Lohnt sich die Sofortrente? Vor- und Nachteile sowie Alternativen
Bei einer Sofortrente zahlen Sie dem Versicherungsunternehmen einen (hohen) Einmalbetrag und erhalten dafür eine lebenslange monatliche Rente. Ihre Rendite aus dieser "Geldanlage" steigt, je älter Sie werden. Früher Tod - als wenn dieser nicht Schaden genug wäre - zieht auch noch eine schlechte Rendite mit sich. Doch eine Sofortrente hat auch einige Vorteile, auf die man vielleicht beim ersten Nachdenken kommt ...

Kurz zusammengefasst
- Definition der Sofortrente: Die Sofortrente ist eine private Altersvorsorge, bei der Sie durch eine Einmalzahlung eine lebenslange monatliche Rente erhalten. Sie ist besonders für Menschen geeignet, die planbare und sichere Einnahmen im Ruhestand suchen.
- Vorteile: Die Sofortrente bietet lebenslange Sicherheit, steuerliche Vorteile und Schutz vor der Gefahr, das Ersparte frühzeitig zu verbrauchen. Sie ist bequem, da der Versicherer die Kapitalverwaltung übernimmt.
- Nachteile: Eine hohe Einmalzahlung ist nötig, und die Rendite ist aufgrund niedriger Zinsen häufig gering. Zudem besteht bei frühem Tod ein Risiko, dass nicht das gesamte eingezahlte Kapital zurückgezahlt wird. Fehlende Flexibilität und der endgültige Charakter des Vertrags sind weitere Schwächen.
- Vertragsoptionen: Durch Optionen wie Hinterbliebenenrente, Kapitalrückgewähr oder eine dynamische Auszahlung können Sie die Sofortrente individuell anpassen. Diese Extras reduzieren jedoch oft die monatliche Rente.
- Alternativen: Zu den Alternativen zählen selbstverwaltete Entnahmepläne mit Fonds oder ETFs, Immobilien als Einnahmequelle, fondgebundene Rentenversicherungen sowie Bankauszahlpläne. Auch eine Einmalzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung kann sinnvoll sein.
- Fazit: Die Sofortrente eignet sich vor allem für ältere, gesunde Personen mit ausreichend Kapital. Alternativen bieten oft mehr Flexibilität und höhere Renditechancen.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Was ist die Sofortrente?
Die Sofortrente ist eine Form der privaten Altersvorsorge, die Ihnen ab dem Zeitpunkt der Einzahlung sofort eine lebenslange monatliche Rente auszahlt. Sie zahlen in der Regel eine größere Einmalzahlung – beispielsweise aus einer Abfindung, Erbschaft oder angesparten Vermögen – in eine Versicherung ein, und diese garantiert Ihnen ab dem nächsten Monat oder einem vereinbarten Zeitpunkt regelmäßige Auszahlungen. Diese sind meist bis zum Lebensende gesichert, was die Sofortrente besonders für Menschen attraktiv macht, die eine garantierte Absicherung im Ruhestand suchen.
Zahlungsstrom
Nehmen wir an, Sie zahlen dem Versicherer im Alter von 65 runde 100.000 Euro als Einzahlung in die Sofortrente. Dafür erhalten Sie beim momentanen Zinsniveau (Stand Februar 2025) zwischen 285 bis 400 Euro monatliche Rente je nach Anbieter und je nach Überschussbeteiligung. Die Anbieter nennen Ihnen immer zwei Beträge: eine Garantierente und eine höhere Summe, die eine mögliche Überschussbeteiligung einschließt.
Zwischenbilanz: Sie müssen im Schnitt 87 Jahre alt werden, damit Sie Ihr eingezahltes Geld bei der Sofortrente überhaupt wieder zurückbezahlt bekommen.
Überschussbeteiligung
Zu der garantierten Auszahlung (die Sie vom Versicherer genannt bekommen) kommen sogenannte Überschussbeteiligungen. Diese erhalten Sie vom Anlageerfolg des Versicherungsunternehmens. Viel ist hier bei den momentanen Niedrigzinsen nicht zu erwarten, aber 1-2 % können es schon werden. Zu empfehlen ist eine dynamische Variante, die im Laufe der Zeit die Überschussbeteiligung ansteigen lässt.
