Geldanlage in Fonds | Eine Einführung
Fonds, vor allem die ETF-Variante, gehören zu den beliebtesten Anlageformen der Deutschen. Hier zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim der Geldanlage in Fonds achten sollten.
Das Grundprinzip eines Fonds (synonym: Investmentfonds) ist schnell erklärt: Der Fonds sammelt das Geld der Anleger und streut die Gesamtsumme in viele Einzelanlagen. Je nach Fondsart und dessen Anlagerichtlinie – aus dem Fondsprospekt ersehbar – in unterschiedlichste Anlagekategorien. Von Unternehmen aus dem Dax bis zu Spezialfonds für den Kaffeemarkt. Klarer Vorteil gegenüber der Einzelanlage: Das Risiko wird auf mehrere Anlagen verteilt.
Aber: Nehmen wir als Beispiel den Dax. Wenn die Kurse rutschen, gehen meist alle Aktien mit runter. Man ist durch die Streuung also mehr gegen die hohe Schwankung einer Einzelaktie geschützt. Anders gesagt: Die negativen und die positiven Ausschläge werden geglättet.
1. Bitte dies nicht!
Typische Fonds-Anlagefehler vermeiden – typische Fehler von Privatanlegern bei der Geldanlage in Fonds:
- Nur in Deutschland investieren
Der Heimatmarkt ist vertraut und es droht kein Währungsrisiko. Dabei schwanken Aktienfonds aus Deutschland stark. Ein Weltportfolio (z.B. Aktienfonds Welt über MSCI) in einem oder mehreren ETF-Fonds bringt nach Ansicht von Fachleuten den besten Mix aus Risiko und Rendite. Außerdem sind sie besser gegen Kursschwankungen gewappnet. - Kaum/mangelnde Streuung
Setzen Sie auch bei Fonds nicht alles auf eine Karte bzw. auf einen Fonds. Mischen Sie Rentenpapiere und Aktien im Portfolio. Konkretes Beispiel: Ratgeber Indexfonds. - Hin und her macht Taschen leer
Wer ständig kauft und verkauft, erhöht auf jeden Fall seine Kosten, selten jedoch seine Rendite. Für die Geldanlage in Fonds brauchen Sie einen langen Atem. Umschichtungen einmal im Jahr sind nach voriger Kontrolle sinnvoll, öfteres Handeln kaum. - (Nur) der Hausbank vertrauen
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass jede Bank gerne Ihre eigenen Fonds verkauft. Das bringt die höchsten Gebühren ein, der Anleger steht mit den Kosten da. Es gilt: Selbst informieren und dort kaufen, wo der Fonds am günstigsten ist. Alle notwendigen Informationen liefert geld-welten.de.
2. In der Vergangenheit top
In der Vergangenheit wurden hohe Renditen mit Fonds – vor allem mit Aktienfonds – erzielt, wenn diese über viele Jahre gehalten wurden. Doch in manchen Jahren waren die Kursausschläge heftiger, selbst wenn Sie 10 Jahre einen Daxfonds gehalten hatten, konnte noch eine negative Rendite vorliegen. Dies war aber vor allem den Exzessen des Neuen-Marktes zuzuordnen. Doch die nächste Blase platzt vielleicht morgen.
Wenn wir weiter in die Vergangenheit zurückgehen und Investmentzeiträume von 20 bis 40 Jahren betrachten, dann sind durchaus jährliche Rendite von 8 und mehr Prozent möglich gewesen. Natürlich kann niemand die Erfahrungen aus der Vergangenheit für die Zukunft garantieren, aber bisher hält der Trend.
Tipp zur Gelassenheit
Eine interessante Zahl zu Fonds: Nur ein Viertel aller aktiv gemanagten Aktienfonds soll überhaupt den jeweiligen Vergleichsindex bei der Rendite schlagen. Darum empfehlen wir generell die Anlage in kostengünstige Indexfonds (ETF). Im Beitrag finden Sie auch konkrete Anlageempfehlungen, die auch als Geldanlage für Faule gesehen werden können.
3. Wichtige Aspekte von Fonds – Vor- und Nachteile:
- Der Fonds streut
- Sie können das Anlagegebiet wählen
- Der Fonds verlangt Gebühren: den Ausgabeaufschlag und jährliche Gebühren. Das kostet Ihr Geld.
