Hausfinanzierung – was beachten? Diese 14 Punkte sind wichtig
Viele Menschen träumen davon, im Laufe Ihres Lebens eine eigene Immobilie zu bauen oder zu besitzen. Tatsächlich bietet das eigene Haus jede Menge attraktiver Vorteile: mehr Platz für die Familie, ein eigener Garten und nicht zuletzt auch echte Unabhängigkeit von immer weiter steigenden Mietpreisen. Allerdings muss der absolut verständliche Wunsch eines Immobilienkaufs auch sehr gut geplant werden. Denn die allermeisten Häuslebauer oder Hauskäufer finanzieren den Traum von den eigenen vier Wänden wohl nur einmal im Leben. Umso wichtiger ist deshalb eine wirklich clevere und langfristig günstige Baufinanzierung, die heute und in Zukunft zum eigenen Budget passt. Wir zeigen Ihnen, worauf es dabei unbedingt ankommt.
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1. Hausbau mit dem Annuitätendarlehen
Mehr als zwei Drittel aller bundesdeutschen Immobilienkäufer entscheiden sich bei der individuellen Baufinanzierung für ein so genanntes Annuitätendarlehen. Es bietet große finanzielle Planungssicherheit, da über die gesamte Darlehenslaufzeit die monatlichen Raten auf gleicher Höhe bleiben. Gleiches gilt übrigens für den vertraglich fixierten Zinssatz – auch er ist innerhalb der Kreditlaufzeit stets konstant.
2. Annuität als Teil des Tilgungsplans
So funktioniert ein Annuitätendarlehen als wichtiger und durchaus empfehlenswerter Baustein Ihres individuellen Tilgungsplans. Nutzen Sie unseren Hausfinanzierungsrechner, um ein Gefühl für
- die Entwicklung der Kreditsumme und
- dem Verhältnis Zinszahlung/Rückzahlung
- ihrer monatlichen Belastung
zu erhalten:
Hypothekenkreditrechner |
Tipp: Bevor Sie jedoch mit der eigentlichen Immobilienfinanzierung beginnen, können Sie im Internet die Angebote von über 400 Banken miteinander vergleichen, im Wissensblogs nach Begriffen wie "Annuitätendarlehen" oder anderen Tipps stöbern, Finanzierungsexperten zu Rate ziehen und/oder Online-Tools nutzen.
3. Eigenkapital für Immobilienerwerb
Ganz ohne Eigenkapital sollten Sie aber möglichst nicht bauen oder eine Bestandsimmobilie oder Eigentumswohnung kaufen. Die Baukonditionen sind völlig ohne eigene finanzielle Mittel sonst meist viel zu hoch und vergrößern somit ganz klar ebenso Ihr potenzielles persönliches Baufinanzierungsrisiko. Wer hier möglichst auf der sicheren Seite sein möchte, sollte bereits 15 bis 20 % der gesamten Baufinanzierungssumme „auf der hohen Kante“ haben. Das verkürzt selbstverständlich auch ganz entscheidend die Laufzeit Ihres Immobilienkredits und macht Sie damit zu einem viel früheren Zeitpunkt faktisch schuldenfrei.
4. Achten Sie darauf, dass alle Punkte im Kostenplan enthalten sind
Viele Bauherren beklagen im Nachhinein, dass Sie noch eine Nachfinanzierung organisieren mussten. Scheinbar enthalten viele Angebote der Bauträger auf dem Markt nicht alle Punkte, die beim Grundstückswerber, der Erschließung und dem späteren Bau aber anfallen. Prüfen Sie: ist die Einrichtung der Baustelle, ein eventuelles Bodengutachten, der Hausanschluss für Strom und Gas und/oder sonstige Erschließungskosten in Ihrem Kostenplan enthalten?
