Die Gold Entwicklung | Bedeutende Ereignisse und deren Preiswirkungen
In diesem Artikel untersuchen wir die Entwicklung des Goldes. Wir verweisen auf wichtige Ereignisse aus den letzten Jahrzehnten und überprüfen deren Auswirkung auf den Goldpreis. Am Ende wagen wir einen Ausblick.
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1. Die historische Goldpreisentwicklung
1.1. Die letzten 50 Jahre in nominalem Dollarkurs
Langjähriger Dollarpreis je Feinunze
Der Goldpreis von 1344 bis 1999 - inflationsbereinigt:
Man kann (scheinbar) einen langjährigen mittleren Goldpreis von rund 430 $ (in Preisen von 1999) aus der Graphik entnehmen.
Der Goldpreis seit 1810
Realterm, Goldpreis in Dollar ab 1810, CC BY 3.0
Goldpreis in US-Dollar pro Feinunze 1968–2011 (real und nominal, Juli 2011)
Details und Erläuterungen zu einzelnen Zeitpunkten im Beitrag zur Gold Entwicklung.
Gold-Höchststände in Dollar |
|
US-Dollar / Feinunze | erstmals erreicht |
---|---|
100 | 14. Mai 1973 |
300 | 6. Juli 1979 |
500 | 19. Dezember 1979 |
1.000 | 13. März 2008 |
1.500 | 19. April 2011 |
2.000 | 4. August 2020 |
Gold-Allzeithoch | |
2048 | 5. August 2020 |
1 Feinunze = 31,1034768 Gramm
Quelle: Wikipedia
Eine Unze Gold - 1 Monat in USD
2. Goldrelevante geschichtliche Ereignisse bis heute
2.1. Um 1500: Goldstrom aus Amerika
Ab 1492 wurde Europa mit dem Gold aus den südamerikanischen Minen geflutet. Es kamen schätzungsweise 4.700 Tonnen per Schiff bei uns an. Dies beendete eine langanhaltende Phase der Goldpreissteigerung (Details dazu auf Wikipedia).
2.2. Die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Die Goldnachfrage steigt bei Krisen und Inflation(-sgefahren). Mitte 1922 setzte parallel zu solch einer Hyperinflation eine rapide Steigerung des nominalen Goldpreises ein.
2.3. Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts
Im Januar 1970 notierte der Goldpreis bei 34,83 $. Am 15. August 1971 erklärte der amerikanische Präsident Richard Nixon den Dollar für inkonvertibel. Mit dem Ende der Bindung des Goldes an den Dollar war es mit dem künstlich fixierten Goldpreis von 35 Dollar pro Feinunze vorbei. Im September 1972 hatte Gold diesen Kurs verdoppelt: 68,75 $. Im November 1973 übersprang Gold die 100$-Marke und brauchte dann - im Zuge von Umwälzungen im weltweiten Währungssystem - bis 1978, die 200$-Marke zu erklimmen.
2.4. Ende der 70er: Irankrise, Einmarsch in Afghanistan
Nun ging es im Zuge internationaler Krisen für den Goldpreis weiter munter bergauf. Ende 1979 wurde die 500 US-Dollar für die Feinunze durchbrochen und im Januar 1980 notierte in New York ein Höchststand von 873,00 US-Dollar. Dieser Rekord wurde 28 Jahre lang nicht übertroffen.
2.5. Von 1982 bis 2001: Gold im Abwärtstrend
Als die internationalen Krisen nicht mehr ganz so in den Fokus traten und die Wirtschaft parallel anzog, sank die Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Gold. Der Niedergang der Sowjetunion und damit das Ende des Kalten Krieges tat sein Übriges. Dieser Abwärtstrend stoppte im März 2001 bei 257 US-Dollar.
2.6. 2001 - 2013 Die große Rallye
Eine immens steigende Staatsverschuldung Nordamerikas wird als Hauptursache für das Anziehen des Goldpreises am Anfang dieses Jahrhunderts angesehen.
2.7. 2008: Der Schub der Finanzkrise über die 1.000 $ - Grenze
Dies geschah am 13. März 2008.
2.8. 2011: Das All-Time-High
Am 6. September 2011 stieg der Goldpreis an der New Yorker Börse auf ein Allzeithoch von 1920,65 US-Dollar je Feinunze, in Euro trat der Rekordwert etwas später, am 1. Oktober 2012 mit 1388,62 Euro pro Feinunze in Erscheinung. Investoren waren in Sorge um die Staatsfinanzen zahlreicher Länder, vor allem im Euroraum (Griechenlandkrise etc.).
2.9. 2013 bis 2015: Stopp des Falls bei 1.000 Dollar
Ab April 2013 fiel das Gold wieder. Ende Dezember 2015 notierte er bei 1.060 US-Dollar je Feinunze. Vermutlich lag der Fall des Goldpreises daran, dass der von einigen Wirschaftsunken vehement angekündigte Verfall des westlichen Wirtschaftssystems nach der Finanzkrise dann doch nicht eingetreten ist ...
