Wann sollte man Gold am besten verkaufen?
Die Zeiten sind für Sparer nicht sonderlich erträglich. Auf Tagesgeld oder Festgeld gibt es kaum noch Zinsen und die Realrenditen von sicheren Staatsanleihen pendeln um die Null Prozent. Da bleibt eigentlich nur der Aktienmarkt, insbesondere in Form der beliebten und von Experten empfohlenen ETF. Doch Fonds und Aktien sind nicht jedermanns Sache, nicht selten bestehen grundsätzliche Vorbehalte gegen die Welt der Börse.
Hinzu kommt ein Gefühl der Unsicherheit, niemand weiß, wohin die Reise wirtschaftlich geht. Darum fühlen sich viele Menschen von Gold angezogen und legen einen Teil ihres Ersparten in Edelmetall an.
Doch wann Gold am besten verkaufen? Wann wäre der optimale Zeitpunkt? Wir unterscheiden mehrere Fälle. ► Erläuterung Stop-Loss beim Gold ► Umfrage zur Goldpreisentwicklung ► langjährige Goldcharts
1. Warum ist Gold so beliebt?
Bevor wir auf den besten Verkaufszeitpunkt eingehen, arbeiten wir die Gründe heraus, warum die Menschen Gold „halten“ wollen.
Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges haben wir Deutschen einige Währungsreformen über unser gehen lassen. Die Menschen mussten sogar den Wertverfall ihres Geldes verkraften. Alles wurde auf null heruntergefahren.
Wie sehen Sie Gold?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ich halte Gold im Rahmen eines kleinen Anteils am Gesamtvermögen für eine sinnvolle Beimischung im Anlageportfolio. | 333 Stimmen |
Für mich ist Gold eine unschlagbare Geldanlage, so sicher wie nichts anderes. | 147 Stimmen |
Ich lasse die Finger vom Gold: keine Rendite, von schwankendem Wert und leicht zu klauen. | 43 Stimmen |
Damit hat für viele die deutsche Geschichte gezeigt, das Geld nicht die Wertbeständigkeit hat, die sie sich wünschen. Eine kluge Erkenntnis, weswegen von nahezu allen Experten der Geldanlage empfohlen wird, beim Ersparten nicht auf ein Pferd zu setzen, vor allem auch sachbezogene Werte (Immobilien, in gewissem Sinne auch Aktien, Grundstücke und Edelmetalle wie Gold) mit einzubeziehen.
Die Menschen folgen diesem Ratschlag. Bundesweit besitzen die Deutschen rund 5.000 Tonnen Gold, was einem Marktwert von rund 200 Milliarden Euro entspricht.
1.1. Die Entwicklung vom Goldpreis
Historisch 1344 bis 1999
Die Jahre 1968 - 2011 real und nominell:
Aktuell: Die Entwicklung der letzten 30 Tage in $ und €
Eine Unze Gold - 1 Monat in USD
Schauen wir uns einmal an, was die Geschichte zur Entwicklung des Goldpreises zeigt. Man wird feststellen, dass die Historie diesbezüglich keinen totalen Wertverlust des Goldes vermerkt hat. Man sieht Anstiege und Abstiege, aber keine völlige Abwertung. Sicherlich unterliegt auch der Goldwert einer gewissen Schwankung. Beim Goldwert berechnen pro Gramm fällt das schnell auf. Denn Kursschwankungen gibt es auch hier. Aber ein kompletter Verfall und damit der große Absturz ist wohl auch in Zukunft nicht zu befürchten. Es sei denn, die Menschen würden auf einmal völlig das Interesse am gelben Edelmetall verlieren. Oder es würde ein riesiger Meteorit aus Gold (sanft) auf Erden landen. Ansonsten dürfte Gold auch noch lange Zeit wertvoll bleiben.
Es ist wichtig, sich klarzumachen: Wie der Goldchart oben zeigt, garantiert Ihnen niemand, dass Sie beim Verkauf des Goldes Ihre Investition wieder zurückerhalten. Oder gar einen Gewinn zu machen. Zudem wirft Gold keine Rendite ab. Aber ein großer oder totaler Wertverfall sind sehr unwahrscheinlich.
