Neue Immobilie bauen oder eine Bestandsimmobilie kaufen: Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?
Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchte, steht bereits bei der Planung des Eigenheims vor einer überaus wichtigen und grundlegenden Entscheidung: Möchte ich das neue Haus bauen oder doch lieber eine Bestandsimmobilie kaufen? Verständlicherweise fällt diese Wahl in der Regel nicht gerade leicht, da es für beide Varianten viele gute Argumente gibt.
► Was sind denn eigentlich die jeweiligen Vor- und Nachteile, die mit dem Bau beziehungsweise dem Kauf einer Immobilie verbunden sind? ► Welche Faktoren sollten die Interessenten bei ihrer Entscheidung auf jeden Fall bedenken? ► Und gibt es gegebenenfalls sogar Unterschiede in Bezug auf die jeweilige Finanzierung?

Die Vor- und Nachteile vorab kurz gegenübergestellt
Kriterium | Neubau | Bestandskauf |
---|---|---|
Planungsfreiheit | Hohe Planungsfreiheit, da Sie von Grund auf neu bauen und alles nach Ihren Wünschen gestalten können. | Eingeschränkte Planungsfreiheit, da Sie sich an die bestehende Bausubstanz halten müssen. Änderungen können teuer und kompliziert sein. |
Energieeffizienz | In der Regel sehr energieeffizient, da Sie die neuesten Bauvorschriften und Technologien nutzen können. | Oft weniger energieeffizient. Sanierungen können notwendig sein, um den aktuellen Standards zu entsprechen. |
Kosten | Höhere Kosten durch Grundstückskauf, Architekten, Baugenehmigungen und Baukosten. Es können zusätzliche Kosten für unvorhergesehene Probleme entstehen. | In der Regel deutlich günstiger in der Anschaffung. Größere Planungssicherheit bei den Gesamtkosten. Aber versteckte Mängel können zu unerwarteten Kosten führen. |
Zeitaufwand | Bau kann lange dauern, besonders wenn es Verzögerungen gibt. | Schnellerer Einzug möglich, aber wenn Sanierungen notwendig sind, kann es auch hier zu Verzögerungen kommen. |
Risiko | Baurisiken wie Verzögerungen, unerwartete Bodenprobleme oder Wetterbedingungen. | Risiko von unbekannten Mängeln, die erst nach dem Kauf entdeckt werden. |
Standort | Freie Wahl des Standortes, aber abhängig von verfügbaren Grundstücken. Möglicherweise abgelegene oder weniger zentrale Lagen. |
Größere Auswahl an Lagen und Immobilientypen. Möglichkeit, in etablierten und zentralen Gebieten zu wohnen. |
Individualität | Hohe Individualität, da Sie alles nach Ihren Wünschen gestalten können. Flexibilität bei der Raumaufteilung und Ausstattung. |
Eingeschränkt durch bestehende Bausubstanz. Änderungen können teuer und aufwendig sein. |
Förderungen | Fördermöglichkeiten für energieeffizientes Bauen und erneuerbare Energien. | Förderungen für Sanierungen und Energieeffizienzmaßnahmen. |
Zustand | Neuer Zustand ohne Mängel oder Renovierungsbedarf. Geringeres Risiko für versteckte Mängel. |
Möglicher Renovierungsbedarf. Risiko für versteckte Mängel oder Schäden. |
Finanzierung | Höhere Anfangsinvestition erforderlich. Mögliche staatliche Förderungen für energieeffiziente Neubauten. |
In der Regel geringere Anfangsinvestition. Mögliche staatliche Förderungen für Sanierungen. |
Außenanlage | Müssen zu hohen Kosten neu angelegt werden. Brauchen Zeit, bis alles gewachsen ist. |
Vorhandene Pflanzen und Bäume sind ggf. ausgewachsen. Die Umgebung ist auch bereits "fertig" gewachsen. |
Die emotionale Komponente: Ihr Traumheim
Bevor Sie sich für den Bau oder Kauf einer Immobilie entscheiden, sollten Sie sich über Ihre emotionalen Beweggründe im Klaren sein. Viele Menschen träumen von einem Eigenheim, das genau ihren Vorstellungen entspricht. Wenn Sie zu diesen Menschen gehören, könnte der Bau einer Immobilie die richtige Wahl sein. Hier können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen und jedes Detail nach Ihren Wünschen gestalten.
