Der Schweizer Kredit - eine seriöse Alternative?

Wer heutzutage in Deutschland einen Kredit aufnehmen möchte, sollte keine negativen Einträge bei der Schufa haben. Die Schufa ist eine Auskunftei, in der alle möglichen Daten zum Zahlungsverhalten der Bürger gespeichert werden. Nicht nur Banken arbeiten mit der Schufa zusammen, sondern auch Telekommunikationsunternehmen, Versandhäuser oder Stromlieferanten. Auf diese Weise werden eine Menge Daten gesammelt, die primär dem Zweck dienen, Aussagen über die Bonität von (potenziellen) Kunden zu treffen. Prinzipiell ist dies sinnvoll, da es zum einen die Kreditgeber vor möglichen Ausfällen schützt und zum anderen Menschen vor einer Kreditaufnahme bewahrt, die wirtschaftlich nicht zu vertreten ist. Doch mit einem schlechten Schufa-Score gibt es praktisch keinerlei finanzielle Freiheit mehr. Der sogenannte Schweizer Kredit bietet sich als Alternative an – handelt es sich dabei um seriöse Angebote?

Inhalt: Schweizer Kredit – seriös?

Punkt 1 

1. Schweizer Kredit als Lösung?

Tatsache ist, dass deutsche Banken fast keine Kredite mehr an Personen vergeben, die Negativmerkmale bei der Schufa haben. Doch damit nicht genug. Mit einem schlechten Schufa-Score ist hierzulande kaum ein Handyvertrag zu bekommen. Es kann sogar so weit gehen, dass einem nicht einmal mehr Heizöl ohne Vorauskasse geliefert wird. Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen nach alternativen Kreditangeboten, wie von https://www.kreditvergleich-kostenlos.net/, umschauen.

Der Weg führt dann hin und wieder über die Grenze in die Schweiz. Denn die Eidgenossen sind nicht daran interessiert, deutsche Auskunfteien über die Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen zu befragen. Sie ermitteln die Risiken ihrer Kunden auf traditionelle Weise. Denn längst nicht immer sind Personen mit einer negativen Schufa-Auskunft finanziell in Schwierigkeiten. Oft sind Jugendsünden die Ursache für das schlechte Scoring und der Kunde lebt mittlerweile wieder in völlig geordneten Verhältnissen. Für Schweizer Banken spielen dagegen Einkommen und vor allem Sicherheiten eine große Rolle.

Das ist die Schufa

Das Unternehmen

Die Schufa Holding AG (steht für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz SCHUFA) ist eine sogenannte Wirtschaftsauskunftei in Deutschland. Sie sitzt in Wiesbaden und beschäftigt 900 Mitarbeiter. Der Umsatz beläuft sich auf 212 Millionen Euro (2019).

Die Aktionärsstruktur setzt sich aus Kreditinstituten, Handelsunternehmen und sonstigen Dienstleistern zusammen.

Das Geschäftsfeld der SCHUFA besteht darin, ihre Geschäftspartner (in der Regel kreditvergebende Banken) mit Informationen zur Bonität (Kreditwürdigkeit) der potenziellen Kreditnehmer zu versorgen.

Hierfür verfügt die Schufa über knapp 1 Milliarde Einzeldaten zu rund 68 Millionen natürlichen Personen und zu 6 Millionen Firmen (Quelle: Wikipedia; Stand: März 2022).

Die Schufa bearbeitet pro Jahr gut 165 Millionen Anfragen zur Kreditwürdigkeit, darunter knapp 3 Millionen Anfragen von Privatmenschen, die über ihre Einstufung Bescheid wissen wollen.

Welche Daten werden von der Schufa erfasst?

Viele! Dies sind unter anderem:

  • Kreditverträge
  • Leasingverträge
  • Eröffnung von Konten
  • Anzahl der Konten
  • Kreditkarten
  • Telekommunikationsverträge
  • Kundenkonten des Handels

Erfasst werden auch:

  • Abweichendes Zahlungsverhalten
  • Forderungen, die fällig, ausreichend gemahnt und nicht bestritten sind
  • Forderungen nach gerichtlicher Entscheidung und deren Erledigung
  • Wohnungswechsel
  • Missbrauch von Konten
  • Missbrauch von Kreditkarten nach Nutzungsverbot

Dazu kommt einiges mehr. Nach gestaffelten Speicherfristen werden die jeweiligen Daten wieder gelöscht.

Der Schufa-Score

Das Verfahren zur Ermittlung des Scores ist geheim. Es sind aber einige Fakten bekannt:

  • Der Basisscore (dieser wird bei der Eigenauskunft mitgeteilt) ist ein Wert zwischen 1 und 100 Prozent, wobei 100 % nur theoretisch erreichbar sind, aber gut ein Viertel der Personen einer Stichprobe aus dem Jahr 2009 lag bei über 99 %.
  • Es handelt sich um einen Schätzwert über die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kredit bedient bzw. ein Vertrag erfüllt wird.
  • Je niedriger dieser Wert ist, desto höher soll die Ausfallwahrscheinlichkeit sein. Personen, die in einem Insolvenzverfahren stecken, haben laut Stichprobe aus dem Jahr 2009 einen Basiscore von ungefähr 5 %.
  • Wenn eine Bank oder ein Mobilfunkunternehmen den Schufa-Score eines potenziellen Kunden anfragt, erhalten sie unterschiedliche Werte.