2.10. Aktuell seit 2015: Gold im Aufwärts- bzw. Seitwärtstrend
10 Jahres-Entwicklung des Goldpreises je Feinunze in Dollar
Flüchtlingsströme, Terrorwellen, Corona und die anhaltende Krise in Nahost ließen die Anleger wieder den Weg zum Gold suchen. Aufgrund der mittlerweile langanhaltenden Niedrigzinsphase an den Märkten bietet sich auch im Festgeld- und Anleihemarkt keine wirkliche Alternative. Der Brexit sorgte für einen Extraschub.
3. Ausblick auf die weitere Entwicklung
Niemand kann momentan absehen, wohin sich der Goldpreis weiter entwickelt. Wir sehen für die weitere Entwicklung zwei Szenarien:
- Immer wenn sich internationale Krisen wie die Terrorgefahr beruhigen und die Zinsen wieder anziehen, dürfte der Goldpreis fallen. Theoretisch könnte er ganz tief fallen, z. B. auf den früheren langjährigen Durchschnitt bei um die 400 $. Das schätzen wir als allerdings unwahrscheinlich ein.
- Charttechnisch gibt es eine Unterstützung bei 1.000 $ die Feinunze. Nähert sich der Goldpreis dieser Marke, würden wir mit sehr gutem Gefühl Gold kaufen.
- Zu berücksichtigen ist, dass der Dollar Jahr für Jahr über die Inflation an Wert verliert. Von daher kann es gut sein, dass die heutige – inflationsbedingt erhöhte – Unterstützungslinie eher bei 1.400 Dollar anzusiedeln ist.
- Wenn die Welt aber in den Krisenmodus schaltet, eventuell sogar ganz neue Probleme auftreten, kann sich der Goldkurs immer wieder zu neuen Höchstständen emporschwingen.
Beurteilung der aktuellen Lage an den Börsen Das erste Quartal 2023 sah für die meisten DAX-Werte erfreulich aus. Trotz vieler Krisen zeigte sich der Markt positiv. Die auftretenden Krisen (Inflation, Krieg, Bankenpleiten ...) führten stets nur zu kurzen Rückschlägen, die schnell wieder aufgeholt wurden. Und auch zur Mitte des Jahres hin sehen wir den Dax auf Rekordhoch – Rezession hin oder her. Wie werden sich die Aktienkurse in den nächsten Monaten entwickeln? Das kann man nicht wissen, aber wir können schauen, wie der aktuelle Stand im langjährigen Vergleich zu bewerten ist. Ich orientiere mich bei der Einschätzung gerne am KGV, dem Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktien eines Indexes. Beispiel S&P500. Der 25-jährige Durchschnitt des KGV liegt bei um die 16. Kurz nach der Finanzkrise 2008 fiel der Kurs des S&P500 so tief, dass wir kurzfristig ein KGV von unter 10 beobachten konnten. In 2021 hingegen war der Wert auf deutlich über 30 geklettert. Im Zuge der jetzigen Kursrückgänge war das KGV beim S&P500 im Juni/Juli 2022 schon auf unter 18 gefallen. Momentan beobachten wir ein S&P 500-KGV von gut 22 bei einem S&P 500-Stand von rund 4.100 (Höchststand 4.818). Also über dem langjährigen Durchschnitt, der Markt kann als bullish bezeichnet werden. Das Dax-KGV (seit vielen Jahren deutlich unter dem des S&P500) beträgt zur Zeit rund 14 (bei einem Dax-Stand von rund 16.000), das historische Mittel vom DAX-KGV liegt bei 15. Hier ist die Bewertung also verhaltener. Fazit: Es kann wieder nach unten gehen (vor allem, wenn die Festgeld- und Anleihezinsen weiter steigen und eine echte Alternative zur Aktienanlage werden; und dann ist da ja noch der Krieg), die jetzigen Kurse sind aber auch nicht völlig überhöht. 10 Jahres-Entwicklung des Goldpreises je Feinunze in Euro 2. Juni 2023, Peter Bödeker, Dipl. VolkswirtKommentar zur aktuellen Börsen- und Goldlage
Breit streuende ETF im Depot? Dann besteht kein Handlungsbedarf. Sitzen Sie die Turbulenzen einfach aus. Sparpläne würde ich weiterlaufen lassen. Bei speziellen Fonds, die auf nicht mehr funktionierende Geschäftsideen setzen, könnte ein konsequenter Verkauf sinnvoll sein.
Müssen – wie gesagt – jetzt nichts ändern. Sie können an Ihrem Sparplan festhalten, wenn dieser noch einige Jahre weiterlaufen soll.
