Früher in Rente und weiter arbeiten – das lohnt sich oft!
Die Frührente liegt im Trend: Nur etwa 40 % der Menschen, die 2023 in den Ruhestand gegangen sind, warteten bis zur regulären Altersgrenze – alle anderen starteten früher. Für den vorzeitigen Renteneintritt gibt es zwei Wege:
- Entweder man gehört zu den besonders langjährig Versicherten mit 45 Arbeitsjahren und darf ohne Kürzung früher in Rente, oder
- man geht mit mindestens 35 Versicherungsjahren vorzeitig in Rente und muss Abschläge hinnehmen.
Viele Babyboomer nutzen diese Möglichkeiten, oft aus Gründen wie hoher Arbeitsbelastung oder Gesundheit.
Finanziell ist der frühere Rentenstart häufig attraktiv, vor allem seit die Hinzuverdienstgrenzen entfallen sind und man Rente und Job kombinieren kann.
Berechnungen zeigen: Trotz einer gekürzten Monatsrente hat man unterm Strich lange Zeit mehr Geld, wenn man früher in Rente geht – erst nach rund 14–15 Jahren würde sich die später begonnene, höhere Rente insgesamt ausgleichen.
In den meisten Fällen gilt daher: Früher in Rente zu gehen lohnt sich oft.

Kurz zusammengefasst
- Frührente mit oder ohne Abschläge
Wer 45 Versicherungsjahre erreicht hat, kann abschlagsfrei früher in Rente gehen – meist mit 64 bis 65 Jahren. Mit nur 35 Versicherungsjahren ist ein früherer Rentenstart ebenfalls möglich, jedoch mit lebenslangen Abschlägen von bis zu 14,4 %. - Rente und Job kombinieren
Seit dem Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen können Frührentner unbegrenzt dazuverdienen. Die Kombination aus Rente plus Gehalt bietet für einige Jahre ein deutlich höheres Nettoeinkommen als Rente oder Job allein. - Teilrente als strategische Option
Durch die Wahl einer Teilrente statt Vollrente können weiterhin Ansprüche auf Krankengeld und Arbeitslosengeld bestehen bleiben. Bereits die Reduzierung auf 99,99 % Teilrente reichen, um diesen Sozialschutz zu erhalten. - Abschläge gezielt ausgleichen
Wer Frührente mit Abschlag bezieht, kann diesen durch Einmalzahlungen ganz oder teilweise ausgleichen. Der Rentenzuwachs rechnet sich meist nach 15 bis 20 Jahren – bei langem Leben eine lohnende Investition. - Krankenkassenbeiträge und Steuer beachten
Bei parallelem Bezug von Rente und Lohn kann es zu Doppelbeiträgen bei der Krankenversicherung kommen. Diese müssen selbst zurückgefordert werden. Auch auf eine mögliche Steuernachzahlung sollte man vorbereitet sein. - Vorteile bei früherem Rentenbeginn
Ein früher Rentenstart kann auch steuerlich vorteilhaft sein, da ein geringerer Anteil der Rente versteuert wird. Zudem erhöhen weitergezahlte Beiträge bei gleichzeitiger Erwerbstätigkeit die Rente auch nach Rentenbeginn.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Frührente: mit oder ohne Abschläge
Wer 45 Versicherungsjahre angesammelt hat und die Altersgrenze für besonders langjährig Versicherte erreicht (für aktuelle Jahrgänge Mitte 60), kann ohne Rentenkürzung zwei Jahre vor dem regulären Rentenalter in Rente gehen. Für diese Gruppe ist klar: Sobald Voraussetzungen erfüllt sind, sollte die vorzeitige Rente beantragt werden.
Bis zur Regelaltersgrenze weiterzuarbeiten bringt aus finanzieller Sicht kaum Vorteile – man verzichtet nur unnötig auf Rentenzahlungen. Zwar fällt die Rente bei zwei Jahren Vorsprung etwas niedriger aus als nach weiteren Arbeitsjahren, weil ein paar Beitragsjahre und Rentenpunkte fehlen. Dennoch wäre es unsinnig, auf die frühestmögliche ungekürzte Rente zu verzichten. Die finanzielle Einbuße ist gering, während man durch die vorgezogenen Rentenzahlungen bereits Tausende Euro erhält, bevor die reguläre Rente überhaupt beginnt.
