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Das Auf und Ab an der Börse erscheint für viele Menschen unkalkulierbar. Dennoch haben Wissenschaftler Strategien entwickelt, welche die Erfolgswahrscheinlichkeit bei der Aktienanlage deutlich erhöhen.

In diesen Artikel listen wir die sieben renommiertesten Strategien der Aktienanlage und erläutern diese so, dass jeder sie anwenden kann. Plus grundlegende Investmentregeln und Tipps für den Einstieg als Daytrader.

Inhalt

Erfahrungswerte

Die Aktienanlage brachte in den letzten Jahrzehnten über sechs Prozent Rendite (pro Jahr!), wenn man den Mix im MSCI-Index (rund 1600 Unternehmen aus 23 Ländern) zugrunde legt. Allerdings war es auch problemlos möglich, viele Jahre lang auf Verlusten zu sitzen, wenn man sein Kapital komplett (!) zum falschen Zeitpunkt investiert hatte.

Grundsätzlich gilt

Eine breit aufgestellte und strukturierte Anlage in Aktien verspricht auf die lange Frist eine höhere Rendite als (wahrscheinlich) alle anderen Geldanlagen. Als Privatanleger erreicht man dies momentan am Besten über einen Mix aus Indexfonds.

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Prinzipielle Anlagegrundsätze

a) Streuung

In den Wirtschaftswissenschaften herrscht Einigkeit darüber, dass eine Streuung der Geldanlage die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite deutlich erhöht. Punkt! Setzen Sie also nicht auf den Geheimtipp, sondern verteilen Sie Ihr Anlagegeld auf verschiedenen Märkten in verschiedenen Ländern.

Anders herum gilt: Je enger Sie investieren, umso genauer müssen Sie über den Markt oder sogar eine Einzelfirma informiert sein. Einem Privatmann ist das in den allermeisten Fällen unmöglich, es sei denn, man arbeitet direkt im Markt und hat entsprechendes Profiwissen. Selbst Fondsmanager setzen oftmals auf externe, professionelle Unternehmensbewertung.

b) Langfristig in Qualität anlegen

Ein Daytrader wird das anders sehen, aber für den Normalanleger gilt an der Börse: Qualität (die findet sich breit gestreut in den großen Indizes) kaufen und mindestens 10 Jahre liegen lassen. Das verhindert auch das oftmals in die Hose gehende Setzen auf Anlagetrends. Einige Jahre vor dem Verkaufstermin schaue man dann: Steht die Börse gerade günstig - dann verkaufe man. Wenn nicht, warte man ab, bis diese sich wieder erholt hat. Es gilt:

"Hin und her macht Taschen leer."

c) Bei Aktieneinzelkauf: Stop-Loss setzen

Auch wenn es wehtut: Bei einer Einzelanlage sollte man immer einen Stop-Loss setzen und nicht gleich bei ein paar Prozent Gewinn verkaufen:

"Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen."

Dies gilt auch für Spezialfonds und Indexfonds (mehr dazu).

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d) Auf die Nebenkosten achten

Zunächst entscheide man sich, worin man investieren möchte (Aktien, Länder, Fonds etc.). Dann prüfe man, welche Bank oder welcher Broker diese Anlageform zu den geringsten Kosten ermöglicht. Wir führen hier einen Depot Vergleich und zeigen auf, wo Sie Fonds kostenlos kaufen können.

Für Faule Renditeliebhaber: Aktienanlage in ETF

Wer auf die Anlage in Einzelpapiere verzichten kann und sich möglichst wenig um seine Geldanlage kümmern möchte, der findet alle obigen Punkte in der Geldanlage in ETF / Indexfonds (hier geben wir konkrete Anlagetipps) erfüllt, optimalerweise als Fondssparplan. 

Aktien-Anlagestrategien

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1. Die Geld-Welten Aktien-Gelassenheitsstrategie

Das Prinzip: Man ziehe nur Aktien von Firmen in Erwägung, von deren Produkt und Zukunftsaussichten (Wachstumspotential) man zutiefst überzeugt ist. Zuvor hat man sich einen Mark- und Konkurrenzüberblick verschafft und sich in das Thema eingearbeitet.

Dann lasse man sich nicht von den Geschichten der Firmen in ihren Marketingblättchen täuschen, sondern entscheide nach Blick auf die Zahlen. Insbesondere Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrendite und Kurs-Gewinn-Verhältnis sind im Verhältnis zum Gesamtmarkt zu sehen. Nüchterne Analyse vor emotionaler Begeisterungsinvestition. Doch VORSICHT: Aktien-Kennzahlen können auch täuschen.

