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Wer seine ersten Schritte auf das rutschige Parkett der Börse wagt, sollte in seiner Tasche eine erprobte Strategie mit sich führen. Es gibt sie, die bewährten Aktienstrategien, welche die gröbsten Stolperfallen am Aktienmarkt umgehen helfen.

Wir erläutern in diesen Artikel die renommiertesten Strategien zur Wertpapieranlage. Jeder kann diese mit einem Minimum an Rechercheaufwand umsetzen und so sein Risiko minimieren, Verluste begrenzen und die Chance auf eine attraktive Rendite im Depot erhöhen.

Inhalt: Aktienstrategien für Anfänger

Punkt 1

Grundlegende Strategie Nummer 1: Streuen Sie die Aktienanlage

Es wurde im Rahmen wirtschaftswissenschaftlicher Arbeiten immer wieder nachgewisen, dass eine kluge Streuung des Depots dessen Rendite erhöht und gleichzeitig das Verlustrisiko senkt. Die Diversifizierung kann sich auf Länder oder Märkte beziehen.

Wer sich die Arbeit sparen möchte, selbstständig ein Portfolio aus Aktien zusammenzustellen, kann dies alternativ in Form von Fonds, insbesondere ETF, einem Fondsmanager gegen mehr oder weniger hohe Gebühr durchführen lassen.

Für gemütliche Aktienanleger: Der ETF

Wer nicht unbedingt auf die Anlage in einzelne Aktien besteht und wer sich möglichst wenig um seine Geldanlage kümmern möchte, der findet Strategie 1 und 3 in der Geldanlage in ETF umgesetzt.

Noch erfolgversprechender ist ein Sparplan auf Fonds.

Gesammelte Fondsempfehlungen:

Punkt 2

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Grundlegende Strategie Nummer 2: Sell in May and go away

Eigentlich sollten Anleger bei jedem Einzel-Aktieninvestment einen klaren Stopp-Loss setzen, um die Verluste zu begrenzen. Gewinne hingegen sollte man laufen lassen und lieber den Stopp-Loss nachziehen.

Aber ebenso gilt:

„Hin und her macht (an der Börse) Taschen leer“.

Wer also ständig ein- und aussteigt zahlt viel Tradergebühr und macht höchsten seinen Broker reich. Darum raten viele Experten – insbesondere in Kombination mit Strategie Nummer 3 – sich einmal richtig zu informieren, dann zu kaufen und dann die Aktien einige Jahre im Depot ruhen zu lassen.

Punkt 3

Grundlegende Strategie Nummer 3: Qualitätsaktien bevorzugen

Unzweifelhaft sind kleine Nebenwerte in aufstrebenden Märkten hochinteressante Investments, die hin und wieder ihren Anlegern respektable Renditen einbringen.

Meist geht die Sache aber schief ...

Neben den wenigen 1000-Prozentern in der Börsengeschichte, deren Storys von Anleger zu Anleger weitergetragen werden, gibt es unzählige Pleitestorys, die kein Mensch mehr erzählt.

Darum raten Profis dem Privatanleger zu Aktien, die auf ein solides und bewährtes Geschäftsmodell fußen. Von denen fällt auch mal eine in eine langanhaltende Verlustzone, aber das ist wesentlich unwahrscheinlicher, als dies für einen Nebenwert eintreffen kann.

Zudem sind die großen Aktien weniger volatil, so dass man als Anleger nicht unnötig oft „ausgestoppt“ wird.

Was darf ich erhoffen?

Die Geldanlage in Aktien brachte in der Vergangenheit über sechs Prozent Gewinn pro Jahr, wenn man die Entwicklung im MSCI-Index zugrunde legt. Diese Gewinne entstehen aber nicht entlang einer kontinuierlichen Linie nach oben. Die Entwicklung der Aktien-Kurse gleicht eher einer Berg- und Talfahrt mit einer stetigen Tendenz nach oben. Dabei gilt: Wer auf einem Berg einsteigt muss manchmal lange klettern, bis er wieder die Sonne sieht.

Nun kommen wir zu den Aktien-Anlagestrategien, die etwas Fachkenntnis und Recherchearbeit erfordern. Aber keine Angst, niemand muss ein Wirtschaftsstudium absolviert haben, um diese Strategie verstehen und anwenden zu können. Motiviertes Interesse und Fleiß bei der Recherche genügen vollkommen.

