty-fifty - Aufteilung nahegelegt.
Bei sehr langen Laufzeiten über 15 Jahre kann auch voll auf ETF gesetzt werden. Je näher man dem Termin kommt, an dem das Geld gebraucht wird, desto mehr schichtet man auf den Sicherheitsbaustein um.
Welches Sicherheitsverhältnis bevorzugen Sie?
Sind Sie eher ein risikofreudig eingestellt und bevorzugen die volle Renditechance? Oder sagen Sie sich: Mit meinem Ersparten will ich so wenig wie möglich spekulieren? Bitte wählen Sie, wo Sie sich am ehesten einordnen würden:
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Risikofreudig: Ich setze zu 100 % auf ETF-Fonds | 25 Stimmen |
Chancenorientiert: Ich setze zu 75 % auf ETF und zu 25 % auf Festverzinsliches | 23 Stimmen |
Ausgeglichen: Ich setze zu 50 % auf ETF und zu 50 % auf Festverzinsliches | 19 Stimmen |
Oder: Erspartes fließt zu 100 % in ETF, ich verfüge aber auch über eine Immobilie & andere Anlagegüter | 9 Stimmen |
Risikoscheu: Ich setze zu 25 % auf ETF und zu 75 % auf Festverzinsliches | 5 Stimmen |
Keine Spekulation: Ich setze zu 100 % auf Festverzinsliches | 5 Stimmen |
Kostenrechner ETF
Mit dem folgenden Rechner können Sie sich die Gesamtkosten eines ETF über die Laufzeit errechnen lassen und eventuell zwei Broker oder ETF miteinander vergleichen:
ETF-Kostenrechner | ||
Rechner zur Ermittlung der Gesamtkosten eines thesaurierenden ETF über einen Anlagezeitraum. |
Depotpflege
Hin und wieder sollten Sie überprüfen, ob das Mischungsverhältnis Ihres Depots (das Verhältnis von Aktien- zu Rentenfonds, s.o.) noch Ihrem gewünschten Risikomix entspricht. Durch Kursgewinne /-verluste kommt es im Laufe der Zeit zu Anteilsverschiebungen.
- Tipp zur Gelassenheit: Greifen Sie nur ein, wenn die Verschiebungen signifikant sind.
- Tipp gegen Crash-Gefahr: Setzen Sie unmittelbar nach Kauf ihres Indexfonds einen Stop-Loss von 10 Prozent unter Index-Kurs. Wenn Sie ausgestoppt werden, kaufen Sie zu Beginn des Folgejahres neu, ebenfalls mit diesem Stop-Loss. Ansonsten ziehen Sie alle 12 Monate den Stop-Loss nach. Laut Finanzen.net performt diese Strategie den Markt (überprüft am DAX) um über zwei Prozent aus (ohne Gebühren). Zudem sind Sie vor den schlimmsten Börsencrashs geschützt. Aber dieses Vorgehen ist auch nicht ohne Tücken: Der Kurs könnte nur kurzfristig unter den Stop-Loss fallen und danach gleich wieder ansteigen - nur dass Sie dann raus wären.
So investieren Sie in ETFs: Ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden
Auswahl des richtigen ETFs: Kriterien und Überlegungen
Die Entscheidung, in welchen ETF investiert werden soll, ist einer der kritischsten Schritte beim Aufbau eines erfolgreichen Investmentportfolios. Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, um den ETF auszuwählen, der am besten zu Ihren Anlagezielen passt.
- Zielsetzung: Bevor Sie in einen ETF investieren, sollten Sie klare Ziele definieren. Möchten Sie auf Wachstum setzen, Einkommen generieren oder Ihr Kapital erhalten? Je nach Zielsetzung eignet sich ein anderer Typ von ETF. Beispielsweise könnten Anleger, die auf Einkommen aus sind, Dividenden-ETFs in Betracht ziehen.
- Marktabdeckung: Entscheiden Sie, ob Sie in einen breiten Marktindex wie den MSCI oder den S&P 500 investieren möchten, die eine umfassende Marktabdeckung bieten, oder in spezifischere Sektoren oder Regionen. ETFs, die spezielle Märkte oder Branchen abdecken, bieten Chancen auf höhere Renditen, bergen jedoch auch höhere Risiken.
- Kosten: Die Kostenquote eines ETFs, oft als Expense Ratio bezeichnet, ist ein wesentlicher Faktor. Niedrigere Kostenquoten können sich langfristig erheblich auf die Gesamtrendite auswirken. Vergleichen Sie die Kosten verschiedener ETFs, um sicherzustellen, dass Sie nicht unnötig viel für die Verwaltung Ihres Geldes zahlen.
- Geld-Welten-Empfehlung: Wählen Sie als Basisanlage einen ETF, der folgende Kriterien erfüllt: breit streuend, thesaurierend, physisch replizierend, eingebauter Inflationsschutz, ökologisch inspiriert, langjährig gute Rendite, kostengünstig. Unsere aktuellen konkreten Fondsempfehlungen dazu finden Sie weiter unten.
Eröffnung eines Wertpapierdepots: Anleitung und Tipps
Ein Wertpapierdepot ist notwendig, um ETFs kaufen und verkaufen zu können. Die Wahl des richtigen Brokers ist entscheidend für eine erfolgreiche Investmenterfahrung.
- Broker-Auswahl: Suchen Sie nach Brokern, die niedrige Gebühren, eine benutzerfreundliche Plattform und guten Kundenservice bieten. Vergleichen Sie auch die angebotenen Dienstleistungen, wie z.B. Recherche-Tools und Bildungsressourcen.
- Kontoeröffnung: Der Prozess der Kontoeröffnung umfasst in der Regel das Ausfüllen eines Antrags, das Beantworten von Fragen zu Ihrer Anlageerfahrung und das Akzeptieren der Broker-Vereinbarungen. Stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Dokumente zur Hand haben, wie Ihren Personalausweis und Nachweise über Ihre Adresse.
- Sicherheit: Achten Sie darauf, einen Broker zu wählen, der seriös ist (das größte Übel wäre es, wenn Sie Ihr Geld einem Betrüger anvertrauen) und der starke Sicherheitsmaßnahmen anbietet, um Ihr Konto zu schützen. Als seriös können wohl alle großen Banken und die Broker in der folgenden Auflistung gelten.
Welchen Broker bzw. Depotbank für meinen ETF-Sparplan auswählen?
Welcher Broker ist für meinen Wunsch-ETF am günstigsten? Das lässt sich pauschal nicht sagen. Aktuell zeichnet sich ab, dass viele jüngere Anleger den Handel über das Smartphone schätzen. Broker bzw. Banken, die diesen Service anbieten, werden auch Smartphone-Broker oder Neobroker genannt. Aber mittlerweile bieten auch viele Direktbanken Handel und Verwaltung vom Depot per App an - vom Smartphone und vom Desktop.
Gute Broker für meinen ETF-Sparplan | ||||||
Broker | Spar- pläne gesamt |
Spar- pläne gratis |
Jährliche Depot- gebühr1 |
Sparrate- gebühr2 |
Mindest- sparrate |
Börsen- plätze3 |
Scalable Capital* | ca. 2.300 | ca. 2.300 | 0 € | 0 € | 1 € | G, X |
flatex* | ca. 1.600 | ca. 1.600 | 0 € | 0 € | 25 € | über 3 |
Trade Republic* | ca. 2.100 | ca. 2.100 | 0 € | 0 € | 1 € | LS |
ING* | ca. 1.100 | ca. 1.100 | 0 € | 0 € | 1 € | über 3 |
Smartbroker* | ca. 800 | ca. 800 | 0 €5 | 0,2 % | 25 € | über 3 |
Comdirect* | ca. 1.650 | ca. 240 | 0 € | 1,5 % | 25 € | über 3 |
Postbank | ca. 150 | 8 | 0 € | 0,90 € | 25 € | über 3 |
1822direkt* | ca. 950 | ca. 100 | 0 € | 1,5 % | 25 € | über 3 |
Consorsbank* | ca. 1.700 | ca. 500 | 0 € | 1,5 % | 10 € | über 3 |
Finanzen.net Zero | ca. 1.350 | ca. 1.350 | 0 € | 0 € | 1 € | G |
onvista (nimmt keine Neukunden mehr auf!) | ||||||
Deutsche Bank maxblue | ca. 350 | ca. 150 | 0 € | 1,25 % | 50 € | über 3 |
Justtrade6 | ca. 150 | ca. 150 | 0 € | 0 € | 25 € | LS, Q, TE |
Sparkassen Broker* (S-Broker) | ca. 1.500 | ca. 425 | 0 € | 2,5 % | 20 € | über 3 |
DKB | ca. 1.700 | ca. 450 | 0 € | 1,5 €7 | 50 € | über 3 |
Vanguard | ca. 50 | ca. 50 | 0 e | 0 € | 25 € | X |
Targobank | ca. 100 | 0 | 0 e | 0 € | 2,5 %8 | über 3 |
Anmerkungen |
Können Sie etwas korrigieren oder ergänzen?
