Einführung in die Riester-Rente und ihre Vorteile und Nachteile

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Form der privaten Altersvorsorge in Deutschland, die im Jahr 2002 eingeführt wurde. Sie zielt darauf ab, die durch Reformen der gesetzlichen Rentenversicherung entstandene Versorgungslücke zu schließen und Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, eigenständig für das Alter vorzusorgen. Hier erläutern wir ► Wer förderberechtigt ist ► welche Riester-Formen für wen geeignet sind ► wie das mit Steuern ist ► wie viel man einzahlen muss und sollte ► für wen sich Riester noch lohnt.

Riester-Rente (Symbolbild)

Kurz zusammengefasst

  • Förderberechtigte: Unmittelbar zulagenberechtigt sind unter anderem Pflichtversicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung, Beamte und Personen in Elternzeit. Ehepartner von Förderberechtigten können unter bestimmten Bedingungen ebenfalls profitieren.
  • Staatliche Zulagen: Die Riester-Rente bietet eine jährliche Grundzulage von 175 €. Für Kinder gibt es zusätzliche Zulagen: 185 € pro Kind (geboren vor 2008) bzw. 300 € pro Kind (geboren ab 2008).
  • Vorteile: Neben der staatlichen Förderung profitieren Sparer von der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Beiträge bis zu 2.100 € jährlich. Zudem sind die eingezahlten Beiträge und Zulagen zum Rentenbeginn garantiert.
  • Nachteile: Die Komplexität der Verträge, die nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter und oft hohe Abschluss- und Verwaltungskosten können die Attraktivität mindern.
  • Aktuelle Entwicklungen und Kritik: Die Riester-Rente steht in der Kritik aufgrund hoher Kosten, niedriger Renditen und komplizierter Verwaltung. Reformen sind geplant, um die private Altersvorsorge attraktiver und effizienter zu gestalten.
  • Für wen lohnt sich die Riester-Rente?: Besonders attraktiv ist sie für Familien mit Kindern, Geringverdiener und Beamte. Kinderlose mit höherem Einkommen oder Personen, die im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein könnten, sollten die Riester-Rente kritisch prüfen.

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

Förderberechtigte

Nicht jeder ist automatisch förderberechtigt. Unmittelbar zulagenberechtigt sind unter anderem:

  • Pflichtversicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung
  • Beamte und Beamtinnen
  • Personen in Elternzeit
  • Wehr- und Zivildienstleistende

Mittelbar zulagenberechtigt sind Ehepartner von unmittelbar Förderberechtigten, sofern sie einen eigenen Riester-Vertrag abschließen und mindestens den Sockelbetrag von 60 € jährlich einzahlen.

Mögliche Zulagen des Staates

Die staatliche Förderung setzt sich aus Grundzulage und Kinderzulage zusammen. Beide Zulagen werden einmal im Jahr bezahlt. Wenn Sie lange "Riestern", kommt hierbei einiges an Zulagen zusammen.

  • Grundzulage: 175 € pro Jahr
  • Kinderzulage: 185 € pro Kind (geboren vor 2008) bzw. 300 € pro Kind (geboren ab 1.1.2008)

Vorteile und Nachteile der Riester-Rente im Detail

Die Riester-Rente wurde eingeführt, um die private Altersvorsorge zu stärken und die Rentenlücke zu schließen. Sie bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile, die individuell abgewogen werden sollten.

Vorteile der Riester-Rente

  • Staatliche Förderung: Die Riester-Rente wird durch Zulagen und Steuervorteile unterstützt. Die Grundzulage beträgt jährlich 175 €. Für Kinder gibt es zusätzliche Zulagen: 185 € pro Jahr für vor 2008 geborene Kinder und 300 € für ab 2008 geborene Kinder. Diese Förderung macht die Riester-Rente besonders für Familien attraktiv.
  • Steuerliche Abzugsfähigkeit: Beiträge zur Riester-Rente können bis zu einem Betrag von 2.100 € pro Jahr als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Das Finanzamt prüft automatisch, ob die Steuerersparnis höher ist als die erhaltenen Zulagen, und berücksichtigt dies entsprechend.
  • Beitragsgarantie: Zum Rentenbeginn sind mindestens die eingezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen garantiert. Dies bietet eine hohe Sicherheit für Sparer. 
  • Pfändungsschutz: Das angesparte Kapital in der Riester-Rente ist vor Pfändung geschützt und wird bei Bezug von Sozialleistungen wie dem Bürgergeld nicht angerechnet. Dies bietet zusätzliche Sicherheit in finanziellen Notlagen.
  • Teilweise Kapitalauszahlung: Zu Beginn der Rentenphase können bis zu 30 % des angesparten Kapitals auf einmal ausgezahlt werden, ohne dass die Zulagen zurückgezahlt werden müssen. Dies ermöglicht finanzielle Flexibilität zu Rentenbeginn.

