Immobilien für die Altersvorsorge – sinnvoll oder lieber nicht?
Wenn es um die Altersvorsorge geht, scheiden sich oft die Geister: Soll man sein hart verdientes Geld in eine Immobilie stecken oder doch lieber auf andere Strategien setzen? Immobilien haben etwas Verlässliches – sie stehen buchstäblich wie ein Fels in der Brandung –, aber auch ihre Schattenseiten.
Generell gilt: Die Geldanlage in Immobilien ist ein kluger Baustein im Gesamtportfolio der Vermögensanlage und damit auch der Altersvorsorge. Doch sollte ich wirklich ein Haus kaufen und dann vermieten, um später eine zweite "Betonrente" zu erhalten? Stimmt es, dass ich bei einer selbstgenutzten und abgezahlten Immobilie praktisch mietfrei wohne? Ganz so einfach ist es nicht, am Ende überwiegt aber ein Argument, welches auf eine entscheidende menschliche Schwäche abzielt.

Kurz zusammengefasst
- Selbstgenutzte Immobilien
Eine selbstgenutzte Immobilie bietet finanzielle Sicherheit im Alter, da keine Mietkosten anfallen. Sie ist jedoch weniger flexibel, da Kapital gebunden wird, und die laufenden Kosten, wie Instandhaltung und Nebenkosten, nicht unterschätzt werden sollten. - Vermietete Immobilien
Vermietete Immobilien ermöglichen passives Einkommen und können durch Mieteinnahmen sowie steuerliche Vorteile rentabel sein. Sie bergen jedoch Risiken wie Mietausfälle, Wertverluste oder unerwartet hohe Reparaturkosten. - Finanzierungsaspekte
Der Kauf einer Immobilie ist meist nur durch eine Immobilienfinanzierung möglich. Hierbei sind Faktoren wie Eigenkapital, Zinssätze und langfristige Tilgungspläne entscheidend. - Immobilien als Teil der Altersvorsorge
Immobilien bieten die Möglichkeit eines stabilen Sachwertes, der inflationssicher ist. Jedoch sollte nicht ausschließlich auf Immobilien gesetzt werden, um eine ausgewogene und flexible Altersvorsorge zu gewährleisten. - Risiken
Immobilien sind langfristige Investitionen, die durch Marktschwankungen, Standortentwicklungen und gesetzliche Änderungen beeinflusst werden können. Wer sich darauf einlässt, sollte diese Risiken einkalkulieren. - Emotionale Aspekte
Ein eigenes Zuhause schafft emotionale Stabilität und Unabhängigkeit. Gleichzeitig kann die Bindung an einen festen Ort als Einschränkung wahrgenommen werden.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
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Selbstgenutzte Immobilie: mietfrei wohnen im Alter?
In der Regel schaffen es alle Hausbesitzer, bis Renteneintritt den Hypothekenkredit abzuzahlen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Zu diesem Zeitpunkt ist nämlich das Haus auch schon in einem Alter, wo die ersten größeren Reparaturen anfallen. Zudem weiß jeder Hausbesitzer, dass ein Haus oder der Garen immer danach "rufen", irgendwo etwas zu erneuern, zu verschönern oder auszubauen. Rentner Franz Strube schrieb Geld-Welten: "Ich habe mein Haus bei Renteneintritt verkauft. Das Dach wäre in einigen Jahren fällig geworden. Ich habe nicht gewusst, wie ich das bezahlen sollte."
In einer Mietwohnung müssen Sie sich über Reparaturen keine Gedanken machen. Sie können genau kalkulieren, was jeden Monat auf Sie zukommt.
Zudem darf ein Effekt nicht vergessen werden: Wenn Sie die Ansparungen für die Immobilie alternativ angelegt hätten, würden Sie ja über ein stattliches Vermögen verfügen. Dessen Zinsertrag können Sie mit der Miete verrechnen. Und dennoch ...
Die vermietete Immobilie: Zusatzrente aus Beton?
Wie sieht es mit dem Immobilienkauf als Kapitalanlage aus? Dieser kann sich rechnen, vor allem, wenn über Abschreibungen Steuerersparnisse die Rendite anheben. Eine Einzelimmobilie birgt aber viele Risiken. Von Mietnomaden bis möglicher Totalverlust in ländlichen Gebieten reicht das Risikospektrum. Wer also auf Immobilien als Kapitalanlagen setzen möchte, sollte also möglichst mehrere Wohnungen kaufen können (Sie Glückspilz, wenn Ihr Geld dafür reicht),um das Risiko zu streuen, oder sich an einem Immobilienfonds beteiligen. Dies aber auch immer nur als Geldanlage-Portfolio-Ergänzung.
Doch ob Einzelwohnung oder Mehrfamilienhaus, die Anlage will finanziert werden. Dabei sind einige grundsätzliche Punkte zu berücksichtigen.
Finanzierungsstrategien für Immobilien als Altersvorsorge
Der Kauf einer Immobilie als Altersvorsorge ist für viele Privatanlegerinnen und Privatanleger eine der größten finanziellen Entscheidungen ihres Lebens. Eine durchdachte Finanzierung ist dabei das A und O, um langfristig von der Investition zu profitieren. Im Folgenden werden verschiedene Finanzierungsstrategien vorgestellt und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile beleuchtet.
Eigenkapital: Die Basis jeder Immobilienfinanzierung
Eigenkapital ist die Grundlage für jede solide Immobilieninvestition. Es beschreibt den Anteil am Kaufpreis, den Sie aus eigenen Mitteln aufbringen können. Experten empfehlen, mindestens 20–30 % des Immobilienwerts als Eigenkapital bereitzuhalten. Dies hat mehrere Vorteile:
- Günstigere Kreditzinsen: Banken belohnen eine hohe Eigenkapitalquote oft mit niedrigeren Zinssätzen.