Können Sie einen Punkt in der Tabelle korrigieren oder einen wichtigen Punkt zu einem der Broker ergänzen?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
Kauf und Verkauf von ETFs: Prozess und Strategien
Der Kauf und Verkauf von ETFs ist vergleichbar mit dem Handel von Aktien.
- Kauf von ETFs: Nachdem Sie Ihr Depot eingerichtet haben, können Sie über die Handelsplattform Ihres Brokers ETFs kaufen. Geben Sie die WKN oder die ISIN des ETFs ein, wählen Sie die Anzahl der Anteile, die Sie kaufen möchten, und platzieren Sie Ihre Order. Sie können zwischen verschiedenen Ordertypen wählen, wie z.B. Market Orders, Limit Orders und Stop-Loss Orders.
- Strategien für den ETF-Handel: Eine verbreitete Strategie ist das Anlegen per Sparplan (auch Dollar-Cost-Averaging genannt), bei dem regelmäßig ein fester Betrag in einen ETF investiert wird, unabhängig vom aktuellen Preis der Anteile. Diese Methode kann dazu beitragen, das Risiko von Marktvolatilität zu minimieren.
- Verkauf von ETFs: Wenn es Zeit ist, Ihre ETF-Anteile zu verkaufen, können Sie ähnlich wie beim Kauf vorgehen. Überlegen Sie sich, ob der Verkauf aus strategischen Gründen erfolgt, wie etwa zur Gewinnmitnahme oder Umschichtung Ihres Portfolios, oder ob Sie aufgrund von Marktveränderungen handeln. Wir empfehlen, ca. 5 Jahre vor dem Zeitpunkt, ab dem Sie das Geld aus dem Fonds benötigen zu schauen: steht die Börse gut, dann verkaufen und in Festgeld umschichten. Ansonsten noch bis zur Erholung der Börse warten.
Aktuelle ETF-Empfehlungen
ETF kaufen und dabei Depotkosten berücksichtigen
Auch bei Ihrer Bank!
Auch wenn Ihnen Ihre Bank ETF nicht direkt anbietet, können Sie diese doch über Ihre Bank kaufen. Sie benötigen nur ein Wertpapierdepot, über welches Sie die Indexfonds dann ganz normal per Wertpapierkennummer an der Börse erwerben. Natürlich können Sie auch ein Online-Depot bei einer anderen Bank betreiben.
Indexfonfs (ETF) werden grundsätzlich an der Börse gehandelt. Wer in ETF anlegt, sollte auch bei den Kosten für das Depot aufmerksam bleiben. Wenn Sie ein Depot bei einer Online-Bank suchen: Einige Anwender im Oktober 2024 im Vergleich:
Häufige Fragen zu ETF
FAQ zu ETF
Was ist ein ETF? (Grundlagen)
Was bedeutet "ETF"?
Das Akronym ETF steht für Exchange Traded Fund und bedeutet nichts anderes als „börsennotierter Fond“. Während direkte Aktieninvestments den Verlauf eines bestimmten Börsenwertes nachzeichnen, bilden ETFs den Kursverlauf ganzer Börsen, Märkte oder Branchen ab. Doch wie funktioniert das eigentlich und was unterscheidet das Aktienkaufen vom ETF Kaufen?
Wenn Sie als Privatanleger an der Börse in eine Aktie investieren möchte, suchen Sie sich diese zunächst heraus und kaufen sie dann. Steigt der Wert der Aktie, kommen Sie in den Genuss von Renditen. Fällt die Aktie, können Sie viel Geld verlieren – vor allem dann, wenn Sie nur in diesen einen Wert investiert hatten. Im Gegensatz dazu investiert man beim ETF nicht unmittelbar in einen bestimmten Börsenwert. Vielmehr investiert man in einen Fond, der die Wertentwicklung vieler Börsenwerte (meist aller Werte eines Indexes) nachbildet.
Auf welche Indexe gibt es ETF?
ETF gibt es von vielen Anbietern und auf viele Indixes. Die im Fond enthaltenen Aktien bilden einen Querschnitt durch den Markt, die Börse oder die Branche, in den oder die Sie als Anleger investieren möchten. Ein Beispiel für einen branchenbeschränkten Fond ist beispielsweise ein Wasser ETF. Die breite Streuung der einzelnen Anlagewerte macht ETFs zu einer weniger risikobehafteten Geldanlage als die Investition in einen Einzelwert.
ETF = Indexfonds?
Die Begriffe Indexfonds und ETF werden oft synonym benutzt. Das stimmt auch in aller Regel, beides sind Fonds, die einen Index nachbilden. Es gibt aber einen Unterschied: Indexfonds darf sich nur ETF nennen, wenn er auch an der Börse gehandelt wird. Es gibt auch Indexfonds, die nur direkt bei der Fondsgesellschaft erworben werden können.
Was sind die Vorteile von ETFs?
ETFs bieten Diversifikation, niedrige Kosten, tägliche Liquidität und Transparenz in Bezug auf die gehaltenen Vermögenswerte. Was sind die Risiken von ETFs?
Die Risiken umfassen Marktrisiken, Liquiditätsrisiken, Währungsrisiken und, abhängig vom ETF-Typ, möglicherweise auch höhere Volatilität.
Unterschiede bei ETF (Wiederanlage, Zusammensetzung)
Unterschiede von ETF in der Wiederanlage
Die Unternehmen, an denen sich der ETF in Form von Aktien gemäß der zugrundeliegenden Indexzusammensetzung beteiligt, schütten hin und wieder Dividenden aus. Diese kommen natürlich den Anlegern des ETF zugute. ETF unterscheiden sich darin, wie mit diesen Dividenden umgegangen wird. Es gibt zwei Vorgehensweisen:
- Wiederanlegende (thesaurierende) ETF
Wenn die Dividenden direkt wieder in ETF-Anteile des Fonds investiert werden, spricht man von wiederanlegenden oder thesaurierenden ETF.
Deren Vorteile sind:
- Der Anleger muss sich um nichts kümmern, alles läuft automatisch,
- die Dividenden erzielen ihrerseits Rendite (Zinseszinseffekt),
- ideal für langfristig orientierte Anleger. - Ausschüttende ETF
Die Dividenden werden dem Konto der Anlegerin bzw. des Anlegers gutgeschrieben. Diese(r) kann mit dem Guthaben machen, was sie/er will.
Deren Vorteile sind:
- regelmäßige Ausschüttungen zur freien Verfügung, ohne das Fondsvermögen antasten zu müssen,
- eigene Kontrolle über die Verwendung der Dividenden,
- ideal für alle, die von den Gewinnen ihrer Geldanlage (auch) leben wollen.
