Immobilie kaufen – ist das sinnvoll im Vergleich zur Miete?

Es ist schon merkwürdig: Eigentlich ist die eigene Immobilie oft teurer, als zur Miete zu wohnen. Trotzdem haben Hausbesitzer am Ende im Schnitt mehr Vermögen als zur Miete wohnende. Wie kommt das?

Ein Grund dafür liegt oftmals im „Zwangssparen“ und an der Wertsteigerung der Immobilie. Zwar geben Mieter deutlich weniger für Ihre Wohnkosten aus, sie legen das ersparte Geld aber nicht zurück, sondern konsumieren es. Der Eigenheimbesitzer, von der Bank gezwungen, legt Monat für Monat Geld in Form der Tilgungen zurück. So kann er von Preissteigerungen am Immobilienmarkt profitieren, konsumiert weniger und steht am Ende besser da.

Es erscheint also sinnvoll, einen Kredit für die eigene Immobilie aufzunehmen. Im Artikel zeigen wir: Das gilt nicht unter allen Umständen ...

Immobilie kaufen - ja oder nein

Kurz zusammengefasst

  • Finanzielle Disziplin durch Immobilienkauf: Der Erwerb einer Immobilie fördert oft ein „Zwangssparen“, da Eigentümer regelmäßig Tilgungsraten zahlen und somit Vermögen aufbauen. Mieter hingegen neigen dazu, das eingesparte Geld für Konsum auszugeben.
  • Langfristige Kostenanalyse: Ein Kostenvergleich über 30 Jahre zeigt, dass Mieter zwar zunächst geringere monatliche Ausgaben haben, jedoch am Ende ohne eigenes Vermögen dastehen. Eigentümer tragen höhere laufende Kosten, besitzen jedoch nach der Kreditlaufzeit eine abbezahlte Immobilie mit potenziellem Wert.
  • Wertentwicklung der Immobilie: Die Wertsteigerung einer Immobilie hängt stark von Lage und Marktbedingungen ab. In begehrten Regionen können Immobilien an Wert gewinnen, während sie in weniger attraktiven Gebieten stagnieren oder an Wert verlieren können.
  • Instandhaltungs- und Nebenkosten: Eigentümer müssen mit laufenden Kosten für Reparaturen, Modernisierungen, Grundsteuer und Versicherungen rechnen. Es wird empfohlen, jährlich mindestens 1% des Immobilienwerts für Instandhaltungen zurückzulegen.
  • Alternative Investitionsmöglichkeiten: Anstatt in eine Immobilie zu investieren, könnten Anleger ihr Geld in ETFs oder Aktien anlegen, die historisch gesehen höhere Renditen bieten. Allerdings sind diese Anlagen mit höheren Risiken und Schwankungen verbunden.
  • Persönliche Lebenssituation und Präferenzen: Die Entscheidung zwischen Mieten und Kaufen sollte die individuelle Lebenssituation berücksichtigen. Faktoren wie Flexibilität, berufliche Planung und persönliche Vorlieben spielen eine entscheidende Rolle.
  • Finanzielle Vorbereitung und Beratung: Vor dem Immobilienkauf ist eine sorgfältige Finanzplanung essenziell. Es wird empfohlen, mindestens 20% Eigenkapital einzubringen und sich nicht finanziell zu überlasten. Eine professionelle Beratung kann helfen, typische Fehler zu vermeiden.

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

Zunächst: Lassen Sie sich Zeit mit Ihrer Kauf- oder Bau-Entscheidung. Viel Zeit. Es geht um eine Investition in Höhe von mehreren Jahresgehältern. Wahrscheinlich die höchste Investition, die Sie in Ihrem ganzen Leben machen werden.

Kostenvergleich Miete vs. Kauf über 30 Jahre

Die Entscheidung, ob Sie eine Immobilie kaufen oder weiter mieten, gehört zu den wichtigsten finanziellen Weichenstellungen im Leben. Gerade in Deutschland, wo die Eigentumsquote mit rund 47 % im europäischen Vergleich niedrig ist, stehen viele Privatanlegerinnen und Privatanleger vor der Frage: Lohnt es sich, eine Immobilie zu finanzieren, oder ist es langfristig besser, Mieterin oder Mieter zu bleiben?