4.1. Bauen Sie ein Haus? Unser Hausbau-Kostenrechner
Mit dem folgenden Rechner können Sie den Kostenrahmen der Finanzierung für den Bau Ihres Hauses ermitteln:
5. Beachten Sie die Erwerbsnebenkosten
Zu den Kaufnebenkosten einer Immobilie zählen ganz unterschiedliche Punkte. Meist sind diese Kosten unvermeidlich und betragen um die 10 Prozent vom Kaufpreis. Es handelt sich um folgende Posten:
- Notarkosten
- Grunderwerbsteuer
- Grundbuchkosten
- Maklercourtage (falls involviert)
- Modernisierung (falls erforderlich)
- Umzugskosten (je nach Einzelfall)
Details und Berechnungsbeispiele Kaufnebenkosten
Notarkosten
- Gesetzlich vorgeschrieben für Kaufvertrag, Grundbucheintragung oder eine Eintragung der Grundschuld;
- Faustregel: Für den Notar werden ca. 1,0 – 1,5 % des Kaufpreises zusätzlich fällig.
Beispielrechnung Immobilie 250.000 € Kaufpreis
Dienstleistung vom Notar | Gebühren |
Kaufvertrag beurkunden (2,0facher Satz) | 1.070 Euro |
Betreuungskosten (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Zwei Unterschriften beglaubigen (0,2facher Satz, max. 130 Euro pro Unterschrift) | 260 Euro |
Kaufvollzug (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Gesamtkosten |
1.865 Euro |
Tabelle 1: Beispielrechnung für die Notargebühren beim Kauf eines Hauses mit Kaufpreis 250.000 Euro, Quelle: GNotKG; Alle Angaben ohne Gewähr; |
Grunderwerbsteuer
- Faustregel: Die Grunderwerbsteuer beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises!
Grundbuchkosten
- Faustregel: Für das Grundbuchamt werden ungefähr 0,5% des Kaufpreises fällig!
Maklercourtage (falls involviert)
- Faustregel: Maklercourtage liegt zwischen 5,95 und 7,14% des Kaufpreises.
Modernisierung (je nach Einzelfall)
Umzugskosten (je nach Einzelfall)
Weitere Erläuterungen und Beispiele zu allen Kostenpunkten im Artikel "Welche Kaufnebenkosten gibt es?".
6. Berücksichtigen Sie die laufenden Kosten und notwendigen Rücklagen
Müllabfuhr, Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Haftpflichtversicherung, Wasserkosten, Strom, Heizkosten – auch wenn Sie keine Miete mehr zahlen, fallen monatliche Kosten an. Diese werden auch als "Wohngeld" zusammengefasst. Im Durchschnitt sind dies 3-4 Euro pro Quadratmeter.
6.1. Bereitstellungszinsen im Blick behalten
Für den Teil des verbleibenden Hauskredites, der von Ihnen in der Bauphase jeweils noch nicht abgerufen wurde, berechnen die Banken oft sogenannte Bereitstellungszinsen. Diese fallen zusätzlich zu den restlichen Zinsen auf die bereits abgerufene Summe an. Oft liegen diese Bereitstellungszinsen bei 0,25 % pro Monat.
6.2. Rücklagen einplanen
Zudem sollten Sie als Besitzer einer Immobilie Rücklagen für Renovierung und Restaurierung bilden. Planen auch diese in ihre monatlichen Ausgaben mit ein.
Welchen Kredit würden Sie eher abschließen?
7. Monatsraten in der richtigen Höhe
Die Höhe der von Ihnen mit Ihrer Bank festzulegenden Monatsraten ist ebenfalls ein eminent wichtiger Faktor Ihrer Baufinanzierung. Reizen Sie hier keinesfalls Ihre finanziellen Möglichkeiten bis zur maximalen Belastungsgrenze aus. Schließlich können sich Ihre Lebensumstände jederzeit und einfach unerwartet ändern. Sei es, wenn Sie durch Lohnkürzungen, unerwarteten Verdienstausfall durch Krankheit oder andere nicht planbare Einkommenseinbußen betroffen sind. Zudem sollten Sie bei der richtigen Kalkulation der Monatsraten unbedingt Ihr voraussichtliches Renteneintrittsdatum berücksichtigen. Naturgemäß sinkt dann ja auch das Gesamteinkommen.