Man investiere in mindestens zehn verschiedene Aktien, bleibe tendenziell lange investiert, halte sich strikt an die Stop-Loss-Empfehlung und ziehe diesen bei Gewinn nach.

Wenn der Markt überhitzt ist, jeder auf einmal von Aktienkauf spricht oder ein Aktienkurs sehr schnell gestiegen ist, kann über einen Ausstieg nachgedacht werden. Über den nachgezogenen Stop-Loss ist man aber ohnehin abgesichert.

Diese Strategie scheint uns am ehesten eine gewisse Gelassenheit bei der Aktienanlage sicherzustellen. Man handelt einfach klug und qualitätsorientiert.

Warren Buffett und Susan Levermann machen es vor

Buffett kaufte Zeit seines Lebens unterbewertete Aktien, welche ihm ein hohes Wachstumspotential versprachen. Er wird dazu die Unternehmen anhand sinnvoller Kennzahlen investiert haben. Susan Levermann hält in ihrem Buch "Der entspannte Weg zum Reichtum*" (viele begeisterte Rezensionen auf Amazon) entsprechende Checklisten parat. Buffett hielt die so ausgewählten Aktien lange und wurde ... einer der reichsten Männer der Welt. Siehe auch: Aktienstrategien für Anfänger

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2. Der Value-Ansatz

Auch Value-Investing genannt.

Prinzip: Das Anlageprinzip ähnelt der Geld-Welten Gelassenheits-Strategie. Man kaufe Aktien, die anhand fundamentaler Kennzahlen wie niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis, eine hohe Dividendenrendite oder ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis unterbewertet erscheinen.

Warum das sinnvoll ist: Waren Buffett hat mit dieser Strategie viele Jahrzehnte eine Rendite von knapp 20 Prozent pro Jahr erzielt. Viele Studien haben den Erfolg - die Outperformance des Marktes - dieses Ansatzes bestätigt.

Nachteil dieser Strategie: Es ist ein hohes Maß an Recherchearbeit notwendig. Zudem sind potentielle Probleme einer Firma manchmal an keiner Kennzahl zu ersehen. Streuung und Stop-Loss bleibt, wie bei allen Strategien, weiterhin notwendig.

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3. Niedrigstes KGV

Prinzip: Dies ist ein vereinfachter Value-Ansatz. Man kaufe nur Aktien, die ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis aufweisen.

Warum das sinnvoll ist: Hinter der Niedrigster-KGV-Strategie steckt der sinnvolle Gedanke, dass der Markt zu einem Ausgleich der KGV tendiert. Einfacher, aber nicht ganz so erfolgreich in Studien wie der Value-Ansatz. Wenn man jedoch nur eine Kennzahl zur Grundlage nehmen will, dann das KGV. Die Citigroup hat für die Jahre 1995 bis 2007 nachgerechnet, welche Kennziffer für Anleger bei europäischen Aktien am erfolgversprechendsten war. Im Ergebnis zeigte sich, dass Aktien mit einem niedrigen KGV den Markt am deutlichsten outperformt haben.

Nachteil dieser Strategie: Reduzierung des komplexen Wirtschaftsgeschehens auf einen Wert.

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4. Die Dividendenstrategie

Prinzip: Man investiere in Aktien, die eine im Vergleich zum Markt hohe Dividendenrendite aufweisen. Noch cleverere Anleger versuchen, Firmen zu identifizieren, die ein hohes Wachstum der Dividendenrendite aufweisen. Damit würde früher in Firmen mit einer später hohen Dividendenrendite investiert.

Warum das sinnvoll ist: Firmen mit einer hohen Dividendenrendite schütten im Verhältnis zum Aktienkurs viel Gewinn aus. Dies zeigt tendenziell, dass die Entscheider von der Zukunft ihrer Firma überzeugt sind (Insiderwissen). Studien haben eine Outperformance des Marktes von rund fünf Prozent ergeben. Zudem hat man ja allein durch die Dividende eine Rendite auf sein eingesetztes Kapital, Kurssteigerungen kämen noch hinzu. Wichtig: Die Dividende sollte aus dem Gewinn gezahlt worden sein, nicht aus den Cash-Reserven eines Unternehmens.