Welche Art der Wiederanlage von Dividenden bevorzugen Sie bei ETF?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ich bevorzuge wiederanlegende (thesaurierende) ETF | 10 Stimmen |
Ist mir egal | 3 Stimmen |
Ich investiere lieber in ausschüttende ETF | 2 Stimmen |
Unterschiede in der Art der Zusammensetzung des ETF – Bauweisen
Es gibt unterschiedliche Herangehensweise daran, wie ein ETF seinen Index nachbildet. Alle sollen aber zum selben Ziel führen und die Anlagesumme der Anleger im ETF (ungefähr) mit der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Indexes steigen oder fallen lassen. Es gibt prinzipiell zwei Arten der Indexnachbildung:
- ETF mit Physischer „Replikation“
Dieser ETF kauft vom Geld der Anleger die Wertpapiere (meist Aktien) des Index, den er nachbilden will, direkt. Sie replizieren (nachbilden) den Index auf physische (in Form der Aktien) Weise. Diese ETF-Art ist sehr beliebt, weil Anleger unmissverständlich wissen, worein sie ihr Geld investieren. - ETF mit Synthetischer Replikation
Hierbei lässt sich der Betreiber des ETF die gewünschte Wertentwicklung von einer Bank zusichern. Dafür erhält die Bank einen Korb bekannter Aktien vom ETF-Betreiber. Ein relativ komplexer Deal, der aber in der Regel zum selben Resultat (Indexnachbildung) führt und am Ende sogar kostengünstiger sein kann.
Wir erläutern dieses Thema im Detail im Artikel "Wie unterscheiden sich ETF?"
Welche ETF-Art bevorzugen Sie?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Physische Replikation. | 23 Stimmen |
Ist mir beides gleich recht. | 23 Stimmen |
Synthetische Replikation. | 0 Stimmen |
Wie ETF auswählen?
Mit ETFs Chancen nutzen, Risiken und Kosten begrenzen
Wie wähle ich einen passenden ETF aus? Die Top-Auswahlkriterien
Wer in sichere Anlagen wie Tages- und Festgeld investiert, hat heutzutage grundsätzlich keinen Grund zum Jubeln. Die Zinssätze bleiben deutlich hinter der Inflationsrate zurück, sodass das Vermögen schließlich an realer Kaufkraft verliert. Höhere Renditen lassen sich nur erzielen, wenn der Anleger bereit ist, Risiken einzugehen.
Eine geschickte Anlagestrategie mithilfe von ETFs (Exchange Traded Funds) macht solche Risiken kalkulierbar und spart Kosten. Wir erläutern, welche Kriterien bei der Auswahl eines ETF beachtet werden sollten.
Welche(r) Broker/Bank für ETF-Sparplan?
Welcher Broker für ETF-Sparplan?
Welcher Broker eignet sich besonders für einen ETF-Sparplan?
Investieren kann verwirrend sein, insbesondere wenn es um so vielfältige Angebote wie ETF-Sparpläne geht. Dieser Artikel ist dein Leitfaden durch die Welt der Broker für ETF-Sparpläne. Wir decken alles ab, was du wissen musst – von der Auswahl des richtigen Brokers, über die Kosten und Gebühren, bis hin zu den Vorteilen und Sicherheitsaspekten. Ob du ein Neuling auf dem Gebiet der Finanzen bist oder einfach nur dein Wissen auffrischen möchtest, hier findest du wertvolle Informationen, die dir helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen und deine Investitionen zu optimieren.
Bei welchen Broker kaufe ich am besten ETF? Wer bietet mir welchen Sparplan? Wir beleuchten die aktuellen Angebote.
Wie in ETF ansparen? Wann größere Summe investieren?
Wie in ETF sparen?
Am besten monatlich zu festen Summen in einem Sparplan.
Größere Summe – wann investieren?
Unser Rat lautet: am besten auf einen Schlag. Und zwar genau jetzt, wenn die Börsen nicht gerade völlig überbewertet sind. Begründung: Tendenziell steigt der Aktienmarkt eher, als dass er fällt. Man tut sich oftmals schwer, den geeigneten Einstiegszeitpunkt zu finden. Niemand kennt ihn, er wäre erst im Nachhinein bekannt. Modellrechnungen haben gezeigt, dass die Investition auf einen Schlag in der Regel zu höheren Renditen gegenüber einem stückweise Investment führt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Indexfonds und einem ETF?
Beide Fondsarten investieren passiv und beide bilden einen Index ab. Der Hauptunterschied liegt in der Handelbarkeit. ETF werden über die Börse gehandelt und können so laufend ge- und verkauft werden. Der Kauf und Verkauf von Indexfonds ist hingegen wie bei aktiven gemanagten Fonds nur einmal täglich über den jeweiligen Fondsanbieter möglich. Indexfonds sind auch oft teurer in den laufenden Kosten, auch wenn dieser Unterschied geringer wird.
Wie kann ich ein ETF-Portfolio diversifizieren?
Ein ETF-Portfolio kann diversifiziert werden, indem man in ETFs investiert, die verschiedene Sektoren, Regionen, Vermögensklassen oder Anlagestile abdecken.
Ist eine Frage offen geblieben?
Ist bei Ihnen eine Frage zu ETF offen geblieben?
Vielen Dank für jeden Hinweis! Wir werden die Fragen dann an dieser Stelle beantworten.
FAQ nachhaltig, ökologisch & ethisch in Fonds anlegen
Was für ein Basisinvestment empfiehlt sich für meine nachhaltige Geldanlage?
Wir empfehlen einen nachhaltigen und ethisch anlegenden ETF, der weltweit in die größten Unternehmen investiert. Über viele Branchen und Länder hinweg das Geld in viele Einzeltitel gestreut anlegen. Eine Begrenzung auf bestimmte Märkte (z. B. investiert der WWF Stock Environment nur in Aktien der Umweltbranche und ist daher eher zur Beimischung geeignet) oder Kontinente (z. B. Europa) halten wir – als Basisinvestment – für zu eng. Der MSCI World SRI enthält rund 400 Einzeltitel und erfüllt unsere Kriterien (relativ gut).
Unsere aktuellen Empfehlungen für nachhaltige, ethische, ökologische und gleichzeitig breit streunende ETF-Fonds lauten:
Ethisch-ökologische und/oder nachhaltige Aktienfonds als ETF
Weltweit streuende Fonds: Hier finden Sie eine Auswahl renommierter Empfehlungen für (relativ) nachhaltig anlegende und/oder ethisch-ökologische ETF, die auf relativ breit streuenden Indizes basieren. Obwohl meist deutlich weniger Firmen enthalten sind als im MSCI-Word, so sind es doch einige Hundert und damit können diese ETF ebenfalls als Basis einer breit streuenden Geldanlage genutzt werden.
iShares MSCI World SRI
- ISIN: IE00BYX2JD69, WKN A2DVB9
- GELW-WELTEN-EMPFEHLUNG (für Basis-ETF + nachhaltig)
Dieser Fonds erfüllt alle relevanten Geld-Welten-Kriterien an eine Basis-Geldanlage: breit streuend, thesaurierend, physisch replizierend, eingebauter Inflationsschutz, ökologisch inspiriert, langjährig gute Rendite, kostengünstig. - Argumente: Gute Morningstar-Bewertung (4 von 5 Sterne). Finanztest Oktober 2024: 1. Wahl
- Anlage: ETF auf den MSCI World SRI Select Reduced Fossil Fuels Index, weltweit, ca. 372 Aktien.
- Anbieter: iShares (von der US-amerikanischen Fondsgesellschaft BlackRock verwaltet)
- Wiederanlage der Dividenden? Thesaurierend
- Replikationsmethode: Physisch (Optimiertes Sampling)
- Fondswährung: Euro
- Fondsvolumen: ca. 7 Mrd. Euro
- Laufende Kosten pro Jahr: 0,20 %
- Rendite 5 Jahre: ca. 11,1 % pro Jahr
- Kursentwicklung (ca.-Werte): 2020: +17,49 %; 2021: +26,32%; 2022: -16,9%; 2023: +20,60%;
- Günstig erhältlich bei: kostenlos im Sparplan z. B. bei Scalable Capital*, Trade Republic*, flatex*, ING*, 1822direkt*
Die folgenden Fonds sind alle ähnlich gut:
Thesaurierend: BNP Paribas Easy MSCI World SRI S-Series PAB 5% Capped UCITS
- ISIN: LU1291108642, WKN A2AL1S
- Argumente: Finanztest Oktober 2024: 1. Wahl und 3/5 Punkten für Nachhaltigkeit; gute Morningstar-Bewertung 4 von 5 Sterne).