Als guter Richtwert für die optimale Berechnung der Ratenhöhe gilt Ihr derzeitiges Haushaltsnettoeinkommen: maximal 30-40 % davon sollten für die monatliche Ratenrückzahlung veranschlagt werden.
Mehr zur optimalen Kredithöhe im folgendem Artikel:
7.1. Wie viel Kredit kann ich mir bei meinem Verdienst leisten? 4 Schritte klären meinen Kreditrahmen:
Bei sehr niedrigen Zinsständen scheint die Höhe der Kreditsumme kein größeres Problem mehr zu sein. Doch wer verantwortungsbewusst kalkuliert und auch in Zukunft seine Tilgungen pünktlich zahlen möchte, sollte nicht zu hoch hinaus streben. Die folgenden 4 Schritte klären, welcher Kredit zur Hausfinanzierung bei welchem Einkommen und bei welchen Nebenkosten vernünftig ist:
Weiterlesen: Wie viel Kredit kann ich mir bei welchem Einkommen leisten?
8. Lange oder kurze Sollzinsbindung
Die Sollzinsbindung bindet Sie gegenüber der das Haus finanzierenden Bank über Jahre an einen festen Zinssatz. Ganz allgemein gilt hier: In Zeiten sehr niedriger Bauzinsen (wie momentan) sollten Sie eine lange Zinsbindung von 20 Jahren wählen, wenn Sie voraussichtlich diese Zeit für die Rückzahlung benötigen. Liegen die Immobilienzinsen hingegen auf einem hohen Niveau, ist es oft lohnender, die Laufzeit der Sollzinsbindung besonders kurz zu halten und vertraglich auf fünf oder zehn Jahre fixieren zu lassen. So können Sie möglicherweise fallende Zinsen bereits früher und flexibler zu Ihren eigenen Gunsten nutzen.
9. Tilgen Sie nicht zu wenig
Eine niedrige Tilgung bedeutet ein erhöhtes Risiko bei der Anschlussfinanzierung. Wenn kaum Schuld getilgt ist, droht bei Zinserhöhungen im Anschlusskredit ein Finanzierungskollaps. Banken fordern oft nur 1 % Tilgungsrate, Experten empfehlen aber, mindestens 2-3 % zu tilgen. Je mehr, je sicherer für Sie.
Tilgungssatz zur vollständigen Kredittilgung
Kreditlaufzeit (Jahre) |
Notwendiger Tilgungssatz*, um den Kredit mit den folgenden Zinssätzen (von 1 bis 5 %) am Ende der Laufzeit vollständig abgezahlt zu haben | ||||||
1,0 %** | 1,5 % | 2,0 % | 2,5 % | 3 % | 4 % | 5 % | |
10 | 9,52 %*** | 9,3 % | 9,0 % | 8,8 % | 8,6 % | 8,17 % | 7,75 % |
15 | 6,2 % | 6,0 % | 5,7 % | 5,5 % | 5,3 % | 4,9 % | 4,5 % |
20 | 4,5 % | 4,3 % | 4,1 % | 3,9 % | 3,67 % | 3,29 % | 2,93 % |
25 | 3,5 % | 3,3 % | 3,1 % | 2,9 % | 2,7 % | 2,35 % | 2,04 % |
* Die notwendigen Tilgungssätze sind auf zwei Nachkommastellen gerundet. |
10. Vergleichen Sie die Kreditanbieter
Vertrauen Sie nicht nur auf Ihre Hausbank, sondern holen Sie mindestens 2-3 konkrete Finanzierungsangebote ein. Unter anderem stehen diese Anbieter für einen Vergleich zur Verfügung:
Aktuelle Zinsen und Kreditanbieter
11. Vereinbaren Sie Sondertilgungen
Das Leben ist bunt und unerwartet kommt oft. Ihr Kredit bei der Hausfinanzierung sollte Ihnen die nötige Flexibilität gewähren, in besseren Zeiten die Schuldenlast per Sondertilgung zu verringern. Sie werden sehen: Nach jeder Sondertilgung verringert sich der Zinsanteil Ihrer Annuitätenrate deutlich und Sie können sich daran erfreuen, Monat für Monat mehr Schulden abzutragen.