Vorteile der Sofortrente
- Lebenslange Sicherheit: Ein großer Pluspunkt der Sofortrente ist, dass Sie unabhängig von der Dauer Ihres Lebens eine garantierte monatliche Rente erhalten. Das schützt Sie vor der Gefahr, Ihr Vermögen zu früh aufzubrauchen. Die Versicherung zahlt auch bei Erreichen eines sehr hohen Alters.
- Schutz vor sich selbst: Sie können Ihr Erspartes nicht mehr leichtsinnig "verpulvern".
- Planbarkeit: Die regelmäßigen Zahlungen machen Ihre Finanzen im Alter vorhersehbar und erleichtern es, den Lebensunterhalt zu planen. Insbesondere für Menschen, die keine großen Schwankungen bei den Einnahmen mögen, ist dies ein Vorteil.
- Steuerliche Vorteile: Ein Teil der Rentenzahlungen wird steuerlich begünstigt behandelt, da nur der sogenannte Ertragsanteil der Besteuerung unterliegt. Wie hoch dieser Anteil ist, hängt von Ihrem Alter bei Rentenbeginn ab.
- Bequemlichkeit: Im Gegensatz zu anderen Anlagemöglichkeiten müssen Sie sich um nichts kümmern. Die Versicherung übernimmt die Anlage Ihres Kapitals und garantiert die Auszahlung.
- Sie können sich - kostenpflichtig - die Option in manche Verträge bauen, dass Sie sich bis zu einem gewissen Alter Ihr restliches Kapital auszahlen lassen können.
Optionen in den Verträgen
- Neben den unterschiedlichen Arten der Überschussbeteiligung lässt sich, wie gesagt, auch eine gewisse Zeit das Restkapital auszahlen, wenn Sie einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen haben.
- Darüber hinaus gibt es die sogenannte Pflegeoption, die im Falle einer Pflegebedürftigkeit eine höhere Rentenzahlung ermöglicht.
- Einige Sofortrenten-Anbieter bieten die Möglichkeit, im Falle eines frühen Todes den Erben das Restkapital auszuzahlen. Dieser Vorteil kostet natürlich.
Nachteile der Sofortrente
- Hohe Einmalzahlung: Der größte Nachteil ist die hohe Anfangsinvestition. Wer nicht über ein ausreichendes Vermögen verfügt, für den ist eine Sofortrente oft keine Option.
- Bekomme ich mein Geld überhaupt zurück? Sie haben oben gesehen, dass Sie schon sehr alt werden müssen, damit sich eine Sofortrente lohnt. Ihr Geld ist bei frühem Tode in der Regel weg.
- Niedrige Verzinsung: Die Rentenzahlungen basieren auf den aktuellen Zinssätzen, die derzeit historisch niedrig sind. Das bedeutet, dass die Rendite Ihrer Einmalzahlung möglicherweise nicht sehr attraktiv ausfällt.
- Kapitalverlust bei frühem Tod: Verstirbt der Versicherte frühzeitig, bevor er seine eingezahlte Summe „zurückerhalten“ hat, bleibt der Restbetrag in der Regel bei der Versicherung – es sei denn, es wurde eine Hinterbliebenenregelung oder Kapitalrückgewähr vereinbart.
- Fehlende Flexibilität: Einmal abgeschlossen, können Sie den Vertrag nicht mehr anpassen oder das Kapital zurückholen. Die Entscheidung ist also endgültig.
Vertragsoptionen der Sofortrente
- Hinterbliebenenrente: Sie können eine Zusatzoption abschließen, bei der Ihre Angehörigen im Todesfall eine Rente erhalten. Diese Absicherung verringert jedoch die Höhe Ihrer eigenen Rentenzahlungen.
- Kapitalrückgewähr: Bei dieser Variante wird sichergestellt, dass Ihre eingezahlte Summe im Todesfall an Ihre Erben ausgezahlt wird. Auch diese Option führt zu geringeren monatlichen Rentenzahlungen.