Hier die Tabelle:
Abschlagsfreie Rente mit 63 bei 45 Versicherungsjahren
Die abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Versicherungsjahren erhält:
Geburtsjahr | Mögliches Renteneintrittalter |
1951 und 1952 | 63 Jahre |
1953 | 63 Jahre + 2 Monate |
1954 | 63 Jahre + 4 Monate |
1955 | 63 Jahre + 6 Monate |
1956 | 63 Jahre + 8 Monate |
1957 | 63 Jahre + 10 Monate |
1958 | 64 Jahre |
1959 | 64 Jahre + 2 Monate |
1960 | 64 Jahre + 4 Monate |
1961 | 64 Jahre + 6 Monate |
1962 | 64 Jahre + 8 Monate |
1963 | 64 Jahre + 10 Monate |
1964 | 65 Jahre |
1965 und später | 65 Jahre |
Quelle: Die richtige Altersrente (PDF); alle Angaben ohne Gewähr Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte kann nicht vorzeitig in Anspruch genommen werden, auch nicht mit Abschlägen. |
Regelaltersrente und Frührente mit Abschlag
Kommt man im Alter von 63 nicht auf 45 Versicherungsjahre, muss man folgende Abschläge einkalkulieren:
Geburtsjahr | Regelaltersrente | Abschlag bei Rente mit 63 in % |
des Versicherten | Anspruch auf eine Regelaltersrente haben fast alle Versicherten der GRV, die gearbeitet oder Kinder erzogen haben. Lediglich fünf Jahre Versicherungszeit müssen zusammen gekommen sein. | Die Rente mit 63 mit Abschlägen gibt es für Menschen, die mindestens 35 Beitragsjahre in der GRV nachweisen können. |
1950 | 65 Jahre und 4 Monate | 8,4 |
1951 | 65 Jahre und 5 Monate | 8,7 |
1952 | 65 Jahre und 6 Monate | 9 |
1953 | 65 Jahre und 7 Monate | 9,3 |
1954 | 65 Jahre und 8 Monate | 9,6 |
1955 | 65 Jahre und 9 Monate | 9,9 |
1956 | 65 Jahre und 10 Monate | 10,2 |
1957 | 65 Jahre und 11 Monate | 10,5 |
1958 | 66 Jahre und 0 Monate | 10,8 |
1959 | 66 Jahre und 2 Monate | 11,4 |
1960 | 66 Jahre und 4 Monate | 12 |
1961 | 66 Jahre und 6 Monate | 12,6 |
1962 | 6 Jahre und 8 Monate | 13,2 |
1963 | 66 Jahre und 10 Monate | 13,8 |
ab 1964 | 67 Jahre und 0 Monate | 14,4 |
Quelle: Die richtige Altersrente (PDF); Alle Angaben ohne Gewähr. In der Quelle auch die Sonderregeln für Schwerbehinderte und Angaben über die Altersrente für Arbeitslose und nach Altersteilzeit, die Altersrente für Frauen bis Jahrgang 1951, zur Teilrente und zur Krankenversicherung in der Rente. |
Auch wer „nur“ 35 Versicherungsjahre hat, kann oft schon ab 63 in Rente – allerdings mit Abschlägen von 0,3 % pro Monat vorgezogener Rente. Insgesamt können so bis zu 14,4 % weniger Rente anfallen (bei vier Jahren früherer Start als vorgesehen).
Das klingt drastisch, doch dem steht ein langer zeitlicher Vorsprung gegenüber: Die Rente fließt viele Monate oder Jahre länger.
Ein Beispiel
Wer 40 Monate vor seiner regulären Altersgrenze in Rente geht, erhält eine um 12 % gekürzte Zahlung – statt z. B. 2.500 € monatlich nur rund 2.200 €. Dafür bezieht die Person diese Rente fast vier Jahre länger.