12. Kaufen Sie eine Immobilie? Unsere Checkliste
Ein Tipp vorweg: Verschaffen Sie sich vor Ihrer Entscheidung einen Marktüberblick. Schauen Sie sich viele Immobilien an, auch deren Umgebung. Bekommen Sie ein Gefühl dafür, was Ihnen wichtig ist und was nicht. So erkennen Sie ein gutes Angebot, wenn es Ihnen über den Weg läuft.
Unsere Checklise Immobilienkauf mit Download
Gehen Sie zu zweit zur Immobilienbesichtigung und tauschen Sie danach Ihre Eindrücke aus. Nehmen Sie auch die folgende Checkliste zur Besichtigung der künftigen Wohnstätte und den Gesprächen mit dem bisherigen Eigentümer mit.
Grunddaten vom Haus / der Wohnung
- Baujahr des Gebäudes
- Letzte Renovierung
- Quadratmeteranzahl Wohnfläche
- Gesamte Nutzfläche
- Raumanzahl
- Größe vom Grundstück
- Eigentumsgrundstück oder Erbpacht?
- Prüfen Sie den Grundriss
- Prüfen Sie die Flächenangaben
- Prüfen Sie den Auszug vom Grundbuch
- Fragen Sie nach der ehemaligen Baubeschreibung, darin finden sich Angaben zu den verwendeten Baustoffen, Ausstattungsdetails usw.
- Prüfen Sie den Energieausweis
- Fragen Sie nach den monatlichen Kosten des Hauses / der Wohnung (Energiekosten für Strom, Gas oder Öl, Erbpachtzins ...)
- Ab welchem Termin könnten Sie einziehen?
Fragen an die Kommune
- Sind Sanierungsmaßnahmen an der Straße vor dem Gebäude geplant? Kommen Kosten auf Sie zu?
- Wird demnächst in der Nähe gebaut?
- Gibt es Auflagen für die ins Auge gefasste Immobilie (Denkmalschutz, Milieuschutz, Überwegungsrechte ...)?
Geschichte der Immobilie
- Gibt es Baulasten?
- Ist eine Teilungserklärung ausgestellt?
- Wann fand die letzte grundlegende Renovierung statt? Was wurde dabei alles gemacht?
- Sind gesundheitliche Bedenken bezüglich der Baustoffe im Haus bekannt? (Auskunft: jetziger Besitzer)
- Wie viele Eigentümer der Immobilie gab es bisher? (Besitzer)
- Eigentumswohnung: Protokoll letzte Eigentümerversammlung
- Eigentumswohnung: Welche Leistungen erbringt die Hausverwaltung?
Umfeld
- Lebensmittel, Kleidung, Cafés in der Nähe?
- Kindergarten, Krippe, Grundschule?
- Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
- Sportstätten, Spaßbad, Lichtspielhaus, Vereine ...
- Kann man etwas zu den Nachbarn sagen? Liegen diese mit einem auf einer Welle?
Prüfung der Immobilie
Wichtige Bereiche
- Zustand des Daches (Pfannen, Dämmung, Balken – Schädlingsbefall, Dachrinnen)
- Heizungsprüfung (Bauart, Verbrauch, Alter)
- Wie wird Warmwasser erwärmt (Art der Erwärmung, Speicher, Solar unterstützt?, Leitung zur Spülmaschine oder Waschmaschine?)
