Die meisten von uns verfügen über ein fixes Einkommen. Ziel des Geld-Welten-Kurses ist es, aus diesem das Beste herauszuholen. Wie im Artikel „Wie viel Geld sparen? Sparziele festlegen“ erläutert, gehört zur finanziellen Gesundung das vorsorgliche Sparen für kommende Ausgaben sowie für das Alter. Doch wie soll ich das dafür notwendige Geld sparen?
Ausgehend von ihrem Einkommen bleibt da nur die Möglichkeit, die Ausgabenseite zu reduzieren. Lesen Sie hier, welche Potentiale bei Ihren Ausgaben schlummern – Geld, das Sie ohne Einbuße an Leistung zur freien Verfügung haben.
Den Ist-Stand-durchgehen
So Sie unseren Geld-Kurs aktiv mitgegangen sind, verfügen Sie über eine Auflistung Ihrer Ein- und Ausgaben. Gehen Sie nun diese Liste Punkt für Punkt durch und werden Sie im Laufe der nächsten Monate aktiv. Ausgehend von den folgenden Fragen:
- Kann ich diese Ausgabe kürzen?
- Oder gar ganz streichen?
Arbeiten Sie jede Ausgabe ab. Am schönsten ist es, wenn Sie monatliche Geldverzehrer finden, die Sie eigentlich gar nicht benötigen (das ungenutzte Abonnement, die unnötige Versicherung, die Auslandshandyflatrate etc.). Doch auch bei den notwendigen Ausgaben ergeben sich leicht Kürzungsmöglichkeiten.
{tab Ausgaben durchgehen}
Ausgaben durchgehen
- Habe ich mich auf die notwendigen Versicherungen beschränkt? (Siehe Beitrag „Welche Versicherung“)
- Kann ich zu einer günstigeren Versicherung wechseln (Rubrik „Vergleichen und Sparen“)?
- Kann ich durch eine Selbstbeteiligung Versicherungsprämien sparen?
- Kann ich zu einem günstigeren Versorger wechseln (siehe Vergleiche zu Strom, Gas, Handy, DSL, Telefonieren)
- Kann ich meinen Lebensmittelbedarf günstiger decken?
- Nutzen Sie bei einem Konsumkauf vorher Preisvergleichsportale wie guenstiger.de oder schauen Sie zuerst bei amazon.de nach – oftmals finden sich dann schon sehr günstige Preise.
- ...
{tab Anbietervergleiche hier auf Geld-Welten}
Vergleichen und Sparen
Einmal vergleichen - jeden Monat mehr Geld zur Verfügung
Bei Versicherungen
- KFZ Versicherung
- Haftpflicht
- Risikolebensversicherung
- Hausratversicherung
- Private Krankenversicherung
- Berufsunfähigkeit
- Zusatzversicherung
- Unfallversicherung
- Gebäudeversicherung
Beim Konto
Im Alltag
Obige Punkte lassen sich mit ein wenig Aufwand durcharbeiten. Am Ende steht der Lohn: Monat für Monat mehr Geld zur Verfügung.
Wollen Sie noch einen Schritt weiter gehen, können Sie natürlich auch die großen Kostenfaktoren Miete und Auto unter die Lupe nehmen: Kann ich vielleicht durch einen Umzug 100 oder mehr Euro pro Monat an Miete sparen? Tut es auch ein Auto, das eine Nummer kleiner ist als das jetzige?
Sparsam nach Plan in bar
Wir raten Ihnen dazu, möglichst nur bar zu bezahlen. Heben Sie am Anfang des Monats das Geld ab, welches Sie für diesen Monat ausgeben wollen. Sie merken so zeitnah, wenn es knapp wird und können entsprechend ihre Ausgaben anpassen.
Wenn Sie immer mit EC-Karte zahlen, fehlt Ihnen einfach der Überblick. Erst bei der Kontrolle der Kontoauszüge kommt dann die Einsicht, doch wieder zu viel ausgegeben zu haben.
Ihr Lohn bei diesem Vorgehen: Sie haben Ihre Finanzen im Griff und genießen das angenehme Gefühl der finanziellen Selbstbestimmung.
Der Kaufe-Nichts-Tag
In Sparratgebern liest man öfters den Tipp, nur einmal pro Woche einkaufen zu gehen. Doch auch schon ein „Kaufe-Nichts-Tag“ pro Woche wird sich positiv auf Ihren Geldbeutel auswirken. Probieren Sie es einfach einmal aus.
