Eine private Rentenversicherung gewährt Ihnen bei Abschluss eine lebenslang garantierte Rente. Klassischerweise zahlen Sie zunächst über einen relativ langen Zeitraum ein. Bei Renteneintritt bzw. Vertragsablauf wählen Sie dann zwischen einer Einmalauszahlung der Ansparsumme oder einer monatlichen Rente.
Sie ist in aller Regel ein weiterer - empfehlenswerter - Baustein zur Deckung der Versorgungslücke im Alter.
Die Renditen einer privaten Rentenversicherung mögen in Berechnungsbeispielen kleiner ausfallen als bei einer direkten Geldanlage, z. B. in Anleihen oder. Es gibt aber pfiffige Vorteile gegenüber der eigenen "händischen" Ansparung:
1. Vorteile einer Rentenversicherung gegenüber dem Selbersparen
- Sie werden bei der Rentenversicherung (RV) zum monatlichen Sparen gezwungen – ihr Anti-Spar-Schweinehund hat kaum eine Chance
- Die private Rentenversicherung zahlt die monatliche Rente auch bei Erreichen eines sehr hohen Alters. Private Ersparnisse sind da oft aufgezehrt.
- Die private Rentenversicherung ist bis zu einem gewissen Vermögen vor dem Zugriff der Agentur auf Arbeit geschützt
- Versteuert wird bei der RV nur der Ertragsanteil und das mit einem moderaten Satz
Im Alter gut lachen hat, wer rechtzeitig vorsorgt
2. Ausgestaltungen der privaten Rentenversicherung
Sie haben mehrere Möglichkeiten bei einer privaten Rentenversicherung:
2.1. a) Garantierte Rentenzahlung
In der Regel garantieren private Rentenversicherungsverträge eine Rentenzahlung vom angepeilten Renteneintritt bis zum Tode.
Momentan mau | Alternativen
Im April 2017 schreibt Finanztest: "Ungeförderte Rentenversicherung lohnen sich kaum noch." In Ausgabe Dezember 2020: "Fondsgebundene Rentenversicherungen eignen sich für bequeme Sparer, die das Risiko einer Fondsanlage eingehen wollen und ausschließlich für das Alter vorsorgen möchten. Für die meisten Sparer sind Fondssparpläne jedoch besser geeignet." Wer dennoch eine private Rentenversicherung abschließen möchte, findet Tipps unter test.de/private-rentenversicherung.
Finanztest rät dazu, Alternativen zu prüfen: ein ETF-Portfolio mit späterem Sofortrenten-Abschluss oder die freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung:
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Beitrag: Geheimtipp Sonderzahlung Rentenversicherung ab 50 – Anleitung und Rechner
Sonderzahlung Rentenversicherung ab 50
Das lohnt (oft):
Sonderzahlung Rentenversicherung ab 50: Anleitung und Rechner
Es erfreut sich zunehmender Beliebtheit, gilt aber nach wie vor als Geheimtipp. Das Prozedere ist auch nicht ganz einfach, zudem wollen steuerliche Vorteile geschickt genutzt werden. Die Rede ist von einer möglichen Sonderzahlung zur Rentenversicherung ab 50.
Finanztest und andere haben errechnet: Wenn Sie sich einer guten Gesundheit erfreuen und mit einem (normal) langen Leben rechnen, sind Sonderzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung eine gute Investition. Eine der wenigen sinnvollen Geldanlagen, die Arbeitnehmern im Alter von 50 aufwärts offen steht. Vor allem dann, wenn die möglichen Steuererleichterungen optimal genutzt werden. Allein in 2018 haben 17.086 Einzahler diese Möglichkeit genutzt. Tendenz steigend. 2020 waren es schon ca. 35.000, 2021 sogar 41.483.
Allerdings ist der Vorgang nicht ganz einfach und bedarf dem Befolgen einiger Schritte. Wir listen diese auf, erläutern jeden Punkt und verweisen auf notwendige Formulare und hilfreiche Rechner.
Sonderzahlung zum Ausgleich von Rentenabschlägen oder zur Erhöhung der Rente ► Vorgehen ► wo melden? ► geschickt steueroptimiert einzahlen in 5 Schritten ► Überprüfen der Rente ► Günstige Konditionen sichern
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In diesem Artikel finden Sie ETF bzw. Indexfonds grundsätzlich erläutert, sicherheitsrelevante Auswahlkriterien, Aufteilungsstrategien, Fondsempfehlungen und kostengünstige Anlagemöglichkeiten.
Sie können auch festlegen, dass Ihre Privatrente im Todesfall auf einen Partner übertragen wird. So kann zum Beispiel vereinbart werden, dass die (dann etwas verminderte) Rente 5, 10 oder 15 Jahre an Verbliebende ausgezahlt wird – gut für alle, welche die Hinterbliebenen in diesem Zeitraum versorgt wissen wollen. Dies geht aber zu Lasten Ihrer garantierten Rente aus der privaten RV.