- Heizkörperart (Alter, drehen die Heizkörperventile leichtgängig?, Flachheizkörper? Badheizkörper? Fußbodenheizung?)
- Fassade von außen(Zustand, Aufbau, Risse im Mauerwerk)
- Dämmung der Immobilie (Qualität, Art, Alter)
- Fußböden (Material, Qualität, Mängel)
- Aufteilung der Räume (Durchgangszimmer, Flure, Abstellkammer, Kleinsträume ...)
- Stauflächen und -raum
- Helligkeit der Räume prüfen
-
Höhe der Decken
- Art und Zustand des Wandbelages (Tapeten, Farben, Fliesen ...)
- Fensterart und -zustand (Verglasung, Alter, Einbruchschutz, Rahmenart und -zustand, Funktionieren die Rollläden?)
- Innen- und Aussentreppen (Alter, Zustand, Geräusche beim Benutzen)
Die Sinne gebrauchen
- Wie riecht es in der Immobilie? (moderig: Schimmelgefahr)
- Wie fühlen sich die Außenwände an (besonders kalt – hohe Heizkosten)?
- Ist irgendwo Luftzug zu spüren?
- Wie leise ist es in den einzelnen Räumen (Lärm von draußen? Straßenlärm? Sind Geräusche von nebenan zu hören?)
Immobilienausstattung
- Brandschutzausstattung (Rauchwarner, Feuerlöscher, Rettungswege, sonstige Auflagen)
- Stand der Barrierefreiheit (Bäder, Treppen, Hauseingang)
- Zustand des Stromnetzes (Alter, technischer Stand, leuchten alle Lampen?)
- Sicherungskasten (Überspannungsschutz? Alles korrekt abgesichert?)
- Steckdosenverteilung in den Räumen; genug vorhanden?
- Zustand der Leitungen für das Wasser (Alter, Zustand, Material: aus Kupfer? Ist der Druck des Wassers hoch genug?)
- Wie sieht es mit der sonstigen Technik im Haus aus? (Lüftungsanlage, Alarmanlage, elektrische Rollos ... wie alt sind diese Einbauten? Wie gut funktionieren sie noch?)
- Wo wird die Waschmaschine angeschlossen?
- Sind Waschmaschine und Trockner separat abgesichert?
- Alter und Zustand sonstiger besonderer Ausstattung (Kaminofen, Aufzug, Treppenlift, Sonnensegel, Markise, Sauna, Werkstatt, Smarthome-Technik ...)
Wichtige Räume
- Unter dem Dach (Deckenhöhe, Dämmung, Nutzbarkeit, Zugang)
- Badezimmer (Zustand, Design, Lüftungsmöglichkeit)
- Küche (Mobiliarzustand, Arbeitsplattenzustand, Arbeitshöhe, Alter der Elektrogeräte)
- Keller (Dichtigkeit, Wandfeuchte, Feuchtigkeit der Luft, Deckenhöhe, Zugang, Dämmung, Heizungsversorgung)
Außerhalb der Immobilie
- Vorhandensein und Zustand von Garage/Carport, Terrasse, Balkons, Regenwassertank, Gartenhäuschen, Pool, Bepflanzung
- Art und Zustand der Wege im Aussenbereich
- Möglichkeiten zu Parken (Anzahl)
Muss irgendetwas dringend renoviert werden?
Alle Punkte in der Checkliste schriftlich festhalten.
13. Nutzen Sie die Förderungen vom Staat
- KFW-Kreditanstalt für Wiederaufbau
Diese fördert sowohl über vergünstigte Kredite für den Kauf und/oder die Renovierung einer Immobilie als auch über konkrete Zuschüsse. Die Höhe der Kreditförderung hängt vom Energiespargehalt des Hauses ab.