- Geringeres Risiko: Je weniger Sie finanzieren müssen, desto kleiner ist Ihre monatliche Belastung.
- Höhere Kreditbewilligung: Ein guter Eigenkapitalanteil erhöht die Chancen, dass Ihre Finanzierung genehmigt wird.
Der Nachteil von Eigenkapital ist jedoch klar: Es erfordert eine langfristige Sparleistung. Wer über wenig Rücklagen verfügt, könnte Schwierigkeiten haben, diesen Anteil aufzubringen.
Zudem gilt immer: Das Eigenkapital könnte, wenn es nicht "in der Immobilie stecken" würde, Zinserträge erwirtschaften. Und die können sehr hoch ausfallen, wenn man lange Zeiträume betrachtet. Rechnen Sie selbst:
Ansparrechner |
Fremdkapital: Chancen und Risiken eines Immobilienkredits
Fremdkapital wird in der Regel über einen Immobilienkredit oder eine Baufinanzierung bereitgestellt. Für die meisten Käufer ist es die einzige Möglichkeit, den Kaufpreis einer Immobilie zu stemmen. Die Vorteile sind:
- Schneller Eigentumserwerb: Sie müssen nicht jahrzehntelang sparen, um in Immobilien zu investieren.
- Steuerliche Vorteile: Bei vermieteten Immobilien können die Zinsen oft steuerlich geltend gemacht werden.
- Hebelwirkung: Mit geringem Eigenkapital können Sie eine hohe Investition tätigen und von der Wertsteigerung der Immobilie profitieren.
Doch es gibt auch Risiken:
- Zinsbelastung: Bei steigenden Zinsen kann die monatliche Rate schnell zur Belastung werden.
- Abhängigkeit von der Bank: Wer eine hohe Kreditaufnahme benötigt, steht über Jahrzehnte in der Schuld.
- Marktrisiken: Sollte der Immobilienwert sinken, droht eine Unterdeckung (sogenannte "negative Equity").
Sondertilgungen: Flexibilität in der Rückzahlung
Viele Kreditverträge bieten die Möglichkeit von Sondertilgungen. Diese sind besonders sinnvoll, wenn Sie unverhofft zu zusätzlichem Geld kommen, etwa durch eine Bonuszahlung oder eine Erbschaft. Sie reduzieren die Restschuld und damit auch die Zinsbelastung. Achten Sie jedoch darauf, dass Sondertilgungen in Ihrem Vertrag kostenlos oder zumindest günstig sind.
Vollfinanzierung: Wenn kein Eigenkapital vorhanden ist
Die Vollfinanzierung, bei der die Immobilie zu 100 % fremdfinanziert wird, ist eine Option für Anleger, die über wenig oder kein Eigenkapital verfügen. Dies ermöglicht einen schnellen Markteintritt, birgt jedoch erhebliche Risiken:
- Höhere Zinslast: Ohne Eigenkapital steigen die Kreditzinsen erheblich.
- Höheres Ausfallrisiko: Bei plötzlichen Einkommensverlusten (z. B. Arbeitslosigkeit) wird die Rückzahlung schwierig.
- Langsame Tilgung: Die Laufzeit des Kredits verlängert sich, wodurch mehr Zinsen anfallen.
Fazit zu Finanzierungsstrategien
Eine solide Finanzierung ist das Rückgrat einer erfolgreichen Altersvorsorge durch Immobilien. Kombinieren Sie Eigenkapital und Fremdkapital sinnvoll, um das Risiko zu minimieren und langfristig von Ihrem Investment zu profitieren. Planen Sie dabei auch unvorhergesehene Kosten ein und lassen Sie sich bei Unsicherheiten von einem Finanzberater unterstützen.
Steuerliche Aspekte bei Immobilien als Altersvorsorge
Neben der Finanzierung spielen steuerliche Vorteile und Verpflichtungen eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Immobilien als Altersvorsorge. Wer die steuerlichen Rahmenbedingungen kennt, kann erheblich sparen und die Rentabilität seiner Investition steigern.
Abschreibungen: Steuerliche Entlastung durch Wertminderung
Ein wesentlicher Vorteil für Privatanleger, die in vermietete Immobilien investieren, ist die Möglichkeit, Abschreibungen (AfA – Absetzung für Abnutzung) geltend zu machen. Dies funktioniert wie folgt:
- Jährliche Abschreibung: Für vermietete Wohngebäude, die nach 1925 gebaut wurden, können 2 % des Gebäudewertes über 50 Jahre abgeschrieben werden. Bei älteren Gebäuden sind es 2,5 % über 40 Jahre.
- Instandhaltungskosten absetzen: Kosten für Reparaturen und Modernisierungen können oft direkt als Betriebsausgaben steuerlich berücksichtigt werden.
Die Abschreibung reduziert die steuerliche Belastung erheblich, sollte jedoch nicht als einzige Grundlage für die Investition dienen.
Eigenheimzulage: Noch relevant?
Die klassische Eigenheimzulage wurde in Deutschland zwar 2006 abgeschafft, jedoch existieren alternative Förderprogramme. Zum Beispiel:
- Wohn-Riester: Eine staatlich geförderte Altersvorsorgeform, die den Erwerb einer selbstgenutzten Immobilie unterstützt.
- Regionale Förderungen: Manche Bundesländer oder Kommunen bieten eigene Programme zur Förderung des Wohneigentums.
Erkundigen Sie sich, ob es in Ihrer Region Zuschüsse oder Förderkredite gibt.
Spekulationssteuer: Vorsicht bei kurzfristigen Verkäufen
Wenn Sie eine Immobilie innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf verkaufen, kann die Spekulationssteuer anfallen. Diese greift, wenn zwischen dem Kaufpreis und dem Verkaufspreis ein Gewinn entsteht. Ausnahmen:
- Selbstgenutzte Immobilien: Wenn Sie die Immobilie ausschließlich selbst genutzt haben, entfällt die Steuer.