- Totalverlust unwahrscheinlich, aber vor allem bei Spezialfonds möglich
- Börsentägliche Verfügbarkeit Ihres Geldes
- In der Regel keine Garantie Ihres Vermögens
- Verluste sind möglich und treffen auch häufig ein.
- Die Fondsmanager müssen besser als die Marktentwicklung investieren, um die Gebühren reinzuholen. Das gelingt oftmals nicht. Denken Sie daran: Sie haben ja immer die Möglichkeit einen kostengünstigeren ETF zu erwerben.
4. ETF
Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird. ETFs bilden in der Regel die Wertentwicklung eines Indexes wie des DAX, S&P 500 oder MSCI World nach. Sie ermöglichen es Anlegern, breit gestreut in einen Markt oder eine Anlageklasse zu investieren, ohne einzelne Wertpapiere auswählen zu müssen.
Merkmale von ETFs
- Passives Management: ETFs werden meist passiv verwaltet, da sie einen Index nachbilden und nicht aktiv handeln.
- Handel an der Börse: ETFs können während der Börsenöffnungszeiten gehandelt werden, ähnlich wie Aktien.
- Diversifikation: Durch einen ETF erwirbt man Anteile an vielen Unternehmen, was das Risiko streut.
- Niedrige Kosten: Da sie passiv verwaltet werden, sind die Gebühren im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds niedrig.
- Transparenz: Die Zusammensetzung des ETFs ist klar nachvollziehbar, da sie dem zugrunde liegenden Index folgt.
Einführung von ETFs
Die ersten ETFs wurden 1990 in Kanada aufgelegt. Der erste US-amerikanische ETF, der SPDR S&P 500 ETF (SPY), kam 1993 an die Börse und bildete den S&P 500 Index ab. Seitdem hat sich der ETF-Markt weltweit stark entwickelt und bietet heute eine Vielzahl von Produkten, die verschiedene Märkte, Branchen und Strategien abdecken.
Die Entwicklung in Deutschland
In Deutschland sind ETFs seit den frühen 2000er Jahren populär geworden, vor allem durch die Einführung der ersten börsengehandelten Indexfonds in Europa im Jahr 2000. Die Deutsche Börse legte damals die Grundlage für den ETF-Handel mit dem Segment Xetra ETF, das den einfachen Zugang zu ETFs ermöglichte.
Gründe für den Aufschwung in Deutschland:
- Regulatorische Verbesserungen:
- Die Einführung des Investmentmodernisierungsgesetzes in Deutschland im Jahr 2004 erleichterte es Fondsanbietern, ETFs anzubieten und Anlegern, diese zu handeln.
- Attraktivität durch niedrige Kosten:
- Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind die Verwaltungsgebühren von ETFs deutlich geringer. Dies lockte besonders kostenbewusste Privatanleger und institutionelle Investoren an.
- Verfügbarkeit von Online-Brokern:
- Mit der zunehmenden Verbreitung von Online-Brokern in den 2000er Jahren wurde der Handel mit ETFs für Privatanleger einfacher und kostengünstiger.
- Finanzkrise 2008:
- Nach der Finanzkrise suchten viele Anleger nach transparenten und risikoarmen Möglichkeiten, ihr Geld anzulegen. ETFs, die den Vorteil der Diversifikation und Transparenz bieten, profitierten davon.
- Aufklärung und Zugänglichkeit:
- Banken, Broker und unabhängige Berater begannen, verstärkt über ETFs zu informieren. Außerdem boten die wachsende Vielfalt und die Verfügbarkeit von ETFs (z. B. auf den MSCI World oder den DAX) mehr Optionen für Anleger.
- Boom der ETF-Sparpläne:
- In den 2010er Jahren stieg die Beliebtheit von ETF-Sparplänen stark an. Diese ermöglichen es Privatanlegern, regelmäßig kleine Beträge in ETFs zu investieren, was für langfristigen Vermögensaufbau ideal ist.
Insgesamt hat die Kombination aus Kostenvorteilen, Flexibilität, Transparenz und breiter Diversifikation dazu geführt, dass ETFs in Deutschland einen nachhaltigen Boom erlebten.