- Dynamik: Einige Anbieter bieten eine dynamische Sofortrente an, bei der Ihre Rente jährlich steigt, um die Inflation auszugleichen. Beachten Sie jedoch, dass die Anfangsrente in diesem Fall deutlich niedriger ausfallen kann.
- Verzinsung: Achten Sie auf die Verzinsung der garantierten und der prognostizierten Rentenzahlung. Letztere hängt stark von den Überschüssen des Versicherers ab und ist nicht garantiert.
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Alternativen zur Sofortrente
Falls die Sofortrente nicht zu Ihren Bedürfnissen passt, gibt es verschiedene Alternativen. Hier die Kurzübersicht:
- Einmalzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung
- Selbstverwaltete Entnahmepläne: Sie können Ihr Kapital in Fonds oder ETFs investieren und sich regelmäßige Auszahlungen einrichten. Diese Variante bietet höhere Renditechancen, birgt jedoch das Risiko, dass das Kapital bei ungünstigen Marktbedingungen aufgebraucht wird.
- Immobilien als Einnahmequelle: Durch den Kauf einer Immobilie können Sie entweder mietfrei wohnen oder über Vermietung ein regelmäßiges Einkommen erzielen.
- Fondgebundene Rentenversicherung: Diese Option kombiniert die Sicherheit einer Rente mit den Renditechancen von Kapitalmarktinvestitionen. Sie bietet jedoch keine garantierten Rentenzahlungen in der Höhe wie eine klassische Sofortrente.
- Bankauszahlpläne: Einige Banken bieten Auszahlpläne an, bei denen Ihr Kapital verzinst und in festen Raten ausgezahlt wird. Diese sind flexibler als eine Sofortrente, haben jedoch keine lebenslange Garantie.
- Rürup- oder Riester-Rente: Falls Sie eine steuerlich geförderte Altersvorsorge wünschen, können diese Produkte eine Alternative darstellen.
Schauen wir uns einige der Alternativen näher an:
Alternative Gesetzliche Rentenversicherung
Prüfen Sie vor Abschluss einer Sofortrente, ob nicht eine Einmalzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung eine höhere Rente garantiert, vor allem, wenn Sie vorzeitig in Rente gehen wollen. Kostenfreie Auskunft finden Sie unter der Rentenkassen-Telefonnummer 0800 1000 48 00.
Für Selbständige, die gut verdienen, ist oftmals eine Einmalzahlung in einen sogenannten Rürup-Vertrag ertragreicher als die normale Sofortrente.
Alternative (Fonds-)Auszahlungsplan
Tabelle Sofortrente versus Auszahlungsplan (Fonds/ETF)
ETF/Fonds- Auszahlungsplan |
Sofortrente | |
Grundprinzip | Kontrollierte Auszahlung des Fondsbestandes | Lebenslang garantierte Rente |
Sicherheit | Kann zu Lebzeiten aufgebraucht sein, Schwankungen beim Fondsvermögen können zu veränderten Rentenzahlungen führen | Rente wird bis zum Tode gezahlt |
Rendite/Chance | Rendite des zugrundeliegenden Aktienmarktes. Hohe Wahrscheinlichkeit für steigende Rentenzahlungen bei "normalen" Börsenschwankungen. | Überschussbeteiligung, wenn der Versicherer diese erwirtschaftet. Das ist eher selten der Fall. |
Verfügung über das Kapital | Das Kapital ist jederzeit verfügbar, auch teilweise. Das kann auch ein Nachteil sein ;-). | Wird selten angeboten und wenn dann mit Einbußen. |
Hinterbliebenenschutz | Wenn zum Zeitpunkt Ihres Ablebens noch Fondsvermögen übrig ist, kann dies voll vererbt werden. | Es kann ein Hinterbliebenenschutz für eine gewisse Zeit eingebaut werden (abhängig vom Anbieter), dies schmälert aber Ihre Sofortrente. |
Flexibiliät | Auszahlungsplan kann immer angepasst werden. | Kaum bis gar nicht. |