Berechnungen von Stiftung Warentest Finanzen zeigen, dass erst nach etwa 14 Jahren die Summe einer später beginnenden, ungekürzten Rente die vorgezogenen Zahlungen überholen würde.
Mit anderen Worten:
Wer früher in Rente geht, hat sehr lange einen finanziellen Vorteil.
Wichtig ist jedoch das richtige Timing: Hat man die 45 Beitragsjahre fast erfüllt, sollte man prüfen, ob man nicht bald abschlagsfrei gehen kann. Wer voreilig eine Rente mit Abschlag beantragt, obwohl wenige Monate später eine volle Rente möglich wäre, verschenkt dauerhaft Geld. Ein Wechsel der Rentenart ist später ausgeschlossen, und einmal wirksame Abschläge bleiben lebenslang bestehen.
Daher gilt:
Frühzeitig (am besten ab Mitte 50) sollte man sich bei der Deutschen Rentenversicherung beraten lassen, um die eigenen Ansprüche und den optimalen Rentenstart zu klären.
Frührente plus Job: doppeltes Einkommen nutzen
Seit 2023 dürfen Frührentner unbegrenzt dazuverdienen. Die früheren Hinzuverdienstgrenzen wurden abgeschafft – mittlerweile können Arbeitnehmer ab 63 eine vorgezogene Rente beziehen und trotzdem voll weiterarbeiten. Gehalt und Rente fließen dann parallel aufs Konto – ein erheblicher Einkommensbooster für die Jahre bis zum endgültigen Ausstieg.
Wer so vorgeht, hat vorübergehend deutlich mehr netto zur Verfügung und kann sich vielleicht lang gehegte Wünsche erfüllen, etwa eine größere Reise oder den altersgerechten Umbau des Eigenheims.
Alternativ lässt sich die Frührente natürlich auch mit Teilzeitarbeit kombinieren, um den Übergang in den Ruhestand entspannter zu gestalten. Und selbst Rentner, die ihren Job schon aufgegeben hatten, können dank der neuen Flexibilität wieder arbeiten gehen, wenn sie Lust darauf haben oder es finanziell brauchen.
Finanziell attraktiv ist die Kombination aus Rente und Gehalt vor allem kurzfristig. Modellrechnungen zeigen, dass in den Jahren bis zur Regelaltersgrenze so viel Einkommen zusammenkommen kann wie noch nie zuvor.
Beispielrechnung (ca.-Zahlen)
Eine Beispielperson, die weiterhin Vollzeit arbeitet und gleichzeitig Frührente bezieht:
Rente alleine:
- Brutto 2.000 €
- Netto ca. 1.600 €
Vollzeitgehalt:
- Brutto 6.000 €
- Netto ca. 3.500 €
Kombiniert: Rente plus Vollzeitgehalt:
- Brutto: 8.000 €
- Netto: ca. 4.750 €
Man sieht. Die Kombination aus Rente und Vollzeigehalt bringt ein weit höheres Netto als nur das Gehalt.
Rentenabschläge bleiben lebenslang
Dieses doppelte Einkommen hat jedoch auch Tücken: Zum einen ist die Rente wegen des früheren Bezugs eventuell geringer als bei regulärem Start. Zum anderen fallen auf das höhere Gesamteinkommen natürlich mehr Steuern und Sozialabgaben an.
Unterm Strich bleibt von der Zusatzrente also weniger übrig, als der Bruttobetrag vermuten lässt. Dennoch ergibt sich für die Zeit der Doppelbezüge oftmals ein deutliches Plus. Und nach Ende des Jobs profitiert man immerhin von der weiter gezahlten Rente – wenn auch in reduzierter Form.
Früher in Rente - weniger versteuern
Ein weiterer Vorteil der frühen Rente ist die Steuerwirkung: Jedes Jahr, das man später in Rente geht, bleibt ein kleinerer Teil der Rente steuerfrei. Wer 2025 in Rente geht, muss nur 83,5 % seiner Rente versteuern, bei Rentenbeginn 2027 wären es schon 84,5 %. Über die Jahre summiert sich diese Ersparnis.