Eine neue Immobilie bauen: Das sind die Vor- und Nachteile
Normalerweise ist bauen bei vergleichbarer Größe, Lage und Ausstattung deutlich teurer als kaufen.
Der Bau eines neuen Hauses ermöglicht dem Bauherren die Verwirklichung sämtlicher Wohnträume, nicht zuletzt da die Möglichkeiten in Bezug auf die Raumplanung, die Außen- und Innengestaltung sowie den Standort schier unbegrenzt scheinen – zumindest dann, wenn die dazu notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind.
Allerdings kann der Neubau einer Immobilie auch mit viel Stress verbunden sein, da die Suche nach dem passenden Grundstück, die Verhandlungen mit den Baufirmen und eventuelle Probleme während den verschiedenen Bauphasen nicht nur viel Geduld, sondern zudem auch starke Nerven erfordern.
Außerdem muss sich der Bauherr schon weit im Vorfeld entscheiden, ob es ein Fertig-, Ausbau-, Massiv- oder ein Bauträgerhaus werden soll. Ebenso stellt sich die Frage, mit welchem Architekten man zusammenarbeiten möchte und welche Rolle die sogenannte Energieeffizienz spielen soll. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Vor- und Nachteile, die wir in der nun folgenden Übersicht kurz zusammenfassen möchten:
Potentielle Vorteile eines Neubaus
- Nahezu unbegrenzte Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung der Immobilie selbst, des Grundstückes, des Gartens etc. (Grundriss, Zuschnitt, Raumgröße und Co.) nach Ihren Wünschen.
- Der Trend geht klar in Richtung nachhaltiges Bauen. Energieeffiziente Häuser sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Durch moderne Technologien können Sie Heizkosten sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die neuen Energieeffizienzstandards lassen sich viel einfacher mit einem Neubau umsetzen und einhalten; zudem sind einige Anforderungen faktisch nur mit einem Neubau zu erreichen.
- Der Bauherr zieht als Erstbewohner ein.
- Alles ist auf dem neusten Stand der Technik.
- Das Risiko versteckter Kosten ist (deutlich) geringer als bei einem Altbau.
- Sofern das Grundstück und die Immobilie getrennt voneinander erworben werden, kann sich der Bauherr unter Umständen die Grunderwerbsteuer auf die Immobilie sparen.
- Das Wohnklima ist in Neubauten oftmals besser als in Altbauten.
- Sie genießen in den ersten Jahren die Sicherheit einer Gewährleistungsfrist, mit Reparaturen etc. ist erstmal nicht zu rechnen.
Ist ein Neubau umweltfreundlicher?
Einige Experten argumentieren, dass der Kauf eines bestehenden Hauses umweltfreundlicher sein kann als der Bau eines neuen Hauses. Der Grund dafür ist, dass der Bau eines neuen Hauses Ressourcen verbraucht und CO₂-Emissionen verursacht. Ein bereits bestehendes Haus hingegen hat bereits einen „ökologischen Fußabdruck“ hinterlassen, und durch den Kauf wird kein neuer erzeugt.
Potentielle Nachteile eines Neubaus
- Der Bau einer neuen Immobilie kann – je nach Wünschen und Vorstellungen der Bauherren – unter Umständen deutlich teurer als der Kauf einer Bestandsimmobilie werden.
- Die Suche nach dem passenden Grundstück kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
- Grundstücke für Neubauten liegen oft außerhalb.
- Ein Neubau bedeutet automatisch viel Arbeit, was möglicherweise überaus nervenaufreibend und stressig sein kann.
- Es müssen viele Entscheidungen getoffen werden: Fassadengestaltung, Dach, Technik, Putz, Farben, Fenster, Bodenbeläge ...
- Generell ist ein Neubau oft mit viel Stress und leider auch Ärger verbunden.
- Es können jederzeit unvorhersehbare Ereignisse eintreten, die hohe Kosten und/oder Verzögerungen nach sich ziehen können.
- Baumaterialien sind aktuell sehr teuer, Neubauten werden generell immer teurer.
- Falls eine der beauftragten Baufirmen während des Bauprozesses bankrott geht, oder die Arbeit aus anderen Gründen einstellt, erwarten den Bauherren weitere Kosten und teilweise sehr lange Verzögerungen.
- Bis zum Einzug vergeht oftmals viel Zeit, vom ersten Informieren bis zum Einzug vergehen gerne mal zwei Jahre.