Nachteile der Riester-Rente

  • Komplexität der Verträge: Die Regelungen und Bedingungen der Riester-Rente sind oft schwer verständlich, was es für Laien schwierig macht, die optimale Entscheidung zu treffen.
  • Nachgelagerte Besteuerung: Die Auszahlungen aus der Riester-Rente werden im Rentenalter mit dem persönlichen Steuersatz voll versteuert. Dies kann die tatsächliche Rentenhöhe reduzieren.
  • Begrenzte Renditechancen: Aufgrund der Beitragsgarantie investieren Anbieter oft konservativ, was die Renditechancen schmälert. In Zeiten niedriger Zinsen kann dies zu einer geringen Wertentwicklung führen.
  • Hohe Kosten: Einige Riester-Produkte sind mit hohen Abschluss- und Verwaltungskosten verbunden, die die Rendite mindern können. Es ist wichtig, die Kostenstruktur des jeweiligen Produkts genau zu prüfen.
  • Eingeschränkte Verfügbarkeit: Das angesparte Kapital ist während der Ansparphase nicht frei verfügbar. Vorzeitige Auszahlungen sind nur unter bestimmten Bedingungen möglich und führen in der Regel zur Rückzahlung der erhaltenen Zulagen.
  • Eingeschränkte Vererbbarkeit: Im Todesfall können die angesparten Beträge nur unter bestimmten Voraussetzungen vererbt werden. Ohne entsprechende Vereinbarungen kann das Kapital verfallen.

Fazit

Die Riester-Rente bietet durch staatliche Förderung und Beitragsgarantien eine sichere Form der Altersvorsorge. Allerdings sollten die individuellen Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden. Es empfiehlt sich, die persönlichen Lebensumstände, finanziellen Ziele und den eigenen Risikotyp zu berücksichtigen und gegebenenfalls unabhängigen fachlichen Rat einzuholen, um die passende Vorsorgestrategie zu finden.

Aktuelle Entwicklungen und Kritik an der Riester-Rente

Seit ihrer Einführung im Jahr 2002 steht die Riester-Rente zunehmend in der Kritik. Hohe Kosten, niedrige Renditen und eine komplizierte Verwaltung haben das Vertrauen vieler Sparer erschüttert. Zudem erreichen die Produkte oft nicht die ursprünglich angestrebten Ziele der Altersvorsorge.

Kritikpunkte im Detail

  • Hohe Kosten und niedrige Renditen: Viele Riester-Produkte sind mit erheblichen Abschluss- und Verwaltungskosten verbunden, die die Rendite schmälern. In Kombination mit der aktuellen Niedrigzinsphase führt dies dazu, dass die erzielten Erträge oft hinter den Erwartungen zurückbleiben.
  • Komplexität und Intransparenz: Die Vielzahl an Regelungen und die komplizierte Struktur der Riester-Verträge machen es für Sparer schwierig, die tatsächlichen Vorteile und Kosten zu verstehen. Dies führt zu Unsicherheit und Misstrauen gegenüber dem Produkt.
  • Geringe Verbreitung bei Geringverdienern: Obwohl die Riester-Rente als Instrument zur Schließung der Rentenlücke gedacht war, erreicht sie insbesondere Personen mit niedrigem Einkommen kaum. Viele dieser Verträge ruhen, da die Beitragszahlungen ausgesetzt wurden.