Außerdem zahlen Frührentner, die weiterarbeiten, weiterhin Rentenbeiträge auf ihr Gehalt – was ihre Rente jedes Jahr etwas erhöht.
Im Ergebnis kann eine vorgezogene Rente mit Weiterarbeit dazu führen, dass man ab der Regelaltersgrenze netto kaum weniger oder sogar minimal mehr herausbekommt als ohne Frührente. In einem Modellfall der Stiftung Warentest Finanzen ergab sich durch den früheren Rentenstart und die zusätzlichen Beitragsjahre später ein monatliches Netto etwa 5 € höher als bei Verzicht auf die Frührente.
Sozialversicherung: Krankengeld, Arbeitslosengeld und Teilrente
Wer neben dem Job eine volle Altersrente bezieht, sollte auf mögliche Nachteile bei Sozialleistungen achten. Beschäftigte Frührentner verlieren nämlich ihren Anspruch auf Krankengeld. Das heißt: Wird man krank und ist länger als sechs Wochen arbeitsunfähig, zahlt die Krankenkasse kein Krankengeld mehr, da man offiziell Rentner ist – man erhält dann nur noch die Rente, aber keinen Lohnersatz.
Ähnliches gilt bei Arbeitslosigkeit: Mit dem Bezug einer Altersrente erlischt der Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Wer also vor der Regelaltersgrenze trotz Rente noch arbeitet, hätte im Falle einer Kündigung keinen Anspruch auf das sonst übliche Arbeitslosengeld. Pikant dabei: Bis zum Erreichen des regulären Rentenalters müssen Frührentner weiter Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen (ca. 1,3 % vom Lohn) – bekommen aber im Ernstfall nichts dafür zurück.
Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist die Teilrente. Dabei beantragt man nicht die volle Rente, sondern nur einen Teil, z. B. 20 %, 60 % oder auch 99,99 % der zustehenden Altersrente. Schon ein minimaler Rentenverzicht von wenigen Cent genügt, um formal nicht als Vollrentner zu gelten.
Mit einer Teilrente bleiben der Anspruch auf Krankengeld und auch auf Arbeitslosengeld I bestehen
Konkret würde bei einem Jobverlust in den letzten Jahren vor der Rente noch bis zu drei Monate Arbeitslosengeld gezahlt. Diese Regeln ermöglichen arbeitenden Frührentnern, sich gegen unvorhergesehene Lebenslagen abzusichern, während sie trotzdem nahezu ihre volle Rente erhalten.
Wichtig: Eine einmal gewählte Teilrente kann jederzeit zur vollen Rente ausgebaut werden, etwa wenn man den Job endgültig aufgibt.
Auch bei den Krankenversicherungsbeiträgen ist Aufmerksamkeit geboten. Arbeitgeber und Rentenversicherung ziehen jeweils Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ab, ohne sich abzustimmen. Dadurch kommt es bei parallelem Bezug von Lohn und Rente leicht zu einer Überzahlung. 2025 lag die Beitragsbemessungsgrenze bei 66.150 € Jahreseinkommen. Verdient jemand beispielsweise 60.000 € im Jahr und erhält zusätzlich 20.000 € Rente, werden zunächst auf die vollen 80.000 € Beiträge berechnet – deutlich mehr als eigentlich nötig. Die zu viel gezahlten Beiträge kann man sich jedoch von der Krankenkasse erstatten lassen. Allerdings muss man selbst aktiv einen Antrag auf Erstattung stellen. Wer als Frührentner noch arbeitet, sollte daher am Jahresende prüfen (oder von der Krankenkasse prüfen lassen), ob die Beitragsbemessungsgrenze überschritten wurde, um gegebenenfalls Geld zurückzuholen.