Erster ETF-Sparplan: Anleitung für Einsteiger
Ersten ETF-Sparplan einrichten: Anleitung für Einsteiger
Den ersten Schritt in die Welt der Geldanlage zu machen, kann durchaus einschüchternd wirken. Doch ETF-Sparpläne bieten eine unkomplizierte Möglichkeit für Einsteiger, um langfristig Vermögen aufzubauen. In dieser Anleitung für Einsteiger erfahren Sie alles Wichtige über ETF-Sparpläne und wie Sie Ihren ersten ETF-Sparplan einrichten können.
5. Gemanagte Fonds
Offene aktiv gemanagte Investmentfonds sammeln das Geld der Anleger und investieren es unter der Federführung des Fondsmanagements in verschiedene Anlagebereiche, meist Aktien, Rentenpapiere, Festgeld, Devisen oder Rohstoffe. Oftmals versuchen die Fonds, einen zugrundeliegenden Index zu schlagen. Offene Investmentfonds sind in der Höhe des Fondsvermögens nicht begrenzt, machen also nicht irgendwann dicht, und können in der Regel börsentäglich gehandelt werden.
Durch den Erwerb der Fondsanteile wird man Miteigentümer am Fondsvermögen und partizipiert somit an Kursveränderungen der Investments sowie an deren Gewinnausschüttungen. Gesetzlich ist geregelt, dass trotz Insolvenz der fondsbetreuenden Kapitalanlagegesellschaft das Anlagevermögen für die Investoren erhalten bleibt.
6. Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds sind Investmentfonds, die das Geld der Anleger in Immobilien investieren. Die meisten offenen Immobilienfonds investieren in Gewerbeobjekte und hoffen durch Mieten, Mietsteigerungen und Wertsteigerungen der Immobilien eine Rendite für den Anleger zu erwirtschaften.
Ein offener Immobilienfonds muss wenigstens über mindestens zehn verschiedene Immobilien streuen. Zur Liquiditätssicherung (z.B. wenn Anleger verkaufen) muss ein Teil des Fondsvermögens in schnell verfügbare Anlageformen wie Anleihen gehalten werden.
Vorteile:
- Investition in große Immobilien mit kleinen Beträgen
- Aktives Management der Immobilieninvestitionen, sie müssen sich als Anleger um nichts kümmern.
- Offene Immobilienfonds sind in großen Teilen Sachwertanlagen
… und deren Nachteile
- Das Fondsmanagement kostet Geld
- Es gab in der Vergangenheit immer wieder Jahre mit sehr geringer Rendite bei den offenen Immobilienfonds, es gab auch Jahre mit Verlusten
- Wenn viele Anleger aus dem Fonds aussteigen wollen, kann es zu Notverkäufen oder zur Aussetzung des Verkaufs der Anteile kommen
- Sie müssen die Anteile oftmals mindestens 2 Jahre halten und 12 Monate vor dem Ausstieg kündigen - als Alternative kommt nur ein (eventuell möglicher) Verkauf über die Börse in Betracht.
Fazit
Offene Immobilienfonds sind eine überlegenswerte Alternative zum Direktinvestment in ein Grundstück oder eine Immobilie. Sie sollten aber nicht die Augen davor verschließen, dass auch die darin enthaltenen Immobilien rapide an Wert verlieren können.
7. Mischfonds – beliebt bei "faulen" Anlegern
Mischfonds gehen definitionsgemäß einen Mittelweg zwischen Aktien- und Rentenfonds: Sie investieren in beide Anlagearten, Aktien und Anleihen. Die Wertentwicklung verspricht damit höhere Chancen als bei Rentenfonds, aber niedrigere als bei reinen Aktienfonds. Dafür liegt das Risiko auch in der Mitte :-) Auf die folgenden Punkte sollten Sie bei der Auswahl Ihres Mischfonds achten.
In Zeiten niedriger Anleihezinsen sind Mischfonds Verkaufsschlager - wohl auch, weil die Vermittlung dem Anlageberater satte Provisionen einbringt. Kosten, die Sie als Anleger bezahlen müssen.