- Anlage: ETF auf den MSCI World SRI S-Series PAB 5% Capped Index, 23 Länder.
- Anbieter: BNP Paribas S.A. (französische Großbank)
- Wiederanlage der Dividenden? Thesaurierend.
- Replikationsmethode: Physisch (Vollständige Replikation)
- Fondswährung: USD
- Fondsvolumen: ca. 1,2 Mrd. Euro
- Laufende Kosten pro Jahr: 0,25 %
- Rendite 5 Jahre: 9,6 % p. a.
- Kursentwicklung (ca.-Werte): 2020: +17,49 %; 2021: +26,32%; 2022: -15,8%; 2023: +15%;
Ausschüttend: UBS MSCI World Socially Responsible
- ISIN: LU0629459743, WKN A1JA1R
- Anlage: ETF auf den MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Total Return Net Index, weltweit, ca. 338 Aktien.
- Anbieter: UBS Group AG (Schweizer Grossbank mit Sitzen in Zürich und Basel)
- Wiederanlage der Dividenden? Ausschüttender Fonds.
- Replikationsmethode: Physisch (Vollständige Replikation)
- Fondswährung: USD
- Argumente für den Fonds: Finanztest Oktober 2024: 1. Wahl bei Anlageerfolg, 3 von 5 Punkten bei Nachhaltigkeit; gute Morningstar-Bewertung (4 von 5 Sterne).
- Rendite 5 Jahre: 9.8 % p. a.
- Kursentwicklung (ca.-Werte): 2015: 9,4 %; 2016: 10,8 %; 2017: 8,3 %; 2018: -3 %; 2019: +31 %; 2020: +8,71%; 2021: +35,08%; 2022: -20,1%; 2023: +24,4%;
- Laufende Kosten pro Jahr: 0,20 %
- Günstig erhältlich bei: kostenlos im Sparplan z. B. bei Scalable Capital*, Trade Republic*, flatex*, ING*, 1822direkt*
Alle Angaben ohne Gewähr. Dies sind keine Anlageempfehlungen, sondern nur Informationen als Baustein eigener Anlageerwägungen. Vergangene Kursentwicklungen müssen sich nicht in der Zukunft fortsetzen.
Aktiv gemanagte nachhaltige Fonds enthalten meist deutlich weniger Aktien. Hier macht es Sinn die Geldanlage auf mehrere, z. B. drei Fonds zu verteilen.
Ethisch-ökologische Aktienfonds Welt Gemanagte Fonds
Aktiv gemanagte Fonds haben leider nicht die günstige Kostenstruktur eines ETFs, können aber dennoch eine Überlegung (z. B. als Beimischung oder für Filialkunden) wert sein. Empfehlungen mit langfristiger guter Performance:
- Ampega terrAssisi Aktien I AMI P a
ISIN: DE0009847343
Argumente für den Fonds (Oktober 2024): Finanztest: 4/5 Punkten bei Anlageerfolg und 5/5 Punkten bei Nachhaltigkeit, Morningstar: 4/5 Sterne, 5/5 Erden bei Nachhaltigkeit.
Kosten: 1,36 % p. a.
Rendite 5 Jahre: 10,2 % p. a. - Union UniNachhaltig Aktien Global
ISIN: DE000A0M80G4
Argumente für den Fonds (Oktober 2024): Finanztest: 3/5 Punkten bei Anlageerfolg und 3/5 Punkten bei Nachhaltigkeit, Morningstar: 4/5 Sterne, 4/5 Erden bei Nachhaltigkeit.
Kosten: 1,45 % p. a.
Rendite 5 Jahre: 7,9 % p. a. - Universal GLS Bank Aktienfonds (nachhaltig, aber renditeschwach)
ISIN: DE000A1W2CL6, zum Fondsprospekt
Anlage: Der Fonds investiert in Aktiengesellschaften, die soziale und ökologische Gesichtspunkte in ihrer Unternehmenskultur und in ihren Produkten oder Dienstleistungen verankert haben.
Argumente: Finanztest Oktober 2024: 5 von 5 Punkten bei Nachhaltigkeit, aber nur 1 von 5 Punkten bei Anlageerfolg.
Rendite 5 Jahre: 4,6 % p. a.
Kursentwicklung (ca.-Werte): 2017: 9,4 %; 2018: -7,4 %; 2019: +31 %; 2020: +17 %; 2021: +36,3%; 2022: -20,5%; 2023: +7,5%;
Laufende Kosten pro Jahr: 0,70 %
Alle Angaben ohne Gewähr. Dies sind keine Anlageempfehlungen, sondern nur Informationen als Baustein eigener Anlageerwägungen. Vergangene Kursentwicklungen müssen sich nicht in der Zukunft fortsetzen.
Wie entwickelt sich die Rendite von nachhaltigen ETF gegenüber konventionell anlegenden Fonds
Stimmen und Tests
Auch wenn sich die Entwicklung in der Vergangenheit nicht in der Zukunft fortsetzen muss, gibt es genügend Beispiele dafür, dass die Anlage in ethisch-ökologische ETF oft auch mit einer attraktiven Rendite einhergeht.
- Stiftung Warentest 7.3.2024: Dass man für eine Geldanlage mit gutem Gewissen draufzahlen muss, ist ein altes Vorurteil. Nachhaltige und konventionelle Titel entwickelten sich über die Jahre in etwa gleich." Im Jahr 2022 liefen ethische Titel etwas schlechter als "normale" ETF. Ein Grund war der Ukraine-Krieg. "... dass infolge des Ukraine-Krieges die Aktien von Ölkonzernen und Waffenproduzenten stark gestiegen waren – Branchen, auf die nachhaltige Fonds in der Regel verzichten."
- Manager-Magazin.de 5.12.2023: Zu den Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf die Performance einer Geldanlage gibt die Studienlage kein eindeutiges Fazit her. Aber: "Der Vergleich der beiden MSCI-World-Indizes fällt bislang zugunsten der nachhaltigen Variante aus. Der MSCI World SRI erzielte einer Übersicht des Anbieters MSCI zufolge über so ziemlich alle möglichen betrachtbaren Zeiträume der Vergangenheit eine etwas bessere Durchschnittsperformance als sein konventionelles Pendant." Es gibt Phasen, in denen der MSCI ein wenig besser abschneidet (wenn Value-Titel von den Investoren bevorzugt werden) und solche, in denen der MSCI SRI höher rentiert (wenn hohe Nachfrage nach Wachstums-Werten vorherrscht).
- Finanztest Oktober 2020: "Seit etwa drei Jahren entwickelt sich der nachhaltige Weltaktienindex besser als der herkömmliche. ... Die Unterschiede sind bisher nicht allzu groß."
- Finanztest Juli 2020: Der Vergleich von nachhaltigen mit herkömmlichen Fonds zeigt, dass der Anteil der Top-Fonds bei den nachhaltigen Fonds höher liegt als bei den herkömmlichen. "Wissenschaftliche Studien weisen in eine ähnliche Richtung. Auf lange Sicht zahle nachhaltiges Wirtschaften sich aus. Es beschränke eher die Risiken als die Rendite."
- Stiftung Finanztest schrieb in Heft 7/2017, dass die Rendite von nachhaltigen Fonds mit "normalen" Fonds vergleichbar sei.
- Capital schrieb im Januar 2017 sogar: "Legen Fonds die Nachhaltigkeit noch strenger aus, dann zogen sie oft sogar an den breiten Aktienindizes vorbei." Und weiter: "... für die Wertentwicklung scheint zu gelten: Wer auf eine überdurchschnittliche Performance Wert legt, der sollte einen Nachhaltigkeitsfonds auswählen, der viele europäische Unternehmenspapiere beinhaltet..." Die Ratingagentur Morningstar bilanziert: Öko-Schwellenländer-Aktien und solche aus dem amerikanischen Raum performen eher unterdurchschnittlich.
