So funktioniert das Schufa-Scoring – einfach erklärt
Der sogenannte Schufa-Score ist ein Wert, welcher bei der Beurteilung des zukünftigen Zahlungsverhaltens von einzelnen Personen herangezogen wird. Auf den Schufa-Score greifen Kreditgeber und andere Unternehmen zu, um sich vor Zahlungsausfällen potenzieller Kunden zu schützen. Die SCHUFA Holding AG besteht bereits seit 1924. Wer einen negativen Schufa Eintrag- aufweist, dem wird in der Regel eine Kreditaufnahme bei deutschen Banken und Sparkassen verweigert. Daher ist es wichtig seinen persönlichen Schufa-Score möglichst positiv zu halten.
Wir erläutern kurz und knapp, wie der Schufa-Score zusammengesetzt wird ► Zugrundeliegende Daten ► Simulator ► Selbstauskunft ► Was tun bei schlechtem Score?
Kurz zusammengefasst
- Funktionsweise des Schufa-Scores
Der Schufa-Score bewertet die Kreditwürdigkeit anhand von Daten wie Zahlungsverhalten, Krediten und Vertragsabschlüssen. Er beeinflusst maßgeblich Entscheidungen bei Krediten, Mietverträgen und Handyabschlüssen. - Kritik an der Berechnung
Die genaue Algorithmik des Schufa-Scores bleibt undurchsichtig. Dies erschwert es Verbrauchern, nachvollziehen zu können, wie sich der Score zusammensetzt und welche Faktoren welchen Einfluss haben. - Relevanz des Scorings
Der Schufa-Score ist eine zentrale Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen, da er Risiken für Unternehmen und Banken kalkulierbar macht. Ein schlechter Score kann erhebliche Einschränkungen im Alltag bedeuten. - Neues Scoring-Modell (NGS)
Das kommende Next Generation Scoring soll die Berechnung transparenter machen und die Kriterien reduzieren. Dies soll ab 2025 für mehr Nachvollziehbarkeit und Fairness sorgen. - Speicherfristen und Änderungen
Negativeinträge werden seit 2024 unter bestimmten Bedingungen schneller gelöscht. Das erleichtert Verbrauchern, nach finanziellen Problemen schneller ihre Bonität wiederherzustellen. - Datenschutz und rechtliche Neuerungen
Ein EuGH-Urteil hat die Nutzung personenbezogener Daten weiter eingeschränkt. Künftig könnten Merkmale wie die Postleitzahl bei der Bonitätsbewertung verboten werden. - Tipps zur Verbesserung der Bonität
Verbraucher können ihre Bonität aktiv verbessern, indem sie regelmäßig ihre Schufa-Daten prüfen, Kreditanfragen reduzieren und offene Rechnungen fristgerecht begleichen. - Kontroversen und Schwächen
Kritiker bemängeln die fehlende Transparenz des Systems und die Möglichkeit von Fehleinschätzungen. Trotz Reformen bleibt das Vertrauen in das Schufa-Scoring eingeschränkt.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Wann werden Daten an die Schufa gesendet?
Es gibt unterschiedliche Gründe, die dazu führen, dass Daten an die Schufa übermittelt werden, nicht nur dann, wenn ein Kredit beantragt wird. Unter anderem dann, wenn folgende Fälle vorliegen:
- Wenn bei einem Elektromarkt oder Möbelhaus eine Ratenzahlung für größere Einkäufe vereinbart wird
- Wenn der Stromanbieter gewechselt wird
- Wenn ein Fahrzeug mittels Fremdfinanzierung finanziert wird
- Wenn ein Mobilfunkvertrag abgeschlossen wird
- Wenn ein Kreditangebot eingeholt wird
- Wenn ein Kredit aufgenommen wird
- Wenn eine Kreditkarte beantragt wird
- Wenn ein Konto eröffnet wird
- ...