Mischfonds-Anleger möchten bei moderatem Risiko die Chancen der Aktien mitnehmen, ohne sich ganz auf das wackelige Parkett der Börse zu begeben. Die Eigenkombination (siehe unten) beider Anlageformen ist erfolgversprechender, Anleger trauen sich dies aber oftmals nicht zu. Weiterhin hofft man, dass die Profiverwalter der Mischfonds bei einem Börsenkurseinbruch rechtzeitig in Anleihen umschichten (und umgekehrt). Dazu sei gesagt: Verlassen können Sie sich darauf nicht!
Zusammengefasst
- Alte Hasen bevorzugen
Wählen Sie für die Altersvorsorge Mischfonds, die in den letzten Jahren gute Renditen erzielt haben. - Günstige Fonds bevorzugen
Die alten Hasen langen allerdings richtig zu, wenn Sie Marktführer sind. Wählen Sie umsichtig. Wichtig sind die jährlichen Kosten (manchmal über 2% pro Jahr) und eventuelle Erfolgsgebühren, die ebenfalls mehrere Prozentpunkte ausmachen können. - Kursentwicklung
Wenn die Zinsen sinken, steigen die Anleihekurse stark. Von daher können in Zeiten sinkender Zinsen auch defensive Mischfonds hohe Renditen erzielen. Steigen die Zinsen, wirkt der Effekt umgekehrt: Die Anleihen im Portfolio sorgen für Kursverluste. - Einmal im Jahr Kontrolle
Wie bei jeder Geldanlage empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle.
Bequem, aber teuer
Wenn man sich das eigene Mischen von verschiedenen Anlageformen ersparen will, muss man diese Arbeit anderen überlassen, die hoffentlich ein glückliches Händchen bei der Ausgestaltung der Anlagemixtur beweisen. Mischfonds gelten zwar als sinnvolle Ergänzung der Altersvorsorge, Experten weisen aber darauf hin, dass Anleger sich das Risiko des jeweiligen Mischfonds bewusst machen sollen. Das gestaltet sich bei sogenannten "flexiblen Mischfonds" als ausgesprochen schwierig.
Generell eignen sich auch diese Fonds vorrangig, wenn man einen Anlagehorizont von 10 Jahren plus veranschlagt. Als Basisanlage sollte man auf einen weltweit anlegenden Fonds setzen.
Von lauem Lüftchen bis volles Risiko
Mischfonds werden in Risikoklassen unterteilt, die vom Aktienanteil des Fonds abhängen. Meist wird in
- defensive Mischfonds mit hohem Rentenanteil (ca. bis 40% Aktienanteil),
- ausgewogene Portfolios und
- offensive Anlagestrategien mit hoher Aktienquote
differnziert.
Die Alternative: Der selbstgemixte Mischfonds
ETF (Indexfonds) als Mischfonds
Es gibt Fonds, die diese Kombination zweier Welten direkt als Indexfonds nachbilden: Mischfonds auf Basis fester Indexmischungen. Die Fonds mischen Renten und Aktien, indem Sie einfach die zugrundeliegenden Indexe nachbilden. Manchmal kommen auch Rohstoffe hinzu. Die Fonds werden nicht laufend aktiv gemanagt, können aber von Zeit zu Zeit in ihrer Grundzusammensetzung verändert werden.
Eigenkombination zweier ETF
Wie gesagt: Die Verwaltung eines Mischfonds kostet den Anleger Gebühren und damit Gewinn. Kostengünstiger als der Kauf eines Mischfonds ist die Eigenkombination zweier Indexfonds. Am einfachsten fahren Sie mit der Kombination:
- ETF (Indexfonds) Aktienmarkt Welt
- Indexfonds Euro-Staatsanleihen
Natürlich kann Ihr Mischfonds noch mehr als zwei Fonds enthalten, aber die einfachste Eigen-Mischfonds-Geldanlage besteht in der Beschränkung auf zwei ETF.