Ein strukturiertes Modell zum Kostenvergleich über 30 Jahre kann Ihnen helfen, eine rationale Entscheidung zu treffen. Dabei sind nicht nur die monatlichen Zahlungen zu berücksichtigen, sondern auch langfristige Faktoren wie Wertsteigerung, Instandhaltungskosten, Steuerersparnisse oder entgangene Anlagemöglichkeiten.

Die Kosten des Mietens im Überblick

Wer zur Miete wohnt, genießt eine hohe Flexibilität: Ein Umzug ist oft unkompliziert, unerwartete Reparaturen trägt in der Regel der Vermieter, und finanzielle Risiken sind überschaubar. Allerdings zahlen Sie Monat für Monat eine Miete, die sich in den meisten Fällen jährlich erhöht. Ein Beispiel verdeutlicht die langfristigen Kosten:

  • Aktuelle Miete: 1.200 € monatlich
  • Durchschnittliche Mietsteigerung pro Jahr: 2 %
  • Gesamtkosten nach 30 Jahren: ca. 584.000 €

Ohne eine erhebliche Inflation oder Einkommenssteigerung bedeutet dies: Ihr monatliches Budget wird zunehmend belastet, und am Ende besitzen Sie keine eigene Immobilie.

Die Kosten des Kaufens – eine Beispielrechnung

Beim Kauf einer Immobilie müssen Sie mehrere Kostenpunkte berücksichtigen:

  1. Kaufpreis: 500.000 €
  2. Nebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer, Makler): ca. 10 – 15 % des Kaufpreises → 60.000 €
  3. Eigenkapital: 100.000 € (20 % des Kaufpreises)
  4. Kreditbetrag: 400.000 €
  5. Zinssatz: 3,5 % auf 30 Jahre
  6. Monatliche Rate (inkl. Zinsen und Tilgung bei 2 % Anfangstilgung): ca. 1.800 €
  7. Instandhaltungs- und Modernisierungskosten pro Jahr: ca. 3.000 €
  8. Grundsteuer und Versicherungen: ca. 1.500 € pro Jahr

Über 30 Jahre ergibt sich daraus eine Gesamtkostenbelastung von rund 750.000 €. Zuzüglich entgangener Zinsgewinne für die 100.000 € Eigenkapital (das wären z. B. bei 5 % Zinsen pro Jahr nach 30 Jahren knapp 350.000 €)

Aber Achtung:
Während bei der Miete nach 30 Jahren „nur“ gezahlt wurde, gehört Ihnen beim Kauf am Ende eine abbezahlte Immobilie, die einen gewissen Wert besitzt.

Hohe Instandhaltungskosten

Ein oft unterschätztes Problem sind die laufenden Kosten für Reparaturen und Modernisierungen. Eine Immobilie benötigt regelmäßige Pflege:

  • Dachsanierung: 10.000–50.000 €
  • Heizungserneuerung: 7.000–20.000 €
  • Fassadenmodernisierung: 5.000–30.000 €
  • Allgemeine Renovierungen: 5.000–15.000 € alle 10–15 Jahre

Wie Sie sich absichern können:

  • Rücklagen bilden: Mindestens 1 % des Immobilienwerts pro Jahr zurücklegen.
  • Hausgeld bei Eigentumswohnungen beachten: Es deckt nur Teile der anfallenden Kosten.
  • Zustand der Immobilie prüfen: Vor dem Kauf einen Sachverständigen hinzuziehen.

Langfristige Wertentwicklung – ein kritischer Faktor

Ein entscheidender Unterschied zwischen Miete und Kauf ist die Wertentwicklung der Immobilie. Je nach Lage und Marktzyklen kann der Wert einer Immobilie nach 30 Jahren steigen oder fallen. Ein Beispiel:

  • Szenario 1: Immobilie gewinnt an Wert → Verkaufspreis nach 30 Jahren: 750.000 €
  • Szenario 2: Immobilie verliert an Wert → Verkaufspreis nach 30 Jahren: 400.000 €

Im ersten Fall hätte der Immobilienkauf eine gute Investition dargestellt, im zweiten Fall wäre es finanziell klüger gewesen, weiterhin zu mieten und das Kapital anderweitig zu investieren.