- Eventuell müssen Sie eine zeitlang Miete für die alte Immobilie zahlen und schon den Kredit für den Neubau bedienen.
- Der komplette Garten muss neu angelegt werden. Mutterboden, Bäume und Büsche pflanzen, Wege anlegen, Mauern und Zäune ... im Schnitt kommen nochmal 12 bis 18 Prozent von der Bausumme für die Erstgestaltung der Außenanlagen hinzu.
Bauförderungen
- KFW-Kreditanstalt für Wiederaufbau
Diese fördert sowohl über vergünstigte Kredite für den Kauf und/oder die Renovierung einer Immobilie als auch über konkrete Zuschüsse. Die Höhe der Kreditförderung hängt vom Energiespargehalt des Hauses ab.
Neubauförderungen unter: kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Neubau/
Förderungen der Sanierung von Bestandsimmobilien unter: kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien/
Förderung des Kaufs einer Bestandsimmobilie: kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/Kauf-einer-bestehenden-Immobilie/ - Günstige Kredite für Familien
Die KfW-Bank vergibt günstige Kredite für Familien, die neu bauen. Diese Neubauten müssen mindestens den Standard "Klimafreundliches Wohngebäude" einhalten, das Jahreseinkommen der Familie darf 60.000 € nicht überschreiten und der Antragsteller darf kein sonstiges Wohneigentum haben. Der Antrag kann über jedes Kreditinstitut bei der KfW gestellt werden. - GEG: Gebäudeenergiegesetz
Unter www.erneuerbare-energien.de findet man Förderungen zur Stromeinspeisung von Photovoltaik-Anlagen, also der Stromerzeugung auf dem eigenen Dach. - Bafa
Hier wird ebenfalls über Zuschüsse die Nutzung erneuerbarer Energie gefördert, aber auch z. B. die Energieberatung-Vor-Ort oder Naturdämmstoffe. Alle Programme unter bafa.de/DE/Energie/Effiziente_Gebaeude/Foerderprogramm_im_Ueberblick/foerderprogramm_im_ueberblick_node.html - Alternativ: Steuerbonus
Wer sein bestehendes Haus energetisch saniert, kann alternativ zu öffentlichen Förderungen oder Zuschüssen nach dem Abschluss aller Arbeiten beim Finanzamt einen Steuervorteil bzw. Steuerbonus beantragen. Bis zu 20 % der Ausgaben, maximal 40.000 Euro, können so über drei Jahre verteilt von der Steuerschuld abgezogen werden. Die gilt für Häuser, die älter als zehn Jahre drin und vom Steuerpflichtigen selbst bewohnt werden.
Details im Gesetz: gesetze-im-internet.de/esanmv/BJNR000300020.html - Bauförderung der Kirchen
Mehrere katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen fördern bauwillige Familien mit vergünstigten Baugrundstücken im Erbbaurecht oder über vergünstigte Kredite. Auskunft erteilt die jeweilige Landeskirche oder das Internet Kirchliche Angebote zur Förderung von Hausbau und Immobilienkauf:Fördermittel-Angebote der katholischen Kirche
Fördermittel-Angebote der evangelischen Landeskirchen - Wohnungsbauprämie
Förderungsfähig sind Beiträge an Bausparkassen, der Erwerb von Genossenschaftsanteilen und Beiträge für Sparverträge zum Zwecke des Baus oder Erwerbens einer Immobilie, wenn man unter der aktuellen Einkommensgrenze liegt. Wer mindestens 50 Euro im Jahr in einen solchen förderfähigen Vertrag einzahlt, erhält darauf 8,8 Prozent Wohnungsbauprämie vom Staat.
Internetseiten für Förderungen
Die folgenden Internetseiten bemühen sich um eine Lichtung des Förderdschungels:
- Unter www.energiefoerderung.info findet sich eine umfangreiche Datenbank mit örtlichen Fördermitteln, aber auch Programmen der EU, des Bundes, der Länder, Gemeinden und Energieversorger.
- Bauforderer.de
- Foerderdatenbank.de
- Bauförderung auf kommunaler Ebene
Jede Kommune hat noch einmal eigene Förderprogramme für Neubauten und/oder Immobilienkäufe. Die Zuschüsse können durchaus mehrere tausend Euro betragen. Gehen Sie ins zuständige Rathaus/Bauamt und suchen Sie das Gespräch mit dem zuständigen Mitarbeiter für die Bauförderung.