Geplante Reformen und aktuelle Entwicklungen

Angesichts der anhaltenden Kritik plante die Bundesregierung eine umfassende Reform der Riester-Rente. Ziel war es, die private Altersvorsorge attraktiver und effizienter zu gestalten. Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Einführung eines staatlich geförderten Altersvorsorgedepots, das auf langfristige Investitionen in den Aktienmarkt setzt. Dieses Modell soll höhere Renditen ermöglichen und gleichzeitig transparenter sowie kostengünstiger sein. Finanzminister Christian Lindner hat hierzu konkrete Pläne vorgestellt. So sollen Sparer die Möglichkeit erhalten, bis zu 3.000 € jährlich in ein solches Depot einzuzahlen und dabei eine staatliche Förderung von 20 % erhalten. Zudem waren steuerliche Vorteile vorgesehen, um die Attraktivität weiter zu steigern. Diese Reform zielt darauf ab, mehr Menschen für die private Altersvorsorge zu gewinnen und insbesondere auch Geringverdienern den Zugang zu erleichtern.

Riester: So viel muss ich selber einzahlen

Um die volle Zulage zu erhalten, müssen Sie jährlich 4 % Ihres rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens, maximal jedoch 2.100 € (inklusive Zulagen), in den Vertrag einzahlen.

Beispielrechnung

Ein alleinerziehender Vater hat im Vorjahr 40.000 Euro brutto verdient. Er hat zwei Kinder, die nach 2009 geboren wurden (diese bringen 300 Euro Zulage pro Jahr). Um auch in diesem Jahr die vollen Riester-Zulagen für sich und seine zwei Kinder zu erhalten, muss er mindestens vier Prozent seines Gehaltes in den Riester-Vertrag einzahlen.

  • Vier Prozent von 40.000 Euro sind 1.600 Euro.
  • Davon werden die Zulagen abgezogen: 1.600 Euro minus 175 Euro Grundzulage minus 600 Euro Zulage für die beiden Kinder.
  • Damit bleiben 725 Euro, welche der Mann in den Riester-Vertrag einzahlen muss. Ansonsten wird seine Zulage gekürzt.

Der Mann kann fehlende Zahlungen auch noch im Dezember diese Jahres "nachzahlen".

Riester-Rechner

Berechnen Sie hier, wie viel Sie dieses Jahr einzahlen müssen, um sicher die volle Zulage zu erhalten:

Riester-Rente: Mein Mindesteigenbeitrag berechnen
Ein interaktiver Rechner zur Berechnung des Riester-Mindesteigenbeitrags.
Ihr rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommen.
Hier beträgt die Kinderzulage 185 € pro Kind und Jahr. Kind(er)
Hier beträgt die Kinderzulage 300 € pro Kind und Jahr Kind(er)
 
* = notwendig zur Berechnung

Verschiedene Formen der Riester-Rente

Die Riester-Rente bietet eine Vielzahl von Anlageformen, die sich in Bezug auf Sicherheit, Renditechancen und Flexibilität unterscheiden. Im Folgenden werden die einzelnen Varianten näher beleuchtet, um Ihnen bei der Auswahl der passenden Altersvorsorge zu helfen. Kurzübersicht

  • Banksparpläne: Sicherheitsorientiert mit festen Zinsen, jedoch aktuell aufgrund niedriger Zinsen weniger attraktiv.
  • Fondssparpläne: Investition in Investmentfonds mit höheren Renditechancen, aber auch höheren Risiken.
  • Rentenversicherungen: Klassische oder fondsgebundene Versicherungen mit garantierten Rentenzahlungen.
  • Wohn-Riester: Förderung des Erwerbs oder der Entschuldung von selbst genutztem Wohneigentum.

Die verschiedenen Formen der Riester-Rente im Detail

Riester-Rentenversicherung

Die klassische Wahl für sicherheitsbewusste Sparer

Die Riester-Rentenversicherung kombiniert den Aufbau von Altersvorsorgekapital mit einer lebenslangen Rentenzahlung. Sie eignet sich besonders für Personen, die Wert auf garantierte Leistungen legen und ein geringes Risiko bevorzugen. Allerdings sind die Renditechancen aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase begrenzt, und es können höhere Abschluss- und Verwaltungskosten anfallen.