Ähnlich verhält es sich mit der Beitragsrückgewähr: Hier wird vereinbart, dass die Hinterbliebenen bei Tod des Versicherungsnehmers vor Renteneintritt die Beiträge zurück erhalten.
2.2. b) Sofortrente
Verfügen Sie bei Renteneintritt über ein größeres Vermögen? Dann können Sie dies bei der Rentenversicherung einzahlen und sich monatlich eine Rente auszahlen lassen. Mehr zur Sofortrente.
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2.3. c) Dynamische Auszahlung
Empfehlenswert ist es, eine Dynamisierung der Rente zu vereinbaren. Von einem niedrigen Garantieniveau aus steigt die Privatrente dann jährlich um einen bestimmten Prozentpunkt und darf nicht gekürzt werden.
2.4. d) Einmalauszahlung möglich – Entscheidung bei Renteneintritt
Bei der privaten Rentenversicherung können Sie am Ende (zu Renteneintritt) meist wählen: Einmalauszahlung oder das angesparte Kapital verrenten. Entscheiden Sie sich für die Auszahlung als monatliche Rente und werden Sie sehr alt, gewinnen sie. Sterben sie früh, wären Sie mit einer Einmalauszahlung und sukzessiver Kapitalentnahme besser bedient gewesen …
2.5. Beachten Sie
- Private Rentenversicherer senden leider oftmals schwer zu verstehende Abrechnungen raus. Insbesondere Renditeberechnungen werden zweifelhaft vorgerechnet. Bei Unklarheiten bitten Sie um telefonische Aufklärung. Für Sie ist insbesondere die Höhe der zukünftigen Rente wichtig.
- Wählen Sie Ihre monatlichen Einzahlungen in die Rentenversicherung nicht zu hoch. Sie sollten diese Zahlungen die komplette Laufzeit der Versicherung durchhalten können.
- Wenn Sie auf eine fondsgebundene Rentenversicherung setzen, sollte diese das Anlegen in kostengünstige ETF ermöglichen. Unsere Fondsempfehlungen finden Sie hier.
3. Fazit
Die private Rentenversicherung ist prinzipiell ein sinnvoller Baustein der Altersvorsorge. Für Menschen mit hoher fester (sonstiger) Rente empfiehlt sich eher Auszahlung der Ansparsumme bei Renteneintritt und die darauf folgende Selbstanlage des Kapitals, für z.B. Selbständige ohne Grund-Rente eher die Auszahlung als laufende Rentenzahlung. Hierbei handelt es sich aber immer um eine Einzelfallabwägung.
Die Grundrente
Zuschlag bei geringer Rente
DIE GRUNDRENTE
in aller Kürze erläutert
- Start
Die Grundrente gibt es seit dem 1. Januar 2021. - Ziel
Rentnern, die lange gearbeitet haben, aber unterdurchschnittlich eingezahlt haben, einen Zuschlag zur Rente zu zahlen. - Voraussetzung für volle Grundrente
Mindestens 35 Jahre Grundrentenzeiten. Hierzu zählen vornehmlich Jahre der Beschäftigung, aber auch Zeiten der Kindererziehung, Pflege und andere, in denen „die Beitragsleistung an die Rentenkasse mindestens 0,025 Entgeltpunkten pro Monat entspricht“. - Höhe der Zuzahlung
Wenn anspruchsberechtigt, werden die Entgeltpunkte auf max. 0,8 Punkte pro Jahr verdoppelt – für maximal 35 Jahre. Dieser Wert wird danach um 12,5 % gekürzt. Einnahmen über dem Freibetrag von 1.250 € (Paare: 1.950 €) werden zu 60 % angerechnet. - Berechnungsbeispiel der Rentenversicherung
Verkäuferin, 40 Jahre Arbeit x 0,75 Entgeltpunkte x 39,32 Euro (Rentenwert Juli 2024) = 1179,60 Euro Rente – normalerweise.
Zuschlag von 0,05 Entgeltpunkten, der um 12,5 Prozent gekürzt wird (= 0,0438 Entgeltpunkte). Dieser Zuschlag von 0,0438 Entgeltpunkten wird für 35 Jahre mit dem aktuellen Rentenwert West berechnet:
35 Jahre x 0,0438 Entgeltpunkte x 39,32 Euro = rund 60,28 Euro Grundrentenzuschlag zur Rente
=> Neue (Grund-)Rente: 1239,88 Euro
4. Gut zu wissen
Auch eine private Rentenversicherung fördert den Alterswohlstand. Aber andere Bausteine sind in Zeiten niedriger Garantieverzinsungen bei den Strategien der Altersvorsorge noch sinnvoller. Siehe hierzu:
- Gesetzliche Rentenversicherung - Aufbau und Ihr Anspruch
- Betriebliche Altersvorsorge
- Staatlich geförderte Altersvorsorge - Riester und Co.