Mieten vs. kaufen: das Ergebnis im direkten Vergleich

FaktorMieten (30 Jahre)Kaufen (30 Jahre)
Monatliche Kosten 1.500 € (Startwert) 1.800 € Zins und Tilgung für 30 Jahre fix
Kaufpreis: 430.000 €
Gesamtkosten über 30 Jahre 550.000 - 600.000 €
Je nach Mietanstieg
650.000 €
Annahme: 3 % Zins, Laufzeit 30 Jahre, Vollfinanzierung
Zuzüglich: Reparaturen, Renovierungen
Wert am Ende der Laufzeit 0 € (die gezahlte Miete ist weg) Variabel (z. B. 400.000 - 750.000 €)
Flexibilität Hoch Niedrig
Steuerliche Vorteile Keine Teilweise (z. B. für Kapitalanleger)
Reparaturen/Instandhaltung Vermieter zahlt Eigentümer zahlt
Erwartete Mietsteigerungen Ja Nein
Erwartete Wertsteigerung Nein Ja, je nach Marktentwicklung

Wann ist Mieten besser?

Das Mietmodell kann vorteilhaft sein, wenn Sie:

Flexibilität schätzen, z. B. für häufige Wohnortwechsel
Kapital lieber anderweitig investieren möchten (z. B. in ETFs oder Aktien)
✔ In einer Region mit stagnierenden oder fallenden Immobilienpreisen leben
Keine langfristige finanzielle Verpflichtung eingehen wollen

Wann lohnt sich der Kauf?

Ein Immobilienkauf kann sinnvoll sein, wenn Sie:

Langfristig sesshaft bleiben möchten
Genügend Eigenkapital haben (mindestens 20 %)
Zukünftige Mietsteigerungen vermeiden möchten
Von potenzieller Wertsteigerung profitieren wollen
✔ Einen sicheren Vermögensaufbau für die Rente anstreben

Fazit: eine individuelle Entscheidung

Es gibt kein universelles Richtig oder Falsch, wenn es um die Entscheidung Mieten vs. Kaufen geht. Während eine Mietwohnung maximale Flexibilität bietet, kann der Immobilienkauf ein sinnvoller Weg sein, Vermögen aufzubauen und sich für den Ruhestand abzusichern.

Die wichtigste Regel lautet: Rechnen Sie genau nach und berücksichtigen Sie Ihre persönliche Lebenssituation! Ein gut geplanter Kauf kann eine sinnvolle Investition sein – aber nur, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen.

Immobilienfinanzierung vs. alternative Geldanlagen

Die Frage, ob es sinnvoller ist, eine Immobilie zu kaufen oder das Geld anderweitig zu investieren, bewegt viele Privatanlegerinnen und Privatanleger. Während Immobilien oft als sichere Wertanlage gelten, gibt es mit ETFs, Aktien, Anleihen oder Gold interessante Alternativen. Doch welche dieser Anlagemöglichkeiten bietet langfristig die beste Rendite? Und was schützt am besten vor Inflation? Ein objektiver Vergleich hilft bei der Entscheidungsfindung.

ETF- & Aktien-Sparpläne als Alternative zum Eigenheim – Vergleich der Renditen über 30 Jahre

Wer sein Geld nicht in eine Immobilie steckt, kann es beispielsweise in einen ETF- oder Aktien-Sparplan investieren. Historisch betrachtet bieten breite Aktienindizes wie der MSCI World oder der S&P 500 durchschnittliche Jahresrenditen von 6–8 %, wobei es natürlich Marktschwankungen gibt. Ein Rechenbeispiel:

  • 500.000 € in ein Eigenheim investieren:
    • Monatliche Kreditrate: 1.800 € (bei 3,5 % Zinsen)
    • Zusätzliche Kosten: Instandhaltung, Grundsteuer, Modernisierung
    • Potenzieller Verkaufswert nach 30 Jahren: 750.000 €
  • 500.000 € in einen ETF-Sparplan investieren:
    • Durchschnittliche Rendite von 7 % pro Jahr
    • Nach 30 Jahren: rund 3,5 Millionen € (durch Zinseszinseffekt, abzüglich Steuern)

Die Zahlen zeigen, dass eine Investition in diversifizierte Wertpapiere langfristig eine höhere Rendite bringen kann. Allerdings sind Aktienmärkte volatil, während eine Immobilie ein realer Sachwert ist. Die Entscheidung hängt also auch vom persönlichen Risikoprofil ab.

Gold, Anleihen oder Immobilien? Welche Anlage schützt am besten vor Inflation?