Riester-Fondssparplan

Für chancenorientierte Anleger mit Risikobereitschaft

Bei einem Riester-Fondssparplan werden die Beiträge in Investmentfonds investiert, was potenziell höhere Renditen ermöglicht. Diese Variante ist für Sparer geeignet, die Schwankungen an den Finanzmärkten nicht scheuen und von langfristigen Wertsteigerungen profitieren möchten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass trotz der Beitragsgarantie zum Rentenbeginn Wertschwankungen während der Ansparphase auftreten können.

Riester-Banksparplan

Die sichere und kostengünstige Alternative

Riester-Banksparpläne zeichnen sich durch ihre Einfachheit und Sicherheit aus. Die eingezahlten Beiträge werden verzinst, wobei die Zinsen häufig variabel sind. Diese Variante ist besonders für sicherheitsorientierte Sparer attraktiv, die keine Wertschwankungen in Kauf nehmen möchten. Allerdings sind die Renditen in der aktuellen Niedrigzinsphase oft gering, und das Angebot an Riester-Banksparplänen ist begrenzt.

Wohn-Riester

Für alle, die von den eigenen vier Wänden träumen

Der Wohn-Riester ermöglicht es, die staatliche Förderung für den Erwerb oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum zu nutzen. Dies kann durch Riester-Bausparverträge, Riester-Darlehen oder Kombinationsprodukte erfolgen. Ziel ist es, im Alter mietfrei zu wohnen und so die Lebenshaltungskosten zu senken. Es ist jedoch zu beachten, dass die geförderten Beträge im sogenannten Wohnförderkonto erfasst und im Rentenalter versteuert werden.

Riester in der betrieblichen Altersversorgung

Die betriebliche Schiene der Riester-Förderung

Neben den individuellen Verträgen besteht die Möglichkeit, die Riester-Förderung im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung zu nutzen. Dies kann über Direktversicherungen, Pensionskassen oder Pensionsfonds erfolgen. Arbeitnehmer profitieren dabei von staatlichen Zulagen und eventuellen Beitragsleistungen des Arbeitgebers. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Bedingungen und Kosten dieser Variante zu prüfen.

Man erkennt: Die Wahl der passenden Riester-Variante hängt von Ihren persönlichen Zielen, Ihrer Risikobereitschaft und Ihrer finanziellen Situation ab. Es ist ratsam, die verschiedenen Optionen sorgfältig zu vergleichen und gegebenenfalls unabhängigen fachlichen Rat einzuholen, um die für Sie optimale Altersvorsorgestrategie zu finden.

Steuerliche Aspekte der Riester-Rente

Die Riester-Rente bietet nicht nur staatliche Zulagen, sondern auch erhebliche steuerliche Vorteile. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Regelungen zu kennen, um die Förderung optimal zu nutzen und spätere Verpflichtungen zu verstehen.

Steuerliche Förderung während der Ansparphase

Während der Ansparphase können Sie Ihre Beiträge zur Riester-Rente als Sonderausgaben in Ihrer Steuererklärung geltend machen. Der maximal absetzbare Betrag liegt bei 2.100 € pro Jahr, einschließlich der erhaltenen Zulagen. Um die volle Förderung zu erhalten, sollten Sie 4 % Ihres rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens einzahlen, abzüglich der Zulagen, wie oben erläutert. Das Finanzamt führt dabei eine sogenannte Günstigerprüfung durch: Es wird automatisch ermittelt, ob der Steuervorteil durch den Sonderausgabenabzug höher ist als die erhaltenen Zulagen. Ist dies der Fall, wird die Differenz im Rahmen der Steuererstattung berücksichtigt.

Nachgelagerte Besteuerung in der Auszahlungsphase

In der Auszahlungsphase unterliegen die Leistungen aus der Riester-Rente der vollen Besteuerung mit Ihrem persönlichen Einkommensteuersatz. Dies bedeutet, dass sowohl die monatlichen Rentenzahlungen als auch eventuelle Teilkapitalauszahlungen (bis zu 30 % des angesparten Kapitals zu Beginn der Auszahlungsphase) vollständig zu versteuern sind. Da das Einkommen im Ruhestand in der Regel niedriger ist als während der Erwerbsphase, fällt der persönliche Steuersatz oft geringer aus, was zu einer moderateren Steuerbelastung führt.

