Vermögensberater ja oder nein? Empfehlungen, Checkliste, Vorbereitung
Wer an Vermögensberater denkt, verbindet damit in den meisten Fällen eine Kontaktperson bei seiner Hausbank, die in regelmäßigen Abständen versucht, seine Kunden mit passenden Anlageprodukten aus dem eigenen Portfolio zu „versorgen“. Doch damit haben moderne Vermögensberater in unserer digitalisierten Welt heutzutage nur noch wenig zu tun.
Ein kompetenter Vermögensberater fungiert als „Reiseleiter“ im Dschungel der Finanzprodukte. ► gute Berater finden ► die Beratung auf meine Interessen lenken ► Vorbereitung auf die Beratung mit Checkliste ► Umfrage zu Vermögensberatern
1. Vermögensberatung heute
Vermögensberater, wie sie früher einmal waren, sind heute tatsächlich nicht mehr zeitgemäß. Das ist jedoch nicht gleichbedeutend damit, dass sie nicht mehr erforderlich wären. Die Branche hat sich im Laufe der letzten Jahre neu erfunden.
Denn im Zuge der Digitalisierung sind die Finanzgeschäfte immer mehr in den Online-Bereich abgewandert. Die meisten klassischen Banken haben ihr Filialnetz drastisch reduziert und setzen auf Online-Banking. Damit einher geht auch die Entwicklung, dass der klassische Berater in der Bank so gut wie ausgestorben ist.
In den Weiten des Internets lässt sich bei der Angebotsvielfalt an Investmentmöglichkeiten für Laien der Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen. Ein kompetenter Vermögensberater fungiert hier als „Reiseleiter“, der weiß, wo er die passenden und besten Produkte für seine Kunden findet.
Haben Sie schon einmal die Dienste eines unabhängigen Vermögensberaters bzw. Anlageberaters in Anspruch genommen?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Nein, habe es aber vor | 6 Stimmen |
Ja | 4 Stimmen |
Nein | 4 Stimmen |
Nein, werde ich vermutlich auch nie in Anspruch nehmen | 1 Stimme |
2. Welche Vorteile bietet der unabhängige Vermögensberater gegenüber der Hausbank?
Ein unabhängiger Vermögensberater hat einen entscheidenden Vorteil: Während der Berater bei der Hausbank lediglich auf die Produkte seiner Bank oder jenen von Kooperationspartnern zurückgreifen kann, stehen dem unabhängigen Berater alle Angebote am Markt offen. Wenn überhaupt darüber gesprochen wird, sind Bankberater bei Fremdprodukten oft überfordert. Kurz gefasst:
Der klassische Bankberater ist befangen.
Dennoch kann es sinnvoll sein, erst einmal mit dem Berater der Hausbank zu sprechen, wenn dieser Service denn noch angeboten wird. Der große Vorteil von Vermögensprodukten über die Hausbank: hier hat man eventuell noch einen Ansprechpartner vor Ort. Diesen Vorteil würden wir nicht für wenige Euros Ersparnis oder Mehrgewinn bei einem anderen Versicherungsprodukt oder für eine unwesentlich renditeträchtigere Vermögensanlage aufgeben.
Im Allgemeinen sieht es aber so aus: Wer ein neues Auto kaufen möchte, sieht sich dafür normalerweise erst einmal am Markt um. Erst danach beginnt er, sich zu bestimmten Marken und Modellen, die ihm besonders zusagen, genauer zu informieren. Zum Berater bei der Hausbank zu gehen, wäre in etwa gleichbedeutend damit, beim Autokauf nur unter drei verschiedenen Modellen von Toyota wählen zu dürfen. Nichts gegen die Marke Toyota, doch die Chancen, dass gerade hier das beste Auto für die individuellen Anforderungen dabei ist, sind äußerst gering.
3. Zwei Arten von Vermögensberatern
Dort draußen gibt es prinzipiell zwei Arten von Vermögensberatern:
- Kostenlose Vermögensberater, die ihr Geld mit Provisionen für vom Kunden abgeschlossene Versicherungen und Anlagen erhält.
- Unabhängige Vermögensberater, die Ihre Leistung vom Kunden pauschal oder auf Stundenbasis und/oder über einen Anteil an Einsparungen/Gewinnen vergütet bekommen.
Unabhängige Vermögensberater erhalten keine Verkaufsprovisionen oder andere Gratifikationen von Dritten. Stattdessen bekommen sie eine (meist erfolgsabhängige) Vergütung, die für Kunden nachvollziehbar und transparent ist. Das befreit die Berater von dem Druck, nur bestimmte Produkte zu verkaufen, weil sie damit mehr Geld verdienen würden.
