Wie kann ich auf Rohöl handeln? Von Öl-ETF, Öl-Aktien, Öl-CFDs und -Futures

Der Handel mit Rohstoffen gewinnt auch für Privatanleger immer mehr an Bedeutung. Deshalb stellen sich viele die Frage: Wie Rohöl handeln? Wer bereits damit begonnen hat, seinen Keller leerzuräumen, um Platz für die vielen Ölfässer zu schaffen, sollte sich besser in aller Ruhe die folgenden Zeilen gut durchlesen. Denn es gibt wesentlich einfachere Möglichkeiten, an den steigenden und fallenden Rohölpreisen zu partizipieren.

Möglichkeiten, die ein Privatanleger hat, auf fallende oder steigende Rohölpreise zu setzen. ► Chancen & Risiken ► bekannte Marktplätze ► Wichtige Handelssignale und ► kursrelevante Ereignisse

Wie Rohöl handeln

Der Handel mit Rohöl bietet vielfältige Möglichkeiten, birgt jedoch auch Risiken. Nachfolgend finden Sie die zwölf wichtigsten Fakten und 25 zentralen Empfehlungen zum Thema Rohölhandel, um Ihnen einen fundierten Überblick zu verschaffen.

Wichtigste Fakten zum Rohölhandel

  1. Volatilität des Ölpreises: Rohölpreise unterliegen starken Schwankungen, beeinflusst durch geopolitische Ereignisse, Angebot und Nachfrage sowie wirtschaftliche Indikatoren.
  2. Handelsinstrumente: Anleger können über Futures, Optionen, ETFs und CFDs in Rohöl investieren, wobei jedes Instrument eigene Risiken und Chancen bietet.
  3. Einflussfaktoren: Faktoren wie OPEC-Entscheidungen, politische Unruhen in Förderländern und technologische Entwicklungen beeinflussen den Ölpreis maßgeblich.
  4. Marktteilnehmer: Neben Spekulanten sind auch Hedger wie Fluggesellschaften und Transportunternehmen aktiv, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern.
  5. Rohölsorten: Es gibt verschiedene Sorten wie Brent und WTI, die sich in Qualität und Preis unterscheiden.
  6. Lagerkosten: Physischer Ölhandel erfordert Lagerung, was mit erheblichen Kosten verbunden sein kann.
  7. Regulierung: Der Ölmarkt wird durch staatliche Regulierungen und Umweltauflagen beeinflusst, die den Handel und die Produktion steuern.
  8. Nachhaltigkeit: Die zunehmende Bedeutung erneuerbarer Energien kann die langfristige Nachfrage nach Rohöl beeinflussen.
  9. Währungsrisiken: Da Öl in US-Dollar gehandelt wird, können Wechselkursschwankungen für europäische Anleger ein zusätzliches Risiko darstellen.
  10. Spekulationsblasen: Übermäßige Spekulation kann zu Preisblasen führen, die bei ihrem Platzen erhebliche Verluste verursachen.
  11. Technologische Fortschritte: Neue Fördertechniken wie Fracking können das Angebot erhöhen und somit die Preise beeinflussen.
  12. Nachfrageentwicklung: Wirtschaftliche Entwicklungen in Schwellenländern können die globale Ölnachfrage und somit die Preise steigern.