- Zeitliche Regelungen: Nach Ablauf der Spekulationsfrist bleibt der Gewinn steuerfrei.
Die Spekulationssteuer kann erheblich ausfallen und sollte bei einer geplanten Immobilienveräußerung immer bedacht werden.
Vermietung und Einkommensteuer
Mieteinnahmen aus einer vermieteten Immobilie gelten als Einkommen und unterliegen der Einkommensteuer. Glücklicherweise können Sie viele Kosten, wie Zinsen, Nebenkosten und Abschreibungen, steuerlich absetzen, was die Steuerlast reduziert. Dennoch bleibt ein Restbetrag, der versteuert werden muss.
Steuerliche Risiken und Herausforderungen
Obwohl die steuerlichen Vorteile attraktiv sind, gibt es auch potenzielle Risiken:
- Steuergesetze ändern sich: Was heute ein Vorteil ist, kann in ein paar Jahren durch Gesetzesänderungen entfallen.
- Unkenntnis: Ohne professionelle Beratung kann es passieren, dass Sie steuerliche Möglichkeiten übersehen oder Fehler in der Steuererklärung machen.
Fazit zu steuerlichen Aspekten
Steuern sind ein zweischneidiges Schwert: Sie können die Rentabilität Ihrer Immobilie deutlich verbessern, bergen jedoch auch Risiken, die mit professioneller Beratung minimiert werden sollten. Nutzen Sie Abschreibungen, achten Sie auf die Spekulationsfrist und prüfen Sie, ob Förderprogramme wie Wohn-Riester für Sie infrage kommen. So holen Sie das Maximum aus Ihrer Investition heraus.
Vergleich: Immobilien vs. Alternativen zur Altersvorsorge
Die Entscheidung, wie Sie Ihre Altersvorsorge gestalten möchten, ist von großer Tragweite. Immobilien sind eine beliebte Option, doch es gibt auch zahlreiche Alternativen, die in Bezug auf Rendite, Sicherheit und Flexibilität überzeugen können. Im Folgenden werden direkte Immobilieninvestitionen und indirekte Alternativen wie Immobilienfonds oder andere Anlageformen gegenübergestellt. Zudem erhalten Sie praktische Tipps, um die für Sie passende Strategie zu finden.
Direkte Immobilieninvestition: Klassiker mit greifbarem Wert
Eine direkte Investition in Immobilien bedeutet, dass Sie selbst Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung werden – sei es zur Selbstnutzung oder zur Vermietung. Die Vorteile sind klar:
- Sachwert als Sicherheit: Immobilien gelten als wertbeständig und inflationssicher.
- Passives Einkommen: Vermietete Immobilien generieren regelmäßige Einnahmen durch Miete.
- Steuerliche Vorteile: Abschreibungen, Zinsabsetzungen und andere Vergünstigungen steigern die Rentabilität.
Doch es gibt auch Nachteile:
- Kapitalbindung: Ihr Geld ist langfristig gebunden, was die Flexibilität einschränkt.
- Hohe Einstiegshürden: Der Kaufpreis, Nebenkosten und Renovierungskosten erfordern oft hohes Eigenkapital.
- Verwaltungsaufwand: Vermietung, Instandhaltung und gesetzliche Anforderungen können viel Zeit und Geld kosten.
Für wen eignet sich das? Eine direkte Investition ist sinnvoll, wenn Sie über ausreichend Kapital verfügen, einen langfristigen Anlagehorizont haben und bereit sind, sich aktiv um Ihr Investment zu kümmern.
Alternative Immobilieninvestitionen: Immobilienfonds und REITs
Wenn Sie von den Vorteilen von Immobilien profitieren möchten, ohne direkt Eigentümer zu werden, sind indirekte Immobilieninvestitionen eine spannende Option. Besonders beliebt sind:
- Immobilienfonds: Diese Fonds investieren in verschiedene Immobilienprojekte. Als Anleger profitieren Sie von Mieteinnahmen und Wertsteigerungen. Es gibt zwei Hauptarten:
- Offene Fonds: Flexibel, da Anteile jederzeit verkauft werden können.
- Geschlossene Fonds: Höhere Renditechancen, aber lange Kapitalbindung und höheres Risiko.
- REITs (Real Estate Investment Trusts): Aktienähnliche Papiere, die in Immobilien investiert sind. Sie bieten attraktive Dividenden und eine hohe Liquidität.
Vorteile von Fonds und REITs:
- Geringe Einstiegskosten: Schon mit kleinen Beträgen können Sie investieren.
- Risikostreuung: Da in mehrere Objekte investiert wird, ist das Risiko besser verteilt.
- Kein Verwaltungsaufwand: Sie müssen sich weder um Instandhaltung noch um Vermietung kümmern.
Nachteile:
- Abhängigkeit von Managern: Sie haben keinen direkten Einfluss auf die Verwaltung der Immobilien.
- Gebühren: Fonds und REITs verlangen häufig Verwaltungsgebühren, die die Rendite schmälern.