In Zeiten steigender Inflation suchen viele Anlegerinnen und Anleger nach sicheren Wertanlagen. Immobilien gelten als Inflationsschutz, da steigende Bau- und Mietpreise oft die Wertentwicklung stützen. Aber auch Gold und Anleihen spielen als Krisenabsicherung eine Rolle:

  • Gold: Wertstabil, aber keine regelmäßige Rendite
  • Anleihen: Niedrigere Renditen, aber regelmäßige Zinszahlungen
  • Immobilien: Sachwert mit Nutzungsvorteil, aber hohe Einstiegskosten

Langfristig haben Immobilien den Vorteil, dass sie nicht nur als Geldanlage dienen, sondern auch als Wohnraum genutzt werden können. Wer jedoch hohe Liquidität bevorzugt, fährt mit Aktien oder ETFs besser.

Fallstudien: Wer hat mehr Vermögen aufgebaut – Mieter oder Immobilienbesitzer?

Studien zeigen, dass Immobilienbesitzer im Alter oft über ein höheres Nettovermögen verfügen, hauptsächlich weil sie zwangssparen – während Mieterinnen und Mieter häufig einen Teil ihres Einkommens konsumieren. Aber: Wer als Mieter konsequent in ETFs oder Aktien investiert, kann finanziell gleichziehen oder sogar besser abschneiden. Entscheidend ist die Disziplin beim langfristigen Sparen und Investieren.

Psychologische Aspekte: Kaufen oder Mieten – Was macht glücklicher?

Immobilienkäufe sind nicht nur eine finanzielle Entscheidung, sondern auch eine emotionale. Das Gefühl, ein eigenes Zuhause zu besitzen, gibt Sicherheit – aber auch Verpflichtungen.

  • Langfristige finanzielle Freiheit vs. Schuldenlast – Welche Faktoren spielen eine Rolle?
    Ein Immobilienkredit bedeutet für viele Menschen finanzielle Gebundenheit über Jahrzehnte. Mieterinnen und Mieter genießen dagegen Flexibilität und Liquidität, haben aber keine Vermögensbildung.
  • Das Sicherheitsgefühl von Eigentum vs. die Flexibilität des Mietens
    Eigentum: Sicherheit, Kontrolle, Altersvorsorge – aber finanzielle Verantwortung ✔ Miete: Unkompliziert, flexibel, keine Kreditlast – aber steigende Mietkosten
  • Wie beeinflusst Immobilienbesitz die Lebensqualität?
    Umfragen zeigen, dass Immobilienbesitzer sich langfristig sicherer fühlen, weil sie nicht von Vermietern abhängig sind. Mieterinnen und Mieter hingegen haben oft geringeren finanziellen Druck.

Fazit auch hier: Letztlich ist die Entscheidung sehr individuell – wer Flexibilität will, fährt mit Miete gut. Wer auf Sicherheit und Vermögensaufbau setzt, sollte den Immobilienkauf in Betracht ziehen.

Tipps für die Immobilienfinanzierung

Nie an die Grenze gehen

Viele Bauherren überschätzen sich bei dem, was sie langfristig an Zins und Tilgung aufbringen können. Die hohe Zahl an Zwangsversteigerungen zeigt es. Ein Verdiener kann immer ausfallen. Kinder kommen dazu. Nebenkosten steigen, unvorhergesehene Reparaturen reizen das Konto bis zum Anschlag.

Unser Tipp von daher: Gehen mit den Finanzierungskosten nie an die Grenze dessen, was Sie momentan leisten könnten. Lassen Sie sich immer einige hundert Euro Puffer pro Monat.

 

rechner stift planen 564Rechnen Sie sorgfältig, aber kalkulieren Sie nie mit dem "letzen Cent"

 

Möglichst viel Eigenkapital

Wie bereits an verschiedenen Stellen erwähnt, sollten Sie möglichst alle Käufe zuerst ansparen und dann tätigen. Bei einem Hauskauf müssten Sie dann allerdings bis zur Rente warten :-).

Trotzdem: Je mehr Eigenkapital Sie aufbringen, umso günstiger ist die Finanzierung, umso ruhiger können Sie schlafen, umso eher gehört Ihnen das Haus.

Traumhaft wäre eine Eigenkapitalquote von 40% des Hauspreises inklusive aller Nebenkosten. Doch auch 20 Prozent Eigenkapital sind ein guter Wert, auf dem Sie „bauen“ können. Bei günstigen Häusern und niedrigen Zinsen für die Baufinanzierung kann auch ein Kauf ohne Eigenkapital sinnvoll sein.

"Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen."