Rente erhöhen: Abschläge ausgleichen und Extra-Zahlungen
Wer vor der regulären Altersgrenze in Rente geht, erhält oft eine geringere Rente – durch Abschläge oder einfach durch fehlende Beitragsjahre. Doch es gibt Möglichkeiten, die Rente aufzubessern. Eine Option für Frührentner mit Abschlägen ist, diese gegen eine Einmalzahlung an die Rentenkasse auszugleichen. Im Rahmen der Flexirente dürfen Versicherte schon vor Rentenbeginn errechnen lassen, wie hoch ihr Abschlag ausfallen würde, und durch Sonderzahlungen diesen Minderbetrag ganz oder teilweise ausgleichen. Diese Ausgleichszahlungen kann man steuerlich geltend machen, da sie als Sonderausgaben anerkannt werden. Wird die Zahlung geleistet, steigt die Rente bereits ab dem nächsten Monat entsprechend an – man erkauft sich sozusagen wieder eine ungekürzte Rente trotz frühem Start.
Allerdings kostet das natürlich viel Geld. In einem Stiftung-Warentest-Finanzen-Beispiel musste eine Rentnerin rund 31.700 € aufwenden, um einen Rentenabschlag von 13,2 % auszugleichen. Ihre monatliche Rente war dadurch ab der Regelaltersgrenze etwa 171 € höher (2.087 € statt 1.916 € netto). Durch die Steuerersparnis relativiert sich der Aufwand etwas, doch es dauert immer noch rund 15 Jahre, bis sich diese Investition über die höhere Rente „wieder einzuspielen“ beginnt. Mit etwa 82 Jahren hätte unsere Modellrentnerin den Betrag heraus, danach profitiert sie jeden Monat vom Plus. Wer eine hohe Lebenserwartung hat, für den kann sich der Abschlags-Ausgleich lohnen – die gesetzliche Rente zahlt ja lebenslang und die zusätzlichen Beträge laufen nie „ins Leere“. Im Vergleich zu einer privaten Rentenversicherung ist der Deal meist günstig: Eine entsprechende private Sofortrente müsste in der Regel deutlich teurer eingekauft werden, um die gleiche Leistung zu erbringen.
Nicht jeder kann oder möchte den vollen Abschlag ausgleichen. Versicherte dürfen auch nur einen Teil des Minderbetrags einzahlen und so eine teilweise Erhöhung der Rente bewirken. Alternativ – oder zusätzlich – können Frührentner, die nicht mehr arbeiten, freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leisten, um Entgeltpunkte hinzuzugewinnen. Allerdings zeigt sich, dass der Abschlagsausgleich finanziell effektiver ist als freiwillige Beiträge. Denn eine freiwillige Beitragszahlung erhöht die Rente erst ab der regulären Altersrente, während eine Ausgleichszahlung die vorgezogene Rente sofort erhöht. Wer also die Mittel hat, fährt meist besser damit, den Abschlag ganz oder teilweise auszugleichen, statt auf eigene Faust weiter in die Rentenkasse einzuzahlen.
Fazit: Frührente in Anspruch nehmen oder nicht?
Aus diesen Gründen lautete der grundlegende Rat im Artikel:
Wenn man die Voraussetzungen für eine vorzeitige Altersrente erfüllt, sollte man den Rentenantrag nicht hinausschieben. Auch bei nur 35 Versicherungsjahren lohnt es sich oft, die Rente "vorzuziehen".
Ihr Fahrplan
- Rentenauskunft einholen, Ansprüche abklopfen. Sie kriegen diese alle drei Jahre zugesendet. Alternativ und ergänzend informieren Sie sich unter 0800/10004800
- Fehlzeiten und Falschmeldungen abklären.
- Ermitteln, ob und wie hoch Ihre Rentenlücke ausfällt.
Weitere Optionen, um früher in Rente zu gehen
Sonderzahlung Rentenversicherung ab 50

Das lohnt (oft):
Sonderzahlung Rentenversicherung ab 50: Anleitung und Rechner
Es erfreut sich zunehmender Beliebtheit, gilt aber nach wie vor als Geheimtipp. Das Prozedere ist auch nicht ganz einfach, zudem wollen steuerliche Vorteile geschickt genutzt werden. Die Rede ist von einer möglichen Sonderzahlung zur Rentenversicherung ab 50.