- Stand Mai 2019: Der MSCI World SRI hat sich in den vergangenen 5 Jahren sogar etwas besser entwickelt als sein Pendant MSCI World (8,9 zu 8,5 Prozent plus pro Jahr). Der nachhaltige Dow-Jones-Index, mit Schwellenländer-Anteil, liegt etwas hinter seinem Vergleichsindex Dow-Jones-Indes zurück (7,7 zu 8,2 Prozent pro Jahr). Quelle: Finaztip 14 / 2019.
Risikoerwägungen
Manche "gemanagte" Ethik-Fonds investieren nur in ein kleines Anlagespektrum. Anders ETF-Ethik-Fonds, die einen breit gestreuten Ethik-Index nachbilden. Wer in "enge" Fonds investieren möchte, sollte sein Geld über mehrere dieser engen Fonds streuen, um sein Anlagerisiko zu senken.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dies sind keine Anlageempfehlungen, sondern nur Informationen als Baustein eigener Anlageerwägungen. Vergangene Kursentwicklungen müssen sich nicht in der Zukunft fortsetzen.
Ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ bei allen Fonds gleich definiert?
Leider nein. Sowohl Fondsanbieter als auch Ratingagenturen legen unterschiedliche Maßstäbe daran an, wann eine Firma nachhaltig, ökologisch oder ethisch korrekt arbeitet oder ab wann Arbeitsbedingungen als gut zu bezeichnen sind.
Wie kann ich mit meiner Geldanlage überhaupt zu Nachhaltigkeit und Ethik beitragen?
Wenn ich einen Fonds kaufe, wechselt doch eigentlich nur Geld den Besitzer, oder? Wie soll ich da etwas für die Umwelt tun oder zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen?
Der Zweifel in diesen Fragen ist teilweise begründet, und zwar insofern, dass der positive Einfluss auf die Umwelt mit dem Verzicht auf eine Flugreise oder der Installation einer Solaranlage auf dem Dach direkter erfolgt. Doch auf der anderen Seite wirkt die Bevorzugung nachhaltiger und ethisch korrekt arbeitender Firmen beim Aktien- bzw. Fondskauf indirekt auf das Verhalten aller Firmen ein. Wenn immer mehr Menschen nur noch in Aktien ökologischer Unternehmen investieren wollen, so müssen Firmen, die einen starken Umweltverbrauch haben, ungesunde Arbeitsbedingungen zulassen usw. um ihre Finanzierungsmöglichkeit fürchten. Zusätzlich können Aktionäre auf der Hauptversammlung Missstände zur Sprache bringen und direkt Änderungen beim Vorstand einfordern.
Gibt es auch Fonds, die dezidiert fossile Brennstoffe ausschließen?
Bisher nur wenige wie beispielsweise den iShares MSCI World SRI. Aber das Thema gewinnt an Bedeutung.
Was gibt es beim Ausschluss von Waffen zu bedenken?
Bei Waffen wird zwischen „konventionellen“ und „geächteten“ Waffen unterschieden. Letztere sollten vollständig ausgeschlossen werden. Da aber konventionelle Waffen auch zivil genutzt werden können (Polizei, Jäger usw.), kann hier durchaus eine Toleranzgrenze vertreten werden.
Ist eine Frage offen geblieben?
Ist eine Frage in Bezug auf nachhaltiges, ökologische und ethisches Anlegen offen geblieben?
Vielen Dank für jeden Hinweis! Wir werden die Fragen dann an dieser Stelle beantworten.
Rund um die Auswahl des Brokers
Drei Arten von Depotanbietern
Gratis Depotführung und Handel beim Smartphone-Broker
Ausgehend von den USA, wo sich schon seit Jahren der Broker „Robin Hood“ als sogenannter Smartphone-Broker durch geringe bis gar keine Kosten am Markt des etablierten Privatanleger-Depotgeschäfts von Erfolg zu Erfolg schwingt, etabliert sich das Geschäftsmodell der Handy- oder Neobroker immer mehr auch im konservativen Deutschland.
Meist gilt für diese Broker:
- Keine Gebühren für die Depotführung
- Keine oder sehr geringe Gebühren beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren
- Fonds- und Aktienhandel über das Smartphone und/oder eine Desktop-App
- Zielgruppe: junge Menschen
- Sie beschränken den Handel auf eine oder nur wenige Börsenplätze
Anmerkung: Praxistest von Finanztest und Co. haben gezeigt, dass letzteres kein großes Manko (in Form von „zu teuer eingekauft“ oder „zu billig verkauft“) mit sich bringt, wenn man sich beim Wertpapierhandel auf marktgängige ETF, Aktien oder Anleihen beschränkt und zu normalen Handelszeiten (Werktags 9 bis 17.30 Uhr) handelt. Wer exotische Fonds oder -Aktien handeln möchte, dem sei ein Direktbankdepot oder ein Filialbankdepot empfohlen.
Direktbanken-Depot
Wählt man sich als Broker bzw. Depotverwalter eine Direktbank wie Comdirect oder Consorsbank aus, profitiert man oft von denselben Vorteilen (kostenlose Depotführung, Apps zur Depotführung, keine Handelsgebühren), aber nicht bei allen ETF und vielleicht ist die kostenlose Depotführung an Bedingungen geknüpft etc.
Dafür kann man in der Regel aus mehr Börsenplätzen wählen und dadurch die Preise des Fonds oder eines anderen gewünschten Wertpapiers vergleichen. Zudem ist oftmals die personelle Besetzung der Hotlines besser aufgestellt.
Persönliche Beratung bei Depots von Filialbanken
Wer ein Depot mit persönlichem Ansprechpartner bei seiner Filialbank nutzen möchte, wird um Gebühren für das Depot nicht umhinkommen. Aber auch hier können mittels Onlinezugang oftmals Kosten beim Kauf der Wertpapiere gespart werden, wenn hierfür keine Beratung in Anspruch genommen wird.
Welchen Broker bzw. Depotbank für meinen ETF-Sparplan auswählen?
Welcher Broker ist für meinen Wunsch-ETF am günstigsten? Das lässt sich pauschal nicht sagen. Aktuell zeichnet sich ab, dass viele jüngere Anleger den Handel über das Smartphone schätzen. Broker bzw. Banken, die diesen Service anbieten, werden auch Smartphone-Broker oder Neobroker genannt. Aber mittlerweile bieten auch viele Direktbanken Handel und Verwaltung vom Depot per App an - vom Smartphone und vom Desktop.
Gute Broker für meinen ETF-Sparplan | ||||||
Broker | Spar- pläne gesamt |
Spar- pläne gratis |
Jährliche Depot- gebühr1 |
Sparrate- gebühr2 |
Mindest- sparrate |
Börsen- plätze3 |
Scalable Capital* | ca. 2.300 | ca. 2.300 | 0 € | 0 € | 1 € | G, X |
flatex* | ca. 1.600 | ca. 1.600 | 0 € | 0 € | 25 € | über 3 |
Trade Republic* | ca. 2.100 | ca. 2.100 | 0 € | 0 € | 1 € | LS |
ING* | ca. 1.100 | ca. 1.100 | 0 € | 0 € | 1 € | über 3 |
Smartbroker* | ca. 800 | ca. 800 | 0 €5 | 0,2 % | 25 € | über 3 |
Comdirect* | ca. 1.650 | ca. 240 | 0 € | 1,5 % | 25 € | über 3 |
Postbank | ca. 150 | 8 | 0 € | 0,90 € | 25 € | über 3 |
1822direkt* | ca. 950 | ca. 100 | 0 € | 1,5 % | 25 € | über 3 |
Consorsbank* | ca. 1.700 | ca. 500 | 0 € | 1,5 % | 10 € | über 3 |
Finanzen.net Zero | ca. 1.350 | ca. 1.350 | 0 € | 0 € | 1 € | G |
onvista (nimmt keine Neukunden mehr auf!) | ||||||
Deutsche Bank maxblue | ca. 350 | ca. 150 | 0 € | 1,25 % | 50 € | über 3 |
Justtrade6 | ca. 150 | ca. 150 | 0 € | 0 € | 25 € | LS, Q, TE |
Sparkassen Broker* (S-Broker) | ca. 1.500 | ca. 425 | 0 € | 2,5 % | 20 € | über 3 |
DKB | ca. 1.700 | ca. 450 | 0 € | 1,5 €7 | 50 € | über 3 |
Vanguard | ca. 50 | ca. 50 | 0 e | 0 € | 25 € | X |
Targobank | ca. 100 | 0 | 0 e | 0 € | 2,5 %8 | über 3 |
Anmerkungen |
Können Sie etwas korrigieren oder ergänzen?