Arbeitsaufwand | Der Auszahlungsplan sollte hin und wieder geprüft und angepasst werden. | Keiner bis kaum. |
Steuer | Wenn in den Auszahlungen Kursgewinne und Dividenden enthalten sind, muss auf diesen Anteil 25 Prozent Kapitalertragssteuer (plus Soli und ggf. Kirchensteuer) gezahlt werden. | Der Ertragsanteil wird besteuert, abhängig vom Alter bei Renteneintritt. |
Kosten | Bei ETF sehr gering. | Abschlusskosten, Provision, also mittel bis hoch im Verhältnis zur Einzahlung. |
Inflationsschutz | Tendenziell ist auf mittlere Sicht davon auszugehen, dass sich der Wert des verbliebenen Fondsvermögens mit der Inflation erhöht. | Kein Inflationsschutz. |
Siehe dazu:
Wer zum Zeitpunkt des Renteneintritts über die Gnade eines höheren Geldbetrages verfügt, kann diesen zur Aufstockung seiner Rente nutzen. Dabei stehen mehrere Möglichkeiten zur Wahl. Die sicherste Variante ist die Einzahlung in eine private Rentenversicherung mit sofortiger Rentenzahlung (Sofortrente). Wer gerne (deutlich) mehr Ertrag aus seinem Erspartem wünscht und ein höheres Risiko nicht scheut, wählt einen (Fonds-)Auszahlungsplan. Wir stellen beide Konzepte gegenüber: ► Relevante Konsequenzen aus der Entscheidung ► Vor- und Nachteile gegenübergestellt ► Wie viel Monatsrente bekomme ich jeweils? ► Entnahmerechner ► Tipps für intelligenten WechselBeitrag: Anlage verrenten
Anlage verrenten: Sofortrente versus Auszahlplan
Besteuerung der Sofortrente
Die Sofortrente wird in Deutschland nach dem sogenannten Ertragsanteil-Verfahren besteuert. Das bedeutet, dass nicht die gesamte Rentenzahlung, sondern nur ein Teil davon – der Ertragsanteil – steuerpflichtig ist. Dieser Anteil ist abhängig vom Alter, in dem Sie mit der Rentenauszahlung beginnen.
Ertragsanteil nach Alter:
Alter bei Rentenbeginn | Steuerpflichtiger Ertragsanteil (%) |
---|---|
60 Jahre | 22 % |
65 Jahre | 18 % |
70 Jahre | 15 % |
75 Jahre | 12 % |
80 Jahre | 9 % |
Beispiel:
- Sie beginnen Ihre Sofortrente mit 65 Jahren und erhalten 500 € monatlich.
- Der steuerpflichtige Ertragsanteil beträgt 18 %. Das sind 90 € (18 % von 500 €), die mit Ihrem individuellen Einkommenssteuersatz versteuert werden.
- Wenn Ihr Steuersatz bei 20 % liegt, zahlen Sie monatlich 18 € (20 % von 90 €) an Steuern. Der Rest (482 €) der Rente bleibt steuerfrei.
Wichtig zu wissen: Der Ertragsanteil sinkt mit steigendem Alter. Beginnen Sie die Rente später, verringert sich also der steuerpflichtige Anteil.
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Steuervergleich der Sofortrente mit anderen Vorsorgeprodukten
- Rürup-Rente (Basisrente):
- Die Rürup-Rente wird steuerlich gefördert. Beiträge sind bis zu einem Höchstbetrag als Sonderausgaben absetzbar.
- Die Rentenzahlungen im Alter werden jedoch voll versteuert, ähnlich wie die gesetzliche Rente. Der Steuersatz richtet sich nach dem Jahr des Renteneintritts. Für Rentenbeginn 2025 sind 85 % steuerpflichtig; bis 2040 wird die Besteuerung auf 100 % steigen.
- Vorteil: Besonders für Selbstständige und Gutverdiener interessant, da sie von der Steuerersparnis in der Ansparphase profitieren.
- ETFs (Exchange Traded Funds):
- ETFs fallen unter die Abgeltungssteuer. Gewinne aus der Anlage (z. B. Kurssteigerungen und Dividenden) werden pauschal mit 25 % besteuert, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
- Es gilt ein jährlicher Freibetrag von 1.000 € (Stand 2025) für Kapitalerträge.