Schritt für Schritt zum eigenen Mischfonds
Nachdem Sie ein Depot eröffnet haben, treffen Sie eine grundlegende Entscheidung:
- Meine Risikoklasse festlegen
Sinn eines Mischfonds ist die Kombination unterschiedlicher Risiken und Chancen des Geldanlagemarktes. Die Chancen sind durch den Aktienanteil (Empfehlung: Weltweite Aktienanlage anhand eines Weltindexes) vertreten, die sichere Komponente durch die Anleihen (kein Währungsrisiko, Anleihen im Euroraum). Wenn Sie eher ein ängstlicher Hase sind, sollten Sie den Aktienanteil auf 25 % beschränken. Wagemutige Naturen mit hoher Schmerzgrenze dürfen durchaus bis 75 % gehen. Die meisten Anleger schlafen mit einer fifty-fifty-Mischung am besten. - Fonds auswählen
Für den Aktienkursanteil empfehle ich einen Indexfonds (ETF) auf den MSCI World, der weltweit die Entwicklung von 1.600 Aktiengesellschaften nachbildet. Für den Rentenanteil einen ETF auf europäische Staatsanleihen, gerne auch mit einem Anteil aus Unternehmensanleihen. Durch die Eurozone wird bei den Rentenpapieren das Währungsrisiko umgangen. - Risikomix kontrollieren
Die beiden Anlageklassen werden unterschiedliche Wertentwicklungen verzeichnen. Dadurch verändert sich automatisch die Risikozusammensetzung Ihres eigenen Mischfonds. (Eine Aktienkursrally erhöht den Aktienanteil und legt einen Verkauf von Aktien-ETF nahe, ein Börsencrash kann als Gelegenheit zum günstigen Nachkaufen genutzt werden). Vielleicht einmal pro Jahr sollten Sie kontrollieren, ob Ihr Risikomix noch passt und eventuell Anpassungen vornehmen. Sie müssen aber nicht bei jeder kleinen Schwankung hektisch umschichten.
8. Geldmarktfonds
Geldmarktfonds möchten die Alternative zum Tagesgeldkonto im Fondsbereich darstellen. Dafür legen Geldmarktfonds das Fondsvermögen überwiegend in Termingelder, Anleihen mit kurzer Restlaufzeit und andere relativ liquide Wertpapiere an.
Die kurzfristige Geldanlage reduziert das Risiko der Geldmarktfonds. Es sind nur wenige Fonds bekannt, die Zeiten mit Wertverlusten erlebt haben. Bei vielen Geldmarktfonds sind die Gebühren stark reduziert. Viele verzichten auf Ausgabeaufschläge. In Verbindung mit einem kostengünstigen Onlinedepot kann ein „Parken“ Ihres Geldes in Geldmarktfonds sinnvoll sein. Geldmarktfonds, die außerhalb des Euros anlegen, bieten manchmal höhere Zinsen, beinhalten aber ein Währungsrisiko.
Aber: Vor einigen Jahren erzielten Geldmarktfonds auf diese Art und Weise Renditen, die über denen von Tagesgeldkonten lagen. Doch dann gab es immer wieder Jahre bei vielen Geldmarktfonds mit nur mageren Renditen, die nicht mit denen von Tagesgeldkonten mitgehalten haben.
Fazit
Einfacher ist es, Sie parken Ihr Geld auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto.
9. Garantiefonds
Garantiefonds geben entweder eine hundertprozentige Kapitalrückzahlungsgarantie zu einem bestimmten Zeitpunkt oder sichern eine Risikobegrenzung zu. Doch das kostet Geld. Als Faustregel gilt:
Je höher die Sicherheit des Garantiefonds, desto geringer die Rendite-Beteiligung am Plus des jeweiligen Anlagesegments.
Folgendes kennzeichnet einen Garantiefonds:
- Die Garantien werden meist über Hebelgeschäfte abgesichert.
- Diese Hebelgeschäfte kosten Gebühren.
- Damit gilt: Garantie kostet Geld, Rendite geht in den Keller.
- Die Konstruktion eines Garantiefonds ist oft unübersichtlich
- Klären Sie immer: Was geschieht bei einem vorzeitigen Ausstieg?
Fazit
Der Anleger verzichtet zugunsten der Garantie auf höhere Renditen – warum dann nicht gleich eine sicherere Anlage zeichnen?
Insbesondere bei niedrigen Börsenständen macht es keinen Sinn, bei Garantiefonds einzusteigen. Denn da das Erholungspotenzial dann hoch ist, machen hier normale Investmentfonds mehr Sinn.
10. Dachfonds
Dachfonds legen das Geld der Anleger in mehrere Fonds an – kann das eine interessante Alternative sein?