Können Sie einen Punkt in der Tabelle korrigieren oder einen wichtigen Punkt zu einem der Broker ergänzen?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
FAQ Depoteröffnung, Depotwechsel bzw. Brokerwechsel
Auf welche Punkte soll ich bei der Auswahl eines neuen Brokers bzw. Depotanbieters besonders achten?
Auf welche Punkte soll ich bei der Auswahl eines neuen Brokers bzw. Depotanbieters besonders achten?
- Der Broker ermöglicht den Handel mit den Wertpapieren, die ich im Auge habe (ETF, Aktien ...)
- Jährliche Depotgebühren
- Gebühr für eine Einzelorder
- Mindestvolumen einer Einzelorder
- Gebühr für Fondssparpläne (für meinen Wunsch-Fonds)
- Mindestsparrate pro Monat
- Zugangsmöglichkeit zum Handel (App, Telefon, Desktop-Computer)
- Das Guthaben beim Broker/Depotanbieter unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung
- Depotwechsel kostenlos möglich
- Versteuerung von Einnahmen und Gewinnen nach deutschem Recht
Kann mich mein Bank-Depot zu einem Smartphonebroker übertragen?
Kann mich mein Bank-Depot zu einem (Smartphone-)broker übertragen?
Wie für alle Broker gilt: Wenn der Smartphone-Broker dies anbietet (zurzeit tun das bei den sogenannten Smartphone-Brokern nur Trade Republic und Scalable Capital). Zudem müssen die Wertpapiere meines jetzigen Depots von dem neuen Broker gehandelt werden können.
Sind die Smartphone-Broker sicher?
Sind die Smartphone-Broker sicher?
Die größeren Broker wie Trade Republic, Scalable Capital etc. gelten als sehr siche, da sie der gesetzlichen Einlagensicherung unterliegen oder das Geld der Kunden bei ebensolchen Banken verwahren. Man achte bei der Auswahl auf diese Punkte.
Wie spare ich beim Depot?
Wie spare ich beim Depot?
Legen Sie Ihr Anlageverhalten zugrunde und vergleichen Sie die Preise der einzelnen Anbieter für diese Art des Wertpapierkaufs, -verkaufs und -verwahrung. Die Preisunterschiede können einige 100 Euro pro Monat ausmachen.
Vor allem die Wertpapierverwahrung kann richtig teuer werden. Achten Sie vor allem auf diesen Punkt! Die kostenlose Depotführung ist natürlich am günstigsten. Aber Achtung: diese ist manchmal an bestimmte Bedingungen geknüpft, z. B. von mindestens einem Handel pro Quartal oder einem Depot-Mindestvolumen.
In der Regel ist das Ermitteln der Gesamtkosten vom Depot ganz einfach. Vor allem dann, wenn man nur einige marktgängige ETF ansparen möchte. Hier sollte man darauf achten, was der Wunsch-ETF bei dem jeweiligen Broker/Depotanbieter kostet.
Kompliziert wird es, wenn man exotische Aktien an entlegenen Börsenplätzen, Termingeschäfte etc. handeln möchte. Dann muss einiges an Rechercheaufwand betrieben werden, da die Broker oftmals nicht gerade transparent in ihrer Preisdarlegung sind.
Grundsätzlich gilt: Wer wenig handelt, selten und wenige Positionen, spart viel eher als jemand, der ständig umschichtet.
Werden Verluste und Steuerpflichten mit übertragen?
Werden Verluste und Steuerpflichten mit übertragen?
Ja, hier sollte es zu keinen steuerlichen Auswirkungen durch den Depotwechsel kommen. Auch der steuerliche Bestandsschutz für Wertpapierkäufe vor 2009 bleibt erhalten. Wichtig ist hierfür, dass alle Einstandskurse korrekt mit übertragen werden. Dies sollte man unmittelbar nach dem Depotwechsel kontrollieren.
Was hat es mit den Handelsplätzen auf sich?
Was hat es mit den Handelsplätzen auf sich?
Mein Wunsch-Fonds kann auf unterschiedlichen Handelsplätzen zu unterschiedlichen Preisen gehandelt werden. Die Wertpapiere werden zudem in der Regel mit einem sogenannten Spread – einer Differenz von Verkaufs- und Kaufpreis – gehandelt. Dieser ist zu den Haupthandelszeiten und bei den gängigen Wertpapieren (marktbreite ETF, bekannte Aktien ...) deutlich geringer als bei „Exoten“.
Die sogenannten Smartphone-Broker bieten nur einen oder wenige Handelsplätze an. Mit diesem haben sie Verträge, hier verdienen sie ihr Geld.
Für Depotbesitzer*Innen, die nur marktgängige ETF oder Aktien zu den normalen Handelszeiten (Werktags 9 bis 17.30 Uhr) handeln möchten ist das in der Regel kein Problem. Wer jedoch Exoten-Aktien zu ungewöhnlichen Zeiten traden will, braucht mehr Auswahl an Handelsplätzen (wie sie in der Regel von Filialbanken und Direktbanken geboten werden).
Broker sind per Gesetz zur bestmöglichen Ausführung eines Wertpapiergeschäftes verpflichtet. Dies kann misslingen, wenn nur ein Börsenplatz zur Auswahl steht. Hierzu laufen prüfende Beobachtungen der Bafin.
Welcher Partnerbörsen bedienen sich Smartphone-Broker
Welcher Partnerbörsen bedienen sich Smartphone-Broker
In der Regel sind dies einer oder mehrere der folgenden Anbieter:
- Gettex: das elektronische Handelssystem der Börse München
- Qutrix: das elektronische Handelssystem der Börse Düsseldorf
- LS Exchange: Kooperation zwischen der Börse Hamburg und dem Finanzdienstleister Lang und Schwarz
Wie können Broker kostenlosen Handel und Verwahrung anbieten?
Wie können Broker kostenlosen Handel und Verwahrung anbieten?
Die Partnerbörsen der (Smartphone-)Broker verdienen momentan vornehmlich ihr Geld bei jedem Wertpapierhandel durch die Spreads. Diese Verdienstspanne geben sie zum Teil an die Broker ab.
Was passiert, wenn mein Broker pleite geht?
Was passiert, wenn mein Broker pleite geht?
Es kann schon passieren, dass der eine oder andere Broker in den nächsten Jahren im harten Konkurrenzkampf Insolvenz anmelden muss. Aber das ist bei allen größeren in Deutschland zugelassenen Brokern kein Problem, weil diese die Wertpapiere der Kunden als Sondervermögen nicht in den Konkurs einfließen lassen dürfen.
Es kann dann aber sein, dass Sie für Wochen oder Monate nicht über ihre Wertpapiere verfügen können. Solange, bis der Insolvenzverwalter alles geregelt hat. Dann können Sie Ihre Wertpapiere zu einem neuen Broker übertragen und dort damit handeln.
Ist eine Frage offen geblieben?
Ist eine Frage zum Depotübertrag bzw. Broker(-wechsel) offen geblieben?
Bitte hier kurz eingeben:
Die Geschichte und Entwicklung der ETFs
Die Ursprünge der ETFs reichen zurück ins Jahr 1989, als der erste erfolgreiche ETF in Kanada aufgelegt wurde. Der erste ETF in den USA, der SPDR S&P 500 ETF, wurde 1993 eingeführt. Dieser ETF revolutionierte den Anlagemarkt durch die Bereitstellung einer einfachen, kostengünstigen Möglichkeit für Investoren, die Performance des breiteren Marktes zu replizieren.