1.2. Niemand kann pleitegehen
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Gold als Wertanlage so beliebt ist. Wie wir sahen, besteht kein Ausfallrisiko. Zudem ist der Goldbesitz ohne „Gegenparteirisiko“. Hinter dem Edelmetall steht also kein Unternehmen, keine Bank und auch keine Versicherung beziehungsweise kein Land. Niemand kann pleitegehen und dadurch den Kurs vom Gold negativ beeinflussen.
Zudem ist Gold eine gute Versicherung gegen die Zentralbankpolitik. Die Nullzinspolitik, die dort gerade gefahren wird, betrifft nicht das Gold. Es betrifft lediglich Kredite und Sparanlagen, die auf Geld basieren.
Ferner ist Gold ein beliebter Notgroschen, der es dem Anleger erlaubt, mobil zu bleiben. Denn Gold kann schnell angekauft und ebenso schnell auch wieder verkauft und zu Geld umgewandelt werden. Insbesondere in der Münzform, siehe dazu unten. Es kann relativ gut versteckt und unbemerkt unter der Kleidung verborgen werden.
2. Wann Gold am besten verkaufen?
Klären wir nun das Hauptanliegen des Beitrages: Wann sollte ich mich von meinen Goldvorräten trennen? Dabei unterscheiden wir mehrere Fälle.
2.1. Gold als Notgroschen und Krisenreserve
Wenn Sie Gold für Krisenzeiten horten, brauchen Sie das Gold niemals zu verkaufen. Wer das Edelmetall zu diesem Zweck erwirbt, sollte es so lange wie möglich halten. Es ist eine kleine Krisen-Versicherung, eine Geldanlage, es ist leicht zu transportieren und im Notfall zu jederzeit veräußerbar.
2.2. Verkauf, wenn wir uns etwas Schönes kaufen wollen?
Sollte einmal das Geld zu knapp für unsere Konsumwünsche vorhanden sein, dann sollten lieber erst einmal andere Dinge verkauft oder Geldanlagen aufgelöst werden. Das Gold sollte man für Konsumzwecke nicht antasten. Allein der Verlust durch Kauf- und Verkaufsmargen wäre ungünstig hoch.
Steuerliche Aspekte beim Verkauf von Gold
2.3. Gold und Steuern
Gold und Steuern: oft erfreulich!
Steuern auf den Kauf/Verkauf von Goldbarren & Goldmünzen
Der Kauf und die Anlage in Gold mit hoher Reinheit (Barren von mindestens 995/1000 und Anlegermünzen ab einer Reinheit von 900/1000 wie z. B. Krügerrand Maple Leaf) wird in Deutschland steuerlich begünstigt.
- Zum einen kann es mehrwertsteuerfrei erworben werden.
- Zum anderen gilt: Bei einem gewinnbringenden Verkauf innerhalb eines Jahres nach Kauf muss der Gewinn mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz (nach Freibetrag von 600 €) versteuert werden. Im Gegenzug können sie Verluste aus privaten Veräußerungsgeschäften mit diesen Gewinnen verrechnen, beispielsweise einen Verlust beim Verkauf einer Immobilie.
- Halten Sie das Anlagegold (mit entsprechender Reinheit) über ein Jahr, müssen Sie Gewinne nicht versteuern.
Steuern auf den Kauf/Verkauf von Goldfonds bzw. Gold-ETCs
Hier gelten die gleichen Steuervorzüge, wenn diese vom Geld der Anleger tatsächlich physisches Gold kaufen und der Fiskus das auch so anerkennt. Anfang 2018 hat der Bundesfinanzhof bestätigt, dass der Verkauf von Goldwertpapieren nach einem Jahr steuerfrei ist, sofern die Wertpapiere einen Lieferanspruch auf Gold entsprechender Reinheit beinhalten. Momentan gilt das bei den Gold-ETC nur bei Xetra-Gold als anerkannt. Dagegen laufen aber von den anderen Anbietern Beschwerden.
Steuern auf den Kauf/Verkauf bei einem Goldsparplan
Auch hier gilt das Gleiche: Wenn Sie beim Goldsparplan Anlagegold mit einer Reinheit von mindestens 995/1000 bzw. Goldmünzen ab einer Reinheit von 900/1000 erwerben, müssen Sie keine Mehrwertsteuer bezahlen. Ab einer Haltedauer von mindestens einem Jahr sind die Gewinne aus Goldsparplänen steuerfrei.