2. Welche Daten werden gespeichert?
Neben personenbezogenen Daten (Name, Anschrift, Geburtsdatum) werden hauptsächlich Informationen zu möglicherweise bestehenden Zahlungsausfällen oder zur Laufzeit von bereits aufgenommenen Krediten gespeichert. Weiterhin werden Informationen über die Anzahl von Konten und Kreditkarten gespeichert, bisherige Mobilfunk- und Leasingverträge, bisherige Zahlungsverzüge oder auch Negativmerkmale wie Inkasso oder Insolvenzverfahren.
3. Wie berechnet sich der Schufa Score?
Die genaue Berechnung des Schufa-Scores unterliegt dem Geschäftsgeheimnis der SCHUFA Holding AG und kann daher nicht exakt offengelegt werden. Der höchste Wert des Schufa-Scorings ist 100 %. Je höher dieser Wert liegt, desto besser wird die Bonität der jeweiligen Person eingeschätzt. Bei einem Wert unter 50% besteht ein sehr kritisches Risiko und die Ausfallwahrscheinlichkeit wird sehr hoch eingeschätzt.
Score-Simulator
Mit dem Schufa-Score-Simulator will die Schufa die Faktoren des Scorings erläutern und gibt nach Beantwortung von einigen Fragen eine grobe (kostenlose) Bonitätseinschätzung. Der Simulator findet sich unter: schufa.de/scorechecktools/pt-scoresimulator.html
4. Was tun bei einer geplanten Kreditaufnahme mit negativem Schufa-Score?
In vielen Fällen kommt es vor, dass ein Kredit aufgrund einer negativen Schufa Beurteilung nicht vergeben wird, auch dann nicht, wenn die Bonität des Kreditsuchenden an sich vielleicht ausreichend ist. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn fälschliche Einträge vorgenommen wurden oder alte Einträge noch nicht gelöscht wurden. Daher ist es wichtig, seinen Schufa-Score regelmäßig zu überprüfen. Dies kann man einmal im Jahr kostenlos tun. Sollte der Score ungünstig ausfallen, gilt es, Maßnahmen zur Verbesserung der Bonität einzuleiten.
5. Wie kann man den Schufa-Score verbessern?
Um den eigenen Schufa-Score so hoch wie möglich zu halten, kommt es auf eine Reihe von Aspekten an, prinzipiell sollte man sich schlicht „nichts zu Schulden kommen lassen“. Zunächst einmal sollte man sich an folgende Dinge halten:
- Rechnungen immer pünktlich bezahlen
- Ratenzahlungen immer pünktlich begleichen
- Ungenutzte Kreditkarten und Konten sollte man besser kündigen, ebenso alte, nicht mehr benötigte Verträge
- Im besten Fall sind die eigenen Ausgaben nie höher als die Einnahmen
- Ein häufiger Wechsel des Wohnsitzes sollte vermieden werden
- Regelmäßige Überprüfung: Nutzen Sie Ihr Recht auf eine jährliche kostenfreie Selbstauskunft. So haben Sie stets den Überblick über Ihre Daten.
- Keine überflüssigen Kreditanfragen: Jede Anfrage hinterlässt Spuren. Verwenden Sie stattdessen die sogenannte „Konditionenanfrage“, um unverbindliche Angebote einzuholen.
- Kontoausgleiche beachten: Vermeiden Sie dauerhaft überzogene Girokonten. Ein ausgeglichener Kontostand wirkt sich positiv aus.
- Verträge überdenken: Zu viele laufende Verträge, etwa für Kreditkarten oder Handyverträge, können sich negativ auswirken. Weniger ist hier oft mehr.
Dies sind die wichtigsten Maßnahmen. Sie können noch mehr tun. Dazu haben wir einen eigenen Beitrag verfasst:
Beitrag: Bonität verbessern
Ratgeber: 20 bewährte Möglichkeiten, die eigene Bonität zu verbessern
Eine gute Bonität hilft in mehreren Lebenssituationen. Nicht nur dann, wenn ein Kredit aufgenommen werden soll. Eine gute Bonität ist auch dann entscheidend, wenn Versicherungen abgeschlossen, Telefonverträge vereinbart oder eine neue Wohnung angemietet werden soll.