Marcus Tullius Cicero

Erst einmal sesshaft werden

Sie sollten den Kauf einer selbstgenutzten Immobilie erst dann durchführen, wenn Sie Ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben und in den nächsten Jahren keine Umzüge drohen. Denn jeder Kauf und Verkauf verschlingt einen großen Brocken unwiderruflich verlorener „Neben“-Kosten. Und wenn Sie schnell umziehen und damit verkaufen müssen, droht ein verlustträchtiger Eil-Verkauf. Dies ist aber nur ein wichtiger Punkt unserer Checkliste:

Checkliste: Bin ich bereit für eine Immobilie?

Bevor Sie sich für den Kauf einer Immobilie entscheiden, sollten Sie sich einige grundlegende Fragen stellen. Diese Checkliste hilft Ihnen dabei, Ihre Kaufbereitschaft zu überprüfen.

Selbsttest: 10 Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie kaufen:

  1. Habe ich genügend Eigenkapital für eine solide Finanzierung?
  2. Ist meine berufliche und finanzielle Situation stabil genug für eine langfristige Kreditverpflichtung?
  3. Habe ich alle einmaligen und laufenden Kosten berücksichtigt?
  4. Passt die Immobilie zu meinen langfristigen Lebensplänen?
  5. Bin ich bereit, mich langfristig an einen Standort zu binden?
  6. Habe ich einen Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben?
  7. Bin ich bereit, Verantwortung für Reparaturen und Instandhaltung zu übernehmen?
  8. Ist die Immobilie eine sinnvolle Investition oder eher eine emotionale Entscheidung?
  9. Habe ich alternative Wohn- und Investitionsmöglichkeiten in Betracht gezogen?
  10. Kenne ich die steuerlichen Auswirkungen meines Immobilienkaufs?

Welche finanziellen Voraussetzungen sollten erfüllt sein?

  • Eigenkapital: Mindestens 20 %, idealerweise mehr.
  • Geregeltes Einkommen: Banken bevorzugen unbefristete Arbeitsverhältnisse.
  • Gute Bonität: Keine negativen Schufa-Einträge und keine hohen Verbindlichkeiten.
  • Sichere Finanzreserve: Ein Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben ist essenziell.

Wie beeinflusst eine Immobilienfinanzierung meinen Lebensstil?

  • Die monatliche Kreditrate muss in das Budget passen, ohne dass andere finanzielle Ziele (z. B. Altersvorsorge, Reisen) leiden.
  • Eine Immobilie bindet Sie langfristig an einen Standort. Sind Sie dazu bereit?
  • Eigentum bedeutet Verantwortung: Reparaturen, Modernisierungen und Instandhaltungen gehören dazu.

Wer sich gut vorbereitet und seine Finanzen realistisch einschätzt, kann die Entscheidung zum Immobilienkauf bewusster treffen und langfristig von einer stabilen Investition profitieren.

Immobilie = Sichere Geldanlage?

Die Wertentwicklung von Immobilien wird oft als stabil und inflationssicher bezeichnet. Doch trifft das wirklich zu? Ein Blick auf historische Daten zeigt: Immobilienpreise steigen langfristig, allerdings nicht immer gleichmäßig und auch nicht in jeder Region. Besonders in wirtschaftsstarken Ballungsräumen wie München, Hamburg oder Berlin haben sich die Preise in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Dennoch gibt es immer wieder Phasen der Stagnation oder sogar Rückgänge, etwa in strukturschwachen Regionen.

Einflussfaktoren auf die Wertentwicklung sind unter anderem:

  • Lage: Immobilien in begehrten Wohnlagen steigen in der Regel stärker im Wert als solche in weniger attraktiven Gebieten.
  • Zinsniveau: Niedrige Zinsen fördern die Nachfrage und treiben die Preise, während steigende Zinsen den Markt abkühlen können.
  • Demografie: Regionen mit wachsender Bevölkerung und Zuzug profitieren oft von steigenden Preisen, während schrumpfende Regionen Preisrückgänge verzeichnen können.
  • Wirtschaftliche Entwicklung: Arbeitsmarktsituation, Infrastrukturprojekte und Standortattraktivität beeinflussen die Immobilienpreise.

Wer also eine Immobilie kaufen möchte, sollte sich nicht nur auf allgemeine Trends verlassen, sondern gezielt die spezifischen Marktentwicklungen der gewünschten Region analysieren.