Beitrag: Wie funktioniert das Schufa-Scoring?

So funktioniert das Schufa-Scoring – einfach erklärt

Der sogenannte Schufa-Score ist ein Wert, welcher bei der Beurteilung des zukünftigen Zahlungsverhaltens von einzelnen Personen herangezogen wird. Auf den Schufa-Score greifen Kreditgeber und andere Unternehmen zu, um sich vor Zahlungsausfällen potenzieller Kunden zu schützen. Die SCHUFA Holding AG besteht bereits seit 1924. Wer einen negativen Schufa Eintrag- aufweist, dem wird in der Regel eine Kreditaufnahme bei deutschen Banken und Sparkassen verweigert. Daher ist es wichtig seinen persönlichen Schufa-Score möglichst positiv zu halten.

Wir erläutern kurz und knapp, wie der Schufa-Score zusammengesetzt wird ► Zugrundeliegende Daten ► Simulator ► Selbstauskunft ► Was tun bei schlechtem Score?

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Beitrag: So verbessere ich meine Bonität bei der Schufa

Ratgeber: 20 bewährte Möglichkeiten, die eigene Bonität zu verbessern

Eine gute Bonität hilft in mehreren Lebenssituationen. Nicht nur dann, wenn ein Kredit aufgenommen werden soll. Eine gute Bonität ist auch dann entscheidend, wenn Versicherungen abgeschlossen, Telefonverträge vereinbart oder eine neue Wohnung angemietet werden soll.

Girokonto im Plus und den Hauskredit immer regelmäßig bedient – schon ist ein guter Schufa-Score gesichert? Da gibt es leider noch einige weitere Faktoren, die stimmen sollten:

Wie gelingt es, die eigene Bonität auf ein gutes Level zu heben? ► Relevante Faktoren für die eigene Bonität ► Selbstauskunft kostenlos anfordern ► Fehler korrigieren lassen ► Unsere 20 Empfehlungen befolgen

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Wie erhalte ich Auskunft über mein Schufa-Scoring?

Laut Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat jede Person das Recht auf eine Auskunft über die bei einem Unternehmen über sie gespeicherten Daten. Ebenfalls gibt es das Recht, fehlerhafte Daten korrigieren zu lassen. Im Gegensatz zu früher kann diese mittlerweile sogar mehrmals im Jahr angefordert werden.

Die Auskunft an Privatleute ist kostenlos. Wie Sie dafür vorgehen müssen, zeigt dieser Artikel. Alternativ oder ergänzend kann man sich mit dem Schufa-Scoresimulator eine erste Annäherung an den eigenen Score errechnen lassen.

Jeder Verbraucher kann der Schufa die Scoreübermittlung zu seiner Person verbieten. Ob dies dann negative Auswirkungen bei der Kreditvergabe hat, ist nicht bekannt.

Punkt 2

2. Finger weg von unseriösen Angeboten!

Grundsätzlich werden Schweizer Kredite von Schweizer Banken nach Schweizer Recht vergeben. Doch auch im benachbarten Liechtenstein gibt es seriöse Anbieter. Die Frage nach der Seriosität hat durchaus eine Daseinsberechtigung, denn in der Finanzbranche tummeln sich auch eine ganze Reihe schwarzer Schafe, die mit ihren dubiosen Machenschaften arglosen Kreditkunden das Geld aus der Tasche ziehen möchten. Wenn also von grotesk niedrigen Zinsen, dem vollständigen Verzicht auf eine Bonitätsprüfung und skurrilen Gebühren die Rede ist, ist von einem Vertragsabschluss dringend abzuraten. Auch eine fehlende Zertifizierung trennt die Spreu vom Weizen.

Punkt 3

3. Für wen eignet sich der Schweizer Kredit?

Irrtümlich wird oft angenommen, dass ein Schweizer Kredit auch Menschen mit schlechter Bonität oder ohne Einkommen zur Verfügung steht. Dies ist eine Fehlinformation. Zwar wird beim Schweizer Kredit auf eine Abfrage der Schufa-Auskunft verzichtet, darüber hinaus agieren die Banken in der Schweiz aber genauso risikobewusst wie deutsche Kreditinstitute. Wer über keine ausreichende Bonität verfügt und keine Sicherheiten stellen kann, wird daher auch dort keinen Erfolg haben. Einzig die Tatsache, dass eine Kreditablehnung nicht der Schufa gemeldet wird, kann auf der Habenseite verbucht werden. Die Zielgruppe für einen Schweizer Kredit sind daher Personen, die in soliden finanziellen Verhältnissen leben und aller Wahrscheinlichkeit zufolge ihre finanziellen Verpflichtungen auch in Zukunft bedienen können, jedoch über einen negativen Schufa-Score verfügen. Unabhängig davon ist es immer sinnvoll, seine eigenen Schufa-Einträge zu kennen und im Bedarfsfall auch löschen zu lassen. Immer wieder finden sich dort nämlich auch falsche, veraltete oder unberechtigte Einträge, die einem die Teilnahme an Finanztransaktionen im Wesentlichen versperren. Wer sich damit überfordert fühlt, sollte unbedingt anwaltlichen Rat aufsuchen, denn die Auswirkungen eines negativen Schufa-Ratings sind immens.

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Punkt 4

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

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