Für wen eignet sich das? Diese Alternativen sind ideal für Anlegerinnen und Anleger, die Immobilien als Anlageform nutzen möchten, aber eine aktive Beteiligung scheuen. Weitere Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren, finden Sie in folgendem Artikel:
Immobilieninvestitionen für private Anleger in Deutschland Immobilieninvestitionen für private Anleger bieten in Deutschland uns international eine Vielzahl von Chancen, um Vermögen aufzubauen und finanzielle Sicherheit zu erlangen. Immobilien gelten seit jeher als stabile und wertbeständige Anlageform, die sowohl langfristige Wertsteigerungen als auch regelmäßige Mieteinnahmen ermöglichen kann. In Zeiten von niedrigen Zinsen und volatilen Aktienmärkten suchen viele Anleger nach alternativen Investitionsmöglichkeiten, um ihr Portfolio zu diversifizieren und Risiken zu minimieren. Nicht immer und nicht für jeden ist die jeweilige Investitionsart geeignet. Wir beleuchten 12 Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren und nennen die jeweiligen Vor- und Nachteile. Hier weiterlesen: Immobilieninvestitionen für private Anleger in DeutschlandBeitrag: Immobilieninvestitionen für private Anleger in Deutschland
In Immobilien investieren: 12 Möglichkeiten für private Anleger in Deutschland
Immobilien vs. Aktien, ETFs und Fonds
Aktien und ETFs (Exchange Traded Funds) bieten eine flexible und renditestarke Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen. Im Vergleich zu Immobilien bieten sie folgende Vorteile:
- Hohe Renditechancen: Historisch gesehen erzielen Aktien langfristig höhere Renditen als Immobilien.
- Flexibilität: Sie können Anteile jederzeit kaufen oder verkaufen.
- Geringe Einstiegshürden: Schon mit kleinen Beträgen können Sie ein diversifiziertes Portfolio aufbauen.
Doch es gibt auch Nachteile:
- Hohe Volatilität: Der Aktienmarkt ist anfällig für Kursschwankungen, die Nervenstärke erfordern.
- Keine Sachwerte: Anders als Immobilien haben Aktien keinen physischen Wert. Sie gelten aber doch als inflationsgeschützt, da der Kurswert der Aktien auf lange Sicht bei Inflation tendenziell ansteigt (auf kurze Sicht allerdings in der Regel nicht).
Für wen eignet sich das? Aktien und ETFs sind für Anleger interessant, die sich eine hohe Rendite wünschen, kurzfristige Liquidität benötigen und das Risiko nicht scheuen.
Immobilien vs. private Rentenversicherungen
Private Rentenversicherungen bieten Sicherheit und Stabilität, sind jedoch weniger renditestark. Vorteile sind:
- Lebenslange Auszahlung: Sie erhalten eine garantierte Rente, unabhängig von der Marktentwicklung.
- Planbarkeit: Beiträge und Auszahlungen sind klar geregelt.
Nachteile:
- Niedrige Rendite: Durch die derzeitige Niedrigzinsphase sind Rentenversicherungen oft wenig lukrativ.
- Unflexibel: Ein vorzeitiger Zugriff auf das investierte Kapital ist in der Regel nicht möglich.
Für wen eignet sich das? Diese Option ist sinnvoll für konservative Anleger, die auf Sicherheit und garantierte Leistungen Wert legen.
Immobilien vs. Gold
Gold wird häufig als sicherer Hafen in Krisenzeiten betrachtet. Vorteile:
- Inflationsschutz: Gold behält seinen Wert auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
- Liquidität: Es kann jederzeit verkauft werden.
Nachteile:
- Keine laufenden Einnahmen: Anders als Immobilien generiert Gold keine Renditen oder Zinsen.
- Preisschwankungen: Der Goldpreis kann stark variieren, was es schwierig macht, den richtigen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu finden.
Für wen eignet sich das? Gold ist eine gute Ergänzung zur Altersvorsorge, eignet sich jedoch nicht als alleinige Grundlage.
Vergleichstabelle: Immobilien und Alternativen
Anlageform | Rendite | Sicherheit | Flexibilität | Verwaltungsaufwand |
---|---|---|---|---|
Direkte Immobilien | Mittel | Hoch | Gering | Hoch |
Immobilienfonds/REITs | Mittel | Mittel | Hoch | Gering |
Aktien/ETFs | Hoch | Gering | Hoch | Mittel |
Rentenversicherungen | Niedrig | Hoch | Gering | Gering |
Gold | Niedrig-Mittel | Hoch | Hoch | Gering |
Fazit: Welche Option passt zu Ihnen?
Die Wahl zwischen Immobilien und anderen Anlageformen hängt von Ihren persönlichen Zielen, Ihrer Risikobereitschaft und Ihrem Anlagehorizont ab. Immobilien eignen sich besonders für langfristige, sicherheitsorientierte Anlegerinnen und Anleger, während Aktien oder ETFs mehr Flexibilität und Renditepotenzial bieten. Indirekte Alternativen wie Fonds oder REITs können eine gute Mischung darstellen, wenn Sie in Immobilien investieren möchten, ohne selbst Eigentümer zu werden. Die beste Strategie ist oft eine Kombination aus verschiedenen Anlageformen, um sowohl Sicherheit als auch Wachstum zu gewährleisten.
Standortfaktoren – Wo lohnt sich eine Immobilie?
Die Wahl des Standorts ist einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Immobilieninvestition. Denn der Standort entscheidet nicht nur über die aktuelle Nachfrage, sondern auch über die Wertentwicklung Ihrer Immobilie. Hier ein Überblick über die attraktivsten Städte und Regionen in Deutschland sowie wichtige Kriterien, die Sie bei der Standortwahl beachten sollten.
Attraktive Städte und Regionen für Immobilieninvestitionen
In Deutschland gibt es einige Regionen, die sich durch ihre Dynamik und wirtschaftliche Stärke besonders für Immobilieninvestitionen eignen:
- München: Die bayrische Landeshauptstadt besticht durch einen stabilen Arbeitsmarkt und eine hohe Lebensqualität. Allerdings sind die Kaufpreise hier extrem hoch, was die Renditechancen begrenzt.
- Berlin: In der Hauptstadt steigen die Immobilienpreise weiter an, obwohl sie im Vergleich zu München noch moderater sind. Ein wachsender Arbeitsmarkt und eine junge Bevölkerung machen Berlin attraktiv.
- Hamburg: Der Norden punktet mit einem starken Arbeitsmarkt und einer wachsenden Bevölkerungszahl. Besonders in den Stadtteilen außerhalb des Zentrums gibt es noch Potenzial.