Kostenlose Berater vermitteln oft nur Produkte, die eine hohe Vergütung für die Vermittlungsleistung bezahlen. Das sind leider oft nicht die günstigsten Vermögensprodukte. Dennoch ist eine »kostenlose« Vermögensberatung immer noch besser, als gar keine. Denn auch die kostenlosen Vermögensberater rechnen Ihnen vor, wie Sie durch ihre Änderungsvorschläge gegenüber der Ist-Situation profitieren.
Wir empfehlen unabhängige Berater, die vom Kunden direkt bezahlt werden oder eine erfolgsabhängige Vergütung vereinbaren.
Allerdings sind diese Vermögensberater nicht ganz billig. Mit Stundensätzen um die 200 Euro muss gerechnet werden. Meist sind nur wenige Stunden Beratung notwendig.
Wenn Sie schon Erfahrung mit einem Vermögensberater gemacht haben – wie waren diese?
4. Was macht ein guter Vermögensberater?
Die Dame oder der Herr werden sich erst einmal einen Überblick über Ihre finanzielle Lage und bestehende Verträge verschaffen. Dann wird er mit Ihnen die einzelnen Anlageziele durchgehen und Ihre Vorstellung erfragen:
- Kurzfristige Sparziele
- Langfristige Sparziele
- Sparen für den Lebensabend
- Versorgung von Hinterbliebenen
- Absicherung großer Risiken
Erst wenn diese Punkte geklärt sind, wir er Ihnen konkrete Vorschläge vorlegen. Man muss nun keine Angst haben, dass immer alle Alt-Verträge kritisch gesehen werden und der Vermögensberater überall zu einer Kündigung rät. Einen Wechsel eines bestehenden Vertrages wird ein seriöser Berater (vor allem ein Honoararberater) nur vorschlagen, wenn sich dieser wirklich lohnt.
4.1. Brauche ich ein Vermögen, bevor ich einen Vermögensberater engagiere?
Klares Nein. Denn ein Vermögensberater soll Ihnen auch helfen, ein Vermögen aufzubauen.
5. Wie finde ich einen guten, unabhängigen Vermögensberater?
Die meisten Menschen wenden sich nur deshalb an den Berater ihrer Hausbank, weil das für sie die einzig mögliche Anlaufstation zum Thema ist. Sie wissen nicht, wo sie sich sonst noch über die Vermögensberatung informieren könnten.
Doch in Zeiten der Digitalisierung reicht eine einfache Google-Suche nach dem Begriff „Vermögensberater“ aus, um aus einer Vielzahl an möglichen Partnern auswählen zu können. Eine erste Bewertung mittels der Sterne wird meist gleich mit angezeigt.
Nutzen Sie unser Suchtool: geben Sie nur Ihren Wohnort oder, falls sich dort kein Vermögensberater findet, die nächstgrößere Stadt ein:
Die Kunst dabei ist es nämlich, die Spreu vom Weizen zu trennen. Adressen für Versicherungsberater und Vermögensberater finden Sie unter www.bvvb.de hinter dem Link "Beratersuche", den Kodex der Honorarberater unter www.deutsche-honorarberater.de und eine Verbraucherzentrale in Ihrer Nähe unter www.verbraucherzentrale.de.
Auf der Webseite eines Vermögensberaters sind in der Regel die Kontaktdaten an prominenter Stelle wie bei Jordan Capital ersichtlich. So ist es sehr einfach möglich, entweder telefonisch oder schriftlich einen Beratungstermin zu vereinbaren. Bei manchen Anbietern ist es sogar möglich, auf der Webseite einen Termin im Online-Kalender zu reservieren, zu dem sich ein Berater telefonisch oder per Videokonferenz melden wird.
6. Ihre Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Vermögensberater
Sie sollten über die Grundlagen einer klugen Geldanlage im Bilde sein und die wichtigsten Kriterien der von ihnen in Auge gefassten Finanzprodukte (Versicherungen, Kredit ...) kennen, wenn Sie sich an einen Vermögensberater bzw. Anlageberater wenden. Das hat zwei Vorteile:
- Sie können gemeinsam mit dem Vermögensberater gleich tiefer in die Materie eindringen und so den Berater schneller auf die richtige Spur bringen.
- Sie erkennen schneller ein schwarzes Schaf, wenn Sie das Pech haben sollten, an ein solches zu geraten.