Prüfen Sie auch die Umgebung genau: Könnte der freie Blick nach hinten bald zugebaut sein? Die beschauliche Straße zur Umgehungsstraße ausgebaut werden? Kann ein Mehrfamilienhaus in der Nachbarschaft das eigene Gebäude verdunkeln? Wird der Ort in Zukunft eher wachsen (=steigender Wert) oder tendenziell weniger attraktiv für Zuzüge sein?

Lügen Sie sich nicht in die Tasche

Mit den reinen Baukosten oder dem Kaufpreis ist es nicht getan. Rund um den Kauf oder den Bau einer Immobilie ranken sich viele Träger und Stellen, die überraschend die Hand aufhalten. Einen guten Überblick verschaffen Sie sich mit unserer Vorlage:

Laden Sie hier den kostenlosen Download herunter

Staatliche Förderprogramme nutzen

Neben steuerlichen Vorteilen gibt es auch diverse Förderprogramme, die Immobilienkäufern finanzielle Unterstützung bieten:

  • KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für energieeffiziente Neubauten und Sanierungen.
  • BAFA-Zuschüsse: Für Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung, beispielsweise eine neue Wärmepumpe oder Photovoltaikanlagen, gibt es attraktive Zuschüsse.
  • Wohn-Riester: Durch die Riester-Förderung können Sparer eine staatliche Zulage erhalten, wenn sie ihr angespartes Kapital in eine selbstgenutzte Immobilie investieren.
  • Regionale Förderprogramme: Viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Programme, z. B. Zuschüsse für Familien, die Wohneigentum erwerben.

Der richtige Mix aus steuerlichen Vorteilen und Förderungen kann dazu beitragen, eine Immobilie kosteneffizient zu erwerben und die Rendite zu maximieren.

Häufige Fehler bei der Kreditaufnahme und wie man sie vermeidet

Der Kauf einer Immobilie ist oft die größte finanzielle Entscheidung des Lebens. Gerade bei der Finanzierung können jedoch schwerwiegende Fehler passieren, die langfristige Konsequenzen haben.

  • Zu geringe Eigenkapitalquote: Wer ohne oder mit wenig Eigenkapital finanziert, geht ein hohes Risiko ein. Ideal sind mindestens 20-30 % Eigenkapital.
  • Unrealistisch niedrige Tilgungsraten: Eine zu niedrige Tilgung bedeutet eine lange Laufzeit und hohe Zinskosten. Eine Tilgung von mindestens 2-3 % pro Jahr ist empfehlenswert.
  • Variable Zinsen statt langer Zinsbindung: In Zeiten niedriger Zinsen sollte eine langfristige Zinsbindung (mindestens 10, besser 15-20 Jahre) gewählt werden, um sich gegen steigende Zinsen abzusichern.
  • Zu hohe monatliche Belastung: Die monatliche Rate sollte so gewählt werden, dass genügend finanzieller Spielraum bleibt. Als Faustregel gilt: Die monatliche Kreditrate sollte nicht mehr als 30-40 % des Nettoeinkommens betragen.
  • Fehlende Berücksichtigung von Nebenkosten: Neben dem Kaufpreis fallen Notarkosten, Grunderwerbsteuer, Maklergebühren und laufende Instandhaltungskosten an.

Wann Banken Kredite ablehnen – und was man dann tun kann

  • Schlechte Bonität: Banken prüfen das Einkommen, bestehende Schulden und die Schufa. Wer einen negativen Schufa-Eintrag hat, erhält oft keine Finanzierung.
  • Unzureichende Sicherheiten: Banken verlangen oft zusätzliche Sicherheiten. Wer keine hat, kann durch einen zweiten Darlehensnehmer oder Bürgen die Chancen verbessern.
  • Zu niedriger Eigenkapitaleinsatz: Eine Erhöhung des Eigenkapitals durch private Ersparnisse oder familiäre Unterstützung kann helfen.

Sondertilgung & Umschuldung: So spart man Tausende Euro

  • Viele Banken erlauben jährliche Sondertilgungen. Wer zusätzliche Raten einzahlt, verkürzt die Laufzeit und spart Zinsen.
  • Bei hohen Zinsen lohnt sich eine Umschuldung nach Ablauf der Zinsbindung. Ein Vergleich verschiedener Anbieter kann mehrere tausend Euro sparen.

Weitere Hilfen auf Geld-Welten.de

Schlafen sie öfters über ihre Entscheidung, im Zweifel sparen sie noch ein paar Jahre länger.

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Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Summen bei einer Baufinanzierung auf Sie zukommen, können Sie diesen Finanzierungsrechner nutzen.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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