Details zu allen oben genannten Punkten im Beitrag "Bauförderung".
Eine Bestandsimmobilie kaufen: Welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden?
Ein altes Haus zu kaufen kann natürlich ebenfalls diverse Vor- und Nachteile mit sich bringen, vor allen Dingen ist eine Bestandsimmobilie aber in der Regel um einiges günstiger, als ein Neubau – sofern keine großen Um-, An- oder Ausbauten geplant sind. Falls doch, wird es nicht nur deutlich teurer, sondern auch stressiger, nicht zuletzt da es teilweise mehrere Monate dauern kann, bis die notwendigen Baugenehmigungen erteilt werden.
Darüber hinaus muss der Zustand der Immobilie ausführlich auf Herz und Nieren geprüft werden – im Optimalfall mit der fachkräftiger Unterstützung eines Gutachters – denn schließlich soll das Haus ja auch als möglichst sichere Geldanlage dienen.
Gut zu wissen
Bei einer Bestandsimmobilie wird der Wert von der Bank ermittelt, was unter Umständen dazu führen kann, dass sich die notwendige Finanzierung nicht oder nur schwerlich durchführen lässt. Und was sind die weiteren Vor- und Nachteile einer Bestandsimmobilie?
Potentielle Vorteile beim Kauf einer Bestandsimmobilie
- Im Regelfall günstiger als ein kompletter Neubau (sofern der Zustand keine großangelegten Sanierungsarbeiten erfordert).
- Die Gesamtkosten sind auch besser und mit höherer Sicherheit kalkulierbar.
- Die gesamte Abwicklung ist unkomplizierter, nicht zuletzt da keine Genehmigungen eingeholt werden müssen.
- Eine Verbesserung der Energieeffizienz ist durch verschiedenste Modernisierungsmaßnahmen grundsätzlich möglich (allerdings ist das mit viel Aufwand und sehr hohen Kosten verbunden).
- Bestandsimmobilien haben häufig ihren ganz eigenen Charme – und meistens auch einen natürlich gewachsenen Garten, was die Lebensqualität dementsprechend steigert.
- Der Neubau wird zwar heutzutage in 3-D geplant, aber bei einem Bestandsbau können Sie jeden Raum betreten und spüren, wie das Haus auf Sie wirkt.
- Sie können sofort einziehen.
- Sie sind in der Auswahl der Lage der Immobilie freier.
- Der Bewuchs in einem älteren Baugebiet ist weiter.
- Der eigene Garten ist fertig entwickelt.
- Bestandsimmobilien sind in City-Lagen zu haben, Neubauten fast nie.
- Ist die Bestandsimmobilie frisch renoviert, fällt noch weniger Arbeit bis zum Einzug an.
Potentielle Nachteile beim Kauf einer Bestandsimmobilie
- Der Gestaltungsspielraum außen und innen hält sich bei Bestandsimmobilien häufig sehr stark in Grenzen.
- Ihre Energierechnung fällt höher aus.
- Eine ältere Immobilie in ein energieeffizientes Haus (beispielsweise KfW-55 oder KfW-40) zu verwandeln, ist teilweise sehr kompliziert und überaus kostenintensiv.
- Es werden relativ rasch Instandhaltungskosten anfallen.
- Falls Renovierungen oder Sanierungsarbeiten notwendig sein sollten, müssen die Kosten dafür genau eingeschätzt werden, um eine möglichst solide Finanzierung garantieren zu können.
- Die Gefahr von versteckten Kosten ist unter Umständen sehr hoch, vor allem dann, wenn man keine Experten hinzuzieht, die die Statik, die Bausubstanz, Probleme mit Feuchtigkeit und maroden Leitungen usw. überprüfen.
- Sie konkurrieren mit anderen Hauskäufern und gehen unter Umständen öfters mal leer aus.
Checkliste zum Kauf von Wohnung oder Haus
Gehen Sie zu zweit zur Immobilienbesichtigung und tauschen Sie danach Ihre Eindrücke aus. Nehmen Sie auch die folgende Checkliste zur Besichtigung der künftigen Wohnstätte und den Gesprächen mit dem bisherigen Eigentümer mit.