- Frankfurt am Main: Durch die Nähe zur Finanzwelt bleibt Frankfurt ein interessanter Standort, insbesondere für hochwertige Immobilien.
- Leipzig und Dresden: Diese Städte in Ostdeutschland gelten als aufstrebende Märkte mit moderaten Preisen und guter Wertentwicklung.
Entscheidende Faktoren für die Standortwahl
Ein attraktiver Standort hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Arbeitsmarkt: Regionen mit niedriger Arbeitslosenquote und einer hohen Nachfrage nach Fachkräften ziehen Menschen an und sorgen für eine stabile Mietnachfrage.
- Bevölkerungswachstum: Wachsende Städte und Gemeinden bieten bessere Chancen auf Wertsteigerungen. Achten Sie auf Regionen mit Zuzug.
- Mietpreise: Ein gutes Kaufpreis-Miet-Verhältnis (auch Mietrendite genannt) ist entscheidend. Hohe Mieten im Vergleich zum Kaufpreis sprechen für eine lukrative Investition.
- Infrastruktur: Gute Verkehrsanbindung, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und kulturelle Angebote erhöhen die Attraktivität eines Standorts.
Warnung vor Risikoregionen
Nicht jede Region eignet sich als Investitionsstandort. Schrumpfende ländliche Gebiete mit sinkender Bevölkerungszahl und begrenzten Arbeitsmöglichkeiten bergen das Risiko, dass Immobilien an Wert verlieren und schwer vermietbar sind. Bevor Sie in einer solchen Region investieren, sollten Sie sich intensiv mit den Marktbedingungen auseinandersetzen.
Immobilien als Schutz vor Inflation – ein Mythos?
Immobilien werden oft als sicherer Hafen in Zeiten von Inflation angesehen. Doch ist diese Annahme wirklich immer zutreffend? Eine differenzierte Betrachtung zeigt, wann Immobilien tatsächlich vor Inflation schützen – und wann nicht.
Warum Immobilien als inflationssicher gelten
In inflationären Zeiten verlieren Geldwerte an Kaufkraft. Sachwerte wie Immobilien hingegen behalten ihren Wert, da sie an realen Bedürfnissen wie Wohnen gekoppelt sind. Hinzu kommt:
- Mietanpassungen: In Deutschland können Mietverträge oft an die Inflation angepasst werden (Stichwort: Indexmieten).
- Steigende Baukosten: Höhere Materialkosten und strengere Auflagen führen dazu, dass Neubauten teurer werden, was die Preise bestehender Immobilien stützt.
Wann Immobilien nicht vor Inflation schützen
Es gibt jedoch auch Situationen, in denen Immobilien weniger effektiv vor Inflation schützen:
- Abrissgebiete und schrumpfende Regionen: In Gegenden mit abnehmender Nachfrage oder Überalterung der Bevölkerung können Immobilienwerte stagnieren oder sogar sinken.
- Falsche Marktbedingungen: Überbewertete Märkte können bei einer Korrektur an Wert verlieren, unabhängig von der Inflation.
- Hohe Fremdkapitalquote: Steigende Zinsen, die oft mit Inflation einhergehen, können die Finanzierungskosten drastisch erhöhen.
Fazit: Mythos oder Realität?
Immobilien bieten in der Regel einen soliden Schutz vor Inflation, wenn der Standort stimmt und die Finanzierung stabil ist. Dennoch sollten Anleger nicht blind auf Immobilien setzen, sondern ihre Strategie regelmäßig an Marktbedingungen anpassen.
Ratgeber für Sanierung und Wertsteigerung
Eine Immobilie ist kein statisches Investment – durch gezielte Maßnahmen können Sie den Wert Ihrer Immobilie steigern und gleichzeitig deren Attraktivität für Mieter erhöhen. Hier sind einige praktische Tipps, wie Sie Ihre Immobilie aufwerten können.
Energieeffizienz steigern
Mit steigenden Energiekosten und gesetzlichen Vorgaben wird Energieeffizienz immer wichtiger. Investitionen in nachhaltige Technologien zahlen sich langfristig aus:
- Wärmedämmung: Eine gute Dämmung senkt die Heizkosten und erhöht den Wiederverkaufswert.
- Solarenergie: Photovoltaikanlagen machen Ihre Immobilie unabhängiger von Energiepreisschwankungen.
- Heizsysteme: Moderne Heizsysteme, wie Wärmepumpen, sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch förderfähig.
Attraktive Modernisierungen
Modernisierungen können den Komfort und die Attraktivität Ihrer Immobilie erheblich steigern:
- Smart-Home-Technologie: Intelligente Steuerungen für Licht, Heizung oder Sicherheitssysteme sind ein gefragtes Feature.
- Offene Grundrisse: Der Umbau zu großzügigen, lichtdurchfluteten Räumen ist besonders bei jungen Käufern beliebt.
Kleine Renovierungen mit großem Effekt
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen:
- Frischer Anstrich: Neue Farben verleihen Ihrer Immobilie ein modernes und gepflegtes Erscheinungsbild.
- Gartenpflege: Ein gepflegter Außenbereich kann den ersten Eindruck erheblich verbessern.
- Austausch von Türen und Fenstern: Moderne Designs und Materialien werten Ihr Objekt optisch auf und verbessern die Energieeffizienz.
Kosten und Fördermöglichkeiten
Viele Sanierungsmaßnahmen werden staatlich gefördert. Prüfen Sie Programme wie die KfW-Förderung oder regionale Zuschüsse. Diese können die Kosten erheblich reduzieren und Ihre Investition noch rentabler machen.
Risikomanagement für Immobilienbesitzer
Der Kauf einer Immobilie als Altersvorsorge bietet viele Chancen, birgt aber auch Risiken. Ein durchdachtes Risikomanagement hilft dabei, die Fallstricke zu minimieren und das Investment langfristig abzusichern. Hier finden Sie eine detaillierte Analyse der häufigsten Risiken sowie praktische Strategien, um diesen zu begegnen.