Girokonto im Plus und den Hauskredit immer regelmäßig bedient – schon ist ein guter Schufa-Score gesichert? Da gibt es leider noch einige weitere Faktoren, die stimmen sollten:
Wie gelingt es, die eigene Bonität auf ein gutes Level zu heben? ► Relevante Faktoren für die eigene Bonität ► Selbstauskunft kostenlos anfordern ► Fehler korrigieren lassen ► Unsere 20 Empfehlungen befolgen
6. Aktuelle Entwicklungen im Schufa-Scoring: Was Sie wissen sollten
Das Thema Schufa-Scoring hat in den letzten Jahren einige Änderungen durchlaufen, die für Verbraucher von großer Bedeutung sind. Um Ihnen einen umfassenden Überblick zu geben, haben wir die neuesten Informationen zusammengetragen und bewertet. Diese Ergänzungen beleuchten die wichtigsten Neuerungen und geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie Ihre Kreditwürdigkeit im Blick behalten können.
6.1. Die Einführung des neuen Schufa-Scores: Einfacher und transparenter
Ab 2025 plant die Schufa ein neues Modell, das sogenannte Next Generation Scoring (NGS). Der Fokus liegt darauf, das Scoring-System zu vereinfachen. Wo bisher über 50 verschiedene Score-Varianten existierten, soll künftig ein einheitlicher Score für alle gelten. Dieser Ansatz wird nicht nur übersichtlicher, sondern auch fairer gestaltet, da die Zahl der berücksichtigten Faktoren auf etwa 10 bis 15 reduziert wird.
Was bedeutet das für Sie? Mehr Transparenz! Bisher war die Berechnung für Verbraucher schwer nachvollziehbar. Das neue System soll auf Basis klarer Kriterien erfolgen, sodass Sie besser verstehen können, wie Ihr Score zustande kommt.
6.2. Kürzere Speicherfristen: Schneller wieder kreditwürdig
Seit Mai 2024 gibt es eine wichtige Änderung bei den Speicherfristen. Negative Einträge, die durch offene Forderungen entstanden sind, können nun bereits nach 18 Monaten gelöscht werden, wenn die Forderung innerhalb von 100 Tagen beglichen wurde. Das ist eine enorme Erleichterung für viele Menschen, die ihre finanzielle Situation schnell wieder stabilisieren möchten.
Unser Tipp: Wenn Sie offene Rechnungen begleichen, stellen Sie sicher, dass dies dokumentiert wird. Fordern Sie eine Bestätigung über die Erledigung und prüfen Sie anschließend, ob die Schufa die Löschung fristgerecht vorgenommen hat.
6.3. EuGH-Urteil und die Folgen: Datenschutz wird strenger
Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Dezember 2023 hat die Anforderungen an die Verarbeitung persönlicher Daten durch Auskunfteien wie die Schufa verschärft. Besonders interessant: Es wird strenger reguliert, welche Daten für die Berechnung der Bonität verwendet werden dürfen. So könnte die Nutzung der Postleitzahl oder anderer indirekter Merkmale in Zukunft entfallen, da sie keinen direkten Bezug zur finanziellen Verlässlichkeit haben.
Das ist ein großer Schritt in Richtung Datenschutz und Fairness. Kritiker bemängeln jedoch, dass dieser Ansatz die Aussagekraft des Scorings beeinflussen könnte. Für Verbraucher bleibt jedoch klar: Ihre persönlichen Daten sind besser geschützt als je zuvor.
6.4. Ein kritischer Blick: Was bleibt problematisch?
Trotz der Verbesserungen bleibt das Schufa-Scoring ein umstrittenes Thema. Kritiker monieren, dass die genauen Algorithmen weiterhin nicht vollständig offengelegt werden. Auch die Verwendung bestimmter Datenquellen, etwa aus Online-Shopping oder Mietverhältnissen, sorgt für Diskussionen.