- ETFs bieten keine steuerlichen Vorteile in der Auszahlungsphase, dafür jedoch maximale Flexibilität, da Kapital entnommen oder reinvestiert werden kann.
- Fondgebundene Rentenversicherung:
- Steuerlich ähnlich zur Sofortrente, wenn die Auszahlung als Rente erfolgt: Nur der Ertragsanteil wird besteuert.
- Wenn Sie stattdessen das Kapital als Einmalbetrag auszahlen lassen, greift die Abgeltungssteuer auf die Erträge.
Welche Lösung ist steuerlich am vorteilhaftesten?
Die Antwort hängt stark von Ihrer persönlichen Situation ab:
- Sofortrente: Interessant für Personen, die sofortige Rentenzahlungen mit minimaler Steuerlast wünschen.
- Rürup-Rente: Ideal für Gutverdiener, die in der Ansparphase Steuern sparen möchten, jedoch später mit einer höheren Steuerbelastung rechnen müssen.
- ETFs: Geeignet für Anleger, die ihre Rendite maximieren und flexibel bleiben wollen.
Beispiele für typische Steuervergleiche
- Steuerliche Belastung der Sofortrente im Vergleich zur Rürup-Rente:
- Sofortrente mit 65 Jahren: 500 € monatlich, davon 90 € steuerpflichtig (18 %). Bei 20 % Steuersatz zahlen Sie 18 € Steuern pro Monat.
- Rürup-Rente: 500 € monatlich, davon 85 % steuerpflichtig (425 €). Bei 20 % Steuersatz zahlen Sie 85 € Steuern pro Monat.
- Belastung bei ETF-Entnahmeplan:
- Monatliche Auszahlung: 500 €, davon 50 € Kapitalertrag. Bei 25 % Abgeltungssteuer zahlen Sie 12,50 € Steuern auf die Kapitalerträge.
Fazit: Steuerliche Optimierung
- Die Sofortrente bietet durch den niedrigen Ertragsanteil eine der steuerlich attraktivsten Lösungen für regelmäßige Rentenzahlungen.
- Rürup-Rente lohnt sich vor allem während der Ansparphase, ist aber in der Auszahlungsphase steuerlich stärker belastet.
- ETFs bieten Flexibilität, hohe Steuern fließen nur bei hohen Gewinnen.
Ein kluger Steuerplan kann entscheidend sein, um Ihre Altersvorsorge zu optimieren. Es empfiehlt sich, die langfristigen steuerlichen Auswirkungen mit einem Finanzberater oder Steuerexperten zu analysieren.
Risiken bei Anbietern einer Sofortrente
Wenn Sie eine Sofortrente abschließen, ist es essenziell, den richtigen Anbieter auszuwählen, da verschiedene Risiken Ihre finanzielle Sicherheit beeinträchtigen können. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie kennen sollten:
Versicherungsinsolvenzen
Ein oft unterschätztes Risiko ist die Insolvenz des Versicherungsunternehmens. Auch wenn in Deutschland Versicherer durch den Sicherungsfonds Protektor abgesichert sind, greift dieser Schutz nur bis zu einer bestimmten Grenze. Sollte ein Anbieter finanziell scheitern, könnten Ihre garantierten Rentenzahlungen reduziert oder verzögert werden. Besonders bei langfristigen Verträgen ist dies ein nicht zu vernachlässigendes Risiko.
Tipp: Wählen Sie einen Anbieter mit einer hohen Bonität. Prüfen Sie unabhängige Bewertungen wie die von Rating-Agenturen (z. B. Standard & Poor’s oder Fitch). Achten Sie auf eine stabile Finanzlage und eine langjährige Erfahrung im Markt.
Schlechte Performance bei Überschussbeteiligungen
Ein Teil der Rentenzahlungen kann durch die sogenannte Überschussbeteiligung bestimmt werden. Diese hängt von den Anlageergebnissen des Versicherungsunternehmens ab. In Zeiten niedriger Zinsen oder schwacher Kapitalmärkte könnten die tatsächlich ausgezahlten Überschüsse deutlich hinter den Prognosen zurückbleiben.