Stiftung-Warentest-Finanzen und andere haben errechnet: Wenn Sie sich einer guten Gesundheit erfreuen und mit einem (normal) langen Leben rechnen, sind Sonderzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung eine gute Investition. Eine der wenigen sinnvollen Geldanlagen, die Arbeitnehmern im Alter von 50 aufwärts offen steht. Vor allem dann, wenn die möglichen Steuererleichterungen optimal genutzt werden. Bereits 2018 hatten 17.086 Einzahler diese Möglichkeit genutzt. Tendenz steigend. 2020 waren es schon ca. 35.000, 2021 41.483 und 2023 deren 68.046.
Allerdings ist der Vorgang nicht ganz einfach und bedarf dem Befolgen einiger Schritte. Wir listen diese auf, erläutern jeden Punkt und verweisen auf notwendige Formulare und hilfreiche Rechner.
Sonderzahlung zum Ausgleich von Rentenabschlägen oder zur Erhöhung der Rente ► Vorgehen ► wo melden? ► geschickt steueroptimiert einzahlen in 5 Schritten ► Überprüfen der Rente ► Günstige Konditionen sichern
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Vorzeitig in Rente gehen – optimalen Ausstieg finden – Roadmap
Steht man nur noch wenige Jahre vor der Rente, gilt es, Entscheidungen zu treffen und letzte Weichenstellungen zu treffen. Möchte ich vorher in den Ruhestand gehen? Welche Renteneinbußen muss ich dafür in Kauf nehmen? Ab wann kann ich (nahezu) ohne Abschlag meine Rente genießen? Auch kurz vor Renteneintritt können noch Weichenstellungen vorgenommen werden.
Dieser Artikel zeigt die notwendigen Schritte für den vorzeitigen Ruhestand.
Hier weiterlesen: Vorzeitig in Rente gehen
Gedanken zur Frührente
Frührente ohne Weiterarbeit kann ebenfalls eine attraktive Option sein, aber es gibt auch einige Nachteile, die man beachten sollte.
Vorteile der Frührente
- Freiheit: Frührente gibt Freiheit, das Leben so zu gestalten, wie man es möchte. Zum Beispiel reisen, Hobbys nachgehen oder einfach nur entspannen.
- Gesundheit: Wenn man früher in Rente geht, kannst man mehr Zeit für Gesundheit und Wohlbefinden aufwenden. Dies kann besonders wichtig sein, wenn du gesundheitliche Probleme hast.
- Zeit: Frührente schenkt mehr Zeit für Familie und Freunde. Man kann mehr Zeit mit seinen Lieben verbringen und wichtige Lebensereignisse miterleben.
Nachteile der Frührente
- Finanzen: Frührente ohne Weiterarbeit kann die finanzielle Situation belasten. Man hat zunächst weniger Geld zur Verfügung.
- Langeweile: Einige Menschen finden es schwierig, ihre Zeit sinnvoll zu füllen, wenn sie nicht mehr arbeiten. Dies kann zu Langeweile und Unzufriedenheit führen.
- Soziale Kontakte: Arbeit bietet oft soziale Kontakte und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Wenn man in Rente geht, könnte man diese Aspekte (sehr) vermissen.
Es ist wichtig, diese Punkte zu bedenken, bevor man sich für eine Frührente entscheidet.
Interessante Fakten rund um das Thema Frührente
- Frührente und Gesundheit: Eine Studie der Binghamton Universit hat ergeben, dass Menschen, die früh in Rente gehen, ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen haben. (Quele: Business-Insider)
- Frührente und Lebenserwartung: Eine Studie hat ergeben, dass Menschen, die früh in Rente gehen, eine höhere Lebenserwartung haben. (Quelle: Focus)
- Frührente und Glück: Eine Studie der London School of Economics hat ergeben, dass Menschen, die früh in Rente gehen, glücklicher und zufriedener sind. (Quelle: Spektrum der Wissenschaft)
Gedanken zur Teilzeitarbeit
Es folgen noch einige Gedanken zu weiteren Aspekten des Themas Frührente mit Weiterarbeit in Voll- oder Teilzeit.