Die Ukraine-Krise schob den Goldkurs nach oben. In Euro wurden sogar neue Allzeit-Hochs notiert. Bisher stammten die Dollar-Höchstkurse von Mitte 2020 (6.8.2020: 2.063,01 $ bzw. 1.737,28 €). Der Höchststand in Euro war im Frühjahr 2022 mit 1.880,75 EUR zu sehen. Dann ging es runter bis auf ca. 1.650 € im November 2022. Momentan beobachten wir eine Tendenz nach oben, wir nähern uns dem All-Time-Euro-High. Es gibt viele den Goldpreis fördernde Krisen, aber es droht gleichzeitig Gefahr von der Zinsfront.
Wenn die Festgeldzinsen weiter steigen und gleichzeitig die Inflation zurückgeht, könnte der Goldpreis darunter leiden, da dann umgeschichtet wird. Tendenziell gilt dies auch, wenn sich die weltpolitische Lage entspannen sollte.
4. Leserumfrage zum Thema Gold
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Die bisherigen Stimmen:
Ich halte Gold im Rahmen eines kleinen Anteils am Gesamtvermögen für eine sinnvolle Beimischung im Anlageportfolio. | 289 Stimmen |
Für mich ist Gold eine unschlagbare Geldanlage, so sicher wie nichts anderes. | 126 Stimmen |
Ich lasse die Finger vom Gold: keine Rendite, von schwankendem Wert und leicht zu klauen. | 33 Stimmen |
Wo steht Ihrer Meinung nach der Goldpreis im Jahre 2030?
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Die bisherigen Stimmen:
Über 2.500 $ | 39 Stimmen |
Zwischen 2.001 und 2.500 $ | 26 Stimmen |
Zwischen 1.501 und 2.000 $ | 14 Stimmen |
Zwischen 1.001 und 1.500 $ | 6 Stimmen |
Unter 500 $ | 5 Stimmen |
Zwischen 500 und 1.000 $ | 0 Stimmen |
5. Weiterlesen
5.1. Geld in Gold anlegen - Ratgeber
Gold - das magische Metall zieht seit Tausenden von Jahren den Menschen in seinen Bann. Die Preisung seiner Eigenschaften als Wertanlage schwankt wie die Trends in der Mode. Dabei gibt es durchaus handfeste, beständige Gründe, die dafür sprechen, angespartes Geld in Gold anzulegen. Aber auch einige dagegen. Erfahren Sie in diesem Gold-Anlegen-Ratgeber, ob für Sie eine Anlage in das gelbe Metall sinnvoll ist oder nicht. Und: Wenn ich in Gold investiere, in welcher Form soll ich das tun.
Wie ein Goldsparplan funktioniert
Fast wöchentlich geschieht irgendwo auf der Welt ein Terroranschlag, nationalistische Politiker kommen in immer mehr Ländern an die Macht. Die EZB lässt durch Minizinsen weiterhin viel Geld in die Finanzmärkte strömen. Dies ist für viele Menschen Grund genug, einen Teil Ihrer Ersparnisse lieber abseits der bekannten monetären Geldanlagen anzusammeln. Gold kann dabei die größte Beliebtheit auf sich ziehen. Seit Jahrtausenden steht das gelbe Edelmetall für (zeitweise trügerische) Wertbeständigkeit.
Ein Goldsparplan bietet die Möglichkeit, in festgelegten Intervallen kleinere Beträge in Gold zu investieren. Doch wie funktioniert so ein Goldsparplan eigentlich?
5.2. Wie man Gold verkaufen sollte – Händlertricks, aktuelle Preise & Schätzhilfe
Deutschland ist Erbenland. Oft finden sich im Nachlass auch Goldschmuck, seltener Goldmünzen und Goldbarren. Wer das Edelmetall dann zu Geld machen will, sollte einige Punkte berücksichtigen.
Mit unserem kurzen Ratgeber werden Sie Ihr Gold verkaufen, ohne sich hinterher über einen zu geringen Erlös ärgern zu müssen.
Geldanlage in Gold: Goldmünzen oder Barren?
Viele Anleger investieren dieser Tage einen erklecklichen Anteil ihres Ersparten in Gold. Neben der Anlage in Gold-ETFs, Gold-Zertifikaten und anderen, eher „virtuellen“ Goldanlagemöglichkeiten, kann der Spargroschen auch in greifbares Gold umgewandelt werden. Doch in welcher Form? Soll ich mehrere kleine Goldmünzen wählen oder lieber gleich einen ganzen Barren kaufen? Beide Varianten besitzen Vor- und Nachteile.
5.3. Wie Sie klug Gold kaufen – 6 Ratschläge
Wie wohl kein anderes Material steht Gold für Wertigkeit und Wohlstand, und das schon seit mehreren tausend Jahren. Und tatsächlich weist das gelbe Edelmetall eine Wertbeständigkeit auf, mit der sich keine Währung der Welt messen kann. So konnte man sich im alten Rom für eine Unze Gold (=1oz oder 31,1034768 Gramm) eine Toga kaufen, und auch heute noch bekommt man dafür mit einem Anzug einen vergleichbaren Gegenwert.
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