Risiken für Immobilienbesitzer
- Marktwertschwankungen: Immobilienpreise können regional stark variieren. Ein plötzlicher Wertverlust – etwa durch wirtschaftliche Probleme oder eine sinkende Nachfrage – kann Ihre Investition gefährden.
- Mietausfall: Ob durch säumige Mieter oder längere Leerstandszeiten – fehlende Mieteinnahmen können Ihre finanzielle Planung ins Wanken bringen.
- Instandhaltungskosten: Reparaturen, Modernisierungen oder unerwartete Schäden wie ein Rohrbruch können hohe Kosten verursachen.
- Zinsänderungen: Steigende Zinsen können die monatliche Belastung erhöhen, insbesondere bei variabel verzinsten Darlehen.
Praktische Strategien zur Risikominimierung
- Rechtsschutzversicherung für Vermieter: Sie schützt Sie im Streitfall mit Mietern, etwa bei Mietrückständen oder Kündigungen.
- Diversifikation: Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf eine Immobilie. Eine Mischung aus Immobilien, Aktien und anderen Anlageformen bietet mehr Stabilität.
- Rücklagen bilden: Planen Sie mindestens 10 % der jährlichen Mieteinnahmen für unerwartete Kosten ein. Diese Reserve schützt Sie vor finanziellen Engpässen.
- Standortprüfung: Investieren Sie in Immobilien an zukunftssicheren Standorten mit stabiler Nachfrage.
- Langfristige Finanzierung: Fixieren Sie die Zinsen für einen längeren Zeitraum, um sich vor Zinserhöhungen zu schützen.
Ein durchdachtes Risikomanagement schützt nicht nur Ihre Finanzen, sondern sorgt auch für ein beruhigtes Gefühl bei Ihrer Altersvorsorge.
Relevante gesetzliche Regelungen
Immobilienbesitzer in Deutschland müssen eine Vielzahl von gesetzlichen Regelungen beachten, die sowohl Chancen als auch Verpflichtungen mit sich bringen. Hier sind die wichtigsten Gesetze und Vorschriften, die Sie kennen sollten.
Mietpreisbremse
Die Mietpreisbremse begrenzt die Mietpreise in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt. Neuvermietungen dürfen hier maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Ausnahmen gibt es jedoch:
- Erstvermietung: Neubauten sind von der Mietpreisbremse ausgenommen.
- Umfassende Modernisierungen: Nach größeren Sanierungen dürfen Vermieter höhere Mieten verlangen.
Klimaschutzauflagen für Gebäude
Mit den steigenden Anforderungen an den Klimaschutz kommen auf Immobilienbesitzer zusätzliche Verpflichtungen zu. Dazu gehören:
- Energieeffizienzstandards: Bei Neu- oder Umbauten gelten strenge Vorschriften für Dämmung und Heizsysteme.
- Austausch alter Heizungen: Heizsysteme, die älter als 30 Jahre sind, müssen oft ersetzt werden.
Förderungen wie die KfW-Zuschüsse helfen dabei, die Kosten zu reduzieren.
Änderungen im Erbrecht
Wer Immobilien vererben möchte, sollte sich mit den geltenden Erbschaftssteuerregelungen auseinandersetzen. Der steuerliche Freibetrag hängt vom Verwandtschaftsgrad ab (z. B. 400.000 Euro für Kinder). Eine frühzeitige Planung kann helfen, hohe Steuerlasten zu vermeiden:
- Schenkung: Immobilien können zu Lebzeiten übertragen werden, um die Steuerlast zu senken.
- Eigennutzung: Bei selbstgenutzten Immobilien entfällt die Erbschaftssteuer unter bestimmten Voraussetzungen.
Die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen schützt Sie vor Strafen und kann gleichzeitig die Rentabilität Ihrer Investition erhöhen.
Erben und verschenken – was beachten? Am einfachsten verdienen Sie Ihr Geld dort, wo Sie keines ausgeben. Jeden Euro, den Sie sparen, brauchen Sie nicht zu verdienen. Dieses Ziel sollte auch Richtschnur sein, wenn Sie als potentieller Erblasser Ihren Nachlass gestalten. Wenn Sie die Freiräume nutzen, die Ihnen das Schenkungs- und Erbschaftssteuerrecht bietet, profitieren Sie und natürlich Ihre potentiellen Erben von erspartem Geld. Wir zeigen Ihnen, wie Sie beim Vererben und Schenken eine Menge Geld sparen können und so in Zukunft keine Angst mehr vor Schenkungs- und Erbschaftssteuer haben müssen.Beitrag: Erben und verschenken – was beachten?
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Checkliste: Immobilien als Altersvorsorge planen
Ein Immobilienkauf ist ein komplexer Prozess, der gut durchdacht sein will. Mit dieser Checkliste behalten Sie den Überblick und planen Ihre Altersvorsorge effizient.
1. Eigenkapital prüfen
Stellen Sie sicher, dass Sie mindestens 20–30 % des Kaufpreises als Eigenkapital aufbringen können. Ein höherer Eigenkapitalanteil reduziert die Zinslast und erhöht Ihre Chancen auf eine günstige Finanzierung.
2. Finanzierungsmöglichkeiten klären
Vergleichen Sie verschiedene Finanzierungsmodelle:
- Annuitätendarlehen: Klassisches Modell mit festen Raten.
- Bausparverträge: Eignen sich für langfristige Planung.
- KfW-Förderungen: Staatliche Kredite mit günstigen Konditionen.
Lassen Sie sich von einem unabhängigen Finanzberater beraten, um die besten Konditionen zu erhalten.