Wichtigste Empfehlungen zum Rohölhandel

  1. Marktanalyse betreiben: Informieren Sie sich regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen auf dem Ölmarkt, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
  2. Risikomanagement anwenden: Setzen Sie Stop-Loss-Orders und begrenzen Sie den Einsatz von Hebelprodukten, um potenzielle Verluste zu minimieren.
  3. Diversifikation: Streuen Sie Ihre Investitionen, um nicht ausschließlich vom Ölpreis abhängig zu sein.
  4. Langfristige Perspektive einnehmen: Betrachten Sie Öl-Investitionen im Kontext Ihrer gesamten Anlagestrategie und vermeiden Sie kurzfristige Spekulationen.
  5. Kosten berücksichtigen: Achten Sie auf Gebühren und Spreads, die Ihre Rendite schmälern können.
  6. Hebelprodukte mit Vorsicht nutzen: Der Einsatz von Leverage kann Gewinne steigern, aber auch Verluste vervielfachen.
  7. Politische Entwicklungen verfolgen: Behalten Sie geopolitische Ereignisse im Auge, da diese den Ölpreis erheblich beeinflussen können.
  8. Umweltaspekte einbeziehen: Berücksichtigen Sie ökologische Faktoren und die Entwicklung erneuerbarer Energien in Ihrer Anlagestrategie.
  9. Liquidität sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass Sie genügend liquide Mittel haben, um auf Marktveränderungen reagieren zu können.
  10. Steuerliche Aspekte prüfen: Informieren Sie sich über die steuerlichen Konsequenzen von Öl-Investitionen in Ihrem Land.
  11. Emotionen kontrollieren: Lassen Sie sich nicht von Gier oder Angst leiten; treffen Sie Entscheidungen auf Basis fundierter Analysen.
  12. Bildung und Weiterbildung: Investieren Sie in Ihre finanzielle Bildung, um die Komplexität des Ölmarktes besser zu verstehen.
  13. Broker sorgfältig auswählen: Wählen Sie einen seriösen und regulierten Broker für den Handel mit Ölprodukten.
  14. Technische Analyse nutzen: Verwenden Sie Chart-Analysen, um Trends und Einstiegspunkte zu identifizieren.
  15. Fundamentalanalyse durchführen: Bewerten Sie Angebot und Nachfrage sowie wirtschaftliche Indikatoren, um den Ölpreis einzuschätzen.
  16. Hebelbegrenzung setzen: Nutzen Sie nur einen moderaten Hebel, um das Risiko zu kontrollieren.
  17. Regelmäßige Portfolioüberprüfung: Überprüfen Sie Ihr Portfolio regelmäßig und passen Sie es an veränderte Marktbedingungen an.
  18. Notfallplan entwickeln: Haben Sie eine Strategie für unerwartete Marktbewegungen, um schnell reagieren zu können.
  19. Realistische Ziele setzen: Definieren Sie klare und erreichbare Ziele für Ihre Investitionen im Ölmarkt.
  20. Geduld bewahren: Erfolgreicher Handel erfordert Zeit; vermeiden Sie übereilte Entscheidungen.
  21. Informationsquellen diversifizieren: Verlassen Sie sich nicht auf eine einzige Quelle; nutzen Sie verschiedene Medien und Analysen.
  22. Netzwerken: Tauschen Sie sich mit anderen Investoren aus, um Erfahrungen und Strategien zu teilen.
  23. Automatisierte Tools einsetzen: Nutzen Sie Handelsplattformen mit automatisierten Funktionen, um den Handel zu erleichtern.
  24. Regulatorische Änderungen verfolgen:
    Bleiben Sie über gesetzliche Änderungen und Regulierungen informiert, die den Ölhandel und die zugrunde liegenden Produkte betreffen können.
  25. Kritische Bewertung von Prognosen:
    Vertrauen Sie nicht blind auf Marktprognosen, da diese oft subjektiv sind und die Zukunft nur eingeschränkt abbilden können. Nutzen Sie sie als Orientierung, nicht als Entscheidungsgrundlage.

Fazit:
Der Handel mit Rohöl bietet zahlreiche Chancen, insbesondere für Anleger, die bereit sind, sich intensiv mit dem Markt auseinanderzusetzen. Allerdings sollten Sie stets die Risiken im Auge behalten, da Rohöl ein hoch volatiles und stark von äußeren Faktoren beeinflusstes Gut ist. Eine gründliche Vorbereitung, solides Risikomanagement und ein kühler Kopf sind essenziell, um langfristig erfolgreich zu sein. Überlegen Sie genau, ob diese Anlageform zu Ihren Zielen und Ihrer Risikobereitschaft passt, und handeln Sie mit Bedacht.

Können Privatanleger auf Rohöl handeln?

Die klare und einfache Antwort auf diese Frage lautet: Ja! Wer als Privatanleger mit dem schwarzen Gold handeln möchte, dem stehen dafür unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Im Normalfall wird das Öl dabei nicht tatsächlich gekauft, sondern in Finanzprodukte investiert, die sich an der Wertentwicklung des Öls orientieren.

Vor allem die folgenden Optionen können – je nach Wissensstand - für Privatanleger interessant sein:

  • In Öl-ETFs investieren
  • In Öl-Aktien investieren
  • Mit Öl-CFDs handeln
  • Mit Öl-Futures handeln

In Öl-ETFs investieren

Die einfachste Möglichkeit, um in Öl zu investieren, bieten sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs). Dabei handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung bekannter Indizes eins zu eins abbilden.

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Wie unterscheiden sich ETF?

ETF Anlageform Pilze im Korb

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Diese Fragen sind wichtig, denn nach Schätzungen ist inzwischen je nach Börse und Region etwa die Hälfte des Kapitals in diese Anlageform investiert. Befeuert ist diese Kapitalkonzentration durch sehr niedrige Gebühren und nicht zuletzt kostenlose Sparpläne. Auf diese Weise können selbst Einsteiger am Kapitalmarkt günstig Anteile kaufen und schnelle Erfolge erzielen. Doch das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele gar nicht wissen, in was genau sie investieren...