6.1. Vorbereitung
Darüber hinaus sollten Sie sich auf das Gespräch mit dem Vermögensberater vorbereiten. Wir haben hierfür eine Checkliste zusammengestellt:
Beitrag: Checkliste Anlageberatung
Checkliste Anlageberatung – Professionelle Beratung für Ihre Geldanlage
Erschreckende Zahlen im Hinblick auf die Rendite der privaten Geldanleger lieferte eine von der Bank of Scotland in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage. Rund ein Drittel der Haushalte in Deutschland horten größere Mengen an Bargeld zuhause und nehmen so ein inflationsbedingtes Schwinden ihres realen Vermögens in Kauf. Als Grund nennen die meisten, dass Ihnen das Barvermögen in Sparschweinform eine Gefühl der Sicherheit vermittle.
Da hilft eigentlich nur der Gang zur nächsten Bank oder dem Anlageberater meines Vertrauens. Doch viele scheuen den Weg zur Anlageberatung, zum Teil aus Angst davor, nicht objektiv beraten zu werden. Mit der folgenden Checkliste zur Anlageberatung treten Sie dem Anlageberater mit konkreten Zielen vor den Tisch.
Zum Download
7. Die Altersvorsorge in gute Hände legen
Die Altersvorsorge gilt als eine der Königsdisziplinen im Rahmen der Vermögensberatung. Hier geht es darum, seinen Klienten die Möglichkeit zu geben, mit einer privaten Vorsorge beruhigt in den Ruhestand zu gehen.
Dieses Thema wird vor allem in Zeiten, in denen die gesetzlichen Renten immer niedriger werden und die Zinsen auf Sparbüchern nahezu im Nullbereich liegen, immer wichtiger. Genau deshalb ist es hier besonders wichtig, auf einen guten Experten vertrauen zu können, der die Einkommens- und Vermögensverhältnisse genau analysiert und auf Basis der individuellen Wünsche und Pläne für den Ruhestand eine optimale Anlagestrategie empfiehlt.
Der wichtigste Rat dabei lautet aber immer noch, bloß nicht zu spät mit der Altersvorsorge zu beginnen. Wer das Thema immer wieder auf die lange Bank schiebt, hat keine Chance, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren, der sich vor allem bei längeren Ansparphasen besonders positiv auswirkt.
Ein Beispiel: Wer für einen Zeitraum von 35 Jahren monatlich 100 Euro in seine private Vorsorge investiert, zahlt insgesamt 42.000 Euro ein und erhält am Ende der Laufzeit bei einer durchschnittlichen Verzinsung von fünf Prozent über 111.000 Euro ausbezahlt.
Jeder Prozentpunkt hinter dem Komma, der mehr bei der Geldanlage erzielt wird, erhöht das Endresultat immens. Wenn ein Vermögensberater hier auch nur ein wenig mehr für Sie rausholen kann, rechnet sich seine Vergütung in jedem Fall. Rechnen Sie gern ein paar Beispiele durch:
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Welche Versicherungen brauche ich?
Welche Versicherungen brauche ich? Übersicht, Tipps & Vergleiche
Die Deutschen haben zu ihren Versicherungen in vielen Fällen ein schwieriges Verhältnis. Die meisten meiden das Thema, so gut es geht. Erst wenn ein Schadensfall das erste Mal eintritt, ärgert man sich, dass keine entsprechende Police abgeschlossen wurde. Auf der anderen Seite werden oftmals überteuerte oder überflüssige Versicherungen abgeschlossen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen übersichtlich dar, welche Versicherungen Pflicht sind, welche sinnvoll und auf welche Sie tendenziell verzichten können. Außerdem klären wir, welche Versicherungen in speziellen Lebenslagen besonders wichtig sind und geben Tipps, wie Sie bei Ihren Versicherungen Geld sparen können.
Checkliste Anlageberatung – Professionelle Beratung für Ihre Geldanlage
Erschreckende Zahlen im Hinblick auf die Rendite der privaten Geldanleger lieferte eine von der Bank of Scotland in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage. Rund ein Drittel der Haushalte in Deutschland horten größere Mengen an Bargeld zuhause und nehmen so ein inflationsbedingtes Schwinden ihres realen Vermögens in Kauf. Als Grund nennen die meisten, dass Ihnen das Barvermögen in Sparschweinform eine Gefühl der Sicherheit vermittle.
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Honorarberater für die Altersvorsorge
Die meisten Deutschen vertrauen bei der Auswahl Ihrer Versicherung weiterhin auf kostenlose Berater, seien es die Vertreter der großen Versicherungen oder die Berater der Strukturvertriebler. Doch die Gratisberatung könnte Ihnen teuer zu stehen kommen. Denn diese "kostenlosen" Berater verdienen Ihr Geld über die Provisionen der jeweils vermittelten Versicherungsprodukte. Und das die günstigsten Versicherungen nicht die höchsten Provisionen zahlen, dürfte einleuchten.
Es gibt Alternativen: Den Honorarberater oder die Verbraucherzentralen.