Grunddaten vom Haus / der Wohnung
- Baujahr des Gebäudes
- Letzte Renovierung
- Quadratmeteranzahl Wohnfläche
- Gesamte Nutzfläche
- Raumanzahl
- Größe vom Grundstück
- Eigentumsgrundstück oder Erbpacht?
- Prüfen Sie den Grundriss
- Prüfen Sie die Flächenangaben
- Prüfen Sie den Auszug vom Grundbuch
- Fragen Sie nach der ehemaligen Baubeschreibung, darin finden sich Angaben zu den verwendeten Baustoffen, Ausstattungsdetails usw.
- Prüfen Sie den Energieausweis
- Fragen Sie nach den monatlichen Kosten des Hauses / der Wohnung (Energiekosten für Strom, Gas oder Öl, Erbpachtzins ...)
- Ab welchem Termin könnten Sie einziehen?
Fragen an die Kommune
- Sind Sanierungsmaßnahmen an der Straße vor dem Gebäude geplant? Kommen Kosten auf Sie zu?
- Wird demnächst in der Nähe gebaut?
- Gibt es Auflagen für die ins Auge gefasste Immobilie (Denkmalschutz, Milieuschutz, Überwegungsrechte ...)?
Geschichte der Immobilie
- Gibt es Baulasten?
- Ist eine Teilungserklärung ausgestellt?
- Wann fand die letzte grundlegende Renovierung statt? Was wurde dabei alles gemacht?
- Sind gesundheitliche Bedenken bezüglich der Baustoffe im Haus bekannt? (Auskunft: jetziger Besitzer)
- Wie viele Eigentümer der Immobilie gab es bisher? (Besitzer)
- Eigentumswohnung: Protokoll letzte Eigentümerversammlung
- Eigentumswohnung: Welche Leistungen erbringt die Hausverwaltung?
Umfeld
- Lebensmittel, Kleidung, Cafés in der Nähe?
- Kindergarten, Krippe, Grundschule?
- Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
- Sportstätten, Spaßbad, Lichtspielhaus, Vereine ...
- Kann man etwas zu den Nachbarn sagen? Liegen diese mit einem auf einer Welle?
Prüfung der Immobilie
Wichtige Bereiche
- Zustand des Daches (Pfannen, Dämmung, Balken – Schädlingsbefall, Dachrinnen)
- Heizungsprüfung (Bauart, Verbrauch, Alter)
- Wie wird Warmwasser erwärmt (Art der Erwärmung, Speicher, Solar unterstützt?, Leitung zur Spülmaschine oder Waschmaschine?)
- Heizkörperart (Alter, drehen die Heizkörperventile leichtgängig?, Flachheizkörper? Badheizkörper? Fußbodenheizung?)
- Fassade von außen(Zustand, Aufbau, Risse im Mauerwerk)
- Dämmung der Immobilie (Qualität, Art, Alter)
- Fußböden (Material, Qualität, Mängel)
- Aufteilung der Räume (Durchgangszimmer, Flure, Abstellkammer, Kleinsträume ...)
- Stauflächen und -raum
- Helligkeit der Räume prüfen
-
Höhe der Decken
- Art und Zustand des Wandbelages (Tapeten, Farben, Fliesen ...)
- Fensterart und -zustand (Verglasung, Alter, Einbruchschutz, Rahmenart und -zustand, Funktionieren die Rollläden?)
- Innen- und Aussentreppen (Alter, Zustand, Geräusche beim Benutzen)
Die Sinne gebrauchen
- Wie riecht es in der Immobilie? (moderig: Schimmelgefahr)
- Wie fühlen sich die Außenwände an (besonders kalt – hohe Heizkosten)?
- Ist irgendwo Luftzug zu spüren?
- Wie leise ist es in den einzelnen Räumen (Lärm von draußen? Straßenlärm? Sind Geräusche von nebenan zu hören?)
Immobilienausstattung
- Brandschutzausstattung (Rauchwarner, Feuerlöscher, Rettungswege, sonstige Auflagen)
- Stand der Barrierefreiheit (Bäder, Treppen, Hauseingang)
- Zustand des Stromnetzes (Alter, technischer Stand, leuchten alle Lampen?)
- Sicherungskasten (Überspannungsschutz? Alles korrekt abgesichert?)
- Steckdosenverteilung in den Räumen; genug vorhanden?