Hier weiterlesen: Wie unterscheiden sich ETF?


Ein ETF kann zum Beispiel die komplette Entwicklung des deutschen Börsenindex DAX oder des US-amerikanischen Dow Jones-Index abbilden. Doch es gibt auch ETFs, die sich auf Rohstoffe und dabei im Speziellen auf Öl konzentrieren.

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„Wie Rohöl handeln mit ETFs?“ lautet dabei die entscheidende Frage. Voraussetzung für den Handel mit ETFs ist ein Depot bei der eigenen Hausbank oder bei einem Online Broker. Dabei lohnt es sich die Gebührenmodelle genau zu vergleichen, denn die Kursentwicklung des Ölpreises lässt sich als Privatperson nur schwer beeinflussen, die Kosten für den Handel mit Öl aber sehr wohl.

Beitrag: Welchen Broker für ETF-Sparplan

Welcher Broker für ETF-Sparplan?

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Welcher Broker eignet sich besonders für einen ETF-Sparplan?

Investieren kann verwirrend sein, insbesondere wenn es um so vielfältige Angebote wie ETF-Sparpläne geht. Dieser Artikel ist dein Leitfaden durch die Welt der Broker für ETF-Sparpläne. Wir decken alles ab, was du wissen musst – von der Auswahl des richtigen Brokers, über die Kosten und Gebühren, bis hin zu den Vorteilen und Sicherheitsaspekten. Ob du ein Neuling auf dem Gebiet der Finanzen bist oder einfach nur dein Wissen auffrischen möchtest, hier findest du wertvolle Informationen, die dir helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen und deine Investitionen zu optimieren.

Bei welchen Broker kaufe ich am besten ETF? Wer bietet mir welchen Sparplan? Wir beleuchten die aktuellen Angebote.

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Welchen Broker bzw. Depotbank für meinen ETF-Sparplan auswählen?

Welcher Broker ist für meinen Wunsch-ETF am günstigsten? Das lässt sich pauschal nicht sagen. Aktuell zeichnet sich ab, dass viele jüngere Anleger den Handel über das Smartphone schätzen. Broker bzw. Banken, die diesen Service anbieten, werden auch Smartphone-Broker oder Neobroker genannt. Aber mittlerweile bieten auch viele Direktbanken Handel und Verwaltung vom Depot per App an - vom Smartphone und vom Desktop.

Gute Broker für meinen ETF-Sparplan
Broker Spar-
pläne
gesamt
Spar-
pläne
gratis
Jährliche
Depot-
gebühr1
Sparrate-
gebühr2
Mindest-
sparrate
Börsen-
plätze3
Scalable Capital* ca. 2.700 ca. 2.700 0 € 0 € 1 € G, X
flatex* ca. 1.600 ca. 1.600 0 € 0 € 25 € über 3
Trade Republic* über 2.000 über 2.000 0 € 0 € 1  € LS
ING* ca. 1.100 ca. 1.100 0 € 0 € 1 € über 3
Smartbroker* ca. 1.600 ca. 1.600 0 € 0,2 % 25 € über 3
Comdirect* ca. 2.100 ca. 550 0 € 1,5 % 25 € über 3
Postbank ca. 340 ca. 340 0 € 0,90 € 25 € über 3
1822direkt* ca. 1.200 ca. 180 0 € 1,5 % 25 € über 3
Consorsbank* ca. 1.900 ca. 560 0 € 1,5 % 10 € über 3
Finanzen.net Zero ca. 1.580 ca. 1.500 0 € 0 € 1 € G
N26 ca. 1.700 ca. 1.700 0 € 0 € 1 € TE
Deutsche Bank maxblue ca. 350 0 0 € 1,25 % 50 € über 3
Justtrade ca. 150 ca. 150 0 € 0 € 25 € LS, Q, TE
Sparkassen Broker* (S-Broker) ca. 1800 ca. 700 0 € 2,5 % 20 € über 3
DKB ca. 1.860 ca. 460 0 € 1,5 € 50 € über 3
Traders Place ca. 1.400  ca. 1.400 0 €   0 € 1 € über 3
Targobank ca. 100 0 0 e 0 € 2,5 % über 3