Teilzeitarbeit bietet viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Hier sind einige Punkte, die du beachten solltest:
Vorteile der Teilzeitarbeit
- Work-Life-Balance: Teilzeitarbeit ermöglicht es dir, mehr Zeit mit deiner Familie zu verbringen oder anderen Interessen nachzugehen. Dies kann zu einer besseren Work-Life-Balance führen und deine Lebensqualität verbessern.
- Flexibilität: Teilzeitarbeit kann dir mehr Flexibilität in deinem Arbeitsalltag bieten. Du kannst deine Arbeitszeit oft so gestalten, dass sie zu deinem Lebensstil passt.
- Gesundheit: Wenn du weniger arbeitest, hast du mehr Zeit für Sport und Entspannung. Dies kann sich positiv auf deine Gesundheit auswirken.
Nachteile der Teilzeitarbeit
- Karriere: Teilzeitarbeit kann deine Karrierechancen einschränken. Oft werden Vollzeitkräfte für Beförderungen bevorzugt.
- Einkommen: Wenn du weniger arbeitest, verdienst du auch weniger. Dies kann sich auf deinen Lebensstandard auswirken.
- Rente: Teilzeitarbeit kann deine Rentenansprüche reduzieren. Wenn du weniger verdienst, zahlst du auch weniger in die Rentenkasse ein. Dies kann dazu führen, dass du im Alter weniger Rente bekommst.
Es ist wichtig, diese Punkte zu bedenken, bevor du dich für Teilzeitarbeit entscheidest. Du solltest auch mit deinem Arbeitgeber über deine Pläne sprechen und herausfinden, welche Möglichkeiten es in deinem Unternehmen gibt.
Fünf interessante Fakten rund um das Thema Teilzeitarbeit
- Frauen und Teilzeitarbeit: In Deutschland arbeitet rund jede zweite Frau in Teilzeit. Bei den Männern ist es nur jeder Achte. (Quelle: Handelsblatt)
- Teilzeitarbeit und Kinder: Besonders häufig reduzieren Frauen mit Kindern ihre wöchentliche Arbeitszeit: 69 Prozent der berufstätigen Mütter arbeiten Teilzeit, aber nur fünf Prozent der Väter. (Quelle: IG Metall)
- Teilzeitarbeit und Karriere: Als die Zurich Versicherung ihre Stellen als Teilzeitstellen ausschrieb, verdoppelte sich die Zahl der Bewerber. (Quelle: Handelsblatt)
- Teilzeitarbeit und Rente: Teilzeitarbeit während des normalen Erwerbslebens reduziert Rentenansprüche. Dies kann dazu führen, dass im Alter die Rente kaum über die Grundsicherung hinausgeht. (Quelle und Beispielrechnungen: Ihre Vorsorge)
- Teilzeitarbeit und Gesundheit: Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat ergeben, dass 41 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer in Deutschland gerne weniger arbeiten würden. Dies deutet darauf hin, dass viele Menschen eine bessere Work-Life-Balance und mehr Zeit für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden wünschen.
Ergänzung oder Frage von Ihnen?
Können Sie etwas zu obigem Beitrag ergänzen? Oder ist eine Frage bei Ihnen unbeantwortet geblieben? Haben Sie einen Fehler gefunden?
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!
Quellen
- Stiftung Warentest – Finanztest 7/2025: „Rente mit 63“, S. 28–35 (aktuelle Fakten, Berechnungen und Empfehlungen zur Frührente)
- Deutsche Rentenversicherung (DRV): Informationen zur Altersrente für langjährig und besonders langjährig Versicherte (gesetzliche Grundlagen zu Altersgrenzen und Abschlägen)
- Stiftung Warentest – Finanztest 7/2023: Modellrechnungen zum Hinzuverdienst für Frührentner (Wegfall der Hinzuverdienstgrenze, Beispiele zur Kombination von Rente und Arbeit)
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