3. Immobilienstandorte analysieren
Wählen Sie Standorte mit stabiler Nachfrage. Kriterien wie Arbeitsmarkt, Bevölkerungsentwicklung und Infrastruktur spielen eine entscheidende Rolle. Meiden Sie Regionen mit sinkender Bevölkerungszahl oder begrenzten wirtschaftlichen Perspektiven.
4. Kosten für Instandhaltung einkalkulieren
Rechnen Sie neben dem Kaufpreis mit zusätzlichen Kosten:
- Grunderwerbsteuer und Notarkosten: Diese betragen etwa 10–15 % des Kaufpreises.
- Laufende Instandhaltung: Planen Sie pro Jahr etwa 1–2 % des Immobilienwerts für Reparaturen und Modernisierungen ein.
5. Mietpreise und Mietnachfrage recherchieren
Prüfen Sie, welche Mieten in Ihrer Zielregion realistisch sind. Plattformen wie kleinanzeigen.de, Immobilienscout24 oder regionale Mietspiegel bieten gute Anhaltspunkte. Achten Sie auch auf die Mietnachfrage – in Regionen mit hohem Leerstand kann die Vermietung schwierig werden.
6. Steuerliche Vorteile berechnen
Nutzen Sie die steuerlichen Vorteile, die mit einer Immobilieninvestition verbunden sind:
- Abschreibungen: Vermietete Immobilien bieten steuerliche Entlastung durch Absetzung für Abnutzung (AfA).
- Zinsabsetzungen: Die Zinsen eines Kredits können steuerlich geltend gemacht werden.
Eine detaillierte Planung und Beratung durch einen Steuerexperten sind hier unerlässlich.
Szenarien für die Zukunft des Immobilienmarktes
Die Zukunft des Immobilienmarktes birgt viele Chancen, aber auch Unsicherheiten. Als Privatanlegerin oder Privatanleger ist es wichtig, potenzielle Entwicklungen zu kennen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Hier werden einige Trends beleuchtet, die den Markt maßgeblich beeinflussen könnten.
Entwicklung der Immobilienpreise
Die Immobilienpreise in Deutschland sind in den letzten Jahren nahezu kontinuierlich gestiegen. Doch wie geht es weiter?
- Urbanisierung: In Städten bleibt die Nachfrage hoch, was die Preise auch in Zukunft stabil halten oder weiter steigen lassen könnte.
- Regionaler Unterschied: Während die Preise in Ballungszentren weiter anziehen, könnten ländliche Regionen stagnieren oder sogar sinken.
- Angebot und Nachfrage: Der Wohnraummangel in Metropolen dürfte die Preise weiter stützen. Allerdings könnten hohe Baukosten und Zinssätze den Markt ausbremsen.
Tipp: Analysieren Sie lokale Märkte und berücksichtigen Sie nicht nur die aktuellen Preise, sondern auch die langfristigen Perspektiven.
Rolle der Umweltauflagen
Die Rolle von Umweltauflagen wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Gesetzliche Vorgaben zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz könnten den Markt nachhaltig verändern:
- Sanierungszwang: Eigentümer älterer Gebäude müssen möglicherweise hohe Investitionen tätigen, um gesetzliche Standards zu erfüllen.
- Nachhaltige Neubauten: Gebäude, die Umweltstandards erfüllen, könnten auf dem Markt gefragter und wertstabiler sein.
- Förderprogramme: Staatliche Förderungen könnten diese Belastungen abmildern und nachhaltige Investitionen attraktiver machen.
Tipp: Planen Sie Ihre Investition mit Blick auf zukünftige Umweltauflagen und setzen Sie auf energieeffiziente Immobilien.
Auswirkungen der Zinspolitik
Die Zinspolitik hat einen erheblichen Einfluss auf die Immobilienpreise und die Finanzierung:
- Steigende Zinsen: Höhere Zinsen könnten die Nachfrage nach Krediten und damit die Immobilienpreise dämpfen.
- Finanzierungsbelastung: Bestehende Kredite mit variablen Zinssätzen könnten teurer werden.
- Investitionschancen: Für Privatanleger mit hohem Eigenkapital können fallende Preise interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten.
Tipp: Fixieren Sie Ihre Zinsen langfristig, um sich vor plötzlichen Zinserhöhungen zu schützen.
Immobilien im internationalen Vergleich
Ein Blick ins Ausland zeigt, wie unterschiedlich Immobilien als Altersvorsorge genutzt werden. Internationale Märkte bieten spannende Einsichten und Ansätze, die auch für deutsche Anlegerinnen und Anleger von Nutzen sein können.
- Immobilienmärkte in den USA
In den USA sind Immobilien ein weit verbreiteter Baustein der Altersvorsorge, vor allem durch sogenannte Real Estate Investment Trusts (REITs). Diese ermöglichen es Anlegern, mit kleinen Beträgen in große Immobilienportfolios zu investieren. Darüber hinaus spielt die steuerliche Absetzbarkeit von Hypothekenzinsen eine große Rolle, die jedoch in Deutschland so nicht existiert. - Großbritannien: Buy-to-Let-Modelle
Das britische Modell des Buy-to-Let erfreut sich großer Beliebtheit. Privatanleger kaufen Immobilien, um sie gezielt zu vermieten. Allerdings hat die Regierung in den letzten Jahren steuerliche Anreize reduziert, was den Markt herausfordernder macht. - Skandinavien: Nachhaltigkeit als Schlüssel
In Ländern wie Schweden oder Norwegen wird der Immobilienmarkt stark durch Nachhaltigkeitskriterien geprägt. Energieeffiziente Gebäude und innovative Bauweisen sind nicht nur gesetzlich gefordert, sondern auch bei Mietern und Käufern beliebt. Diese Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz könnte auch in Deutschland Schule machen.
Lehren für deutsche Anleger
Was können Sie als Privatanlegerin oder Privatanleger daraus lernen?