Neubauförderungen unter: kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Neubau/
Förderungen der Sanierung von Bestandsimmobilien unter: kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien/
Förderung des Kaufs einer Bestandsimmobilie: kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/Kauf-einer-bestehenden-Immobilie/ - GEG: Gebäudeenergiegesetz
Unter www.erneuerbare-energien.de findet man Förderungen zur Stromeinspeisung von Photovoltaik-Anlagen, also der Stromerzeugung auf dem eigenen Dach. - Bafa
Hier wird ebenfalls über Zuschüsse die Nutzung erneuerbarer Energie gefördert, aber auch z. B. die Energieberatung-Vor-Ort oder Naturdämmstoffe. Alle Programme unter bafa.de/DE/Energie/Effiziente_Gebaeude/Foerderprogramm_im_Ueberblick/foerderprogramm_im_ueberblick_node.html - Alternativ: Steuerbonus
Wer sein bestehendes Haus energetisch saniert, kann alternativ zu öffentlichen Förderungen oder Zuschüssen nach dem Abschluss aller Arbeiten beim Finanzamt einen Steuervorteil bzw. Steuerbonus beantragen. Bis zu 20 % der Ausgaben, maximal 40.000 Euro, können so über drei Jahre verteilt von der Steuerschuld abgezogen werden. Die gilt für Häuser, die älter als zehn Jahre drin und vom Steuerpflichtigen selbst bewohnt werden.
Details im Gesetz: gesetze-im-internet.de/esanmv/BJNR000300020.html - Bauförderung der Kirchen
Mehrere katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen fördern bauwillige Familien mit vergünstigten Baugrundstücken im Erbbaurecht oder über vergünstigte Kredite. Auskunft erteilt die jeweilige Landeskirche oder das Internet Kirchliche Angebote zur Förderung von Hausbau und Immobilienkauf:Fördermittel-Angebote der katholischen Kirche
Fördermittel-Angebote der evangelischen Landeskirchen - Wohnungsbauprämie
Förderungsfähig sind Beiträge an Bausparkassen, der Erwerb von Genossenschaftsanteilen und Beiträge für Sparverträge zum Zwecke des Baus oder Erwerbens einer Immobilie, wenn man unter der aktuellen Einkommensgrenze liegt. Wer mindestens 50 Euro im Jahr in einen solchen förderfähigen Vertrag einzahlt, erhält darauf 8,8 Prozent Wohnungsbauprämie vom Staat.
Internetseiten für Förderungen
Die folgenden Internetseiten bemühen sich um eine Lichtung des Förderdschungels:
- Unter www.energiefoerderung.info findet sich eine umfangreiche Datenbank mit örtlichen Fördermitteln, aber auch Programmen der EU, des Bundes, der Länder, Gemeinden und Energieversorger.
- Bauforderer.de
- Foerderdatenbank.de
- Bauförderung auf kommunaler Ebene
Jede Kommune hat noch einmal eigene Förderprogramme für Neubauten und/oder Immobilienkäufe. Die Zuschüsse können durchaus mehrere tausend Euro betragen. Gehen Sie ins zuständige Rathaus/Bauamt und suchen Sie das Gespräch mit dem zuständigen Mitarbeiter für die Bauförderung.
Details zu allen oben genannten Punkten im Beitrag "Bauförderung".
14. Rechtzeitig um den Anschlusskredit kümmern
Zehn Jahre gehen schnell ins Land, doch viel kann in diesem Zeitraum geschehen. Vor allem an der Zinsfront. Kluge Bauherren machen sich rechtzeitig vor Auslauf Ihres Erst-Kredites Gedanken über die anschließende Finanzierung.
Experten raten, sich spätestens drei bis vier Monate vor Auslaufen des Erstkredites um die Konditionen für den Anschlusskredit über die Restsumme zu kümmern. Was viele nicht wissen: Schon mehrere Jahre vor dem Ablauf des Erst-Kredites kann sich per Forward-Darlehen (eventuell mit kleinem Zinsaufschlag) ein günstiges Zinsniveau gesichert werden.