Seitdem hat die Popularität von ETFs stetig zugenommen. Dies ist teilweise auf die zunehmende Globalisierung der Finanzmärkte und den technologischen Fortschritt zurückzuführen, der die Handhabung und den Zugang zu Finanzinformationen und -instrumenten vereinfacht hat. Die Entwicklung hat auch zur Diversifizierung der ETF-Landschaft geführt, mit Angeboten, die nun spezialisierte Märkte und Strategien abdecken, von internationalen Aktienindizes bis hin zu Rohstoffen und festverzinslichen Anlagen.
Ein interessanter Schritt in der Entwicklung von ETFs war die Einführung von gehebelten und inversen ETFs. Diese Produkte bieten die Möglichkeit, mit gehebelten Positionen auf die Bewegungen von Indizes zu spekulieren oder auf fallende Kurse zu setzen. Zum Beispiel ermöglicht ein gehebelter ETF, der mit einem Hebel von 2x arbeitet, eine Verdopplung der täglichen Indexrenditen, während ein inverser ETF an Wert gewinnt, wenn der zugrunde liegende Index fällt.
Ein weiterer bedeutender Trend in der jüngsten Geschichte der ETFs ist das Wachstum von ESG-ETFs (Environmental, Social, and Governance), die in Unternehmen investieren, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Diese ETFs sprechen eine wachsende Gruppe von Anlegern an, die Wert darauf legen, dass ihr Kapital ethisch und nachhaltig angelegt wird.
Alternative Indexzertifikat
In Ihrer Konstruktion konkurrieren Indexfonds mit den Indexzertifikaten. Die wesentlichen Unterschiede sind:
- Die Kosten von Indexfonds liegen meist höher als die von Indexzertifikaten
- Indexfonds sind meist Sondervermögen und damit gesondert gesichert gegenüber Zertifikaten, die zum allgemeinen Vermögen der Bank gerechnet werden und damit bei einer Pleite der Bank mit haften.
- Es entstehen bei Indexfonds keine Kosten der Wiederanlage wie bei einem Zertifikat, wenn sie investiert bleiben.
Psychologische Aspekte des Investierens in ETFs
Investieren ist nicht nur eine Frage von Zahlen und Fakten, sondern auch von Psychologie. Beim Investieren in ETFs treffen Anleger häufig auf psychologische Fallen und kognitive Verzerrungen, die ihre Entscheidungen beeinflussen können.
Häufige psychologische Fallen
- Überreaktion auf Marktschwankungen: Viele Anleger neigen dazu, emotional auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren. Ein plötzlicher Marktrückgang kann zu Panikverkäufen führen, während ein unerwarteter Anstieg zu übermäßigem Optimismus verleiten kann. Diese Reaktionen können schädlich sein, da sie oft zu Entscheidungen führen, die nicht im Einklang mit langfristigen Anlagezielen stehen.
- Bestätigungsfehler: Investoren suchen und bevorzugen oft Informationen, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen und Investoren daran hindern, objektiv über ihre Anlageentscheidungen nachzudenken. Zum Beispiel könnte ein Anleger, der fest an die Stärke des Technologiemarktes glaubt, ausschließlich positive Berichte über Technologie-ETFs beachten und warnende Hinweise ignorieren.
- Anker-Effekt: Anleger können sich oft an spezifische Preisniveaus oder frühere Höchststände eines ETFs "ankern". Diese Anker können ihre Wahrnehmung des aktuellen Wertes und ihrer Investitionsentscheidungen verzerren. Wenn zum Beispiel ein ETF vor kurzem einen Höchststand erreicht hat, könnten Anleger zögern zu kaufen, auch wenn die Fundamentaldaten eine Investition rechtfertigen würden.
Strategien zur Überwindung psychologischer Herausforderungen
- Langfristige Perspektive bewahren: Eine der effektivsten Methoden, um emotionale Reaktionen auf Marktschwankungen zu minimieren, ist die Fokussierung auf langfristige Anlageziele. Anleger sollten sich regelmäßig ihre ursprünglichen Anlageziele ins Gedächtnis rufen und Investitionsentscheidungen basierend auf langfristigen Trends und Fundamentaldaten treffen.
- Diversifizierte Anlagestrategie verfolgen: Durch die Diversifikation ihres Portfolios können Anleger das Risiko von emotionalen Entscheidungen reduzieren. Investieren in eine Mischung aus verschiedenen ETFs, die verschiedene Sektoren und Regionen abdecken, kann helfen, das Gesamtrisiko zu senken und den Druck zu mindern, auf kurzfristige Marktveränderungen reagieren zu müssen.
- Automatisierte Investitionspläne nutzen: Automatisierung kann helfen, emotionale Entscheidungen beim Investieren zu vermeiden. Durch das Einrichten von Sparplänen, die regelmäßig in einen bestimmten ETF investieren, können Anleger vom Cost-Average-Effekt profitieren und gleichzeitig die Versuchung vermeiden, auf Marktschwankungen zu reagieren.
- Umfassende Informationen und Beratung einholen: Um den Bestätigungsfehler zu überwinden, sollten Anleger aktiv nach einer Vielzahl von Informationsquellen suchen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Dies hilft, eine ausgewogenere und objektivere Sicht auf ihre Investitionen zu erhalten.
Die Psychologie spielt eine wesentliche Rolle beim Investieren in ETFs. Indem Anleger sich der häufigen psychologischen Fallen bewusst werden und aktive Schritte unternehmen, um diese zu umgehen, können sie bessere, rationalere Investitionsentscheidungen treffen.
Vergleichende Analyse mit anderen Anlageformen
In der Welt der Geldanlage stehen Anlegern zahlreiche Optionen zur Verfügung, darunter ETFs (Exchange-Traded Funds), traditionelle Investmentfonds, Direktaktien und zunehmend auch Kryptowährungen. Jede dieser Anlageformen hat spezifische Eigenschaften in Bezug auf Performance, Kosten und Risiken, die sie für verschiedene Anlegertypen und -strategien geeignet machen.
ETFs vs. traditionelle Investmentfonds
- Performance: ETFs und traditionelle Investmentfonds bieten ähnliche Möglichkeiten zur Diversifikation, da beide in eine Vielzahl von Wertpapieren investieren können. ETFs haben jedoch oft eine bessere Performance im Vergleich zu aktiv verwalteten Investmentfonds, was teilweise auf ihre niedrigeren Kosten zurückzuführen ist.
- Kosten: ETFs sind in der Regel kosteneffizienter als traditionelle Investmentfonds. Dies liegt daran, dass die meisten ETFs passiv verwaltet werden und niedrigere interne Kosten haben. Im Gegensatz dazu können die Verwaltungsgebühren für aktiv verwaltete Investmentfonds höher sein, da sie auf das Fachwissen von Fondsmanagern angewiesen sind.
- Risiken: In Bezug auf das Risiko bieten beide Anlageformen durch ihre Diversifikation einen gewissen Schutz gegen Volatilität. Allerdings können spezifische ETFs, wie zum Beispiel gehebelte oder branchenspezifische ETFs, ein höheres Risikoprofil aufweisen als ein breit gestreuter Investmentfonds.
ETFs vs. Direktaktien
- Performance: Der direkte Kauf von Aktien ermöglicht es Anlegern, gezielt in einzelne Unternehmen zu investieren, was das Potenzial für höhere Renditen bietet, wenn die Auswahl gut getroffen wird. ETFs bieten hingegen durch ihre breite Streuung eine konstante, wenn auch oft weniger volatile Rendite.
- Kosten: Direktaktien zu kaufen verursacht in der Regel geringere laufende Kosten als der Kauf von ETFs, da keine Verwaltungsgebühren anfallen. Allerdings können Transaktionskosten und die Notwendigkeit einer diversifizierten Portfoliozusammenstellung diese Kostenersparnis überwiegen.
- Risiken: Direktaktien sind wesentlich volatiler und risikoreicher als ETFs, da das Anlagerisiko auf weniger Wertpapiere konzentriert ist. Dies kann zu höheren Schwankungen im Portfolio führen, insbesondere wenn das Portfolio nicht ausreichend diversifiziert ist.