- Zustand der Leitungen für das Wasser (Alter, Zustand, Material: aus Kupfer? Ist der Druck des Wassers hoch genug?)
- Wie sieht es mit der sonstigen Technik im Haus aus? (Lüftungsanlage, Alarmanlage, elektrische Rollos ... wie alt sind diese Einbauten? Wie gut funktionieren sie noch?)
- Wo wird die Waschmaschine angeschlossen?
- Sind Waschmaschine und Trockner separat abgesichert?
- Alter und Zustand sonstiger besonderer Ausstattung (Kaminofen, Aufzug, Treppenlift, Sonnensegel, Markise, Sauna, Werkstatt, Smarthome-Technik ...)
Wichtige Räume
- Unter dem Dach (Deckenhöhe, Dämmung, Nutzbarkeit, Zugang)
- Badezimmer (Zustand, Design, Lüftungsmöglichkeit)
- Küche (Mobiliarzustand, Arbeitsplattenzustand, Arbeitshöhe, Alter der Elektrogeräte)
- Keller (Dichtigkeit, Wandfeuchte, Feuchtigkeit der Luft, Deckenhöhe, Zugang, Dämmung, Heizungsversorgung)
Außerhalb der Immobilie
- Vorhandensein und Zustand von Garage/Carport, Terrasse, Balkons, Regenwassertank, Gartenhäuschen, Pool, Bepflanzung
- Art und Zustand der Wege im Aussenbereich
- Möglichkeiten zu Parken (Anzahl)
Muss irgendetwas dringend renoviert werden?
Alle Punkte in der Checkliste schriftlich festhalten.
Kaufnebenkosten
Notarkosten
- Gesetzlich vorgeschrieben für Kaufvertrag, Grundbucheintragung oder eine Eintragung der Grundschuld;
- Faustregel: Für den Notar werden ca. 1,0 – 1,5 % des Kaufpreises zusätzlich fällig.
Beispielrechnung Immobilie 250.000 € Kaufpreis
Dienstleistung vom Notar | Gebühren |
Kaufvertrag beurkunden (2,0facher Satz) | 1.070 Euro |
Betreuungskosten (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Zwei Unterschriften beglaubigen (0,2facher Satz, max. 130 Euro pro Unterschrift) | 260 Euro |
Kaufvollzug (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Gesamtkosten |
1.865 Euro |
Tabelle 1: Beispielrechnung für die Notargebühren beim Kauf eines Hauses mit Kaufpreis 250.000 Euro, Quelle: GNotKG; Alle Angaben ohne Gewähr; |
Grunderwerbsteuer
- Faustregel: Die Grunderwerbsteuer beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises!
Grundbuchkosten
- Faustregel: Für das Grundbuchamt werden ungefähr 0,5% des Kaufpreises fällig!
Maklercourtage (falls involviert)
- Faustregel: Maklercourtage liegt zwischen 5,95 und 7,14% des Kaufpreises.
Modernisierung (je nach Einzelfall)
Umzugskosten (je nach Einzelfall)
Weitere Erläuterungen und Beispiele zu allen Kostenpunkten im Artikel "Welche Kaufnebenkosten gibt es?".
Welche Unterschiede gibt es in Bezug auf die Finanzierung?
Bevor wir etwas genauer auf die jeweiligen Vor- und Nachteile eingehen, die mit dem Kauf respektive dem Bau eines Hauses verbunden sind, stellt sich vorab die grundlegende Frage der Immobilienfinanzierung. Hierbei kommt es zwar vor allen Dingen auf die Vorstellungen und individuellen Wünsche des jeweiligen Bauherren beziehungsweise Käufers an, jedoch lässt sich im Großen und Ganzen sagen, dass die Finanzierung in beiden Fällen relativ gleich abläuft. Denn egal ob man die Immobilie kaufen oder neu bauen möchte, ohne das nötige Eigenkapital läuft in der Regel gar nichts.