Nachteil dieser Strategie: Eine momentan hohe Dividendenrate ist keine Garantie dafür, dass diese im nächsten Jahr ebenfalls noch hoch ist. Streuung ist weiterhin notwendig, ein Beachten anderer Kennzahlen des Unternehmens ebenfalls.

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5. Die Wachstums-Strategie

Auch Growth-Strategie genannt.

Das Prinzip: Diese Strategie setzt auf wachstumsstarke Werte. Im Gegensatz zur Value Strategie werden ganze Branchen betrachtet. Es wird nur in wachstumsstarke Branchen investiert. Innerhalb dieser Branche sucht der Anleger nach Firmen mit der größten Wachstumsdynamik. Er hofft in der Zukunft auf ein starkes Gewinn- und Umsatzwachstum dieser Aktien.

Meist stehen solche Firmen noch am Anfang ihrer Entwicklung und weisen darum einen verhältnismäßig niedrigen Gewinn auf. Entsprechend hoch ist das KGV dieser Aktien.

Beispielbranchen wären heutzutage Gentechnik oder Künstliche Intelligenz.

Im Extremfall investiert man nach der Growth-Strategie in Start-Ups und andere junge Unternehmen.

Warum das sinnvoll sein mag: Eventuell erwischt man den nächsten High-Performer.

Nachteil dieser Strategie: Sie ist hochriskant. Es ist eher wahrscheinlich, dass eine Firma, die heute keinen Gewinn macht, diesen auch in Zukunft nicht machen wird. Auch in Studien stieß diese Strategie eher schlechter ab als der Markt. Sei hier nur also nur der Mahnung wegen aufgeführt.

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6. Die Trend-Strategie

Auch Momentum-Strategie oder Strategie der relativen Stärke genannt.

Prinzip: Man vertraut auf den Trend der Kursentwicklung einer Aktie. Entscheidungskriterium zum Kauf einer Aktie könnte das Momentum sein, es zeigt die Stärke einer Kursbewegung.

Warum das sinnvoll ist: In oben erwähnten Buch von Susanne Levermann* wird eine Outperformance von neun bis zwölf Prozent gegenüber dem Markt für eine Strategie gezeigt, bei welcher der Investor alle halbe Jahr:

  • Diejenigen Aktien kaufte, welche im letzten halben Jahr am besten performt haben und
  • jene Aktien über Leerverkäufe verkaufte, die im letzten halben Jahr am schlechtesten gelaufen sind.

Wenn nur auf den Kauf von Top-Performern gesetzt wird, ist die Outperformance des Marktes jedoch deutlich geringer ausgefallen.

Nachteil dieser Strategie: Sie müssen ihr Depot häufig umschichten. Leerverkäufe können leicht im Totalverlust oder gar in einer Nachschusspflicht enden.

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7. Die 200-Tage-Strategie

Prinzip: Eine interessante Strategie, die von Jeremy Siegel untersucht wurde. Er investierte (z.B. über Indexfonds) immer dann z.B. in einen Index, wenn die 200-Tage-Linie den Indexwert nach oben durchbrach. Ebenso verkaufte er, wenn die 200-Tage Linie unter den Index-Wert fiel.

Optimierte 200-Tage-Strategie: Man kaufe nur, wenn der Indexwert die 200-Tage-Linie durchbricht UND diese ansteigt. Umkehrt verkaufe man nur dann, wenn Indexwert unter die Linie fällt und diese auch abfällt. Das spart viel rein und raus und hat sich in der Vergangenheit bewährt.

Warum das sinnvoll ist: Es ist eine einfach anzuwendende Strategie. Studien ergaben eine leichte Outperformance des Marktes, allerdings ohne Einberechnung der Kosten für Kauf- und Verkauf. Zudem wären man mit dieser Strategie allen großen Börsencrashs entgangen. Wir sprechen also von einem potentiellen Stop-Loss für Indexfonds.

Nachteil dieser Strategie: In Seitwärtsbewegungen des Indexes kommt es zur teuren Häufung von Käufen und Verkäufen. 

 

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Einstiegstipps für Daytrader

Einige Daytrader verdienen viel Geld mit dem Anlegen in Aktien. Viele verlieren viel Geld ... Es hat sich gezeigt, dass vor dem Einstieg als Daytrader eine Übungsphase sehr sinnvoll ist. Wir haben dieser einen eigenen Artikel gewidmet, welcher auch Video-Erfahrungsberichte parat hält:

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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