Tipp: Entscheiden Sie sich für einen Anbieter mit konservativen Annahmen und einer transparenten Kommunikation. Verlassen Sie sich nicht allein auf optimistische Prognosen. Fragen Sie gezielt nach der bisherigen Entwicklung der Überschüsse und den Anlagegrundsätzen des Unternehmens.
Unseriöse Anbieter oder undurchsichtige Verträge
In einigen Fällen kann es vorkommen, dass Versicherer oder Vermittler unklare oder überteuerte Vertragsoptionen anbieten. Besonders Zusatzoptionen wie die Hinterbliebenenregelung oder eine dynamische Rentensteigerung können hohe Kosten verursachen, die Ihre monatliche Rentenzahlung erheblich schmälern.
Tipp: Lassen Sie sich vor Abschluss eines Vertrags von einem unabhängigen Finanzberater beraten. Verstehen Sie alle Vertragskonditionen und Kosten genau, bevor Sie unterschreiben. Transparenz sollte oberste Priorität haben.
Psychologische Aspekte der Sofortrente
Die Entscheidung für eine Sofortrente ist nicht nur finanziell, sondern auch psychologisch interessant. Sie kann Ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben, aber auch Ängste verstärken, wenn Sie sich nicht vollständig informiert fühlen.
Gefühl von Sicherheit
Eine der größten Stärken der Sofortrente ist das Gefühl der Stabilität. Viele Menschen sorgen sich im Alter, dass sie ihr Erspartes aufbrauchen könnten oder unerwartete Kosten auftreten. Die Sofortrente bietet Ihnen die Sicherheit einer lebenslangen Zahlung, unabhängig davon, wie alt Sie werden.
Dieses psychologische Sicherheitsnetz hilft vielen Menschen, ihren Ruhestand stressfreier zu genießen. Sie müssen sich keine Gedanken darüber machen, wie lange Ihr Kapital reicht, da die Rentenzahlungen bis zum Lebensende garantiert sind.
Schutz vor Fehlentscheidungen
Eine Sofortrente schützt Sie auch vor impulsiven oder unüberlegten Ausgaben. Das Kapital wird festgelegt, und Sie können es nicht „aus Versehen“ ausgeben. Für Menschen, die dazu neigen, ihr Geld schnell auszugeben, kann dies eine wichtige Disziplinierungshilfe sein.
Angst vor fehlender Flexibilität
Auf der anderen Seite kann die fehlende Flexibilität auch Ängste auslösen. Was, wenn Sie später mehr Geld benötigen oder sich Ihre Lebenssituation ändert? Für viele bleibt ein Restzweifel, ob die Entscheidung wirklich die richtige war.
Tipp: Machen Sie sich bewusst, welche Rolle Sicherheit und Planbarkeit in Ihrem Leben spielen. Für manche Menschen ist das Gefühl, „alles geregelt“ zu haben, wichtiger als maximale Flexibilität oder hohe Rendite. Für andere ist genau das Gegenteil der Fall.
FAQ-Bereich zur Sofortrente
Hier beantworten wir häufige Fragen zur Sofortrente, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen können:
- Kann ich meinen Vertrag widerrufen?
Ja, in der Regel können Sie den Vertrag innerhalb von 30 Tagen nach Vertragsabschluss widerrufen. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben (§ 8 VVG). Nach dieser Frist ist ein Widerruf jedoch nicht mehr möglich, da es sich um eine langfristige Bindung handelt. - Was passiert bei einem Anbieterwechsel?
Ein Wechsel ist bei Sofortrenten meist nicht möglich. Nach Abschluss des Vertrags ist Ihr Kapital an den Anbieter gebunden. Überlegen Sie sich deshalb genau, bei welchem Versicherer Sie den Vertrag abschließen. - Wie hoch ist der Mindesteinzahlungsbetrag?