Dachfonds dürfen in Deutschland nur maximal 10 % der Anteile eines Investmentfonds, in den der Dachfonds investiert, halten und ein einzelner Fonds darf nicht über 20% am Gesamtvermögen des Dachfonds ausmachen.
Vorteile von Dachfonds
- Die Streuung über mehrere Investmentfonds senkt tendenziell das Gesamtrisiko des Investments.
- Der Dachfonds „kauft“ die Zielfonds oft günstiger ein als ein Privatanleger.
- Es können mehrere interessante Anlagebereiche gebündelt werden.
Nachteile von Dachfonds
Dachfonds leiden an ihren hohen Kostenstrukturen: Das Management des Dachfonds will bezahlt werden und zusätzlich das der Zielfonds. Damit wird es immer schwieriger, am Ende eine ansehnliche Rendite zu erwirtschaften.
Und wie verhält es sich mit ETF-Dachfonds?
Ebenso. Lassen wir die Morningstar-Experten zu Wort kommen: "Wie wir also feststellen, haben ETF-Dachfonds in Summe gleich doppelt enttäuscht: Sie schafften es nicht nur nicht, gemischte Aktien-Renten-Indizes zu übertreffen, sondern hinkten auch ihren Kategorie-Durchschnitten hinterher ..."
Empfehlung: Nein
Wir raten vom Kauf von Dachfonds ab – es sind einfach zu viele Stationen dazwischen, die von Ihrem Investment etwas abzwacken. Falls Sie doch in Dachfonds investieren, achten Sie darauf, dass der Dachfonds nicht nur in hauseigene Zielfonds Ihrer Bank investiert, sondern den gesamten Fondsmarkt nutzt.
11. Rentenfonds
Rentenfonds investieren das Fondsvermögen in festverzinsliche Anleihen. Lesen Sie hier, ob Rentenfonds für Sie eine überlegenswerte Anlagealternative darstellen könnte.
Vorteile von Rentenfonds
Die Wertentwicklung eines Rentenfonds speist sich aus zwei Quellen: den Zinszahlungen der Anleihen sowie eventuellen Kurssteigerungen der Papiere.
Wenn die Zinsen fallen, steigen die Kurse der festverzinslichen Anleihen und damit in der Regel auch die der Rentenfonds. Bei fallenden Zinsen können Verluste auftreten, müssen es aber nicht (wenn die Papiere bis zum Auslaufen gehalten werden und der Rücknahmekurs nicht unter dem Zeitwert liegt).
Nachteile Rentenfonds
- Die Renditen von Rentenfonds hängen stark von der Zinsentwicklung ab. Tut sich dort nichts, passiert auch bei den Rentenfonds oft nicht viel.
- Die Gebühren für das Fondsmanagement zehren doch arg an der Rendite. Das Management des Fonds muss schon sehr gute Arbeit leisten und ein glückliches Händchen besitzen, um am Ende für den Anleger einen ansehnlichen Gewinn zu erwirtschaften. Dies gilt nicht für ETF-Rentenfonds.
Kurz zusammengefasst
- Langfristig
Euro-Rentenfonds auf Staatsanleihen und/oder Unternehmenspapiere sind eine sinnvolle Geldanlage, wenn Sie einen Anlagehorizont von 5 Jahren + verfolgen. - Geringe Schwankungen
Geduldig bleiben: In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Verluste von Rentenfonds selbst in Zeiten steigender Zinsen nur kurzfristig und meist auch nur einstellig ins Minus gerieten. - ETF-Rentenfonds
Besonders kostengünstig und empfehlenswert sind ETF-Rentenfonds auf Staatsanleihen der Euroländer. - Risiko anziehende Zinsen
Wenn sich der Markt nach einer Niedrigzinsphase dreht und die Zinsen steigen, werden Inhaber von vielen Rentenpapieren Kursverluste erleiden. - Festgeldvergleich
Vergleichen Sie die Rendite Ihrer Wunschanleihe mit der von Festgeld ensprechender Laufzeit. In Zeiten von Mini-Anleihezinsen ist Festgeld oft die bessere Wahl.