Anmerkungen
Stand: 15. April 2025
Ist ein Depotübertrag zum neuen Broker immer problemlos möglich? Jein. Einige Broker bieten diesen Service nicht an. Immer gilt: die bisher vorhandenen Wertpapiere müssen auch beim neuen Broker handelbar sein. Details zum Broker wechseln hier.
1) Die kostenlose Depotführung gilt bei manchen Anbietern nur für ETF, bei anderen nur, wenn einmal im Quartal gehandelt oder ein Mindestvolumen im Depot ist.
2) Diese Gebühr wird nur auf Sparpläne fällig, die nicht gratis angeboten werden.
3) Börsenplätze: X = Xetra; G = Gettex; LS = LS Exchange; Q = Quotrix; TE = Tradegatge Exchange; über 3= neben Xetra stehen mehrere weitere Börsenplätze zur Verfügung;

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Über ein Verrechnungskonto (im Normalfall das eigene Giro-Konto) kann Geld auf das Depot eingezahlt und damit entsprechende ETFs erworben werden. Zu den bekanntesten Öl-ETFs zählen unter anderem:

  • WisdomTree Brent Crude Oil
  • United States Oil Fund, LP (USO)
  • ProShares Ultra Bloomberg Crude Oil (UCO)
  • Energy Select Sector SPDR® Fund (XLE)
  • Invesco S&P SmallCap Energy ETF (PSCE)

Die ETFs können im Depot jederzeit ge- und auch wieder verkauft werden. Das Guthaben kann auf Wunsch auf das Verrechnungskonto gebucht werden.

In Öl-Aktien investieren

Ähnlich einfach funktioniert ein direktes Investment in Öl-Aktien. Allerdings ist diese Strategie wesentlich riskanter und erfordert mehr Detailwissen.

Warum? Der große Vorteil der ETFs ist die große Diversifikation. Dadurch sinkt das Risiko der Volatilität im Vergleich zum Handel mit einzelnen Aktien deutlich. Durch den Kauf von einzelnen Aktien und den damit verbundenen Mindestabnahmemengen ist es in den meisten Fällen nicht so einfach, eine entsprechende Diversifikation zu erreichen.

Wer einzelne Öl-Aktien kauft, sollte sich deshalb im Detail mit den Unternehmen beschäftigen, in die er sein Geld investieren möchte. Wichtig ist es dabei, das Produktionspotenzial des jeweiligen Unternehmens genau unter die Lupe zu nehmen und dabei auch nicht auf die politischen Rahmenbedingungen zu vergessen.

Zu den Big Playern der Rohölproduktion zählen unter anderem die folgenden Unternehmen:

  • Bei Exxon Mobil aus den USA handelt es sich um die weltweit größte Ölraffinerie.
  • Sinopec aus China betreibt die größte Ölraffinerie in Asien.
  • Royal Dutch Shell aus Großbritannien betreibt weltweit mehr als 40.000 Tankstellen.
  • BP aus Großbritannien ist ebenfalls von großer Bedeutung am Markt und war das erste Unternehmen, das im Nahen Osten Ölquellen aufspürte.
  • Total SA aus Frankreich zählt ebenfalls zu den großen Playern und hat ein weitverzweigtes Netz mit fast 1.000 Tochtergesellschaften.

Doch wer die Branche genau verfolgt, entdeckt auch immer wieder andere interessante Unternehmen. Zum Beispiel Petroleo Brasileiro konnte in den letzten fünf Jahren einen Kursanstieg um über 200 Prozent verzeichnen.

Der Kauf der Aktien selbst erfolgt genauso wie bei den ETFs über ein entsprechendes Depot.

Mit Öl-CFDs handeln

Bei privaten Tradern besonders beliebt sind die sogenannten Contracts for Difference, auf Deutsch Differenzkontrakte (CFDs). Die ursprüngliche Idee zu dieser Investitionsform kommt aus England und hatte das Ziel, mit einem Bruchteil des Aktienpreises den vollen Kursgewinn einzustreichen.

Der große Reiz bei diesem Modell ist die Hebelwirkung. Mit einem Einsatz von lediglich 100 Euro können so bei einem Hebel von 1:10 bis zu 1.000 Euro im Markt bewegt werden. Der Rest wird dabei vom jeweiligen CFD-Anbieter abgedeckt. Dieser profitiert wiederum vom sogenannten Spread. Dabei handelt es sich um die Differenz zwischen dem tatsächlich notierten Kurs an der Börse und jenem Preis, der an den jeweiligen Broker bezahlt werden muss. Also einfach ausgedrückt schlägt der Broker noch eine Marge drauf.