Der Mindesteinzahlungsbetrag variiert je nach Anbieter, liegt aber oft bei 10.000 bis 50.000 Euro. Es gibt auch Anbieter, die niedrigere Summen akzeptieren, diese zahlen jedoch meist geringere Rentenbeträge aus. - Welche Rolle spielen Gesundheitsprüfungen?
In der Regel ist bei Sofortrenten keine Gesundheitsprüfung erforderlich, da die Versicherung keine Risiken wie Tod oder Krankheit absichert. Dennoch kann Ihr Alter bei Vertragsbeginn Einfluss auf die Höhe der Rentenzahlung haben. - Kann ich mein Kapital nachträglich zurückfordern?
Nein, eine nachträgliche Rückforderung des Kapitals ist bei den meisten Sofortrenten nicht möglich. Nur wenn Sie eine Kapitalrückgewähr-Option abgeschlossen haben, wird das Restkapital an Ihre Erben ausgezahlt. - Gibt es Steuervorteile?
Ja, die Sofortrente wird nur auf Basis des Ertragsanteils besteuert. Wie hoch dieser ist, hängt von Ihrem Alter beim Rentenbeginn ab (siehe Tabelle im vorherigen Kapitel). Das macht die Sofortrente steuerlich attraktiv, insbesondere im Vergleich zu anderen Vorsorgeprodukten.
Sofortrente – wie werden Sie entscheiden?
Werden Sie Ihr Erspartes in einer Sofortrente anlegen?
Fazit: Nur fit in die Sofortrente
Die Sofortrente ist eine interessante Option für Menschen, die ihre Altersvorsorge mit einer einmaligen Investition absichern möchten und großen Wert auf planbare, lebenslange Einnahmen legen. Allerdings sollte sie gut durchdacht sein, da sie wenig Flexibilität bietet und angesichts der niedrigen Zinsen nicht immer die attraktivste Rendite gewährleistet.
Alternativen wie selbstverwaltete Entnahmepläne oder Fondslösungen könnten für diejenigen sinnvoller sein, die bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen und ihre Finanzen selbst zu managen. Wenn Ihr Lebensstandard durch sonstige Renten oder Einnahmen ausreichend gesichert ist, brauchen Sie nicht über eine Sofortrente nachzudenken. Eine Alternative liegt in Form von Bank- und Fondsauszahlungsplänen vor, bei denen der Versicherungsschutz nicht mitgezahlt werden muss.
Wenn überhaupt sei der Abschluss einer Sofortrente nur gesunden Alten, die sich noch einige Jahrzehnte erhoffen dürfen, anzuraten. Frauen dürfen sich bekanntlich tendenziell einer höheren Lebenserwartung erfreuen.
Überlegen Sie gut, welche Option am besten zu Ihrer Lebenssituation und Risikobereitschaft passt. Ein Gespräch mit einem unabhängigen Finanzberater kann hierbei sehr hilfreich sein.
Prüfen Sie unbedingt die Alternative einer Einmalzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung!
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Letzte interessante Details zur Sofortrente
- Steigende Lebenserwartung: Versicherungen kalkulieren Sofortrenten immer konservativer, da die Lebenserwartung steigt – ein Vorteil für den Anbieter, aber weniger für den Kunden.
- Unisex-Tarife: Seit 2012 gibt es in der EU keine geschlechterabhängigen Rentensätze mehr.
- Kapitalrückgewähr lohnt selten: Die Option, das Restkapital an Erben auszuzahlen, wird oft teurer verkauft, als der wahre Wert dieser Absicherung rechtfertigt.
- Pflegeoption als Lebensretter: Einige Sofortrenten beinhalten eine Klausel, die im Pflegefall die Rentenzahlung erhöht – eine wichtige Option für Risikobewusste. Kostet aber auch extra.
- Langer Atem ist nötig: Statistisch gesehen "lohnt" sich die Sofortrente für Männer erst ab einem Alter von 87 Jahren und für Frauen ab 90 Jahren.
- Sofortrenten-Policen können verkauft werden: Es gibt einen kleinen Zweitmarkt, auf dem bereits abgeschlossene Sofortrentenverträge gehandelt werden, falls der Versicherte vorzeitig Geld benötigt.
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