Für Sie bedeutet das: Bleiben Sie wachsam und hinterfragen Sie, welche Daten wirklich gespeichert sind. Bei Unstimmigkeiten können Sie jederzeit eine Berichtigung oder Löschung beantragen.
6.5. Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Schufa auf dem Weg zu mehr Transparenz und Fairness ist. Gleichzeitig bleiben Baustellen, die weiter beobachtet werden müssen. Mit den richtigen Informationen und einer proaktiven Haltung können Sie jedoch Ihre Kreditwürdigkeit stärken und von den neuen Regelungen profitieren.
7. Zum Schluss: Interessante Fakten zum Schufa-Scoring
- Die Schufa arbeitet mit über 9.000 Vertragspartnern zusammen, darunter Banken, Versandhändler und Telekommunikationsunternehmen. (Quelle: Schufa-Jahresbericht)
- Bis zu 90 % der Deutschen haben einen positiven Schufa-Score, der als „kreditwürdig“ eingestuft wird. Negative Einträge betreffen also eine Minderheit. (Quelle: Statista)
- Der erste Schufa-Datensatz stammt aus den 1920er Jahren – damals wurden Kreditinformationen noch manuell auf Karteikarten verwaltet. (Quelle: Wirtschaftsarchiv Hohenheim)
- Falsche Daten sind in rund 30 % der Selbstauskünfte enthalten, was die Wichtigkeit einer regelmäßigen Überprüfung unterstreicht. (Quelle: Verbraucherzentrale)
- Eine zu große Anzahl von Kreditkarten kann sich negativ auswirken, selbst wenn Sie keine Schulden haben. Die Schufa bewertet dies als erhöhtes Risiko. (Quelle: Wirtschaftswoche)
- Wohnungsanfragen bei Maklern werden oft an die Schufa gemeldet, was den Score beeinflussen kann – vielen Verbrauchern ist das nicht bewusst. (Quelle: Immobilienverband Deutschland)
- In Österreich und der Schweiz gibt es ähnliche Systeme, aber dort ist die Datenbasis oft transparenter und weniger umfangreich. (Quelle: Europäische Verbraucherzentrale)
8. Ergänzung oder Frage von Ihnen?
Können Sie etwas zu obigem Beitrag ergänzen? Oder ist eine Frage bei Ihnen unbeantwortet geblieben? Haben Sie einen Fehler gefunden?
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
9. Schufa-Wissen
Das ist die Schufa
Das Unternehmen
Die Schufa Holding AG (steht für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz SCHUFA) ist eine sogenannte Wirtschaftsauskunftei in Deutschland. Sie sitzt in Wiesbaden und beschäftigt 900 Mitarbeiter. Der Umsatz beläuft sich auf 212 Millionen Euro (2019).
Die Aktionärsstruktur setzt sich aus Kreditinstituten, Handelsunternehmen und sonstigen Dienstleistern zusammen.
Das Geschäftsfeld der SCHUFA besteht darin, ihre Geschäftspartner (in der Regel kreditvergebende Banken) mit Informationen zur Bonität (Kreditwürdigkeit) der potenziellen Kreditnehmer zu versorgen.
Hierfür verfügt die Schufa über knapp 1 Milliarde Einzeldaten zu rund 68 Millionen natürlichen Personen und zu 6 Millionen Firmen (Quelle: Wikipedia; Stand: März 2022).
Die Schufa bearbeitet pro Jahr gut 165 Millionen Anfragen zur Kreditwürdigkeit, darunter knapp 3 Millionen Anfragen von Privatmenschen, die über ihre Einstufung Bescheid wissen wollen.
Welche Daten werden von der Schufa erfasst?