Bei CFDs zu beachten ist jedoch, dass nicht nur die Gewinne, sondern auch die Verluste gehebelt werden. Deshalb besteht sehr schnell die Möglichkeit eines Totalverlustes. Mit ein wenig Erfahrung lässt sich dieses Risiko jedoch mittels „Stop Loss Limit“ begrenzen.

Um mit CFDs zu handeln, ist die Eröffnung eines Kontos bei einem CFD-Trader erforderlich. Die Unterschiede bei den Preisen sind dabei zum Teil enorm. Deshalb sollten vor Abschluss eines Vertrages die Konditionen unterschiedlicher Anbieter genau verglichen werden.

Zu den bekanntesten CFD-Anbietern zählen unter anderem Plus500, eToro, Admiral Markets, IG, Europe FX, finanzen.net, markets.com sowie FXCM.

Mit Öl-Futures handeln

Der Handel mit Öl-Futures ist außer dem tatsächlichen Kauf eines Ölfasses die direkteste Möglichkeit, um mit dem schwarzen Gold zu handeln. Bei den Futures handelt es sich um Termingeschäfte, bei denen sich ein Verkäufer dazu verpflichtet, eine Ware zu einem vereinbarten Termin und Preis an den Käufer zu liefern. Gleichzeitig gibt es für den Käufer aber auch eine Verpflichtung zur Abnahme.

Wer mit Öl Futures handeln möchte, sollte sich jedenfalls genau mit den aktuellen Entwicklungen am Markt beschäftigen und Kenntnis darüber haben, welche Ereignisse großen Einfluss auf den Ölpreis haben können. Blutige Anfänger können sich hier schnell die Finger verbrennen und sollten deshalb lieber in einen Öl-ETF investieren und dabei zunächst ein wenig Erfahrung sammeln.

Wer Öl Futures erwerben möchte, kann diese beispielsweise direkt beim wichtigsten Handelsplatz, dem Chicago Mercantile Exchange, machen. In der Regel ist es dazu erforderlich, 1.000 Barrel zu kaufen. Ein Barrel entspricht umgerechnet einer Menge von 159 Liter Öl oder 42 US-Gallonen.

Wie kommt der Ölpreis zustande?

Wer mit Öl handeln möchte, wird auch wissen wollen, warum es zu Veränderungen des Ölpreises kommt. Grundsätzlich geht es wie überall in der Wirtschaft auch beim Öl vor allem um Angebot und Nachfrage. Großen Einfluss darauf haben unterschiedliche Faktoren wie zum Beispiel das Wirtschaftswachstum der großen Industriestaaten, begrenzte Ölvorkommen oder die festgelegten Fördermengen der Ölförderer.

Zudem nehmen allgemeine Faktoren des Finanzmarktes wie Wechselkurse oder Zinssätze ebenfalls Einfluss auf den Ölpreis. Dazu gesellen sich auch noch politische Ereignisse wie Konflikte und Kriege und selbstverständlich auch unterschiedliche Naturkatastrophen.

Die Schwankungen können dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden, wie zum Teil die folgenden Extremereignisse zeigen:

  • Im Jahr 2018 hat sich der Ölpreis innerhalb von vier Monaten im Zeitraum von September bis Dezember halbiert.
  • Von Juli 2008 bis Februar 2009 fiel der Ölpreis von über 145 auf 34 US-Dollar.
  • Die aktuelle jährliche Volatilität liegt bei knapp 30 Prozent.

Wer sich die Frage „Wie Rohöl handeln?“ stellt, sollte sich deshalb auch immer des Risikos bewusst sein. Der Handel birgt gute Renditechancen, ist jedoch mit sehr vielen Risiken und Unsicherheiten behaftet.

Deshalb sollte lediglich ein so hoher Teil des Gesamtvermögens in Öl investiert werden, der bei einem Gesamtverlust keine Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz darstellt. Absolut abzuraten ist auf alle Fälle vom Handel mit Öl mit von der Bank oder Freunden geborgtem Geld.

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  3. Erdöl in der deutschen Geschichte: Im 17. Jahrhundert sammelte man in Norddeutschland Ölsande, und gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann dort das Erdölfieber mit ersten Bohrungen.
  4. Erdöl als Balsamierungsstoff: Vor 5.000 Jahren nutzten Menschen im Nahen Osten Erdöl zum Einbalsamieren.
  5. Erdöl als Binde- und Leuchtmittel: Erdöl diente bereits vor 5.000 Jahren als Binde- oder Leuchtmittel.
  6. Erdöl in der Antike: Die Methode der Destillation von Erdöl ist bereits seit der Antike bekannt.
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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

https://www.geld-welten.de

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