Steuerliche Behandlung von Wohn-Riester

Bei der Nutzung von Wohn-Riester fließen die geförderten Beträge in ein sogenanntes Wohnförderkonto. Der dort erfasste Betrag wird ab Rentenbeginn versteuert. Sie haben die Wahl, die Steuerschuld entweder auf einen Schlag zu begleichen, wobei ein Rabatt von 30 % auf die Bemessungsgrundlage gewährt wird, oder die Steuerlast über einen Zeitraum von bis zu 25 Jahren in jährlichen Raten zu verteilen.

Unsere Top 10 Tipps zum Thema "Riestern"

Die Riester-Rente kann eine sinnvolle Ergänzung zur Altersvorsorge sein, doch es gibt einiges zu beachten, um das Beste daraus zu machen. Hier sind zehn wertvolle Tipps, die Ihnen dabei helfen können:

  1. Prüfen Sie Ihre Förderberechtigung
    Stellen Sie sicher, dass Sie förderberechtigt sind. Dies betrifft vor allem Pflichtversicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung, Beamte und Eltern in Elternzeit. Ohne Förderberechtigung gehen Ihnen die staatlichen Zulagen durch die Lappen.
  2. Wählen Sie das passende Riester-Produkt
    Es gibt verschiedene Riester-Produkte wie Rentenversicherungen, Fondssparpläne und Wohn-Riester. Überlegen Sie, welches Produkt am besten zu Ihrer Lebenssituation und Risikobereitschaft passt. Beachten Sie jedoch, dass einige Produkte, insbesondere klassische Rentenversicherungen, aufgrund hoher Kosten und niedriger Renditen in der Kritik stehen.
  3. Achten Sie auf die Kosten
    Hohe Abschluss- und Verwaltungskosten können die Rendite erheblich schmälern. Vergleichen Sie daher die Kosten verschiedener Anbieter sorgfältig und scheuen Sie sich nicht, kritisch nachzufragen.
  4. Nutzen Sie die staatlichen Zulagen vollständig aus
    Um die vollen Zulagen zu erhalten, müssen Sie jährlich mindestens 4 % Ihres Vorjahresbruttoeinkommens einzahlen, maximal jedoch 2.100 € inklusive Zulagen. Achten Sie darauf, diesen Betrag nicht zu unterschreiten, um keine Fördergelder zu verschenken.
  5. Zahlen Sie nicht zuviel ein
    Wenn Sie Ihre Mindesteinlage eingezahlt haben sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie mehr Geld in den Riester-Vertrag stecken. Denn es gibt wesentlich besser verzinste Anlageprodukte. 
  6. Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Vertrag
    Lebensumstände ändern sich. Passen Sie Ihren Riester-Vertrag regelmäßig an Ihre aktuelle Situation an, beispielsweise bei Gehaltsänderungen oder Familienzuwachs, um weiterhin optimal zu profitieren.
  7. Beachten Sie die nachgelagerte Besteuerung
    Die Auszahlungen aus der Riester-Rente sind im Rentenalter voll steuerpflichtig. Planen Sie diese Steuerbelastung in Ihre Altersvorsorge ein, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
  8. Informieren Sie sich über die Vererbbarkeit
    Die Vererbbarkeit der Riester-Rente ist eingeschränkt. Ohne entsprechende Vereinbarungen kann das angesparte Kapital im Todesfall verfallen. Sprechen Sie mit Ihrem Anbieter über mögliche Optionen zur Absicherung Ihrer Hinterbliebenen.
  9. Seien Sie sich der Komplexität bewusst
    Riester-Verträge sind oft komplex und schwer verständlich. Nehmen Sie sich die Zeit, die Bedingungen genau zu studieren, und scheuen Sie sich nicht, bei Unklarheiten professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
  10. Bleiben Sie über Reformen informiert
    Die Riester-Rente steht immer wieder in der Diskussion, und es sind Reformen geplant, die die Bedingungen verändern könnten. Bleiben Sie auf dem Laufenden, um rechtzeitig reagieren zu können und Ihre Altersvorsorge entsprechend anzupassen.

Zusammenfassung: Für wen und wann lohnt sich die Riester-Rente noch?

Die Riester-Rente wurde eingeführt, um die private Altersvorsorge zu stärken. Ob sie sich in der heutigen Zeit noch lohnt, hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab.

