Uhren als Wertanlage – was ist zu beachten?
Ist die Inflation hoch, gewinnen materielle Wertanlagen an Attraktivität. Uhrenliebhaber könnten versucht sein, ihre Leidenschaft für das Investment zu nutzen. Tatsächlich ist die Aussicht auf eine andauernde, deutliche Wertsteigerung von Luxusuhren relativ gut, denn die traditionsreichen, renommierten Hersteller von Luxusuhren verstehen ihr Handwerk ähnlich versiert wie das Marketing.
Allerdings gehören auch Risiken zu dieser Geschäftsart und bei aller Versiertheit der Hersteller können die Marktpreise für Luxusuhren Schwankungen unterliegen.
In unserem Ratgeber bieten wir Interessierten einen Leitfaden für das Uhreninvestment und klären die wichtigsten Punkte, die Anleger beachten sollten, um ihren Erfolg bei diesen Spekulationen nicht zu gefährden.

1. Künstliche Verknappung als Mechanismus zur Preisbildung
Grundsätzlich wird der Markt an Luxusuhren von renommierten und traditionsreichen Unternehmen geprägt, deren Manufakturen von Legenden umwoben sind und welche die Mechanismen von Angebot und Nachfrage für die Gestaltung ihrer Marketingstrategie beherrschen. Marken wie Rolex, Omega, Tudor, Audemars Piquet und Patek Philippe lassen Kenner mit der Zunge schnalzen. Mit Argusaugen wachen die Uhrenhersteller über den Uhrenmarkt, um bei Bedarf einzugreifen, wenn zum Beispiel das Prinzip der künstlichen Verknappung einem Übergewicht des Angebots entgegenwirken muss, um einen Preisrückgang der Uhren zu verhindern. ,
Grundsätzlich gilt:
Der Wert der Luxusuhr steigt mit ihrer Seltenheit.
Wie wichtig das Prinzip der künstlichen Verknappung für das Uhreninvestment ist, beweist die Tatsache, dass sich neben Luxusuhren auch Vintage-Uhren und Sammleruhren gut als Wertanlage eignen, deren offizieller Verkauf schon seit Jahren abgeschlossen wurde. Bei Luxusuhren stechen wiederum Sonderkollektionen heraus, die eigens zu bedeutenden Ereignissen herausgegeben wurden. Hier ist das Angebot besonders eng, was eine dauerhaft hohe Preisbildung ermöglicht, wenn man teure Uhren lukrativ verkaufen möchte.
2. Was zeichnet geeignete Uhren für die Wertanlage aus?
Ähnlich wie Rennpferde bei Pferdewetten genau begutachtet werden müssen, sind es die Zeitmesser beim Uhreninvestment. Das Renommee der Uhrenhersteller bietet einen ersten Aufschluss auf die Hochwertigkeit ihrer Produkte. Viele dieser Uhrenbauer kommen aus der Schweiz, das für seine Präzisionsuhren bekannt ist. Typische Luxusuhren werden von Hand in einer Manufaktur gefertigt und die Hersteller verfügen für die einzelnen Fertigungsschritte über ein ganzes Bündel an Geheimrezepten, um für die nötigen Alleinstellungsmerkmale zu sorgen.
Der Antrieb erfolgt über einen Automatikaufzug oder einen Handaufzug. Beim Handaufzug schätzen Uhrenliebhaber den damit verbundenen Ritus. Zwar spricht tendenziell nichts gegen einen komfortablen und genauen Quarzaufzug, wie dieser bei normalen Uhren dominiert. Mit traditioneller Handwerkskunst hat dieser aber nichts mehr gemein.
Beim Stil dominieren klassische Merkmale, die für eine gewisse Zeitlosigkeit sorgen, welche die Uhren vor einem Wertverfall schützt, wenn sich die modischen Stilvorlieben geändert haben. Beim Material dominieren glänzende Edelmetalle wie Gold, Rotgold, Weißgold, Silber, Bronze, Platin, Saphir, Diamant und Edelstein.
Stilvolle dekorative Elemente können ebenfalls die Ästhetik der Luxusuhren bereichern. Ein außergewöhnliches Highlight kann echtes Mondgestein wie bei der Omega Speedmaster Moonwatch sein.
Das Gehäuse von wertstabilen Luxusuhren ist aus Saphir oder Edelstahl. Besondere Merkmale und technische Raffinessen können ein
- Tourbillon zur Optimierung des Gangverhaltens,
- ein Schleppzeiger,
- Ewiger Kalender,
- eine 24-Stunden-Sicht,
- die Anzeige von Mondphasen,
- Weltzeituhren,
- eine Wasserdichtigkeit von 300 Metern
- und illuminierte Zeiger.