Viele! Dies sind unter anderem:
- Kreditverträge
- Leasingverträge
- Eröffnung von Konten
- Anzahl der Konten
- Kreditkarten
- Telekommunikationsverträge
- Kundenkonten des Handels
Erfasst werden auch:
- Abweichendes Zahlungsverhalten
- Forderungen, die fällig, ausreichend gemahnt und nicht bestritten sind
- Forderungen nach gerichtlicher Entscheidung und deren Erledigung
- Wohnungswechsel
- Missbrauch von Konten
- Missbrauch von Kreditkarten nach Nutzungsverbot
Dazu kommt einiges mehr. Nach gestaffelten Speicherfristen werden die jeweiligen Daten wieder gelöscht.
Der Schufa-Score
Das Verfahren zur Ermittlung des Scores ist geheim. Es sind aber einige Fakten bekannt:
- Der Basisscore (dieser wird bei der Eigenauskunft mitgeteilt) ist ein Wert zwischen 1 und 100 Prozent, wobei 100 % nur theoretisch erreichbar sind, aber gut ein Viertel der Personen einer Stichprobe aus dem Jahr 2009 lag bei über 99 %.
- Es handelt sich um einen Schätzwert über die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kredit bedient bzw. ein Vertrag erfüllt wird.
- Je niedriger dieser Wert ist, desto höher soll die Ausfallwahrscheinlichkeit sein. Personen, die in einem Insolvenzverfahren stecken, haben laut Stichprobe aus dem Jahr 2009 einen Basiscore von ungefähr 5 %.
- Wenn eine Bank oder ein Mobilfunkunternehmen den Schufa-Score eines potenziellen Kunden anfragt, erhalten sie unterschiedliche Werte.
Beitrag: Wie funktioniert das Schufa-Scoring?
Wie funktioniert das Schufa-Scoring?
So funktioniert das Schufa-Scoring – einfach erklärt
Der sogenannte Schufa-Score ist ein Wert, welcher bei der Beurteilung des zukünftigen Zahlungsverhaltens von einzelnen Personen herangezogen wird. Auf den Schufa-Score greifen Kreditgeber und andere Unternehmen zu, um sich vor Zahlungsausfällen potenzieller Kunden zu schützen. Die SCHUFA Holding AG besteht bereits seit 1924. Wer einen negativen Schufa Eintrag- aufweist, dem wird in der Regel eine Kreditaufnahme bei deutschen Banken und Sparkassen verweigert. Daher ist es wichtig seinen persönlichen Schufa-Score möglichst positiv zu halten.
Wir erläutern kurz und knapp, wie der Schufa-Score zusammengesetzt wird ► Zugrundeliegende Daten ► Simulator ► Selbstauskunft ► Was tun bei schlechtem Score?
Beitrag: So verbessere ich meine Bonität bei der Schufa
Ratgeber: 20 bewährte Möglichkeiten, die eigene Bonität zu verbessern
Eine gute Bonität hilft in mehreren Lebenssituationen. Nicht nur dann, wenn ein Kredit aufgenommen werden soll. Eine gute Bonität ist auch dann entscheidend, wenn Versicherungen abgeschlossen, Telefonverträge vereinbart oder eine neue Wohnung angemietet werden soll.
Girokonto im Plus und den Hauskredit immer regelmäßig bedient – schon ist ein guter Schufa-Score gesichert? Da gibt es leider noch einige weitere Faktoren, die stimmen sollten:
Wie gelingt es, die eigene Bonität auf ein gutes Level zu heben? ► Relevante Faktoren für die eigene Bonität ► Selbstauskunft kostenlos anfordern ► Fehler korrigieren lassen ► Unsere 20 Empfehlungen befolgen
Wie erhalte ich Auskunft über mein Schufa-Scoring?
Laut Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat jede Person das Recht auf eine Auskunft über die bei einem Unternehmen über sie gespeicherten Daten. Ebenfalls gibt es das Recht, fehlerhafte Daten korrigieren zu lassen. Im Gegensatz zu früher kann diese mittlerweile sogar mehrmals im Jahr angefordert werden.
Die Auskunft an Privatleute ist kostenlos. Wie Sie dafür vorgehen müssen, zeigt dieser Artikel. Alternativ oder ergänzend kann man sich mit dem Schufa-Scoresimulator eine erste Annäherung an den eigenen Score errechnen lassen.