Alle Angaben ohne Gewähr
2.4. Der aktuelle Goldpreis/Goldrechner
3. Gold als Renditebringer: die Stop-Loss-Technik
Die Lage verhält sich anders, wenn Gold nicht als Krisenschutz gekauft wurde, sondern (nur) als Geldanlage, die Rendite abwerfen sollte. Dann sieht das Ganze natürlich ein wenig anders aus. In diesem Fall wird der optimale Zeitpunkt gesucht, an dem die meiste Rendite mit dem Gold erwirtschaftet werden kann.
Wo steht Ihrer Meinung nach der Goldpreis in Dollar pro Feinunze (31,1 g) im Jahre 2030?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Zwischen 2.500 $ und 3.000 $ | 71 Stimmen |
Zwischen 2.001 und 2.500 $ | 51 Stimmen |
Zwischen 1.501 und 2.000 $ | 22 Stimmen |
Zwischen 3.000 $ und 5.000 $ | 13 Stimmen |
Über 5.000 $ | 10 Stimmen |
Zwischen 1.001 und 1.500 $ | 7 Stimmen |
Unter 500 $ | 5 Stimmen |
Zwischen 500 und 1.000 $ | 3 Stimmen |
3.1. Gewinne laufen lassen und absichern
Wie erziele ich eine möglichst hohe Rendite, ohne die Vorhersagekraft eines Hellsehers zu besitzen? Indem Sie mit nachziehenden Stopp-Loss arbeiten. Wie funktioniert das genau?
3.2. Reales Beispiel Stop-Loss
- 2020: Kauf von 100g Gold zu 50 € je Gramm
- Jetzt: Goldkurs von 58 € je Gramm
Sollte ich nun verkaufen? Oder wird der Preis weiter steigen? Sie wissen es nicht ...
Darum setzten Sie sich einen Stop-Loss: Sie sagen sich beispielsweise: Wenn der Preis auf unter 55€ je Gramm fällt, verkaufe ich. So sichere ich einen Großteil meines Gewinnes.
Nehmen wir aber an, der Goldpreis steigt weiter, zum Beispiel auf 63 € je Gramm. Was sollten Sie dann tun?
Lösung: Sie erhöhen Ihren Stop-Loss, beispielsweise auf 60 €. Dadurch haben Sie wieder einen Großteil des - nun höheren - Gewinnes abgesichert.
Disziplin ist notwendig
Die Stop-Loss-Technik funktioniert nur, wenn Sie auch wirklich beim Stop-Loss verkaufen. Manch einer zögert dann, hofft auf Erholung und ... verliert meist. Der Kurs sackt weiter, die Absicherung durch Stop-Loss hat versagt.
3.3. Wie sollte ich den Stop-Loss wählen?
Das hängt von der Volatilität der Geldanlage ab. Der Stop-Loss sollte nicht durch übliche Marktschwankungen ausgelöst werden und darum ausreichend tief gewählt werden. Auf der anderen Seite auch nicht so tief, dass der abgesicherte Gewinn zu niedrig wird.
Unserer Meinung nach ist ein Stop-Loss mit 3-4 € unter dem Höchstkurs/Gramm bei Gold eine gute Wahl.
Ein letzter Hinweis: Gold kann physisch oder in Form von Zertifikaten erworben werden. Die physische Variante hat einen größeren Wert, da Gold in physischer Form als Edelmetall begrenzt in der Natur vorkommt.
4. Wie Sie Ihr Gold am besten verkaufen: wo und bei wem
4.1. Wie man Gold verkaufen sollte – Händlertricks, aktuelle Preise & Schätzhilfe
Deutschland ist Erbenland. Oft finden sich im Nachlass auch Goldschmuck, seltener Goldmünzen und Goldbarren. Wer das Edelmetall dann zu Geld machen will, sollte einige Punkte berücksichtigen.
Mit unserem kurzen Ratgeber werden Sie Ihr Gold verkaufen, ohne sich hinterher über einen zu geringen Erlös ärgern zu müssen.