Dementsprechend sollte mindestens ein Drittel des Kauf- respektive Baupreises durch die eigenen finanziellen Mittel abgedeckt werden:
Eigenkapitalrechner | ||
Dieser Rechner ermittelt, wie viel Sie an Eigenkapital ansparen müssen, um auf den gewünschten Eigenkapitalanteil zu kommen. |
Der Restbetrag sollte sich aus einem Bauspardarlehen und/oder einem Annuitätendarlehen zusammensetzen. Mit welchen Zins- und Tilgungskosten man hierbei rechnen muss, hängt allerdings sehr stark von den individuellen Gegebenheiten ab. Daher sollte man sich auch unter allen Umständen ausreichend Zeit nehmen, um die Finanzierungsangebote der verschiedenen Banken ganz in Ruhe miteinander vergleichen zu können. Der folgende Rechner hilft dabei:
Hypothekenkreditrechner |
Die eigenen vier Wände – für viele ist das mehr als nur ein Traum. Es ist ein Lebensziel, ein Symbol für Sicherheit, Freiheit und Ankommen. Doch bevor der erste Ziegel sitzt, muss eine solide Finanzbasis stehen – und die beginnt mit dem Eigenkapital. Gerade in Zeiten steigender Baukosten und strengerer Kreditvergaben ist es wichtiger denn je, klug und vorausschauend zu sparen. Dieser Artikel nimmt Sie an die Hand, zeigt konkrete Wege auf und hilft dabei, Schritt für Schritt dem Ziel vom Eigenheim näherzukommen – auch ohne Lottogewinn oder Erbschaft. So bilden Sie Eigenkapital für Haus- und Wohnungskauf ► Gründe für Eigenkapital ► Eigenkapitalrechner ► Förderung vom Staat ► Diese Sparweisen haben sich bewährt ► von Bausparvertrag ► bis MuskelhypothekBeitrag: Eigenkapital ansparen
Tipps zum Eigenkapital ansparen: 11 Möglichkeiten können empfohlen werden
Fazit
Bauen oder kaufen – eine Frage, die sich vermutlich jeder Interessent stellt, der den Entschluss gefasst hat, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Die Antwort darauf zu finden kann allerdings kompliziert und langwierig sein, nicht zuletzt da zahlreiche Faktoren bedacht und die verschiedenen Vor- und Nachteile in Ruhe miteinander vergleichen werden wollen und müssen. Darüber hinaus spielen aber natürlich auch die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel eine zum Teil entscheidende Rolle, da vermutlich nur die wenigsten Menschen über das nötige Barvermögen verfügen und gleich mehrere hunderttausend Euro auf dem Sparkonto haben. Und da man sich in der Regel auch nur einmal im Leben eine derart hohe Investition leisten kann, sollte diese auch dementsprechend gut bedacht werden.
Ergänzung oder Frage von Ihnen?
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Immobilien für die Altersvorsorge – sinnvoll oder lieber nicht?
Wenn es um die Altersvorsorge geht, scheiden sich oft die Geister: Soll man sein hart verdientes Geld in eine Immobilie stecken oder doch lieber auf andere Strategien setzen? Immobilien haben etwas Verlässliches – sie stehen buchstäblich wie ein Fels in der Brandung –, aber auch ihre Schattenseiten.
Generell gilt: Die Geldanlage in Immobilien ist ein kluger Baustein im Gesamtportfolio der Vermögensanlage und damit auch der Altersvorsorge. Doch sollte ich wirklich ein Haus kaufen und dann vermieten, um später eine zweite "Betonrente" zu erhalten? Stimmt es, dass ich bei einer selbstgenutzten und abgezahlten Immobilie praktisch mietfrei wohne? Ganz so einfach ist es nicht, am Ende überwiegt aber ein Argument, welches auf eine entscheidende menschliche Schwäche abzielt.
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Geldanlage in Immobilien – Pro und Contra
Sinnvoller Baustein einer weise zusammengestellten Geldanlage ist auch heute noch die Immobilie. Das Betongold darf gerne auch als Naturprodukt in Form von Bauland, Ackerland oder Wald ausgestaltet sein. Aber wie bei jeder Geldanlage lauern Risiken, und ein geeignetes Objekt zu finden, ist gar nicht so einfach.
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Immobilieninvestitionen für private Anleger bieten in Deutschland uns international eine Vielzahl von Chancen, um Vermögen aufzubauen und finanzielle Sicherheit zu erlangen. Immobilien gelten seit jeher als stabile und wertbeständige Anlageform, die sowohl langfristige Wertsteigerungen als auch regelmäßige Mieteinnahmen ermöglichen kann. In Zeiten von niedrigen Zinsen und volatilen Aktienmärkten suchen viele Anleger nach alternativen Investitionsmöglichkeiten, um ihr Portfolio zu diversifizieren und Risiken zu minimieren.
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