Journalisten haben ihn zum glücklichsten Menschen der Welt erklärt: Matthieu Ricard. Er war Neurowissenschaftler und wurde buddhistischer Mönch. In dem 1-stündigen Gespräch erläutert er die Einstellungen des Buddhismus zu den einzelnen Herausforderungen des Alltags. Unter anderem geht er auf ethisches Geldverdienen ein und wie man es schafft, bei der täglichen Arbeit ein gutes Gewissen zu bewahren.

Das Video

Das YouTube-Video trägt den Titel „Matthieu Ricard, vom Wissenschaftler zum buddhistischen Mönch | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur“. Es handelt sich um ein Gespräch aus der Sendereihe Sternstunde Philosophie des Schweizer Fernsehens (SRF), in dem der französische Molekularbiologe und buddhistische Mönch Matthieu Ricard seine Lebensgeschichte und seine Sichtweisen auf Glück, Mitgefühl und Spiritualität erläutert.

Youtube-Video

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Kurz zusammengefasst

Inhaltliche Schwerpunkte des Gesprächs:

  1. Lebensweg von Matthieu Ricard: Er berichtet über seinen Wandel vom erfolgreichen Wissenschaftler zum buddhistischen Mönch und die Beweggründe für diesen radikalen Lebenswechsel.
  2. Verbindung von Wissenschaft und Spiritualität: Ricard erläutert, wie wissenschaftliche Erkenntnisse und buddhistische Praxis sich ergänzen können, insbesondere im Hinblick auf das Verständnis des menschlichen Geistes und Bewusstseins.
  3. Glück und Mitgefühl: Ein zentrales Thema ist die Definition von Glück und die Rolle von Mitgefühl im täglichen Leben. Ricard betont, dass echtes Glück aus innerer Zufriedenheit und altruistischem Handeln resultiert.
  4. Meditation und Bewusstseinsarbeit: Er spricht über die Bedeutung von Meditation als Werkzeug zur Schulung des Geistes und zur Förderung von Achtsamkeit und innerem Frieden.
  5. Engagement für eine bessere Welt: Ricard diskutiert sein humanitäres Engagement und wie buddhistische Prinzipien ihn dazu motivieren, aktiv zur Verbesserung der Lebensbedingungen anderer beizutragen.

Das Gespräch bietet tiefgehende Einblicke in die Gedankenwelt eines Mannes, der Wissenschaft und Spiritualität in seinem Leben vereint hat, und regt zum Nachdenken über die eigenen Lebensziele und Werte an.

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

Matthieu Ricard über das rechte Verhältnis zum Geld

Matthieu Ricard spricht in dem Interview auch über das Thema Geldverdienen. Er erzählt, dass sein Vater, der Philosoph Jean-François Revel, ihn bei seinem Entschluss, Mönch zu werden, fragte: „Wie willst du deinen Lebensunterhalt verdienen?“ Ricard gesteht, dass er darüber nie nachgedacht hatte – Geld spielte für ihn keine Rolle in seiner Entscheidung.

In einem Interview mit The Guardian beschreibt Ricard, dass er aus einer Familie stammte, in der Geld oft knapp war. Trotzdem war materieller Besitz für ihn nie ein Antrieb. Er lebt bewusst einfach und spendet alle Einnahmen aus seinen Büchern, Vorträgen und Fotografien an seine Hilfsorganisation Karuna-Shechen, die jährlich rund 400.000 Menschen in Nepal, Indien und Tibet unterstützt.

Für Ricard ist Geld kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um Gutes zu tun. Er sieht in der freiwilligen Einfachheit und im Verzicht auf übermäßigen Konsum einen Weg zu innerer Freiheit und Glück. Sein Engagement zeigt, dass spirituelle Praxis und konkretes soziales Handeln Hand in Hand gehen können.

Meditation, Mitgefühl und altruistisches Handeln als Weg zum Glück

Verbindung von Wissenschaft und Spiritualität

Matthieu Ricard hat als Molekularbiologe am renommierten Institut Pasteur gearbeitet, bevor er sich dem tibetischen Buddhismus zuwandte. In der Sternstunde Philosophie erklärt er, dass Wissenschaft und Spiritualität keine Gegensätze sein müssen – im Gegenteil: Beide beschäftigen sich auf ihre Weise mit dem Geist und dem Bewusstsein, jedoch mit unterschiedlichen Methoden.