- Diversifikation: Indirekte Anlageformen wie REITs bieten eine gute Möglichkeit, den Immobilienmarkt zu nutzen, ohne selbst Eigentümer zu werden.
- Nachhaltigkeit: Investieren Sie in energieeffiziente Immobilien, um von zukünftigen Trends zu profitieren.
- Flexibilität: Achten Sie darauf, dass Ihre Investition auch bei sich ändernden gesetzlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen rentabel bleibt.
Fazit: Blick in die Zukunft und über die Grenzen hinaus
Die Zukunft des Immobilienmarktes ist geprägt von Megatrends wie Urbanisierung, Klimaschutz und steigenden oder fallenden Zinsen. Nutzen Sie Tools und vergleichen Sie internationale Ansätze, um Ihre Altersvorsorge mit Immobilien sinnvoll und nachhaltig zu gestalten. Ein durchdachter Blick auf Marktbedingungen und ein breiter Erfahrungshorizont sind dabei Ihre besten Verbündeten.
Die Bilanz zu Immobilien als Altersvorsorge: durchmischt. Aber ...
Man kann rechnen, wie man will: Vergleicht man die Rendite einer Immobilie mit anderen Anlageformen, gewinnt erstere meist nur dann, wenn Wohnung oder Haus erhebliche Wertsteigerungen aufweisen. Dies liegt vor allem an Reparaturen und Verschönerungen, die ein Immobilienbesitzer in weit höherem Maße tätigt als ein Mietbewohner. Und letzterer hat das Kapital für alternative Geldanlagen zur Verfügung.
Doch das sind nur Zahlen auf dem Papier, die einen entscheidenden Effekt unberücksichtigt lassen: Die eigene Immobilie führt zum Zwangssparen. Während Fondssparpläne oder Festgeldanlagen jederzeit abgebrochen oder sogar liquidiert werden können, ist dies bei einer Immobilie mit immensem Aufwand verbunden. Da opfert man nicht so schnell das Ersparte für den ersehnten Sportwagen. Unseres Erachtens nach ist dies einer der Hauptgründe, warum Immobilienbesitzer bei Renteneintritt im Schnitt signifikant vermögender dastehen als Mieter. Lesen Sie hier weitere Pro- und Kontra Argumente für die Geldanlage in Immobilien.
Geldanlage Immobilien – Pro und Contra Sinnvoller Baustein einer weise zusammengestellten Geldanlage ist auch heute noch die Immobilie. Das Betongold darf gerne auch als Naturprodukt in Form von Bauland, Ackerland oder Wald ausgestaltet sein. Aber wie bei jeder Geldanlage lauern Risiken, und ein geeignetes Objekt zu finden, ist gar nicht so einfach. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, inwiefern eine Immobilie eine gute Geldanlage ist, worauf Sie bei der Wahl der Immobilie achten sollten, sprechen über Vor- und Nachteile und zeigen Ihnen, wie Sie auch mit wenig Geld in den Immobilienmarkt investieren können. Beitrag: Geldanlage Immobilien – Pro und Contra
Geldanlage in Immobilien – Pro und Contra
Ähnliche Argumente finden sich in diesem ZDF-Interview zum Thema Geldanlage:
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Fazit
Es ist nicht eindeutig, ob eine Immobilie eine sinnvolle Altersvorsorge darstellt. Das gilt für selbstgenutzte Immobilien wie auch für vermietete Objekte. Dennoch raten wir zum Kauf einer Immobilie für die Altersvorsorge, wenn diese - soweit absehbar - in der Zukunft weiterhin in einer attraktiven Lage liegt. Nicht als Einzelanlage, sondern in einem vernünftigen Portfoliomix. Der Hauptgrund für unser Fazit liegt im erläuterten Zwangssparen, zu dem Immobilienbesitzer durch den Kreditvertrag verpflichtet sind. Manchmal müssen wir zu unserem Glück halt ein wenig gezwungen werden.
Leserumfrage
Wie werden Sie es mit Immobilien und Altersvorsorge halten?
Werden Sie Immobilien in Ihre Altersvorsorge integrieren?
Anmerkungen von Leserseite
- Anonym
Herzlichen Dank für diesen Bericht. Ich habe eine Professur für Dienstleistungsmanagement an der htw saar und beschäftige mich im Rahmen meiner Tätigkeit immer wieder mit Wirtschaftlichkeitsanalysen.
Was mir dabei auffällt: Es werden gerade beim Thema Altersvorsorge sehr häufig Äpfel mit Birnen verglichen. Außerdem findet man leider sehr häufig pauschale Aussagen zur Investition im Immobilien, z. B. zu immensen Reparaturkosten beim Eigenheim.
Wenn man bedenkt, dass Mieter schon heute durchschnittlich 35 % ihrer Rente für das Wohnen ausgeben, dann hat der mietfreie Eigentümer recht viel Geld zur Verfügung, um sich die Reparaturen zu leisten.
Ich kann nur dazu raten, immer den konkreten Einzelfall zu betrachten und die Alternativen einmal wirklich durchzurechnen.
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
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Interessante Fakten zum Thema Immobilien als Altersvorsorge
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- Weniger mobil: 30 % der Deutschen mit Immobilieneigentum empfinden ihre Immobilie als Hindernis, weil sie einen Umzug erschwert.
- Energetische Sanierung: Eigentümer müssen laut aktuellen Klimagesetzen oft hohe Summen in Energieeffizienz investieren – das kann die Rendite drastisch schmälern.
- Historische Immobilienkrisen: Während der Finanzkrise 2008 brachen die Immobilienpreise weltweit ein – in Deutschland jedoch blieben die Auswirkungen moderat.
- Immobilien vs. Aktien: Studien zeigen zwar, dass Aktien auf lange Sicht im Schnitt höhere Renditen erzielen können, Immobilien jedoch bei vielen Menschen als „sicherer Hafen“ gelten.
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