ETFs vs. Kryptowährungen
- Performance: Kryptowährungen sind bekannt für ihre extreme Volatilität, die zu sehr hohen Renditen führen kann, aber auch zu ebenso dramatischen Verlusten. ETFs sind im Vergleich dazu wesentlich stabiler und bieten eine vorhersehbarere, wenn auch oft niedrigere Rendite.
- Kosten: Während der Handel mit Kryptowährungen oft mit hohen Transaktions- und Wartungskosten verbunden ist, zeichnen sich ETFs durch vergleichsweise niedrige Kosten aus, insbesondere bei passiv verwalteten Fonds.
- Risiken: Das Risiko bei Kryptowährungen ist aufgrund ihrer Neuartigkeit und der damit verbundenen regulatorischen Unsicherheiten hoch. ETFs sind in dieser Hinsicht sicherer, da sie bereits eine etablierte Anlageform darstellen und in der Regel strengen regulatorischen Standards unterliegen.
Die Auswahl der richtigen Anlageform hängt von den individuellen Zielen, der Risikotoleranz und den Marktkenntnissen des Anlegers ab. ETFs bieten eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, das für die meisten Anlagestrategien geeignet ist. Im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds, Direktaktien und Kryptowährungen bieten sie eine ausgewogene Mischung aus Risiko und Rendite, was sie zu einer beliebten Wahl für sowohl erfahrene als auch für neue Anleger macht.
Kleinere potentielle Tücken der ETF-Anlage
In der Welt der Investmentfonds gelten ETFs oft als Allheilmittel für nahezu jede Anlagestrategie, angepriesen für ihre Kosteneffizienz und Einfachheit. Doch trotz ihrer weitreichenden Popularität sind ETFs nicht ohne Tücken. Es gibt bestimmte Aspekte und Nachteile, die in der euphorischen Berichterstattung oft untergehen. Hier beleuchten wir einige kritische Punkte, die du als Anleger berücksichtigen solltest.
- Versteckte Kosten und die Illusion der Niedrigpreisigkeit
Obwohl ETFs für ihre niedrigen Kosten bekannt sind, können versteckte Gebühren das Bild trüben. Transaktionskosten und Bid-Ask-Spreads – also die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis – können, besonders bei weniger liquiden ETFs, signifikant sein. Nehmen wir als Beispiel einen ETF, der in Schwellenländer investiert. Diese Fonds neigen dazu, höhere Spreads aufzuweisen, was bedeutet, dass du beim Kauf und Verkauf mehr bezahlst, als du vielleicht erwartest. Diese zusätzlichen Kosten können sich über die Zeit summieren und die vermeintlich niedrigen Verwaltungskosten schnell relativieren. - Markteffizienz und Überbewertungsrisiko
Ein weiterer Aspekt, der selten diskutiert wird, ist das Potenzial von ETFs, zu Marktdistorsionen beizutragen. Da viele ETFs darauf ausgelegt sind, einen Index nachzubilden, investieren sie proportional zu den Marktkapitalisierungen der enthaltenen Unternehmen. Dies kann zu einer Überbewertung von großen Firmen führen, da immer mehr Kapital automatisch in diese fließt, unabhängig von deren tatsächlicher wirtschaftlicher Performance oder Risiken. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist der S&P 500 ETF, der stark in die größten Tech-Unternehmen wie Apple und Google investiert. Diese Konzentration kann die Volatilität des ETF erhöhen, wenn diese großen Aktien plötzlich an Wert verlieren. - Fehlende Flexibilität und individuelle Anpassung
Trotz der breiten Palette von ETFs auf dem Markt bieten diese oft nicht die Flexibilität, die ein individuell verwaltetes Portfolio bieten kann. Insbesondere in turbulenten Marktphasen kann ein aktiv verwaltetes Portfolio schneller und gezielter auf Veränderungen reagieren. ETFs, die einem festen Index folgen, sind hingegen in ihrer Struktur gefangen und können nicht so schnell angepasst werden. Dies bedeutet, dass du als Anleger möglicherweise Chancen verpasst oder höheren Risiken ausgesetzt bist, weil der ETF nicht schnell genug reagieren kann.
Schlussfolgerung
Während ETFs zweifellos viele Vorteile bieten und eine wertvolle Ergänzung für das Portfolio vieler Anleger darstellen, ist es wichtig, dass du dich nicht blind auf die positiven Aspekte verlässt. Die Kenntnis der potenziellen Nachteile und Risiken ermöglicht es dir, eine informierte Entscheidung zu treffen und deine Anlagestrategie entsprechend anzupassen. Wie bei jeder Anlageform ist eine ausgewogene Sichtweise entscheidend, um langfristig Erfolg zu haben.
Zukünftige Entwicklungen und Innovationen im ETF-Markt
In Bezug auf zukünftige Entwicklungen stehen Innovationen in der Art und Weise, wie ETFs verwaltet und gehandelt werden, im Vordergrund. Die Einführung von KI und maschinellem Lernen bietet neue Möglichkeiten, die Auswahl und Verwaltung von ETF-Portfolios zu optimieren. Diese Technologien können dazu beitragen, Risiken besser zu steuern und die Anpassungsfähigkeit an sich schnell verändernde Marktbedingungen zu verbessern.
Darüber hinaus wird erwartet, dass die Integration von Blockchain-Technologien in den ETF-Markt die Transparenz und Effizienz des Handels verbessern wird. Blockchain könnte die Abwicklung von Transaktionen beschleunigen und die Kosten für die Verwaltung und den Handel von ETFs weiter senken.
ETF-Fun-Facts zum Abschluss
Hier sind fünf seltene und interessante Fakten über ETFs, die dein Wissen erweitern und vielleicht auch ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern:
- 1. Der erste ETF war ein Experiment
Der weltweit erste ETF, der "Toronto 35 Index Participation Fund" (TIPs 35), wurde 1990 an der Toronto Stock Exchange eingeführt. Interessanterweise war dieser ETF ursprünglich als eine Art Experiment gedacht, um zu testen, ob ein solches Produkt auf dem Markt Bestand haben könnte. Heute sind ETFs ein fester Bestandteil der globalen Finanzmärkte, aber ihre Ursprünge waren weit weniger sicher. - 2. Es gibt einen ETF für (fast) alles
Von konventionellen Aktien und Anleihen bis hin zu spezifischeren Investitionen wie Cannabis-Aktien oder sogar der "Fear Index" (VIX), der die Marktvolatilität misst – für nahezu jedes Interesse gibt es heute einen ETF. Ein besonders ungewöhnlicher ist der "Global X Millennials Thematic ETF", der in Unternehmen investiert, die vermutlich von der Millennial-Generation bevorzugt werden, wie beispielsweise Social Media Plattformen, Fitness und E-Commerce. - 3. ETFs und der "Flash Crash"
Am 6. Mai 2010 erlebten die Märkte einen der dramatischsten Einbrüche in der Geschichte der USA, bekannt als den "Flash Crash". Interessanterweise waren ETFs unverhältnismäßig betroffen: Während dieser kurzen, aber heftigen Marktstörung waren sie unter den am meisten betroffenen Anlageprodukten, wobei einige ETFs innerhalb von Minuten um über 60% fielen und sich dann fast ebenso schnell erholten. - 4. Der größte ETF der Welt
Der größte ETF der Welt nach verwaltetem Vermögen ist der "SPDR S&P 500 ETF Trust" (SPY), der den berühmten S&P 500 Index nachbildet. Er wurde 1993 eingeführt und ist damit auch einer der ältesten existierenden ETFs. Mit einem verwalteten Vermögen von über 300 Milliarden USD spielt dieser ETF eine zentrale Rolle auf den globalen Finanzmärkten. - 5. ETFs und die Titanic
Es gibt einen ETF für fast jede Investmentidee, einschließlich historischer Ereignisse. Der "Global X Funds Global X S&P 500 Catholic Values ETF" schließt zum Beispiel Unternehmen aus, die in irgendeiner Weise mit der Herstellung von Verhütungsmitteln verbunden sind. Ein weiterer ungewöhnlicher und spekulativer ETF, der "Titanic ETF", war geplant, um in Artefakte und Erinnerungsstücke der Titanic zu investieren, wurde jedoch nie realisiert.
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