Punkt 4

Aktienstrategie Value-Investing

Aktien werden gerne anhand bestimmter Kennzahlen miteinander verglichen. Dazu gehören:

  • Kurs-Buchwert-Verhältnis,
  • Dividendenrendite und
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis.

Die Strategie: Man kaufe Aktien, die ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis, eine hohe Dividendenrendite oder ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis aufweisen.

Waren Buffett, weltberühmter und langjähriger Börsenguru sowie einer der reichsten Männer des Erdballs, kaufte jahrelang unterbewertete Aktien, deren Geschäftsmodell er aber dennoch für erfolgversprechend ansah. Sein Erfolg gab ihm steht Recht. In Ihrem Buch „Der entspannte Weg zum Reichtum“ stellt Susan Levermann die Strategie anschaulich vor und liefert gleichzeitig hilfreiche Checklisten für den Aktien-Anlage-Anfänger.

 Punkt 5

Dividendenstrategie

Im Prinzip handelt es sich um eine Variante des Value-Investing: Sie investieren mit der Dividendenstrategie in Aktien, die eine im Vergleich zum Markt hohe Dividendenrendite (Dividende im Verhältnis zum Kurs) besitzen.

Beispiel Berechnung der Dividendenrendite:

  • Dividende pro Aktie 10 Euro
  • Kurs der Aktie: 100 Euro
  • Dividendenrendite = 10/100 = 0,1 = 10 %

Noch cleverere Anleger gehen einen Schritt weiter. Sie bemühen sich, Firmen zu identifizieren, die ein hohes Wachstum der Dividendenrendite aufweisen. Damit würde früher in Firmen mit einer später hohen Dividendenrendite investiert.

Warum das sinnvoll sein kann: Firmen mit einer hohen Dividendenrendite schütten im Verhältnis zum Aktienkurs viel Gewinn aus. Dies zeigt tendenziell, dass die Entscheider von der Zukunft ihrer Firma überzeugt sind (Insiderwissen). Studien zur Dividendenrendite haben eine Outperformance des übrigen Aktienmarktes von rund fünf Prozent ergeben.

Zudem hat man ja allein durch die Dividende eine Rendite auf sein eingesetztes Kapital, Kurssteigerungen kämen noch hinzu.

Wichtig: Die aktuelle Dividende sollte schon aus dem laufenden Gewinn gezahlt worden sein, nicht aus den Cash-Reserven eines Unternehmens.

Nachteil der Dividendenstrategie: Eine momentan hohe Dividendenrate ist keine Garantie dafür, dass diese im nächsten Jahr ebenfalls noch hoch ist. Streuung ist weiterhin notwendig, ein Beachten anderer Kennzahlen des Unternehmens ebenfalls.

Dividend Low 5 Strategie

Eine vereinfachte Variante der Dividendenstrategie. Der Anleger sucht aus der Gesamtzahl der Aktien, in die er investieren könnte (z. B. die Aktien eines bestimmten Indexes wie den DAX oder den MSCI World), die zehn Aktien mit der höchsten Dividende heraus. Aus diesen zehn Werten kauft er dann die fünf Aktien mit den niedrigsten Aktienkursen.

Daraus ergibt sich ein doppelter Vorteil, wenn die Dividende so bleibt: Eine gute Dividendenrendite und ein optisch geringer Kurs, dem es ein wenig leichter fällt, sich nach oben zu schwingen.

Punkt 6

Relative-Stärke-Strategie

Auch Momentum-Strategie oder Trendfolgestrategie genannt.

Grundgedanke: Aktien, die in der Vergangenheit stark gestiegen sind, werden auch in Zukunft stark steigen.

Prinzip: Man vertraut auf den Trend der Kursentwicklung einer Aktie. Entscheidungskriterium zum Kauf einer Aktie könnte das Momentum sein, es zeigt die Stärke einer Kursbewegung.

Warum das sinnvoll sein kann: In oben erwähnten Buch von Susanne Levermann wird eine Outperformance von neun bis zwölf Prozent gegenüber dem Markt für eine Strategie gezeigt, bei welcher der Investor alle halbe Jahr:

  • Diejenigen Aktien kaufte, welche im letzten halben Jahr am besten performt haben und
  • jene Aktien über Leerverkäufe verkaufte, die im letzten halben Jahr am schlechtesten gelaufen sind.