  • Wissenschaftlicher Zugang: Die westliche Wissenschaft analysiert den Geist objektiv, oft durch neurobiologische oder psychologische Modelle. Sie kann z. B. durch bildgebende Verfahren zeigen, wie Meditation Hirnaktivitäten verändert, etwa in Bereichen, die mit Empathie und Aufmerksamkeit zu tun haben.
  • Buddhistische Praxis: Der Buddhismus hingegen ist introspektiv – er nutzt direkte, persönliche Erfahrung und jahrhundertealte Methoden wie Meditation, um den Geist zu erforschen. Ziel ist nicht nur das Verstehen, sondern die Transformation des Geistes – insbesondere die Überwindung destruktiver Emotionen wie Hass oder Gier.
  • Ergänzung beider Perspektiven: Ricard sieht in der Verbindung beider Welten großes Potenzial. Die Wissenschaft kann die Effekte buddhistischer Praktiken objektiv bestätigen, während der Buddhismus der Wissenschaft eine tiefere Perspektive auf die subjektive Erfahrung des Bewusstseins bietet. Er arbeitet z. B. mit Neurowissenschaftlern zusammen, um zu zeigen, wie langjährige Meditation messbare Veränderungen im Gehirn bewirkt.

Glück und Mitgefühl

Für Ricard ist Glück kein kurzfristiger emotionaler Zustand, sondern ein tiefer innerer Frieden und eine stabile innere Zufriedenheit. Dieser Zustand ist nicht von äußeren Umständen abhängig, sondern entsteht aus einer kultivierten Geisteshaltung.

  • Missverständnis von Glück: In westlichen Gesellschaften wird Glück oft mit Vergnügen oder Erfolg verwechselt – beide sind jedoch flüchtig. Wenn das Vergnügen aufhört, kommt oft Leere. Ricard betont: Wahres Glück ist unabhängig vom Außen – es entsteht durch geistige Klarheit, Mitgefühl und Achtsamkeit.

„Happiness is a state of inner fulfillment, not the gratification of inexhaustible desires for outward things.“

(„Glück ist ein Zustand innerer Erfüllung, nicht die Befriedigung unersättlicher Wünsche nach äußeren Dingen.“) Matthieu Ricard

  • Rolle des Mitgefühls: Eine zentrale Quelle echten Glücks ist für Ricard das Mitgefühl – also das aufrichtige Bestreben, das Leiden anderer zu lindern. Wer sich mitfühlend verhält, erlebt laut ihm nicht nur mehr Verbindung zu anderen, sondern erfährt auch selbst eine tiefere Form von Sinn und Erfüllung.
  • Training des Geistes: Ricard betont, dass Glück und Mitgefühl Fähigkeiten sind, die man üben kann – ähnlich wie man einen Muskel trainiert. Meditation über Mitgefühl (Metta- oder Tonglen-Praxis) sei dabei besonders wirkungsvoll.

„Altruism is not a luxury, it’s a necessity. Without it, we will never have a peaceful mind or a peaceful world.“

(„Altruismus ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Ohne ihn werden wir niemals einen friedvollen Geist oder eine friedvolle Welt haben.“) Matthieu Ricard

Matthieu Ricard sieht altruistisches Handeln als natürlichen Ausdruck spiritueller Praxis. Für ihn reicht es nicht, inneren Frieden zu finden – dieser soll aktiv zur Verbesserung der Welt beitragen.

Humanitäres Engagement als spiritische Praxis

  • Ricard gründete 2000 die Organisation „Karuna-Shechen“, die soziale Projekte in Nepal, Indien und Tibet unterstützt. Der Fokus liegt auf Gesundheit, Bildung, Frauenförderung und Umweltschutz.
  • „Karuna“ bedeutet Mitgefühl auf Sanskrit – die Organisation ist damit nicht nur wohltätig, sondern ein direkter Ausdruck buddhistischer Ethik.
  • Ricard betont, dass Mitgefühl nicht passiv ist, sondern im Handeln konkret werden muss: „Mitgefühl zu empfinden, ohne daraufhin zu handeln, ist wie zu wissen, dass jemand hungrig ist, ohne ihm Brot zu geben.“

Buddhismus als Grundlage für soziales Engagement

  • Buddhistische Prinzipien wie Nicht-Schaden, Mitgefühl, Achtsamkeit und universelle Verbundenheit motivieren Ricard, Leiden zu lindern, wo immer es möglich ist.
  • Er sieht Altruismus als pragmatische Lösung für viele globale Herausforderungen – von Armut bis Klimawandel. In seinem Buch „Altruismus – Die Kraft der Mitmenschlichkeit“ argumentiert er, dass langfristiges Denken und empathisches Handeln essenziell für das Überleben der Menschheit sind.

Verzicht und Einfachheit

  • Ricard lebt wie gesagt selbst extrem einfach – alle Einnahmen aus seinen Büchern und Vorträgen fließen in seine Hilfsorganisation. Er bezeichnet sich selbst als „glücklichen Bettelmönch mit Internetanschluss“.
  • Durch diesen Lebensstil will er zeigen, dass persönlicher Verzicht und Engagement nicht Verlust bedeuten, sondern tiefen inneren Reichtum bringen.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

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