5. Weiterlesen
5.1. Artikel
- In Gold anlegen – unser grundlegender "Ratgeber Gold"
- Ist Gold sinnvoll?
- Wie man Gold verkaufen sollte – Händlertricks, Preise ...
- Wann soll man Gold kaufen? 3 Tipps
- Gold-Geschichte – bedeutende Ereignisse, historische Kursentwicklung
- Goldmünzen oder Goldbarren? Je nachdem ...
- Wie ein Goldsparplan funktioniert
Weitere Beiträge zum Gold
- Wie Gold erkennen?
- Welche Gold-Sorten gibt es? Von Nummern, Karat & Co.
- Geld gegen Gold tauschen
- Gold kaufen ja oder nein? Die Gretchenfrage
- Altersvorsorge in Gold?
- Krisenanker Gold – Gastbeitrag
- Ist ein Goldsparplan sinnvoll?
- Wann Gold verkaufen?
- Was Gold kann und was nicht
- Gold günstig kaufen – Tipps
- Gold-Tipps
- Wo Gold kaufen? Zuverlässige Bezugsquellen
5.2. Geld in Gold anlegen – Ratgeber
Gold - das magische Metall zieht seit Tausenden von Jahren den Menschen in seinen Bann. Die Preisung seiner Eigenschaften als Wertanlage schwankt wie die Trends in der Mode. Dabei gibt es durchaus handfeste, beständige Gründe, die dafür sprechen, angespartes Geld in Gold anzulegen. Aber auch einige dagegen. Erfahren Sie in diesem Gold-Anlegen-Ratgeber, ob für Sie eine Anlage in das gelbe Metall sinnvoll ist oder nicht. Und: Wenn ich in Gold investiere, in welcher Form soll ich das tun.
Wie ein Goldsparplan funktioniert
Fast wöchentlich geschieht irgendwo auf der Welt ein Terroranschlag, nationalistische Politiker kommen in immer mehr Ländern an die Macht. Die EZB lässt durch Minizinsen weiterhin viel Geld in die Finanzmärkte strömen. Dies ist für viele Menschen Grund genug, einen Teil Ihrer Ersparnisse lieber abseits der bekannten monetären Geldanlagen anzusammeln. Gold kann dabei die größte Beliebtheit auf sich ziehen. Seit Jahrtausenden steht das gelbe Edelmetall für (zeitweise trügerische) Wertbeständigkeit.
Ein Goldsparplan bietet die Möglichkeit, in festgelegten Intervallen kleinere Beträge in Gold zu investieren. Doch wie funktioniert so ein Goldsparplan eigentlich?
Geldanlage in Gold: Goldmünzen oder Barren?
Viele Anleger investieren dieser Tage einen erklecklichen Anteil ihres Ersparten in Gold. Neben der Anlage in Gold-ETFs, Gold-Zertifikaten und anderen, eher „virtuellen“ Goldanlagemöglichkeiten, kann der Spargroschen auch in greifbares Gold umgewandelt werden. Doch in welcher Form? Soll ich mehrere kleine Goldmünzen wählen oder lieber gleich einen ganzen Barren kaufen? Beide Varianten besitzen Vor- und Nachteile.
5.3. Wie Sie klug Gold kaufen – Ratschläge, Strategien und Best Practice
Gold, das Edelmetall, das seit Jahrhunderten die Fantasie der Menschen anregt und als Inbegriff von Reichtum gilt, ist mehr als nur ein glänzendes Objekt. Es ist eine Anlageoption, die durch die Zeiten hinweg Beständigkeit und Sicherheit bietet.So konnte man sich im alten Rom für eine Unze Gold (=1oz oder 31,1034768 Gramm) eine Toga kaufen, und auch heute noch bekommt man dafür mit einem Anzug einen vergleichbaren Gegenwert.
Da es seinen Wert - trotz mitunter starker Schwankungen - über einen so langen Zeitraum halten konnte, macht Gold auch für Anleger zu einem beliebten Investitionsobjekt. Wer sein Geld darin anlegen möchte, sollte jedoch einige wichtige Dinge beachten. Vor allem, wenn man klug vorgehen möchte.
5.4. Bücher zum Thema