Risiko und Chancen
Das Risiko/Chancen-Verhältnis eines Rentenfonds wird von dessen Anlagebereich und der Bonität der jeweiligen Emittenten gesteuert. Als sicher gelten Staatsanleihen von Ländern mit sehr guter Bonität und Anleihen von ebensolchen Unternehmen. Leider zahlen diese Schuldner auch die niedrigsten Zinsen. Bei internationalen Rentenfonds kommt oft ein Währungsrisiko hinzu: Wenn die Währung des Fonds fällt, sinkt ihr Gewinn entsprechend.
Wie halten Sie es momentan: Festgeld/Tagesgeld oder Rentenfonds?
Investieren Sie trotz Niedrigzinsen in Rentenfonds?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ich setze voll auf Festgeld/Tagesgeld | 21 Stimmen |
Ich mische beide Anlageformen | 11 Stimmen |
Ich investiere weiterhin in Rentenfonds | 6 Stimmen |
Geldanlage in ETF (Indexfonds): Grundlegende Strategie, Tipps und Empfehlungen
In der facettenreichen Welt der Geldanlagen bieten Exchange-Traded Funds (ETFs) eine attraktive Mischung aus Einfachheit, Kosteneffizienz und Diversifikation. Dieser umfassende Artikel beleuchtet die Schlüsselaspekte von ETFs, darunter ihre Funktionsweise, die Vorteile und Risiken sowie die neuesten Trends und technologischen Entwicklungen, die den ETF-Markt prägen. Egal, ob Sie ein erfahrener Investor sind oder gerade erst Ihre Reise in die Welt der Finanzen beginnen, unser Leitfaden wird Ihnen tiefe Einblicke und wertvolle Informationen bieten, um Ihre Investitionsentscheidungen zu informieren und zu optimieren.
In diesem Artikel finden Sie ETF bzw. Indexfonds grundsätzlich erläutert, sicherheitsrelevante Auswahlkriterien, Aufteilungsstrategien, Fondsempfehlungen und kostengünstige Anlagemöglichkeiten.
Ethikfonds erklärt: Vorteile, Risiken und wie Sie erfolgreich investieren
Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz sind nicht nur Schlagworte, sondern ein zentrales Anliegen unserer Zeit. Angesichts des Artensterbens, des Klimawandels, sozialer Ungerechtigkeiten und einer zunehmend fragilen Weltwirtschaft suchen viele Menschen nach Wegen, wie sie mit ihrem Geld nicht nur Rendite erzielen, sondern auch Gutes bewirken können. Ethische Geldanlagen, wie etwa Ethikfonds, bieten genau diese Möglichkeit: Sie versprechen, finanzielle Ziele mit ethischen, sozialen und ökologischen Werten zu verbinden.
Doch Vorsicht, nicht alles, was sich zum Beispiel „grün“ nennt, ist es auch! In einer Welt, in der Greenwashing (meint in diesem Fall: nur so zu tun, als würde der Fonds nach ethischen Kriterien anlegen) keine Seltenheit ist, müssen Sie genau hinschauen.
Wir erläutern im Artikel: Was genau steckt hinter Begriffen wie Ethikfonds, Ökofonds und Nachhaltigkeitsfonds? Welche Unterschiede gibt es, und worauf sollten Sie als Privatanleger achten? Wie sieht es mit der Rendite und Stabilität aus? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte und liefert Ihnen fundierte Informationen, die Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung helfen.
Fonds kostenlos kaufen (ohne Ausgabeaufschlag) und bei Verwaltungsgebühren sparen
Sie können beim Fondskauf ordentlich sparen, vor allem, wenn Sie auf Beratung und einen persönlichen Ansprechpartner in der Filiale verzichten können. Doch auch dem Filialbankkunden stehen Möglichkeiten offen, die Kosten beim Fondskaufs zu senken.
Wir zeigen: Am günstigsten kauft man über Fondsvermittler, Indexfonds (ETFs) locken mit niedrigen Verwaltungsgebühren.
Doch jeder hat beim Fondskauf eigene Ansprüche, wir zeigen, wer bei der Anlage wie sparen kann.
Wie Sie erfolgreich mit einem Fondssparplan anlegen können
Ein Fondssparplan ist eine beliebte und flexible Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Damit Ihre Investition erfolgreich wird, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten. Hier finden Sie einen umfassenden Leitfaden, der Ihnen hilft, kluge Entscheidungen zu treffen.
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