Jeder Verbraucher kann der Schufa die Scoreübermittlung zu seiner Person verbieten. Ob dies dann negative Auswirkungen bei der Kreditvergabe hat, ist nicht bekannt.
FAQ zu Schufa und Co.
Welche Daten speichert die Schufa?
Es sollen nur „kreditrelevante“ Daten gespeichert werden:
- Persönliche Daten wie Adresse, Name, Staatsbürgerschaft und Geburtsdatum.
- Daten über Kreditverträge, Kreditanfragen, Konten, Leasing-Verträge, Mobilfunk-Verträge, Null-Prozent-Finanzierungen usw.
- Daten zu „Zahlungsstörungen“ wie ausbleibende Ratenzahlungen, Privatinsolvenz, eidesstattliche Versicherungen, Mahnverfahren.
Welcher Schufa-Score gilt als problematisch?
Wenn Sie einen Schufa-Score von 97,5 oder höher haben, müssen Sie sich als Verbraucher keine Gedanken machen: Ihr persönliches Ausfallrisiko wird als sehr gering eingestuft.
Interessant zu wissen: Bei gut 90 Prozent aller Verbraucher liegen ausschließlich positive Merkmale vor.
Wie kann ich einen Schufa-Eintrag ändern oder löschen lassen? (mit Musterbrief)
Wenn Sie eine kostenlose Datenauskunft über sich selbst eingeholt haben und dabei einen fehlerhaften Eintrag (Kredit längst abgezahlt, falsche Adresse usw.) feststellen, gehen Sie wie folgt vor:
- Notieren Sie die fehlerhaften Einträge schriftlich.
- Ergänzen Sie die richtige Version / Fassung bzw. fordern Sie die Löschung überholter/falscher Daten.
- Ergänzen Sie das Schreiben mit Nachweisen für Ihre Richtigstellung (Ausweiskopie, Nachweis über getilgten Kredit etc.).
- Schicken Sie diese Richtigstellung per Einschreiben an die Schufa und fordern Sie diese in dem Brief auf, die fehlerhaften Einträge zu korrigieren oder zu löschen.
Musterbrief zur Löschung/Veränderung eines Datensatzes
An die
SCHUFA Holding AG
Privatkunden ServiceCenter
Postfach 10 34 41
50474 Köln
Ort, Datum
Betreff: Korrektur / Löschung Eintrag XXXX
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe am Datum XXXX eine Selbstauskunft angefordert, um meine Daten zu prüfen. Dabei habe ich einen fehlerhaften Eintrag festgestellt.
Dann:
- Fehlerhaften Eintrag aufführen
- Erläuterung des Sachverhalts
- Den korrekten Sachverhalt / Eintrag darstellen.
- Nachweise für korrekte Version des Eintrages auflisten und anhängen
Weiter im Mustertext:
Ich fordere Sie auf, die falschen Daten bis zum Datum (z. B. heute in drei Wochen, die Frist muss angemessen sein) zu korrigieren.
Bitte senden Sie mir im Anschluss eine aktualisierte Selbstauskunft.
Mit freundlichen Grüßen
Vorname Name
Wer darf Informationen zu meiner Bonität bei den Auskunfteien abfragen?
Alle Unternehmen und Firmen, die ein „berechtigtes Interesse“ gemäß dem Bundesdatenschutzgesetz haben. Sprich: die ein finanzielles Risiko bei Geschäften mit Ihnen eingehen. Zum Beispiel, wenn man Ihnen einen Kredit gewähren oder einen Kauf auf Rechnung ermöglichen möchte.
Wo erhalte ich Auskunft zu meiner Bonitätseinstufung?
Die Selbstabfrage ist einmal pro Jahr als Datenkopie kostenlos für jeden Verbraucher möglich. Und dieses Angebot sollte auch jeder Verbraucher in Anspruch nehmen. Alternativ oder ergänzend kann man sich mit dem Schufa-Scoresimulator eine erste Annäherung an den eigenen Schufa-Score errechnen lassen.