14.1. Anschlussfinanzierung in aller Kürze
Läuft Ihre jetzige Finanzierung bereits länger als 10 Jahre?
Sie dürfen ab 10 Jahren jederzeit kündigen, müssen den Kredit aber die noch die Frist der Kündigung weiterlaufen lassen (oft ein halbes Jahr).
Läuft Ihre bisherige Immobilienfinanzierung innerhalb des nächsten Jahres aus?
Die meisten Kreditinstitute machen Ihnen dann ein aktuelles Angebot (oft ohne Zinsaufschlag zum jetzigen Zinsniveau) als Bereitstellungskredit.
Sie können solch ein "Forward-Darlehen" aber bei manchen Banken auch schon Jahre im Voraus abschließen. Dies aber nicht ohne einen Zinsaufschlag zum jetzigen Zinsniveau. Doch die Zinsstände sind historisch niedrig und damit auch die Forward-Aufschläge.
Holen Sie zunächst mehrere Angebote ein und wägen Sie die Vorteile (Zinssicherheit) gegenüber den Nachteilen (wenn die Zinsen niedrig bleiben, zahlen Sie trotzdem die jetzt vereinbarten höheren Zinsen) ab.
Vergleichen Sie mehrere Kreditanbieter
Holen Sie zwei bis drei konkrete Kreditangebote ein, bevor Sie bei einer Bank abschließen. Eine Übersicht an Anbietern und Kreditvermittlern finden Sie hier.
Ein Wechsel der Bank ist verhältnismäßig einfach
Das neue Kreditinstitut/der neue Anbieter berät Sie in allen Fragen zum Wechsel und steht in der Regel mit Rat & Tat bei den notwendigen Schritten zur Seite.
Unsere Empfehlung: Tilgen Sie mehr
Bei niedrigen Zinsen im Anschlusskredit sollten Sie die Tilgung deutlich erhöhen. So sind Sie schneller schuldenfrei.
Falsche Widerrufsbelehrung
Viele Banken haben in der Vergangenheit Ihre Kreditkunden falsch über das Widerrufsrecht belehrt. Dadurch wird für diese Kunden ein sofortiger Ausstieg aus dem Kreditvertrag möglich. Weitere Infos unter test.de/kreditwiderruf. Eventuelle Anwaltskosten übernimmt auf Beteiligungsbasis die Bankkontakt AG: test.de/bankkontakt_ag
14.2. Bausparvertrag mit Hypothekenkredit kombinieren
Es kann zur Sicherung von günstigen Zinsen auch sinnvoll sein, die normale Baufinanzierung mit einem Bausparvertrag zu kombinieren. Wir haben Ihnen hierfür mehrere Beispiele durchgerechnet:
Bausparvertrag Baufinanzierung
14.3. Wann lohnt ein Bausparvertrag bei der Baufinanzierung? 6 Beispiele
Über Bausparkassen ist in der Presse regelmäßig Negatives zu lesen. Meist handelt es sich allerdings um wenig reflektierte Berichte, die nur eine Seite beleuchten. Wie bei allen Dingen gibt es jedoch auch hier zwei Seiten der Medaille.
Denn prinzipiell gilt: Auch ein Bausparvertrag kann dafür genutzt werden, günstige Zinsen von heute für die Zukunft zu sichern.
Wir möchten gern ein wenig mehr Licht in die Angelegenheit bringen und anhand von Beispielrechnungen aufzeigen, wann sich ein Bausparvertrag lohnen kann und wann ein einfaches Annuitätendarlehen bevorzugt werden sollte.
15. Weiterlesen
- Grundlagenartikel: Eigenheim finanzieren
- Hausfinanzierung – was beachten?
- Wie Gasverbrauch senken
- Baufinanzierungsrechner
- Wann lohnt Eigenheim?
- Bausparvertrag und Baufinanzierung: wann lohnt es?
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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.
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- Geschrieben von: Peter Bödeker