Wenn nur auf den Kauf von Top-Performern gesetzt wird, ist die Outperformance des Marktes jedoch deutlich geringer ausgefallen.

Indikator: Relative Stärke einer Aktie.

Berechnung: Kursentwicklung der Aktie zur Kursentwicklung des Vergleichsindexes

Vereinfachtes Beispiel

  • Wertsteigerung einer Aktie im Vergleichszeitraum: 10 %
  • Steigerung des Indexes in dieser Zeit: 5 %
  • Relative Stärke: 10 / 5 = 2

Vorgehen: Man berechne nun die Relative Stärke für alle Werte des Indexes. Dann hole man weitere geschäftsrelevante Werte der Top-Aktien ein: Umsatz, KGV, Buchwert, Gewinn und Cash-Flow. Wenn die Aktien mit hoher relativer Stärke auch bei Berücksichtigung dieser Kennzahlen attraktiv sind (z. B. keinen Verlust machen, nicht überbewertet sind, kein unverhältnismäßiges KGV aufweisen ...), kaufe man anschließend die Aktien mit der höchsten Relativen Stärke.

Aber Achtung: Es kommt oft vor, dass Aktien mit hoher Relativer Stärke bereits verhältnismäßig hoch stehen (z. B. im Verhältnis zum Gewinn). Dann müssen die Marktteilnehmer die Zukunft dieses Unternehmens schon sehr positiv sehen, um auf weitere Kurssteigerung zu setzen.

Nachteil dieser Strategie: Sie müssen ihr Depot häufig umschichten. Leerverkäufe können leicht im Totalverlust oder gar in einer Nachschusspflicht enden.

Punkt 7

Schwergewichtsstrategie

Hier kauft der Aktienanfänger die Firmen, die eine hohe Marktkapitalisierung (Gesamtbörsenwert der Aktien) aufweisen. Sie ähnelt der obigen Strategie, auf Qualitätsaktien zu setzen.

Vorteile der Schwergewichtsstrategie

  • Höhere Sicherheit vor Kursstürzen
  • Hohes Renommee der Firmen
  • Relativ sichere Umsätze
  • Der Anleger muss die Aktie nicht ständig beobachten

Nachteil: Die Kursentwicklung wird nicht mit der von erfolgreichen kleinen Firmen mithalten können. Zudem ist die Kursentwicklung der Schwergewichte stark von der allgemeinen Entwicklung des Aktienmarktes abhängig.

Punkt 8

Die 200-Tage-Strategie

Prinzip: Der Anleger investiert immer dann in einen Index, wenn die 200-Tage-Linie den Indexwert nach oben durchbrach. Ebenso verkaufe er, wenn die 200-Tage Linie unter den Index-Wert fällt.

Optimierte 200-Tage-Strategie: Man kaufe nur, wenn der Indexwert die 200-Tage-Linie durchbricht UND diese ansteigt. Umkehrt verkaufe man nur dann, wenn Indexwert unter die Linie fällt und diese auch abfällt. Das spart viel rein und raus und hat sich in der Vergangenheit bewährt.

Warum das sinnvoll sein kann: Es ist eine einfach anzuwendende Strategie. Studien ergaben eine leichte Outperformance des Marktes, allerdings ohne Einberechnung der Kosten für Kauf- und Verkauf. Zudem wären man mit dieser Strategie allen großen Börsencrashs entgangen. Wir sprechen also von einem potentiellen Stop-Loss für EFT.

Nachteil dieser Strategie: In Seitwärtsbewegungen des Indexes kommt es zur teuren Häufung von Käufen und Verkäufen. Die anfallenden Gebühren können die Rendite stark drücken oder gar zu Verlusten führen.

Punkt 9

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Damit hätten wir die bekanntesten Aktienstrategien für Anfänger vorgestellt. Neben den hier vorgestellten Aktienstrategien für Anfänger gibt es weitere bewährte Vorgehensweisen bei der Aktienanlage, die aber ein wenig mehr Erfahrung erfordern. Wir stellen weitere erfolgreiche Strategien im Artikel „Mit Aktien Geld verdienen“ vor.

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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