Auskunftei | Anschrift | Link zur kostenlosen Selbstauskunft |
Schufa |
Schufa Holding AG |
meineschufa.de/de/datenkopie |
Creditreform Boniversum |
Creditreform Boniversum GmbH Hellersbergstraße 11 41460 Neuss Tel.: +49 (0)21311090 |
boniversum.de/verbraucherservice/selbstauskunft |
Infoscore | Infoscore Consumer Data GmbH Rheinstraße 99 76532 Baden-Baden Tel.: +49 (0)7221 5040 3000 |
experian.de/selbstauskunft |
Crif | Crif Bürgel GmbH Friesenweg 4 Haus 12 22763 Hamburg Tel.: +49 (0)40 898030 |
crif.de/konsumenten/selbstauskunft/ |
Einmal pro Jahr ist eine Selbstauskunft (Datenkopie) per Gesetz kostenlos. In der Regel erhält man einen numerischen Score (Schufa: zwischen 1 und 100, Erläuterungen zum Schufa-Score hier), welcher die eigene Kreditwürdigkeit darstellt. |
Was kann ich tun, um meine Bonität zu verbessern?
Kurz gesagt:
- Schritt 1: Selbstauskunft einholen – regelmäßig Schufa-Daten kontrollieren
- Vor(!) dem Kreditantrag: Fehler in der Selbstauskunft korrigieren lassen
- Stets Löschfristen einhalten
- Rechnungen pünktlich bezahlen
- Mehrere Kleinkredite? Kreditanzahl reduzieren
- Schulden abbauen
- Bestehe bei Kreditanfrage auf Einstufung als Konditionsanfrage
- Häufige Wohnortwechsel vermeiden
- Feste Hausbank führen
- Weniger ist mehr: nur notwendige Konten und Kreditkarten führen
- Unnötige Verträge kündigen
- Hohen Dispokredit beantragen, aber Dispo nicht in Anspruch nehmen
- Auf Geoscoring achten
- Datenmissbrauch und Identitätsdiebstahl erschweren bzw. melden
- Bei Zahlungsschwierigkeiten: Dialog mit dem Gläubiger suchen
- Zweiten Kreditnehmer oder Bürgen ergänzen
- Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis anstreben
- Mehr verdienen
- Eigenkapital ansparen
- Last not least: Mehr einnehmen als ausgeben
Erläuterungen zu allen Punkten im Beitrag "Bonität verbessern".
Sollte ich mehrere Kreditkarten führen?
Aus Sicht des Scorings: Nein. Besser eine gute Kreditkarte anschaffen und die anderen abschaffen, das wirkt sich u.a. positiv auf den Schufa-Score aus. Andererseits: auf Reisen kann eine Backup-Kreditkarte die Rettung in der (Verlust-)Not sein. Hier gilt es abzuwägen.
Was kann ich tun, wenn ein Kreditantrag von mir abgelehnt wird?
- Fragen Sie bei der Bank nach dem Grund.
- Klären Sie Ihre Bonitätseinstufung ab und korrigieren Sie diese gegebenenfalls.
- Fragen Sie dann erneut bei einem anderen Kreditinstitut an.
Wie viele Anfragen erhält die Schufa pro Tag?
Rund 450.000 (von Vertragspartnern – Unternehmen – und Verbrauchern). Interessant zu wissen: Bei gut 90 Prozent aller Verbraucher liegen ausschließlich positive Merkmale vor.
Sollte ich mich bei schlechter Bonität um einen Kredit aus dem Ausland bemühen?
Tendenziell nein. Hier tummeln sich zum einen unter den Anbietern vermehrt schwarze Schafe. Zum anderen zahlen Sie auf jeden Fall deutlich höhere Zinsen auf Ihre Schulden.
Ist eine Frage unbeantwortet geblieben?
Haben Sie eine weitere Frage zu Schufa oder anderen Auskunfteien?
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