Geschickter Umgang mit den eigenen Wünschen
Unsere Wünsche brauchen Beschränkung. Wie schon erläutert, sind unsere Konsumwünsche grenzenlos. Ohne Zügelung, würden wir einfach immer alles ausgeben, was uns möglich ist. Und obendrein noch einen Konsumkredit aufnehmen (Achtung vor der Null-Prozent-Finanzierung!), an dem wir dann monate- oder jahrelang abzahlen.
Ich empfehle, dass Sie Ihre Wünsche nur noch aus dem dafür planvoll zurückgelegten Ersparten erfüllen. Damit sind Sie schon einmal vor der Schuldenfalle geschützt. Wollen Sie einen Schritt weitergehen, machen Sie es sich zur Gewohnheit, keine Spontankäufe mehr zu tätigen. Überall werden wir von Werbung manipuliert, werden unbewusst Bedürfnisse geweckt und großes Glück durch sofortige Erfüllung dieser Wünsche suggeriert. Dieser Beeinflussung können Sie gut entgehen, wenn Sie es sich zur Regel machen, tage- oder gar wochenlang mit einem Kauf zu warten.
Ihr Lohn: Einige Wünsche verschwinden ganz, man stellt fest, dass man es doch nicht braucht. Oder Sie entdecken ein Schnäppchen, dass viel günstiger als das erste Lockangebot ist.
Un-emotionaler Kauf
Viel Sparpotenzial liegt auch darin verborgen, nur das sachlich notwendige zu kaufen. Aber viele unserer Käufe, vor allem der sehr teuren, tätigen wir auf emotionaler Basis. Dabei würde das Vernunftmodell auch den notwendigen Zweck erfüllen, aber viel weniger kosten.
Beispiele gefällig? Wer braucht schon ein teures Apple-Powerbook zum surfen und E-Mails schreiben? Ein Windows-Laptop tut es für ein Drittel des Preises. Oder nehmen wir den Autokauf – ich kenne keinen Bereich, in dem soviel unnötiges Geld ausgegeben wird. Wenn es Ihnen möglich ist, wählen Sie das kleinere Modell mit der schwächeren Motorisierung. Sie sparen am Kaufpreis, am Spritverbrauch, an den Werkstattkosten usw.
Was sind Ihre Emotionskäufe? Und wie lange haben Sie wirklich diese "Mehr-an-Freude" daran? Meist ist der Glanz des Exklusiven nach wenigen Wochen dahin.
Zu Monatsanfang die Ersparnisse in Sicherheit bringen
Ein ganz wichtiger Faktor zum Schluss: Wenn Sie durch die Optimierung Ihrer Ausgaben in der Lage sind, entsprechend Ihrer Sparziele die unterschiedlichen Spartöpfe anzufüllen, tun Sie das unbedingt am Monatsanfang. Das kann zum Beispiel dadurch erfolgen, das Sie per Dauerauftrag eine Überweisung auf ein Tagesgeldkonto oder Sparbuch vornehmen. Denn am Ende wird im Zweifel doch nichts mehr übrig sein, weil da kam ja noch dies oder jenes. Doch wenn Sie am Anfang des Monats ihre Ersparnisse gerettet haben, wird sich dieses oder jenes auch anders lösen lassen. Probieren Sie es aus!
Einmal pro Vierteljahr: Spartöpfe umverteilen
Nehmen wir an, Sie sparen für das Alter und für kommende Ausgaben, für den Urlaub, das nächste Auto, Ihr Hobby usw. So Sie jeweils am Monatsanfang Ihre Ersparnisse auf ein Tagesgeldkonto oder Sparbuch überwiesen haben, verteilen Sie das Geld von dort alle drei Monate auf ihre längerfristigen Anlagen (z.B. bequem in Indexfonds/ETF). Hier müssen Sie individuelle Entscheidungen gemäß Ihrer Wünsche und Ziele treffen. Doch vom Prinzip her haben Sie damit dann alles Notwendige für Ihre finanzielle Gesundung und Freiheit getan.
Kreativ bleiben
Sie sehen: Sparen hat weniger etwas mit Disziplin als mit der richtigen Vorgehensweise zu tun. Vorgehensweisen, die ihren inneren Schweinehund, ihre wuchernden Wünsche überlisten und damit überwinden. Dabei hilft ein wenig Kreativität, um obige Tipps für die eigene Lebenssituation anzupassen.
Und was werden die Früchte meiner Sparbemühungen sein?
Spielen Sie ein wenig mit unserem Ansparrechner und freuen Sie sich schon einmal darauf, wie Ihr Geld immer weiter wächst!
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