Luxusuhren sind extrem stabil, wofür hochwertige Materialien, kratzfestes Glas, mehrfach abgedichtete Kronen sowie Dorn- und Faltschließen beitragen können.
3. Vorsicht vor Fälschungen
Im Markt für Luxusuhren können Fälschungen im Umlauf sein und diese werden immer besser. Das macht es selbst für versierte Uhrenhersteller mitunter schwer, Falsifikate zu erkennen. Darum ist es wichtig, auf die Seriosität des jeweiligen Händlers zu achten, um eine betrügerische Absicht auszuschließen. Entsprechend autorisiert sollte der Verkäufer sein. Die Seriennummer, Markierungen, das Zifferblatt, das Gehäuse und andere Merkmale der Uhr sollten gründlich überprüft werden.
Liegt der Preis für die Uhr im für dieses Modell üblichen Rahmen, dürfte es sich bei ihr nicht um eine Fälschung handeln. Einige Anbieter für den Uhrenhandel oder andere Dienstleister bieten für den Kauf und Verkauf eine Echtheitsprüfung an. Typisch für Luxusuhren sind Echtheitszertifikate, die entsprechend vorhanden sein sollten.
4. Die Gretchenfrage: tragen oder nicht tragen?
An der Frage, ob man seine Luxusuhr als Uhreninvestor tragen oder nicht tragen sollte, scheiden sich die Geister. Die Tatsache, dass Luxusuhren als tangible Wertgegenstände als Statussymbol, modisches Accessoire und nützlicher Gegenstand in ihrer „Aufbewahrungszeit“ am Handgelenk getragen werden können, ist ein Vor- und Nachteil zugleich.
Grundsätzlich werden sie nicht dazu gemacht, um nach dem Kauf auf Nimmerwiedersehen in einem Tresor zu verschwinden. Mit diesem Verhalten rauben sich Uhrenkäufer jede Freude an ihrem gemeinhin emotional aufgeladenen Wertgegenstand. Dennoch ist es unbestreitbar, dass mit dem öffentlichen Tragen gewisse Risiken einhergehen, von denen Raub und Diebstahl nur die Spitze des Eisberges sind.
Ein täglicher Gebrauch kann mit der Zeit zu Verschleißerscheinungen führen. Wir möchten Uhreninvestoren nicht empfehlen, ihre Luxusgüter dauerhaft zu verstauen. Dass beim Tragen der edlen Zeitmesser eine besondere Vorsicht zu walten ist und Kratzer und Stürze zu vermeiden sind, ist ihnen selbst bewusst. Wer seine Uhr umsichtig wartet und pflegt, sollte das Entstehen von Gebrauchsspuren in den meisten Fällen umgehen, zumal Luxusuhren sich fast immer durch eine außergewöhnliche Stabilität auszeichnen.
5. Gefordert ist ein langer Atem
Investoren, die mit Begeisterung als Daytrader eine Vielzahl von Transaktionen auf dem Parkett abschließen, dürften sich vom Investment in Luxusuhren eher nicht angesprochen fühlen. Vielmehr fordern Luxusuhren als Wertanlage die Tugend der Geduld ein und Investoren brauchen einen langen Atem. Setzen Sie klug auf Luxusuhren, bei denen die Aussicht auf eine nachhaltige Wertentwicklung mit der Zeit groß ist, so würden Sie dieser Entwicklung mit einem vorzeitigen Verkauf ein jähes Ende bereiten.
Eine kluge Investorenstrategie ist es bei Luxusuhren vielmehr, den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf abzuwarten, der eine Notlage, dringend gebrauchtes Kapital für eine wichtige Investition oder ein außergewöhnlich ausgeprägtes Hoch beim Marktpreis sein kann.
6. Fachkenntnis muss sein
Das Investment in Luxusuhren ist etwas für Liebhaber, die sich mit dem Wert von Luxusuhren auskennen und die Faktoren sicher benennen können, die ihren intrinsischen Wert ausmachen. Wer sich da noch unsicher fühlt, kann sich selbstständig weiterbilden.
Die Uhren von renommierten Herstellern sind am ehesten eine sichere Wertanlage, was vor allem dann gilt, wenn diese das Prinzip der künstlichen Verknappung mit Erfolg anwenden.
Uhreninvestoren profitieren besonders, wenn sie geduldig den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf abwarten und für diese Form des Werthandels die nötige Geduld mitbringen. Am Tag, an dem Kauf oder Verkauf anstehen, ist abschließend eine gründliche Echtheitsüberprüfung obligatorisch. Selbst Investoren, die normalerweise auf andere Assets setzen, können den Uhrenhandel zur Diversifikation ihres Portfolios nutzen.
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