Für wen ist die Riester-Rente besonders attraktiv?

  • Familien mit Kindern: Familien profitieren besonders von den Kinderzulagen. Pro Kind, das nach 2008 geboren wurde, gibt es jährlich 300 € zusätzlich zur Grundzulage von 175 €. Für vor 2008 geborene Kinder beträgt die Zulage 185 €. Diese Zulagen machen die Riester-Rente für Familien finanziell attraktiv. 
  • Geringverdiener: Personen mit niedrigem Einkommen können durch die staatlichen Zulagen und mögliche Steuervorteile profitieren. Da die Eigenbeiträge relativ gering sind, kann der Anteil der staatlichen Förderung im Verhältnis zur eigenen Einzahlung hoch sein.
  • Beamte: Auch Beamte sind förderberechtigt und können die Vorteile der Riester-Rente nutzen, um mögliche Versorgungslücken im Alter zu schließen.

Wann ist Vorsicht geboten?

  • Kinderlose mit höherem Einkommen: Für Personen ohne Kinder und mit höherem Einkommen sind die Zulagen im Verhältnis zu den Eigenbeiträgen weniger attraktiv. Hier könnten andere Vorsorgeprodukte vorteilhafter sein.
  • Personen mit sehr niedrigem Einkommen: Wer im Alter voraussichtlich auf Grundsicherung angewiesen ist, sollte beachten, dass die Riester-Rente auf diese angerechnet werden kann. In solchen Fällen kann die Riester-Rente weniger sinnvoll sein.

Fazit

Die Riester-Rente kann insbesondere für Familien mit Kindern, Geringverdiener und Beamte eine lohnende Option zur Altersvorsorge sein. Es ist jedoch ratsam, die eigene finanzielle Situation und die individuellen Bedürfnisse genau zu prüfen und gegebenenfalls unabhängigen Rat einzuholen, um die beste Entscheidung für die persönliche Altersvorsorge zu treffen.

Video zur Riester-Rente

Für eine anschauliche Erklärung können Sie sich dieses Video ansehen:

Länge: 5 Minuten

Youtube-Video

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Ergänzungen und Fragen von Ihnen

Wie beantrage ich die Riester-Zulage?
Um die staatliche Zulage für Ihren Riester-Vertrag zu erhalten, müssen Sie jährlich einen Antrag bei Ihrem Anbieter einreichen. Viele Anbieter bieten die Möglichkeit eines Dauerzulageantrags an, bei dem Sie Ihrem Anbieter eine Vollmacht erteilen, die Zulage automatisch für Sie zu beantragen. So stellen Sie sicher, dass die Zulagen nicht verloren gehen.

Was passiert mit meinem Riester-Vertrag bei Arbeitslosigkeit?
Bei Arbeitslosigkeit können Sie Ihren Riester-Vertrag beitragsfrei stellen, anstatt ihn zu kündigen. Das bedeutet, dass Sie vorübergehend keine Beiträge zahlen, aber die bisher erhaltenen Zulagen und Förderungen behalten. Sobald Sie wieder in der Lage sind, können Sie die Beitragszahlungen fortsetzen und weiterhin von den staatlichen Förderungen profitieren.

Kann ich meinen Riester-Vertrag kündigen oder pausieren?
Anstatt Ihren Riester-Vertrag zu kündigen, was mit der Rückzahlung aller erhaltenen Zulagen und Förderungen verbunden ist, können Sie ihn ruhen lassen. Durch eine Beitragsfreistellung pausieren Sie die Zahlungen, ohne die bisherigen Vorteile zu verlieren. Sie können die Beitragszahlungen jederzeit wieder aufnehmen und weiterhin von den staatlichen Förderungen profitieren.

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  • Berufseinsteigerbonus: Junge Sparer unter 25 Jahren erhalten eine einmalige Sonderzulage von 200 €.
  • Wohn-Riester: Die Riester-Förderung kann auch für den Erwerb oder die Entschuldung von selbstgenutztem Wohneigentum genutzt werden.
  • Anzahl der Verträge: Trotz Kritik gibt es in Deutschland über 16 Millionen Riester-Verträge.
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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter Bödeker hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und bei einem Kapitalanlageunternehmen (für geschlossene Fonds) ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten.

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